Inflation O.K

Hallo liebes Forum,

ich habe heute auf dem YT Kanal „Erichsen“ erfahren, dass eine gewisse Rate an Inflation in ordnung wäre.
Versucht er nun der MMT aufschwung zu gewähren obwohl er sich für ein BTC Investment ausspricht oder ist er 1fach nur so unwissend wie ich mit meiner fragestellung?

In Ordnung ist vieles. Bis vor ein paar Jahren war es in Deutschland auch in Ordnung männliche Küken zu schreddern. Wenn du es bevorzugst, dass pro Jahr mind. 2% deiner Kaufkraft geschreddert werden, dann ist es vollkommen okay :upside_down_face: .

Das Problem, was eine andauernede Inflation für mich weniger „ok“ macht, wären die Folgen durch Investments der Reichen. Wir Plebs verlieren vielleicht hundert bis tausend im Jahr durch den Quark. Ein Multi-Milliardär verliert mehr als wir im Leben sehen werden bei 2% Inflation. Mit anderen Worten: Reiche müssen investieren aka. Wachstum der Wirtschaft. Ich finde dieses Erzwingen ziemlich unnatürlich, aber jeder wie er denkt :man_shrugging:

Dazu sei gesagt: Keine Ahnung ob die Welt so funktioniert. Ist nur meine beschränkte Sicht der Lage :crazy_face:

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  1. Da Inflation dafür sorgt, dass Vermögen entwertet wird, zwingt sie Menschen regelrecht dazu ihr Geld zu vermehren. Dies kann z.B. durch Anlage in Wertpapiere (Aktien) oder die Gründung/den Geszitz eines Unternehmens geschehen.
  2. Inflation sorgt auch dafür, dass Schulden leichter zurückzahlbar sind, da sie mit der Zeit an „Wert“ verlieren.

Hierraus resultierend ergibt sich für Viele dass eine Gewisse Inflation zu Wachstum und somit Steigerung des Wohlstands führt.
Andererseits führt dieser „Wachstumszwang“ dazu, dass Menschen die nicht genug Vermögen haben um es Gewinnbringend anzulegen trotzdem immer mehr an Kaufkraft verlieren (ärmer werden). Ebenso führt das oft zu einer gigantischen Überproduktion und zur Produktion eigentlich überflüssiger Produkte. Aber auch der Staat kann sich auf diesem Weh leichter wieder entschulden. Denn solange die Wirschaft wächst und die Staatsschulden zeitgleich entwerten profitiert auch der Staat als Schuldner von Inflation.

Ob diese durch „Wachstumswang“ entstehende Überproduktion und der Zwang zur „Geldvermehrung“ gut oder schlecht ist sind die Punkte über die sich Anhänger der österreichischen Schule, MMTler, Bitcoiner, und Sozial ober Umweltaktivisten vortrefflich streiten können, da hier jeder seine eigenen Schlüsse zieht.

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Ich glaube dennoch, dass wir uns die Rechnung „die Drucken mehr Geld → Inflation“ zu leicht machen.

Hier ein ganz interessanter Thread dazu, wie ich finde:

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Natürlich ist das zu vereinfacht, aber der Schluss ist der selbe. Ob ich jetzt 1+1 = 2 sage oder dir erkläre woraus die zwei Einsen bestehen, wie sie sich verändern und was die Wechselwirkungen zwischen der ersten und zweiten Eins sind. Am Ende ergibt es 2.

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Der Logik zufolge müßten die Vereinigten Staaten ja momentan die höchste Inflationsrate in ihrer Geschichte haben, was aber nicht mal ansatzweise zutrifft.

Puh, schwierig. Da muss man jetzt ein ganzes Buch zu schreiben. Also tendenziell will die FED durchschnittlich 2% Inflation. Beachte: Durchschnittlich. Heißt die Inflation kann drüber oder drunter sein, hauptsache im Schnitt 2%. Die Inflation von 20/21 ist wirklich sehr hoch: „Purchasing power decreased by 5.39% in 2021 compared to 2020.“ (Quelle: Inflation Rate in 2021 | Inflation Calculator), aber ob es die höhste der Geschichte ist weiß ich nicht.

Fakt ist: Der Dollar hat seit entstehung bisher ca. 80% Kaufkraft verloren. Wer in Dollar spart und nur Dollar vererbt, verliert. Das müsste nicht so sein und wir sollten es nicht akzeptieren. Ich finde es wahnsinnig, dass es überhaupt geduldet wird 2% pro Jahr zu verbrennen.

Die Kaufkraft ist aber auch nur in Verbindung mit den Löhnen aussagekräftig und ich gebe natürlich zu, dass es schwer ist hier eine valide und unstrittige Datenbasis zu finden. Ganz abgesehen von der Ungleichverteilung der Einkommen bzw des Vermögens.

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xD true^^ …

aber woher wissen wir denn ob all die Statistiken nicht doch wie ebenfalls beim Gold „schön geschrieben“ wurden oder eben nicht? Was ich oft als Argument auffassen & mitbekommen konnte war auch folgendes, dass unser Wirtschaftswachstum seit den 2000er stagniert & leicht rückläufig ist, was jedoch versucht wird zu vertuschen…anhand von Inflation und Goldpreismanipulation sowie Interventionen & Subventionen.

Dank der Blockchain würde man doch dann auch viel effektiver all diese wichtigen Indikatoren immens genauer bestimmen können, oder irre ich mich?

LG

Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich zu dumm bin, aber: Wenn es keine Inflation gäbe müssten doch auch nicht die Gehälter jährlich erhöht werden - oder? Irgendwie ist die ganze Masche ein super weirdes Nullsummenspiel für manche, ein extremes Minus für viele und ein absurdes plus für wenige.

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Da hast du zwar recht. Die Frage ist nur ob das unter psychologischen Aspekten wirklich ein Müssen oder eher ein Können ist.

In Zeiten, in denen manche Unternehmen oder ganze Branchen die Löhne kürzen müssen, ist es einfacher einmal eine Tarifrunde auszusetzen. Alle Angestellten ärgern sich natürlich.
Aber stelle dir mal vor wie die Angestellten ausrasten würden, wenn man in dem Moment tatsächlich die Löhne um 5 % kürzen würde, da es keine Inflation mehr gibt.

Das gleiche gilt für den „Normalbetrieb“. Wenn in der Tarifrunde alle zwei Jahre die Löhne um 2…6 % erhöht werden, freuen sich die Angestellten. Obwohl es nur ein grober Inflationsausgleich ist.

Ich will dieses System keinesfalls verteidigen, wollte nur den Aspekt beschreiben. Für mich gibt es keinen einzigen Grund, warum Inflation sinnvoll sein sollte.

Die Zentralbanken streben als vorrangiges Ziel die Gewährleistung der Preisstabilität an. Wie passt das zur Inflationsrate von 2 %/y? → gar nicht

Im Gegensatz zur Inflation (=Preisinflation) könnte ich eine Geldmengeninflation von 2 %/y noch nachvollziehen, um das Wirtschaftswachstum auszugleichen, also die Preise wirklich stabil zu halten.

Preisstabilität entspricht per Definition einer Inflation gleich 0.

Christine Lagarde, President of the ECB (Quelle):

„I am happy to announce that the Governing Council yesterday approved the ECB’s new monetary policy strategy. While taking the ECB’s primary mandate of price stability as a given, the review has allowed us to challenge our thinking, engage with numerous stakeholders, reflect, discuss and reach common ground on how to adapt our strategy. The new strategy is a strong foundation that will guide us in the conduct of monetary policy in the years to come.“

(The Governing Council considers that price stability is best maintained by aiming for a 2% inflation target over the medium term.)

Das Geschwurbel erinnert mich wieder an den South Park Ausschnitt.

Bla bla blubb…

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