- Wer bestimmt, wie viel Kapital notwendig ist um den Bau der Straße umzusetzen?
- Wer garantiert, dass die Straße mit exakt diesem Kapital vollständig fertiggestellt werden kann?
- Was passiert wenn sich im Laufe des Baus der Straße herausstellt, dass das eingesammelte Kapital doch nicht ausreicht?
- Wer schlägt sich mit den ganzen Behörden herum, um den Bau der Straße wasserdicht genehmigen zu lassen?
Ich komme aus der Schweiz. Und ja, hier ist nichts günstig. Ich weiss du hast es als Rechenbeispiel genommen. Habe kurz recherchiert und eine Angebotsseite gefunden, was die Offerten so ungefähr kosten und das sollen die günstige sein.
Da muss man schon mit mehreren tausende Euros pro Voter rechnen. Und da sehe ich das eine Problem. Ab einer gewissen Menge Geld, ist es auch mir zuviel für die Investition bzw würde auch nur ein bisschen „spenden“ wo aber wie oben erwähnt nie das Projekt durchkommen wird, da das Kapital fehlen könnte. Da kauf ich mir lieber für das Geld ein neuer Gebrauchtwagen (SUV welche die kapute strasse nichts ausmacht, oder neue Federn fürs Auto) statt die Strasse zu sanieren.
Plus genau die oberen Fragen von @425443 hatte ich auch. Er / sie war nur schneller :D
und wenn man von nervigen Schlaglöchern spricht: Auch hier in der Schweiz gibt es Orte bzw. Strassen, die auch vom Staat nicht beachtet wird welche längst eine Sanierung nötig haben. Die Anwohner hatten insgeheim einfach die Schnauze voll und hatten bei den einigen schlaglöchern selbst die Löcher gestopft mit eigener Mischung Beton ist ja nicht schwer selbst herzustellen hahah
Die Strasse ist dort nun mit Beton von einem Unbekannten Anwohner gefüllt worden und alle sind zufrieden. Strasse funktioniert. :D
Achja, hier die ungefähren Preise der einen Website hier in der Schweiz:
Geil jetzt kommen wir zum Punkt:
Du hast die Idee die Straße zu bauen und initialisierst das Projekt. Du bezahlst die Unternehmen dafür, ein Angebot zu machen. Ist das Projekt am Ende erfolgreich, bekommst du das Geld aus dem Topf zurück, andernfalls bleibst du auf den Kosten sitzen.
Das funktioniert wie Uber: Unternehmen A, B und C haben ein Angebot gemacht. A hat am meisten Rücklageneuro/Angebotseuro bei der Bank hinterlegt, bietet einen mittleren Preis aber hat die besten Bewertungen. Die Voter haben sich also für A entschieden. Es gibt keine Verpflichtung, dass A auch das Projekt umsetzt. Aber wenn sie es nicht, oder schlecht tun, bekommen sie eine schlechte Bewertung (mit Gewichtung der Auftragsgröße). Können also nur 1x bescheißen.
Das Unternehmen hat ja für das Projekt Geld bei der Bank hinterlegen müssen. Falls es um einen riesen Skandal geht kann man da rechtlich vlt was machen, aber ich denke das wird garnicht notwendig sein. Es gibt für A ja einen Anreiz, die Voter zufriedenzustellen. Deshalb gibt es auch einen Anreiz, bei den Angeboten nicht zu lügen.
Ich weiß es doch nicht, aber ich in Deutschland kann man das erstmal vergessen. Zu Beginn würde ich das als Pilotprojekt in einer Stadt starten und da mit Bürgermeistern etc reden. Weil je mehr Nutzer in der Nähe, desto besser, wie gesagt
Die Idee an sich wäre in einer idealen Welt vermutlich wirklich gut. Leider leben wir nicht in einer perfekten Welt…
Es gibt viele Probleme, die man berücksichtigen muss:
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Wie wird verhindert, dass benachteiligte Gebiete benachteiligt werden?
In so einem System könnten ärmere Gebiete einfach übersehen werden, weil dort nicht genug Kapital zur Verfügung steht. Es gibt keinen Schutzmechanismus, um sicherzustellen, dass diese Gebiete trotzdem die Infrastruktur bekommen, die sie brauchen. -
Wie sieht’s mit der Nachhaltigkeit aus?
Eine Straße muss ja nicht nur gebaut sondern auch gewartet werden. -
Wie wird ein Ungleichgewicht zwischen urbanen und ländlichen Gebieten verhindert?
Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass vor allem städtische Gebiete im Vorteil wären, weil hier einfach mehr Kapital steckt.
Damit bleibt das initialisieren der Projekte wieder den Großen überlassen. Bauer Heinrich aus Gemeinde Klimbimhausen wird sowas nicht starten, wenn er darum fürchten muss, dass er auf den Kosten sitzen bleibt, mit privatem Vermögen haften und ggf. sprichwörtlich Haus und Hof aufs Spiel setzt.
Es geht nicht mal ums Lügen, es geht um unvorhergesehene Dinge. Willst du aus einem Feldweg eine Straße machen, hast du vielleicht Aushebungsarbeiten. Oder lass es sonst was sein. Hoppla, Bombenfund. Und das obwohl das Gebiet vorher sondiert wurde. Und nu?
Ja schade. Neben dem plötzlich fehlenden Kapital sehe ich die Behörden als das, was all dem am ehesten dann einen Strich durch die Rechnung machen kann.
Ich bin auf dem Gebiet definitiv kein Profi oder sonst wie bewandert. Das hier sind alles nur so laienhafte Gedanken die ich einfach nur mal so in den Raum schmeiße.
Vielleicht ist der Gebrauchtwagen auch die bessere Investition und der Staat baut Straßen, die sich eigentlich nicht lohnen?
Und vielleicht ist die Sanierung garnicht so teuer, wenn sie einfach der Nachbar macht. Und vielleicht ist auch der Straßenbau nur so teuer, weil der Staat der Auftraggeber ist. Stecke bei Straßen aber nicht wirklich drin, das ist Halbwissen.
Wer dort wohnt kann sich ja Kredite nehmen. Wenn es wirklich lohnenswert ist, in das Gebiet zu investieren, lockt das an.
Entweder man wartet bis es schlimm genug geworden ist und dann schlägt jemand vor, das Schulgebäude die Straße oder was auch immer zu sanieren. Oder aber du schlägst einfach vor, jemanden mit der dauerhaften Wartung zu bauftragen (das können auch Anwohner sein, das ist viel billiger, siehe Beitrag von Trek). Wenn interesse an einer Wartung besteht, wird die in Form eines Abos auch möglich sein. Person A gibt 3€ pro Monat, Person B ist es wichtiger und gibt 5€ pro Monat
Das kann durchaus sein. Aber wenn es effizienter ist, näher beisammenzuleben, warum sollte man das aktiv was dagegen unternehmen? Der Markt regelt. Wenn es dir wichtig ist außerhalb zu wohnen kostet es dich halt vielleicht mehr
Übrigens bin ich neu hier und meine maximalen Antworten/Tag waren aufgebraucht, deshalb jetzt der neue Account.
Das Stimmt. Aber ich glaube nicht das das ein Problem ist. Ich denke es werden sich einfach mehrere Möglichkeiten etablieren: Eine davon kann sein, dass Unternehmen erkennen, dass es sie Aufträge rein bekommen, wenn sie das Angebot kostenlos erstellen. Vielleicht wird es aber auch zum Beruf, zu erkennen, mit welchen Problemen sich die Menschen konfrontiert sehen und welche Maßnahmen diese am effizientesten lösen. Dann ist es dann Vollzeitjob, bei lukrative Projekte zu finden und Anträge für Angebote für die Anwohner zu stellen.
Hmm daran habe ich noch nicht gedacht, allerdings stell ich mir das wie folgt vor: Das ist das Betriebsrisiko der Unternehmen. Und wenn du als Problemlöser zu klein bist um selbst für solche Risiken aufzukommen kannst du eine Versicherung abschließen, die genau bei solchen Risiken eingreift.
Sehe ich auch so. Aber das ist nicht ein Problem für das Projekt sondern für Deutschland. Kauft Deutschland keine Bitcoin, ist das schließlich auch nicht schlimm für Bitcoin sondern nur f
Du kennst seine Umstände und seine Situation nicht. Zusätzlich kennst du seine Idee nicht.
Vielleicht ist dem Beitrags Verfasser garnicht wichtig, dass du heute schon über die ganzen Skills verfügst. Vielleicht möchte er jemand an seiner Seite haben, der wie ein Bitcoiner denkt und der gleichen Passion folgt weil er Vertraut, dass jeder sich in jedes Gebiet einarbeiten kann.
Er wäre ja sogar bereit, dich dafür zu bezahlen.
Bevor man über jemanden überhaupt werten sollte, sollte man seine Umstände kennen und ich bin da bestimmt auch kein Heiliger. Freue mich jedoch aber, wenn mir jemand das gleiche Schreiben würde um andere Gedanken zuzulassen.
Wenn man in einem Armenviertel lebt und keinen Besitz hat, wird man sicherlich niemanden finden, der einem einen Kredit gewährt, um Straßen zu bauen.
Das mag stimmen, aber wenn Person A mit einem Panzer über die Straße fährt und dadurch mehr Verschleiß verursacht als Person B, wäre Person B ja unklug, mehr in die Straße zu investieren, auch wenn es ihm wichtiger ist, oder?
Ich glaube kaum, dass eine hohe Bevölkerungsdichte gleichbedeutend mit Effizienz ist. Woher sollen denn all die Nahrungsmittel kommen? Aus vertikalen Farmen?
„Der Markt regelt.“ – Der Kapitalismus verhält sich wie ein Markt, der sich selbst regeln soll, doch in Wahrheit schafft er eine Welt, in der die Reichen immer reicher werden und die Armen immer weiter zurückfallen, während er den Mythos der Chancengleichheit aufrechterhält.
Und wie soll dieses System das Spieltheoritische Problem bei öffentlichen/gemeinnützigen Gütern lösen?
ich verstehe das ganze Konzept nicht. Wer soll das nutzen und warum?
Die Straße in der ich wohne kann solange sie befahrbar ist doch ruhig ein par Schäden haben damit der Durchgangsverkehr sie meidet und LKW und Raser da nicht durchdonnern.
Und wer ausser den Anwohnern sollte sich darum bemühen bzw. dafür bezahlen eine Strasse zu sanieren. Ich hab jedenfalls andere Interessen als über ein par tausend Straßenkilometer in meiner Stadt immer wieder „abzustimmen“ und würde das System komplett ignorieren.
Mag aber sein dass andere da einen höheren Leidensdruck haben…
NÖHÖÖÖ!
Schau dir mal den GINI-Koeffizienten (es gibt je einen für Vermögensverteilung und Einkommensverteilung) von sozialistisch geführten Ländern an. Die nehmen sich nicht viel im Vergleich zu eher kapitalistischen Ländern. Jetzt könntest du anführen, dass dies ja jeweils kein richtiger Sozialismus ist.
Das Problem ist hier jedoch weniger der Kapitalismus, sondern das Geldsystem !
Wenn in einem Sozialismus ein ungerechtes Geldsystem vorherrscht, wirst du die negativen Effekte des ungerechten Geldes nur symptomatisch bekämpfen können, aber sie sind trotzdem da.
Also bitte hört auf damit, Probleme beim Kapitalismus zu sehen, die einen anderen Ursprung haben.
Das Problem ist dch das viele denken wir leben im Kapitalismus während wir seit mindestens 15 20 Jahren dem Sozialismus und Planwirtschaft viel näher sind.
Unsere Probleme kommen unter anderem daher, das wir eben keinen Kapitalismus haben.
Was wir jetzt haben ist vom Kapitalismus soweit entfernt wie Baerbock von einem IQ 130+.
Für alle die sich mit dem GINI-Koeffizienten näher beschäftigen wollen: hier ist sehr umfangreiche Datenbank dazu:
Es muss sich kein Armer einen Kredit nehmen, um Transport zu ermöglichen. Unternehmer würden sofort Straßen in diesem Gebiet bauen, wenn sich diese rentieren würden.

Ich glaube kaum, dass eine hohe Bevölkerungsdichte gleichbedeutend mit Effizienz ist. Woher sollen denn all die Nahrungsmittel kommen? Aus vertikalen Farmen?
Bei allem Respekt: Es ist nicht von Belang, ob jemand daran glaubt, dass etwas effizient oder ineffizient sei. Wir haben einen viel besseren Mechanismus, um das herauszufinden, und zwar Preissignale.
Wenn es nicht rentabel ist, wo zu leben, dann bedeutet das, dass mehr Energie aufgewendet wird, als gewonnen wird. Wenn an einem Ort massive Bodenschätze oder ein sehr fruchtbarer Boden gefunden werden , dann sammeln sich dort Menschen und Straßen an. Das passiert, weil die Bodenschätze oder der Boden für wenig Energieaufwand viel Energie ausschütten. Nicht weil ein Gesetz beschließt, dass dort Sozialbau passieren muss und Straßen hingehören.
Für einen Politiker hingegen läuft das ein wenig anders. Für ihn macht es Sinn, die Menschen aus diesen armen Gebieten als Wähler zu gewinnen, indem er ein Stück der Energie von anderen Menschen in das arme Gebiet fließen lässt. Ein Politiker hat nicht Effizienz mit Ressourcen oder das Gemeinwohl im Sinn. Sein Ziel ist, gewählt zu werden.
Mir stellt sich da eher die Frage, ob der Politiker überhaupt die Macht haben sollte, die Energie des Volkes in Form von Kaufkraft zu lenken. Ich stelle mir nicht die Frage, ob Menschen in Gebieten, in denen es nicht rentabel ist zu leben, finanziell unterstützt werden sollten, bis es gerade so noch rentabel ist. Ich verlange ja auch nicht, dass mein Unternehmen subventioniert wird, weil ich sonst schließen und Mitarbeiter entlassen müsste.
Man könnte auch schreiben „Der Markt verhält sich wie einer, der sich…“. Es ist irrelevant ob soziale Marktwirtschaft oder Kapitalismus. Manche Menschen sind einfach zu gierig, genau deshalb funktionieren diese Systeme auch nicht.
Ich würde sagen, wir haben eine soziale Marktwirtschaft, die eine Form des Kapitalismus ist.
Eine soziale Marktwirtschaft hatten wir vor 60 Jahren unter Ludwig Erhard. Was wir heute haben ist Sozialismus. Gaaanz unterschiedliche Dinge. Was wir heute haben hat nicht mit Marktwirtschaft zu tun.

Ich würde sagen, wir haben eine soziale Marktwirtschaft, die eine Form des Kapitalismus ist.
… hatten …
An dem sozialen haben zu viele angeblich soziale rumgepfuscht …