Könnten Miner auf diese Art betrügen?

Hallo,

ich bin mir nicht ganz sicher ob das funktionieren würde:

Man könnte als miner mit wenig hashrate (das ist wichtig) eigentlich Transaktionen mit wenig fee als erstes in einen Block nehmen. Den Block mined man sozusagen offline.

Möglichkeit 1 (ich glaube nicht das dies funktioniert): wenn ein anderer neuer Block von einem anderen miner gefunden wird, schreibt man sich selbst in diesem Block die neuen Bitcoin zu und veröffentlicht gleichzeitig den offline geminten Block. Dadurch erhält man die neuen Bitcoin für 2 blöcke plus die rewards. Man klaut sozusagen den rewards des vom Netzwerk geminten Blocks.

Möglichkeit 2: wenn ein neuer Block gefunden wird veröffentlicht man den offline geminten Block und erhält dadurch den rewards dieses Blockes auf jeden Fall. Dadurch hat man mit wenig hashrate eine höhere Wahrscheinlichkeit den Blockreward auf jedenfall zu erhalten. Zwar mit weniger fee, aber aufjedenfall erhält man die neuen Bitcoin.

Wie gesagt ich glaube Möglichkeit 2 könnte funktionieren da man länger Zeit hat (weniger hashrate wird benötigt) um auf jedenfall einen gültigen Block zu finden weil kein anderer mit den von mir verwendeten Transaktionen mined.

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Warum denn das?
Einen gültigen hash zu finden ist immer Zufall. Völlig unabhängig davon was du vorne reingibst. Es wird nicht einfacher, wenn du die günstigsten Transaktionen nimmst.

Du willst so eine Art 50% Attacke reiten als einzelner Miner?

Crazy, das ist unglaublich was du herausgefunden hast, Bitcoiner hassen diesen Trick, du kannst reich werden :joy:

Spaß bei Seite, du solltest dir vielleicht ein paar Videos über das Mining anschauen und dich in dem Bereich noch etwas bilden.

Das funktioniert so und auch anders nicht.

Also spiele ich heimlich mit nur einem Schein Lotto, weil ich dann mehr Chancen haben, als jemand der mit 100.000 Scheinen spielt?

Ich verstehe leider nicht, wie du darauf komst, dass ein schwacher Miner schneller Blöcke finden sollte, als die ganze restliche Welt. Sinkt der Luftdruck, kocht Wasser zwar schneller, aber die Temperatur ist nicht 100°C.

Ich glaube ich verstehe auf was @chris8 hinaus will.

Fülle einen neuen Block mit den ganzen Transaktionen mit geringer Fee (1Sat/VB)
Diese Transaktionen werden ja noch lange im Mempool festhängen und er hat mit diesen Transaktionen viel Zeit einen gültigen Hash zu finden.

@chris8: du vergisst aber, dass dein neue Block immer auf den vorherigen Block aufbaut! Dir bleiben also trotzdem nur ca. 10 Minuten Zeit, da in dieser Zeit ein neuer Block gefunden wurde und du komplett von Anfang neu rechnen musst.

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Erst einmal willkommen im Forum! :wave:

Zur Einführung ist dieser Artikel sehr hilfreich:

Was ist Bitcoin-Mining? Das Schürfen von Bitcoin einfach erklärt

Wie schon erwähnt wird es das nicht. Du hast dabei mindestens drei Denkfehler…

Der Hash eines Blocks muss das Difficulty Target erfüllen. In diesen Hash geht allerdings auch die Coinbase Transaktion des Blocks mit ein, in der wiederum steht, wer den Block Reward erhält.

Wenn also ein anderer Miner einen gültigen Block findet, steht in diesem Block die Adresse des erfolgreichen Miners bzw. Pools. Sobald du stattdessen deine eigene Adresse als „Auszahlungsadresse“ einträgst, ändert sich der Hash. Der Block ist dann erst einmal wieder ungültig.

Falls es auf deine beschriebene Art und Weise möglich wäre, Blöcke bzw. Rewards zu klauen, könnte ja niemand seine gefundenen Blöcke im Netzwerk veröffentlichen.

Siehe auch z.B. hier:

Mining Sicherheit

Wie schon erwähnt wurde, wirst du mit geringer Hashrate auch wesentlich länger brauchen, um einen gültigen Block zu finden. Das ist das Grundprinzip von Proof of Work.

Wenn du z.B. nur 1/1000 der Gesamthashrate im Netzwerk hast, dann findet der Rest des Netzwerks in der gleichen Zeit im Mittel auch fast 1000mal mehr Blöcke als du. Wenn du also endlich einen einzigen neuen Block gefunden hast, ist das restliche Netzwerk schon viel weiter.

Falls du „offline“ minen wolltest, solltest du also bestenfalls mehr als die Hälfte der Gesamthashrate haben (51% Angriff).

Siehe dazu den verlinkten Artikel oben.

In der Realität hast du praktisch kaum eine Chance, alleine einen Block zu finden. Hier ein Rechner, mit dem du die Wahrscheinlichkeit abschätzen kannst:

Solo-Mining-Rechner

Zu guter Letzt kannst du einen gefunden Bitcoin Block nicht einfach irgendwann an die Blockchain anhängen, auch wenn er nur Transaktionen beinhaltet, die sonst niemand gemined hat.

Wie der Name schon sagt haben wir eine Blockchain.

Jeder neue gültige Block beinhaltet einen Verweis auf den vorherigen Block. Dieser Verweis geht außerdem mit in den Hash des neuen Blocks ein.

Findest du irgendwann z.B. einen neuen Block 101, der auf Block 100 verweist, hat das restliche Netzwerk aufgrund der höheren Hashrate z.B. schon Blöcke 101…200 gefunden und veröffentlicht, die auf Block 100 aufbauen.

Du kannst zu diesem Zeitpunkt aber nicht einfach deinen Block 101 hinten an die andere Kette anhängen. Dafür müsste dein Block auf den letzten Block 200 der anderen Kette verweisen, was er aber nicht tut. Änderst du nun einfach den Verweis, ändert sich der Hash deines Blocks und der Block wäre erst einmal wieder ungültig.

Gleichzeitig würde es natürlich nichts bringen, deinen neuen Block als gültigen Nachfolger von Block 100 zu veröffentlichen. Da die bekannte Kette zu diesem Zeitpunkt bereits wesentlich länger ist, wird dein Block von keiner Node aufgenommen bzw. nicht auf deine neue, kürzere Kette gewechselt. Dabei kommt es übrigens nicht wirklich auf die Länge an; gültig ist die Kette mit dem größten Aufwand (Longest Chain).

P.S.:
Es gibt Kryptowährungen auf Basis von Proof of Work, welche die Transaktionen in anderen Datenstrukturen als einer Blockchain speichern. In einem BlockDAG, wie z.B. bei Kaspa, kann man einen Block mit ungeminten Transaktionen zu einem beliebigen Zeitpunkt hinzufügen. Das bringt dafür allerdings andere Probleme mit sich, siehe z.B. hier oder hier.

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