Ist die Zukunft von Bitcoin rosig oder düster?

Servus,
als Bitcoin HODLer, aber gleichzeitig auch offen für Alternativen wie ETH & Co, habe ich eine Frage bzgl. Zukunft von Bitcoin.
Hier ist der Artikel welches mich zum Grübeln gebracht hat. In dem Artikel wird zuerst auf den aktuellen Zustand bei den Miner eingegangen, um im zweiten Teil unterschiedliche Szenarien zu beschreiben.
Die Kernfrage an dieser Stelle: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass Bitcoin Transaktionsgebühren allein ausreicht um die vierjährig halbierende Mining Rewards zu ersetzen.

Teil1:

Teil 2:

Zur Thematik allgemein gibt es schon viele Threads hier im Forum:

Suchergebnisse für „bitcoin ohne subsidy“ - Blocktrainer Forum
Suchergebnisse für „alle bitcoin gemined“ - Blocktrainer Forum

Aber deine Artikel sehen interessant aus. Vielleicht gibt es ja neue Blickwinkel, unberücksichtigte Aspekte etc. . Schaue ich mir vielleicht morgen mal an.

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Interessanter Artikel!
Also bei der Mining-Gap kamen mir die folgenden Gegenszenarien in den Sinn:

  1. in einer Hyperbitcoinization wird es wohl keinen leeren Mempool mehr geben, weshalb sich das Mining für den nächsten Block ab der ersten Sekunde lohnen würde, da der Block auf jeden Fall Rand voll mit Transaktionen ist… denkt dran, wir reden hier von einer Zeit in 50 , 80 oder mehr Jahren!

  2. wenn(!!) die Miner wirklich solange abgeschaltet werden, bis genügend Transaktionen im Mempool sind, dass sich das Mining lohnt, wird die Blockzeit am Anfang dieses „Spiels“ logischerweise stark ansteigen.
    Spätestens mit dem nächsten Difficulty-Adjustment wird dieses Problem aber wieder behoben. Vorausgesetzt die Miner behalten dieses Spiel konstant bei, würde es eigentlich kein Problem darstellen.

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Der Artikel bietet eine gute Zusammenfassung über die aktuelle Entwicklung. Der Autor bleibt bescheiden und widersteht der Versuchung, Bitcoin neu zu erfinden. Es geht ihm um eine Zustandsbeschreibung und das Aufzeigen eines potentiellen Problems: Sicherheitsverlust durch zu geringe Gebühren.

Alles in allem durchaus lesenswert. Ich habe darin erstmals von der gap-mining Strategie gehört, obwohl sie bereits in einem Paper von 2016 diskutiert wurde. Es zeigt sich wieder, dass die meisten (alle?) Herausforderungen von Bitcoin bereits bedacht wurden. Dank der vielen Quellenangaben kann man nach Belieben tiefer in das Thema einsteigen.

Was der Autor versäumt, ist seine Annahmen über die Zukunft darzulegen. Er konstatiert, dass sich die fees nicht so wie vor einigen Jahren angenommen entwickelt haben, und die Volatilität in USD ein Problem für die Miner ist. Geht man, wie @mcwinston sagt von Hyperbitcoinization aus, dann erübrigt sich das. Was der Autor anerkennt ist, dass sich ein langer Zeithorizont auch beim Mining durchsetzen wird. Im Grunde genommen ist es mir sympathisch, dass der Autor sich gerade nicht so weit mit Prognosen aus dem Fenster lehnt, aber etwas mehr Kontroverse hätte dem Artikel gut getan.

Eine Sache die mich gestört hat, war die Gleichsetzung von Transaktionsgebühren und Sicherheit, welche in der Wortschöpfung fee security kulminiert. Gebühren sind nicht mit Sicherheit gleichzusetzen. Sicherheit bietet allein die Verteilung der Hashrate, respektive der schlafenden Hashrate. Es gibt keinen Automatismus, nach dem höhere Gebühren auch zu höherer Sicherheit führen. Wenn der Autor also wirklich auf die Sicherheit abzielt, dann hat er das Ziel verfehlt.

Der andere Punkt der gerne übersehen wird ist, dass egal wie man eine sich halbierende block subsidy initial setzt, sie gegen Null konvergiert. Damit konvergiert auch das Verhältnis von subsidy zu fees, oder auch Geldmenge zu reward. Das ist per Definition so. Wäre die block subsidy initial 100 BTC gewesen, dann würde das beklagte Verhältnis von block reward zu Geldmenge eben ein paar Jahre später eintreten. Durch die Konvergenz gegen Null würde das aber auf jeden Fall früher oder später unausweichlich passieren.

Der Autor diskutiert deshalb auch nicht die subsidy, sondern konzentriert sich auf die fees. Wenn aber die fees nachfragegetrieben sind, dann ist die Steuerungsgröße für die fees das Angebot – der blockspace. Diesen Ausblick bleibt der Autor schuldig. Wie die Miner reagieren, halte ich für nebensächlich. Sie werden immer Effizienz anstreben, und es wird immer Miner geben die an der Grenze der Profitabilität operieren, und folglich durch Volatilität vom Markt gefegt werden.

Die interessante Größe ist die Nachfrage nach blockspace und welchen Einfluss 2nd layer Lösungen und andere Innovationen auf diese Nachfrage haben. Wird die Nachfrage nach blockspace nachhaltig das Angebot übersteigen, oder ersticken sidechains und 2nd layer diese Nachfrage?

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Also wenn es um die Sicherheit so knapp stünde hätte es ja auch schon wesentlich mehr 51% Attacken auf BCH LTC usw. gegeben, oder?

Also selbst wenn die Sicherheit von BTC stark bröckelt wäre diese noch nicht so niedrig wie die Sicherheit von anderen PoW Coins die auch noch sicher genug waren soweit.

:thinking:

Eine sehr gute kritische Meinung dazu, bravo! Davon wünsche ich mir definitiv mehr zu lesen.
Was den Demand von Blockspace angeht, stimme ich zu. Darauf wurde nicht eingegangen. Der Demand ist eines der beiden Faktoren was die Transaktionsfees ausmachen. Vielleicht ist es auch zweckmäßig so gestaltet da man mit weniger Variablen leichter analysieren kann.
Letztendlich stellt sich die Frage (für die nächsten zwei Halvings), ob durch den Rückgang der Subsidy (block rewards) und durch gleichbleibend oder sogar rückläufige Transaktionsgebühr / MC die Miner in größeren Umfang zurückrudern würden, da sie nicht mehr genügend wirtschaftlichkeit darin sehen.

Hast du mal in die existierenden Threads zum Thema reingeschaut? Dort wurden sich auch, zumindest teilweise, viele Gedanken dazu gemacht.

Diese anderen Threads behalten für mich ihre Aussagekraft, auch wenn die meisten Diskussionen vor der aktuellen Wirtschaftskrise geführt wurden. Der Grund ist, dass die aktuelle Krise, so wie auch alle vor ihr, irgendwann wieder vorbei sein wird. Dann wird das Interesse an neuen Technologien, sowie die Nachfrage nach Technologie-Aktien und Bitcoin wieder steigen.

Die aktuell kurzfristig gesunkene Transaktions-Nachfrage und dadurch geringe Fees sind aber durch die Krise bedingt und deshalb ein kurzfristiger Effekt, der durch die aktuell noch hohe Subsidy kein Problem ist.
Bei zukünftigen Krisen in 10, 20, 30 Jahren wird die Adoption dann hoffentlich groß genug sein, dass ein Fee-Einbruch kein signifikantes Problem für die Sicherheit darstellt.

(den Artikel habe ich noch nicht gelesen)

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Richtig. Die eigentliche Frage ist, was dann mit der schlafenden Hashrate passiert und ob das ein Sicherheitsrisiko wird. Ergo: Plebs müssen die billig auf den Markt geworfenen Asics aufkaufen.