Da hast du zwar recht. Die Frage ist nur ob das unter psychologischen Aspekten wirklich ein Müssen oder eher ein Können ist.
In Zeiten, in denen manche Unternehmen oder ganze Branchen die Löhne kürzen müssen, ist es einfacher einmal eine Tarifrunde auszusetzen. Alle Angestellten ärgern sich natürlich.
Aber stelle dir mal vor wie die Angestellten ausrasten würden, wenn man in dem Moment tatsächlich die Löhne um 5 % kürzen würde, da es keine Inflation mehr gibt.
Das gleiche gilt für den „Normalbetrieb“. Wenn in der Tarifrunde alle zwei Jahre die Löhne um 2…6 % erhöht werden, freuen sich die Angestellten. Obwohl es nur ein grober Inflationsausgleich ist.
Ich will dieses System keinesfalls verteidigen, wollte nur den Aspekt beschreiben. Für mich gibt es keinen einzigen Grund, warum Inflation sinnvoll sein sollte.
Die Zentralbanken streben als vorrangiges Ziel die Gewährleistung der Preisstabilität an. Wie passt das zur Inflationsrate von 2 %/y? → gar nicht
Im Gegensatz zur Inflation (=Preisinflation) könnte ich eine Geldmengeninflation von 2 %/y noch nachvollziehen, um das Wirtschaftswachstum auszugleichen, also die Preise wirklich stabil zu halten.
Preisstabilität entspricht per Definition einer Inflation gleich 0.
Christine Lagarde, President of the ECB (Quelle):
„I am happy to announce that the Governing Council yesterday approved the ECB’s new monetary policy strategy. While taking the ECB’s primary mandate of price stability as a given, the review has allowed us to challenge our thinking, engage with numerous stakeholders, reflect, discuss and reach common ground on how to adapt our strategy. The new strategy is a strong foundation that will guide us in the conduct of monetary policy in the years to come.“
(The Governing Council considers that price stability is best maintained by aiming for a 2% inflation target over the medium term.)
Das Geschwurbel erinnert mich wieder an den South Park Ausschnitt.
Bla bla blubb…