Kreditwirtschaft im BTC- Standard: Deep Dive #1 im Blocktrainer Podcast

Die erste Folge unseres #DeepDive-Formats im #Blocktrainer Bitcoin Podcast ist nun online. Unser Redakteur @Tristiano philosophiert darüber, wie eine #Kreditwirtschaft in einer #Bitcoin-Welt aussehen könnte. Reinhören Leute! :slight_smile:

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gibts das auch bei Youtube?

Nein, aber du kannst das auf den gängigen Podcast-Plattformen hören.

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Danke für Deine Gedanken, @Tristiano . Mir fallen noch weitere Gründe ein, warum Kredite in einer Bitcoinwelt verschwinden werden. Allerdings sehe ich auch, dass ein Ersatz kommen wird:

Fortschritt kostet Geld. Das war immer so und wird auch immer so bleiben. Wie wird Fortschritt also in einer Bitcoin Welt finanziert?

Das Kreditsystem der Fiat Welt wird in einer Bitcoin Welt verschwinden, weil

  1. Sicherheiten entwerten
  2. Umsatz deflationär ist
  3. Dauerschuld droht
  1. Sicherheiten entwerten in einer Bitcoin Welt

Fortschritt wird jede Sicherheit entwerten, die für einen Kredit zu hinterlegen ist. Das zwingt Banken den Rückzahlungszeitraum so einzuschränken, dass die Restschuld nie größer als der Restwert der Sicherheit ist.

Mit Verkürzung des Rückzahlungszeitraums steigt die Tilgungsrate und damit die Wahrscheinlichkeit eines Kreditausfalls. Außerdem steigt der Zinssatz mit dem Kreditrisiko, was einen Kredit für den Kreditnehmer unattraktiver macht.

  1. Umsatz ist in einer Bitcoin Welt deflationär

Steigende Produktivität führt zu sinkenden Preisen, die in sinkenden Einnahmen münden. Wo Umsätze sinken, sind die Nominalwerte eines Kredits schwerer zu tilgen. Das wird den Kreditausfall wahrscheinlicher machen.

  1. Dauerschuld droht

Kommt es zum Kreditausfall, bedient sich die Bank an der Sicherheit. Was passiert jedoch, wenn die Sicherheit einen geringeren Wert als die Restschuld hat? Trägt die Bank die Differenz oder muss der Kreditnehmer dafür aufkommen?

Zur Abschätzung der Wahrscheinlichkeit von Kreditausfällen in einer Bitcoin Welt greife ich auf die Erfahrungen der Venture Capital (VC) Branche zurück, weil auch sie in Fortschritt investiert. Aus der VC Branche ist bekannt, dass 50% der Investments Verluste mit sich bringen.

Vorausgesetzt die Übertragbarkeit aus der VC Branche ist zulässig, wird bei 50% der Kreditnehmer mit einem Kreditausfall zu rechnen sein.

Ein derart hohes Kreditrisiko für Banken (1, 2) und Kreditnehmer (1, 2, 3) wird den Fortschritt lähmen.

Eine neue Form der Fortschrittsfinanzierung wird das Kreditsystem ersetzen müssen, weil Menschen ihre Ziele lieber heute als morgen erreichen.

Mit Altcoins und TARO zeichnet sich diese neue Finanzierungsform bereits ab.

Ähnlich den Altcoins wird ein neues Projekt Tokens zu seiner Finanzierung herausgeben. Allerdings werden die Tokens auf TARO und damit auf den Vorteilen des Bitcoin Netzwerkes aufsetzen.

Indem ein Projekt Tokens herausgibt, wird es seinen Markt zum Partner machen.

Der Markt wird jederzeit darüber entscheiden, wie viele Satoshis ihm die Tokens und damit die Geschichte des Projekts wert sind. So wird sich über längere Zeit die Wertentwicklung eines Projektes in seinen Tokens widerspiegeln.

Ein Vorteil der Tokens besteht darin, dass sie das Risiko der Geldnehmer begrenzen. Niemand wird ein Leben lang einen Kredit zurückbezahlen wollen (3), weil die Sicherheit nicht die Restschuld beglich (1) oder der deflationäre Bitcoin vom Nominalwert des Kredits abgehangen wurde (2).

Natürlich setzt das neue Kreditsystem entsprechende Regulierung voraus…

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Warum wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass Fortschritt nur mit Kredit zu finanzieren ist? Warum nicht mit vorhandenem Vermögen?

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Viele schauen Podcasts auf YouTube. Klingt komisch, ist aber so.
Also vielleicht keine schlechte Idee den mit Standbild auf den Blocktrainer Community Kanal hochzuladen?

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Danke für deinen Beitrag! Viele gute Punkte drin!

Wäre die Tokenisierung nicht eine Art Kreditfinanzierung nur mit anderen Rahmenbedingungen (z.B. was Sicherheiten anbelangt)? Letztendlich würden doch alle, die in den Token investieren einerseits das Projekt finanzieren, andererseits auf einen Anstieg des Tokenwerts (=Rendite) hoffen. Floppt das Projekt geht der Token gen Null (vergleichbar mit Kreditausfall).

Bin ich absolut bei dir. Ist im Falle einer Hyperbitcoinisierung (nach meinem aktuellen Verständnis) eigentlich automatisch der Fall - schließlich muss irgendjemand das Geld tatsächlich vorweisen - selbst wenn jemand anderes diesen als Kredit nimmt, da es ja nicht aus dem Nichts erschaffen werden kann.

Sehe ich genauso - zumal Youtube die Möglichkeit bietet die Geschwindigkeit zu erhöhen. Mir fällt es tatsächlich leichter die Inhalte anzuhören, wenn ich die Geschwindigkeit auf 1,5x oder 1,75x stellen kann. Gerade komplexere Zusammenhänge sind dann dichter beieinander und frischer in der Erinnerung - und daher leichter zu verknüpfen.
Falls das fehlende Bild Auswirkungen auf die Youtube-Statistiken hat (vll. mehr Abbrüche oder so), dann könnte dies ja auch in den Blocktrainer Community Kanal eingestellt werden. Ich nehme an, dort ist das Ranking nicht so wichtig…

Ja, sehe ich auch so. Allerdings mit ganz anderen Spielregeln und Anreizen.

Für die Unternehmer bedeutet das, die Probleme in ihrer Zielgruppe zu adressieren und die Lösung bestmöglich dafür zu skizzieren. Sie werden also nur Geld einsammeln können, wenn das skizzierte Problem auch wirklich ein Problem für die Geldgeber darstellt. Jeder kann direkt mitfinanzieren wie bei Mikrokrediten, nur ohne Bank und ohne Kredit. Dafür mehr wie bei Aktien.

Marsmission oder Pandemien sind für mich Beispiele aus der Kategorie, wir brauchen direkt Geld und nicht erst später. Ich kann mich natürlich täuschen.

mein Lieblingsfeature :slight_smile:

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Naja, ich denke nicht, denn Geld hilft bei diesen Projekten ersteinmal nichts. Was man braucht sind Resourcen und Arbeitskraft, die heutzutage nur in Geld umgerechnet werden. Jeh nach Verfügbarkeit der Resourcen können die gleichen Projekte billiger oder teurer werden, weil benötigte Resourcen von weiter weg herrangeschafft werden müssen.

Kredit bedeutet ja nur, dass man kurzfristiger mehr Resourcen für sich aquirieren kann die man dann später abbezahlt. Aber diese Sicherheit erhällt man genauso wenn man Geld spart was man im Notfall ausgeben kann.

Also im Fall der Marsmission, Natürlich kann man die nötigen Resourcen dafür aufbringen mit Geld das man selber hat bzw. zusammen mit dem, was Investoren oder Spender vorher in einen Topf geworfen haben. Aber auch die Investoren müssen das Geld wirklich haben und wissen, dass es durch die investition wirklich weg ist.
Investoren können trotsdem noch spekulieren durch das Investment in eine Firma wieder Geld herrauszubekommen, aber das Risiko der Investments steigt eben deutlich an.
Warscheinlich werden in Bitcoin erst die Gelder eingesammelt und erst wenn warscheinlich genug im Topf ist wird das projekt begonnen, ansonsten bleibt es unrealisiert. Damit sollten nur die Projekte relaisiert werden, an die die Menschen wirklich glauben und bereit sind, dafür zu bezahlen.
Und ich denke, eine Marsmission kann da durchaus dazugehören, vorrausgesetzt wir haben keine größeren probleme wie Krieg oder Hungersnöte.

Auch im Fall von Pandemien oder Katastrophen denke ich, dass Kredite erstmal nicht viel nützen. Entweder sind die Hilfsresourcen parat und einsatzbereit oder sie müssen erst herbeigeschafft werden. Das bedeutet, egal wie viel Kredite man so bekommen kann, es muss vorsorge getroffen werden und dazu bracuht es eigentlich auch keine Kredite. Nur wenn man die Infrastruktur vernachlässigt hat und auf einmal alles erneuern muss wird es so teuer dass man es nicht ohne schafft, aber dann hat man meiner meinung nach vorher schon schlecht gewirtschaftet, bzw. von der substanz gelebt und nicht an morgen gedacht.

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@E.L.Tankred :clap:

Ähnlich, aber weniger durchdacht, habe ich auch schon argumentiert.

Ich sehe den Bedarf für Kredite nicht nur beim Fortschritt. Wer heute eine Radiologie eröffnen möchte, muss Millionen in seine Geräte stecken bevor er auch nur einen Cent verdienen kann. Allein dafür werden wir immer Kredite benötigen.

Weil Berufseinsteiger über kein Vermögen verfügen. Und da die Ära der Familientradition (= Familienvermögen) i.S.v. Uropa, Opa und Vater waren Schmiede nicht wiederkommen werden muss der Ragdiologe in Zukunft das Geld woanders herkommen.

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Hey, auch dir vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.

Über Deflation gibt es auch einen Artikel, in dem auf Umsatzrückgang von Unternehmen eingegangen wird.

Das mit den Sicherheiten ist ja auch heute der Fall, dass die an Wert verlieren können. Dann muss man halt nachschießen.

Kürzere Kreditzeiträume kann ich mir auch sehr gut vorstellen.

Sich einen Kredit zu nehmen, wird sich auf jeden Fall noch lohnen, wenn man mit dem Geld etwas Sinnvolles anfangen kann. Dann sollte das auch kein Problem sein, den immer teurer werdenden Kredit zurückzuzahlen. Das hält aber die davon ab, die nicht wirtschaftlich gut wirtschaften.

Man kann sich auch über ICOs versuchen zu finanzieren, aber da ist halt die Frage, wer diese Coins dann haben will. Aber das kann ja jeder selbst entscheiden.
Natürlich kann man aber auch ein Unternehmen gründen und Anteile verkaufen. Wenn das Unternehmen stark wachsen kann und auch trotz Deflation Gewinn- und Umsatzwachstum abliefert, dann ist ein Investment sehr aussichtsreich.

Zum Zins:
Beispiel: man leiht sich 10 BTC zu einem Jahreszins von 10%, muss also 11 BTC zurückzahlen. Soweit erstmal unproblematisch.

Wenn ich das jetzt aber weiterspinne und jeden Bitcoin Inhaber zu einer „Bank“ mache, also jeder seine BTC zu 10% Zinsen verleiht, dann sind die Forderungen der Gläubiger irgendwann größer als die tatsächlich tatsächlich im Umlauf befindliche Menge an Bitcoin (also jener BTC die nicht „verloren“ sind). Was dann zwangsläufig dazu führt, dass irgendjemand seine Schulden nicht zurückzahlen kann und seine hinterlegten Sicherheiten (Immmobilie, Fabrik, …) verliert. Werden wir so alle irgendwann zwangsläufig zu „Leibeigenen“ der Gläubiger? So würde sich das ganze Vermögen wieder bei einigen wenigen konzentrieren, wie wir es aktuell auch schon sehen.

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Dein beispiel gibt mehrere Probleme auf:

Nur weil einer seine Bitcoins zu 10% verleiht, machen das nicht gleich alle. Ein anderer verleiht für 5% und ein anderer für 15%.
Die „Kunden“ suchen sich dann von dem Angebot das am vielversprechenste herraus, natürlich meist das mit dem geringsten Zins.
Damit bildet sich ein Kreditmarkt herraus. Wenn eine Bank nicht mehr genug Bitcoins hat, die sie verleihen kann, dann nimmt sie mehr zinsen und wenn sie Kunden gewinnen will dann senkt sie ihre Zinsen.
Aber jeder, der sein Geld verleiht muss einplanen, dass er das Geld eventuell nicht zurückbekommt. Das muss er im Verlei berücksichtigen. Wenn zB. jeder 100ste nicht zahlt, dann muss der Zins der anderen 99 Leute reichen um den Verlust auszugleichen.

Außerdem, wie oben geschrieben ist es erstmal nicht unproblematisch wenn mehr Zinsen vergeben werden als Geld überhaupt da ist. Es ist ja nicht so, dass man sich einen Klumpen Gold für ein Jahr leiht, in den Tresor legt und nach einem Jahr muss man einen größeren klumpen Gold zurückgeben. Das Geld kann aufgeteilt werden und Stück für Stück zurückgezahlt werden. Wenn es nur 100 „Kreissteine“ gibt, die ich dir geliehen habe und ich irgendwann 110 „Kreissteine“ zurück will, dann musst du mir 10 „Kreissteine“ mehr zurückgeben als überhaupt existieren. Das ist möglich, wenn wir zusammen mit den Steinen zwischeneinander Handel betreiben. Mal verkaufe ich dir Legosteine für die Kreissteine, mal gibt es ein Abendessen … Im endeffekt kannst du mir die „Kreissteine“ alle zurückgeben und die nicht existierenden virtuellen "Kreissteine"durch entsprechende Werte in anderer Form (Legosteine).

Das Sysem, auch unser heutiges Fiatsystem, muss nicht zwangsläufig dazu führen, dass es immer mehr Schulden gibt. Ja es kann dazu führen dass einzelne Leute ihren Kredit nicht zurückzahlen können, aber das gilt für beide Systeme, Bitcoin und Fiat. Wenn das passiert, dann ist das der Verlust des Verleihers. Er geht mit dem Kreditgeschäft das Risiko ein das Geld nicht wiederzubekommen und wird mit dem Zins dafür belohnt.

Und damit: nein, wir werden nicht zwangsläufig alle zu Geld-Leibeignen, zumindest wenn der Staat nicht interveniert. Denn wenn er das tut, dann nimmt er das Geld von jedem weg um es dem plazendem Kreditnemer zu geben um damit seine Schulden zu bezahlen. Das macht er entweder direkt indem er sein Vermögen (also auch durch Steuern gewonnene Bitcoins) dafür ausgibt oder, was nur in Fiat möglich ist, indem er mehr Geld erstellt und damit indirekt alle Anderen enteignet.

Also ja, unter Bitcoin wird es mehr Pleiten geben, nämlich alle Entitäten die nicht Profitabel und somit unnütz für die Gesellschaft sind, aber das bedeutet nicht, dass wir automatisch zu leibeigenen werden. Das werden wir nur, wenn wir selber entweder durch zB. Sozialhilfen abhängig vom Staat werden oder wir selber dijenigen sind, die einen Kredit nicht bedienen können und damit wiederum abhängig vom Sozialhilfen vom Staat oder des Kreditgebers werden.

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Vielleicht hätte man Ökonomen mit einschließen sollen. So sind’s leider nur Luftschlösser, die wissenschaftlich nicht fundiert sind.

Bist du dir sicher das Ökonomen nicht genauso nur Luftschlöeer bauen :innocent:?

Wenn du eine Wissenschaftliche Aussagekraft haben willst, dann muss man dazu studien durchführen, allerdings gab es noch nie ein System wie Bitcoin, also wirst du auch keine Wissenschaftlichen Artiekel dazu finden. Also Ja, alles was währe wenn in Bitcoin sind Luftschlösser, deswegen, falls man das verstehen will sollte man sich die Begründungen der Luftschlösser, also das Fundament anschauen und auf plausibilität prüfen.

ZB. wenn das Fundament schon davon ausgeht, dass Fiat scheitert, weil man zinsen nimmt, die dann exponentiell die Menschheit ausnehmen, dann ist das schon fachlich falsch. Schuld für die Geldmengenausweitung ist die Geldpolitik, die bei Bitcoin so ersteinmal nicht möglich währe.

Aber du hast recht, auch ich bin mir sicher nicht alle Aspekte der komplexen thematik betrachtet zu haben.

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