Ledger Live: Balance einzelner BTC-Adressen restlos transferieren

Ein Ledger Nano soll ein verstecktes Wallet mit dem 25. Wort bekommen.

Das aktuelle 24 Wort Wallet soll zum Decoy Wallet werden.

Auf dem 24 Wort Decoy Wallet haben sich im Laufe der Zeit BTC akkumuliert, wobei jeder Transfer stets eine neue Adresse bekommen hat, jedoch unter dem selben BTC-Account.

Wie könnte man die Balance jeder einzelnen Adresse restlos auf eine neue Adresse im versteckten Wallet übertragen, ohne dass die einzelnen Adressen miteinander verknüpft werden (im Blockchain Explorer)?

Ist das mit der Ledger Live Software überhaupt möglich?

Hallo PieceMaker

Wie könnte man die Balance jeder einzelnen Adresse restlos auf eine neue Adresse im versteckten Wallet übertragen, ohne dass die einzelnen Adressen miteinander verknüpft werden (im Blockchain Explorer)?

Würde es auf die Exchange des Einkaufes senden und dann wieder zurück.

Ist das mit der Ledger Live Software überhaupt möglich?

Mir ist keine Funktion bekannt die das ermöglicht.
lg

Der Gedanke macht ja gar keinen Sinn. Ob du an eine Adresse 5 Transaktionen a 1 Adresse oder eine Transaktion mit 5 Input Adressen machst ist in dem Kontext egal, die Zieladresse stellt den Bezug so oder so her. Du müsstest von jeder Adresse an eine separate Adresse des neuen Wallets schicken damit das noch Sinn macht.

Das ist der Plan, nur kann das die Ledger Live Software überhaupt oder verschickt sie die Balance willkürlich von allen dem BTC-Account zugewiesenen Adressen?

Tool von Ian Coleman runterladen, auf einem offline PC starten, Seed eingeben, dann bekommst du eine Liste aller Adressen inkl. der PvKs. Diese dann in ein Tool deiner Wahl eingeben (z.B. Electrum Wallet) und Sweepen. Alles natürlich unter Einhaltung der bekannten Vorsichtsmaßnahmen, da du durch diese Aktion natürlich den Usecase des Ledgers umgehst. Oder du machst es mit Offline Signing, dann bist du auf der sicheren Seite.

1 „Gefällt mir“

In den Einstellungen bei einer Transaktion kannst du gezielt einen Input auswählten (advanced Options → Cointcontrol)

1 „Gefällt mir“

Sehr geil! Danke, Mann!

Ich sehe da folgende Fälle:

1) Jemand klaut die 24 Wörter, haut damit ab, und hat nicht vor wiederzukommen, egal was er findet.
→ Es wäre am besten gar keine Coins auf der einfachen Wallet (24 Wörter) zu haben. Auch wenn das vielleicht der wahrscheinlichste Fall ist, weiß man aber vorher nicht, wie ein Dieb sich verhalten wird.

2) Jemand klaut die 24 Wörter, haut damit ab und wäre bereit wieder zu kommen, wenn er eine weitere, versteckte Wallet vermutet. In diesem Fall würde der Dieb sich die einfache Wallet, insbesondere auch die Transaktionshistorie genauer ansehen.

2a) Es gibt keine Transaktionen zu/von dieser Wallet, da von Anfang an und ausschließlich die Passphrase Wallet verwendet wurde.
→ Er weiß was los ist und kommt wieder um die echte Wallet bzw. Passphrase zu holen.

2b) Es gab Transaktionen zu/von dieser Wallet.

2b1) Ein Großteil der Coins befindet sich noch auf der Wallet, d.h. woanders hin transferiert wurde nur insgesamt nur ein Betrag in maximal der gleichen Größenordnung. Es ist egal an welche Adressen transferiert wurde.
→ Er schöpft vielleicht keinen Verdacht. Man müsste aber entweder von Anfang an die einfache und die versteckte Wallet trennen (keine Zwischentransfers). Oder man müsste eine ähnliche Menge Coins auf der einfachen Wallet behalten, wie auf der versteckten (großer Verlust).

2b2) Ein Großteil der Coins wurde auf andere „einfache“ Adressen transferiert. Mit „einfach“ meine ich, dass es von/zu diesen anderen Adressen kaum Transaktionen gibt. Ich vermute auch Coinjoins würde ein Profi wahrscheinlich erkennen.
→ Er weiß was los ist und kommt wieder um die echte Wallet bzw. Passphrase zu holen.

2b3) Ein Großteil der Coins wurde auf Exchange Adressen transferiert. Diese erkennt man entweder daran, dass sie schon katalogisiert sind, und/oder daran, dass es komplexe Transaktionen mit vielen unterschiedlichen Inputs und Outputs von/zu diesen Adressen gibt.
→ Nur in diesem Fall glaubt der Dieb vielleicht, dass man die Coins verkauft hat, und lässt es gut sein.

3) Jemand klaut die 24 Wörter, bleibt hier und bedroht dich.
→ Es wäre ratsam die Wahrheit zu sagen, da er sich die Transaktionen und Käufe/Verkäufe zeigen lassen kann, d.h. die Coins sind weg.

Zusammenfassung:

Wenn man eine Passphrase verwendet, sollte man am besten die Wallets von Anfang an sauber trennen. Allerdings sollten sich auch auf der normalen Wallet Coins befinden.
Sollten Transfers von der einfachen auf die versteckte Wallet notwendig sein, stimme ich @Chaot112 zu, dass die Übertragung über eine Börse stattfinden sollte.

Übrigens hätte man mit einem Mnemonic Split (2v3) nur im Fall 1 Glück. Die Passphrase hat deshalb bzgl. Diebstahl geringe Vorteile, wenn man die Wallets wie gerade beschrieben sauber trennt.

Ohne Passphrase und ohne Split hat man in allen Fällen verloren.

Bitcoin Adressen sind immer miteinander verknüpft. Wenn du die Transaktionshistorie aufbrechen willst, musst du coinjoins verwenden. Dabei werden kollaborativ Transaktionen mit vielen Inputs und Outputs erstellt, und das ein paar Mal hintereinander bis die Historie nicht mehr klar zuzuordnen ist und die Quelle der Coins im anonymity set verschwindet.

Dann wird nur noch zu sehen sein, dass du an einem coinjoin teilgenommen hast. Wenn es dir um Abstreitbarkeit geht – die ist bei Coins die über irgendeinen KYC Weg gekauft worden – nicht zu erreichen.

Über eine Exchange meiner Meinung nach schon. Wenn man sie wirklich verkauft hätte, würde das ja genau so laufen. Und man will es ja nicht gegenüber der Exchange abstreiten.

Wenn man bedroht wird, sieht das wie schon geschrieben natürlich anders aus.

Fair enough. Frage ist nur: abstreitbar gegenüber wem?

Nach meinem Kenntnisstand sind regulierte Exchanges verpflichtet, staatlichen Akteuren gegenüber unter bestimmten Bedingungen Auskunft zu erteilen.

Ok, da hast du recht. Ich dachte nur es geht hier im Wesentlichen um Abstreitbarkeit gegenüber Dieben.

Das hört sich alles ziemlich kompliziert an.

Könnte man nicht einfach zwei verschiedene Ledger Sticks benutzen (mit verschiedenen Wörtern) und zwischen diesen beiden die Coins zum zweiten Stick senden?

Aber dann hat man dennoch in Ledger Live eine Verbindung?
Und wenn man die Software danach einfach neu installiert und nur noch den befüllten benützt?