Kredite unter einem festen Geld

Hallo zusammen,

ich hatte gerade eine interessante Diskussion mit unserem Prokuristen. Wir kamen irgendwann auf das Thema, dass unter einem festen Geld wohlmöglich weniger Kredite vergeben werden würden. Ich meinte darauf, dass den Krediten bloß ein reeles Risiko entgegenstehen und sich damit nur bessere Ideen umsetzen und erhöhte Zinsen gezahlt werden würden.
Er meinte dann, dass man als kapitalschwacher, lobbyloser Ideeninhaber aber die Idee schnell verlieren kann. Weil der potenzielle Investor die Idee einfach klauen könnte und den Kredit am Ende nicht vergeben wird. Ich finde, dass das ein gutes Argument ist. Eine Bank wäre in diesem Fall wesentlich autonomer und würde die Idee sicher nicht auf eigene Faust realisieren wollen. Habt ihr ein passendes Argument für diesen Umstand? Also wenn eine einfache Person zu einem Investor geht und diesen von einer guten Idee überzeugen muss, wie schafft es diese Person, sich nicht selbst aus der Verhandlung zu kegeln und die Idee zu wahren?

Danke :slight_smile:

Bitte die Forensuche benutzen. Das Thema wurde alleine in den letzten 4 Jahren bestimmt 20 mal diskutiert.

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Jup - z.B.: hier.

Ich habe den verlinkten Thread einige Beiträge nach unten gescrollt und habe keine Antwort gefunden. Nur dass es kein Missverständnis gibt; es geht mir ausschließlich um die Frage, wie sich der Kreditnehmer dagegen wehren kann, dass seine Idee geklaut wird. Also er muss ja zwangsläufig beim Investor für die Idee werben und macht sich überflüssig, wenn er zuviel preisgibt. Sorry, falls ich das übersehen habe. Vielleicht könnte jemand die Antwort expliziet nochmal verlinken oder rezitieren.

Das hat dann wiederum nichts mit Bitcoin zu tun. Kredit ist Kredit.

Wir bewegen uns ja in keinem rechtsfreien Raum. Du kannst (wie heute auch) zum Beispiel eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnen lassen.

Oder kannst Du bereits vorab ein Patent einreichen; je nachdem wie weit Deine Entwicklung schon ist. Dafür müsste man natürlich stets den Einzelfall betrachten.

Okay danke :slight_smile: Wobei Derartiges heutzutage aber über den Staat geregelt wird? Also, dass die Vereinbarung bindend oder das Patent gültig ist. Was wäre eine denkbare privatrechtliche Gegenpartei die beispielsweise das Pantent zusichert? Ich hoffe, das wirkt nicht so als würde ich versuchen das Haar in der Suppe zu finden, ich bin nur wirklich an Argumenten interessiert. Wenn ich nun davon ausgehe, dass zentrale Steuerung aufgrund ihrer Ineffizienz abnehmen sollte, dann müsste auch ein Patentamt o.Ä. profitabel werden.

In der wirklich libertären Welt gibt es so etwas nicht. Demnach kann/darf es kein geistiges Eigentum geben. Aber für Erklärungen musst Du dann eher hier vorbeischauen.

In einer Privatstadt wird es wohl irgendein privates Patentamt geben und ein privates Schiedsgericht würde über mögliche Verstöße urteilen. In einer anderen Privatstadt könnte das Recht allerdings auch anders sein. Gibt es kein geistiges Eigentum, dann ergeben sich diese Probleme natürlich gar nicht erst.

Allerdings glaube ich, dass Menschen die Privatstädte befürworten das Konzept des geistigen Eigentums ohnehin ablehnen. (Aber ich mag mich hier irren.)

Dort, oder bei „Die Libertären“, habe ich immer mal wieder vorbei geschaut. Vom Grundsatz finde ich die Ansichten auch gut. Nur passt das Wahlprogrammm nicht so recht, weil es meiner Ansicht nach sehr dogmatisch ist. Beispielsweise: „Staat doof, deswegen keine Energiewende, Atomkraft ist nach wie vor der heißeste Scheiß“ → und ich denke mir, dass erneuerbare Energien wohlmöglich am Günstigsten sind, und der Staat nur komische Dinge subventioniert. So libertär ist das meiner Einschätzung nach nicht, wenn man die eigene Meinung bestätigt haben möchte. Aber vielleicht irre ich mich. Hat auch gar nichts mehr mit dem Thema zu tun.

Aber okay, wenn es dann wirklich kein geistiges Eigentum mehr gäbe, täte man wohl gut daran, mit den eigenen Ideen nicht hausieren zu gehen. Das macht es schwer Finanziers zu finden. Wenn darunter Ideen leiden, die wirklich den Menschen was bringen würden, wäre das schon schade. Das muss ich mir noch gedanklich einsortieren.

Ich wollte nur aufzeigen, dass das erstmal nicht mit Bitcoin zu tun hat.

Es ist vor allem eine Frage des Staatskonstruktes oder des nicht Existierens eines solchen Konstrukts.

Die Regeln, die wir uns auferlegen, sorgen dafür, inwiefern wir eigene Ideen „beschützen“ müssen.

Bitcoin kann aber gut in einer Demokratie funktionieren in der es ein Patentamt gibt und Gesetze die geistiges Eigentum schützen. Hier ermöglichen es Gesetze und Konstrukte wie Geheimhaltungsvereinbarungen, dass man über Ideen und eine mögliche Finanzierung sprechen kann, ohne Angst zu haben, dass morgen jemand die Idee geklaut hat.

Deine Idee ist keineswegs mega libertär. Ich wollte nur aufzeigen, dass es libertäre Strömungen gibt, die ein Konstrukt wie geistiges Eigentum ablehnen.

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Ja das stimmt, das Thema ist schon wieder weitfassender als nur „Kreditvergabe“. Das passiert mir immer in Bitcoin-Diskussionen.

Ich denke, wir haben uns schon verstanden. Ich habe: „So libertär ist das meiner Einschätzung nach nicht, wenn man die eigene Meinung bestätigt haben möchte.“ bloß auf das Wahlprogramm von „Die Libertären“ bezogen. Weil meiner Meinung nach da viel Dogmatismus drinsteckt. Eigentlich hätte diese Partei gar nichts zu melden, weil die spontane Ordnung dafür sorgen sollte, dass irgendjemand auf dem besten Wege Energie bereitstellt. Also mal plump gesagt. Aber stattdessen steht da u. a. drin: „Wir sind gegen den Staat, also für Atomenergie“. Das ergibt für mich wenig Sinn.


In meinem Kopf ist der Staat aber schon ein Antanogist zur Freiheit, der es unter einem festen Geld schwer hätte sich zu finanzieren. Deswegen muss ich gerade das Thema „geistiges Eigentum“ noch für mich bewerten.