Inbound Liquidity

Hallo liebe Community

Ich taste mich an meinen Raspiblitz ran, zur Zeit geht es um die Eröffnung von Channels. Ich habe (mit dem RTL Tool) einen Channel zu einer anderen Node eröffnet, mit einem kleinen Betrag. Ich habe dann aber festgestellt, dass ich für mein Bedürfnis vor allem Inbound Liquidity benötige. Mein Endziel ist es, über den BTC Pay Server Rechnungen stellen zu können. Zur Zeit habe ich aber nur Outbound Liquidity in besagtem Channel.

Obwohl ich schon etliche Beiträge gelesen habe, bin ich diesbezüglich verunsichert und wage mich nicht wirklich weiter. Einige Sachen verstehe ich, vieles aber auch nicht. Ich habe gelesen, dass ich einen Channel mit einer anderen Node eröffnen kann und man sich gegenseitig Sats schickt, um Inbound Liquidity zu kriegen, korrekt? Aber was, wenn nicht? Habe ich dann nicht etliche Sats in Channels (Outbound), die quasi „blockiert“ sind?

Eine andere Möglichkeit wäre, einem Ring of Fire beizutreten (https://lightningnetwork.plus/), wo das dann automatisch geschieht??? Ich weiss nicht, worauf man achten muss und ob es da „Gefahren“ gibt. Ich hab z.B. gesehen dass es einen Teilnehmer mit „negative Rating“ gab… Auch ist es mir ein Rätsel, was die Vorteile der Dual, Triangle, Square oder Pentagon Ring of Fires ist und welche Form wozu dient, oder ob das egal ist.

Im Moment stecke ich also fest und wäre froh, wenn ich Hilfe (für Anfänger :wink: kriegen könnte. Ich habe z.Zt ca. 1.7 Mio Sats, die ich in einen (oder besser mehrere?) Channels geben könnte.

Tausend Dank für eure Hilfe.

Ja, korrekt. Die Liquidität liegt zunächst auf der Seite desjenigen, der den Kanal öffnet. Wenn du also einen Kanal zu jemand anderem öffnest, hast du zunächst mal Outbound-Liquidität und wenn du dann darüber Sats schickst (also jemanden bezahlst), bekommst du Inbound-Liquidität. Genauso bekommst du Inbound-Liquidität, wenn jemand anders einen Kanal zu dir öffnet. Das ist in der Regel der einfachste Weg um schnell viel Inbound-Liquidität zu bekommen.

Bei lightningnetwork.plus verspricht sich eine Gruppe von drei bis fünf Node-Betreibern, Kanäle zueinander zu öffnen, sodass jeder sowohl Outbound- als auch Inbound-Liquidität bekommt. Es handelt sich nur um ein Versprechen, man kann das Öffnen nicht erzwingen. Wer sich nicht an das Versprechen hält, kriegt eben ein negatives Rating. Du kannst dadurch aber kein Geld verlieren, du kriegst nur eben nicht den versprochenen Kanal, das Ganze ist also ziemlich risikoarm. Ich habe mit lightningnetwork.plus gute Erfahrungen gemacht und würde sagen, dass es für den Einstieg gut geeignet ist. Wie groß der Ring ist, ist eigentlich ziemlich egal, bei mehr Teilnehmern dauert es nur eventuell etwas länger, bis sich eine Gruppe zusammengefunden hat.

Alternativ gibt es einige kommerzielle Anbieter, die gegen eine kleine Gebühr einen Kanal zu dir öffnen (z.B. deezy.io, lnbig.com), so kann man auch sehr einfach Inbound-Liquidität bekommen. Wieder handelt es sich nur um ein Versprechen, die Anbieter können also theoretisch die Gebühr kassieren, ohne den Kanal zu öffnen.

Im Zweifel gilt die Regel: Lieber wenige große Kanäle, als viele kleine. 1M sats ist schon so ziemlich das absolute Minimum, damit ein Kanal nicht verhältnismäßig sehr teuer wird.

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hier kann man auch inbound bekommen , falls nicht gewusst:

alternativ kann man zb. Chanel’s mit Kraken, NiceHash, Wallet of Satoshi etc. auf machen und einfach per Lightning gewünschten Betrag hin schicken und onchain wieder auszahlen lassen…

Kostet dann allerdings Transaktiosgebühren auf der Blockchain.

Dito. Und meinen ersten Kanal hatte ich mit Coincharge, den auch gleich etwas größer. Da ist mein In-Bound allerdings zügig abgeflossen. Dagegen hilft im Zweifel eine höhere Gebühr.

https://c-otto.de/#channel-and-fee-policy

Tausend Dank für deine ausführliche Antwort, das hilft schon sehr, auch wenn sich mit jeder guten Antwort wieder neue Fragen auftun. Am Wochenende hab ich dann wieder Zeit, mich mal dran zu setzen.

Eine Frage hätte ich noch. Es sieht für mich so aus, als würde die inbound liquidity relativ rasch „aufgebraucht“ sein, v.a. wenn ich die Node für Zahlungseingänge benutzen möchte. Heisst das, dass ich dann dauernd auf dem Trocknen sitze und wieder auf der Suche nach Inbound Liquidity bin? Kann ich Inbound Liquidity irgendwie mit mir selber generieren? Entsteht nicht inbound liquidity, wenn ich eine Zahlung mache, z.B. an meine eigene Lightning Wallet. Ich hoffe, das ist nicht eine total idiotische Frage …

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Danke für die Tipps, das schau ich mir gerne an.

Vielen Dank für deine Inputs. Das Abfliessen von Inbound ist ungünstig für meinen Zweck (ich möchte v.a. Zahlungen empfangen). Beim Thema Gebühren bin ich noch gar nicht angekommen, das wird dann wohl die nächste Hürde :sweat_smile:

Unten verlinkter Beitrag beschäftigt sich mit genau dem Phänomen und wie Du es beeinflussen kannst. Da ist dann allerdings schon eine hohe Kunst.

Fallst Du den Inbound geschäftlich nutzt kannst Du ihn auch kaufen und entsprechend als Betriebsausgabe verbuchen.

Tipp: Ich habe einseitig einen Kanal zu ACINQ (die mit der Phoenix Wallet) erföffnet und die Sats sind ziemlich schnell abgeflossen. So habe ich dort Inbound und als Gegenüber sogar einen sehr gut vernetzten Knoten (sprich: meine Node ist für Zahlungen gut erreichbar).

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Nicht direkt. Die Begriffe bedeuten ja folgendes:
Outbound Liquidity ist dein Eigentum, du kannst sie an andere Lightning-Nodes verschicken, dadurch wird sie zu Inbound Liquidity.
Inbound Liquidity ist das Eigentum deines Kanalpartners, du kannst sie über das Lightning-Netzwerk empfangen wird dadurch zu Outbound Liquidity (also zu deinem Eigentum).

Folglich hast du Recht, wenn du nur Zahlungen an deine Node empfängst, ist irgendwann die gesamte Inbound Liquidity zu Outbound Liquidity geworden. Dann musst du entweder selbst mal ausgehende Zahlungen veranlassen oder dir neue Inbound Liquidity auf einem der angesprochenen Wege beschaffen.

Es gibt wiederum auch Dienste, an die man eine Lightning-Zahlungen schicken kann und die dir dann, wieder gegen eine kleine Gebühr, die Sats on chain zurückschicken. So bekommt man auch neue Inbound Liquidity. Das nennt man dann einen loop out. Den Weg kann man gehen, wenn man schon genug Kanäle hat und keine neuen zu sich öffnen lassen möchte.

Deine Lightning-Node ist ja im Prinzip dasselbe, wie deine Lightning Wallet, insofern macht das nicht so viel Sinn. Außer du hast noch eine zweite Lightning-Wallet/Node.

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Danke dir, jetzt hab ich langsam ein plastisches Bild von dieser Liquidity Geschichte.
Mit der Zahlung an meine eigene Wallet hatte ich an meine Phoenix oder WoS Wallet gedacht, was dann im weitesten Sinne dem entspräche, was du mit loop out Dienst beschreibst. Dass es innerhalb der Node nicht geht, habe ich schon gemerkt, das hatte ich nämlich mal probiert (invoice machen und dann payment), was nicht geklappt hat.

Ich merke, dass es mit der Node echt ein langsames Herantasten ist, vor allem, weil ich technisch nicht viel verstehe und mit vielen Begriffen zunächst gar nichts anfangen kann. Ich bin aber zuversichtlich und … ich gebe nicht auf :slight_smile: Vorerst habe ich mal genug Info, um nächste Schritte zu wagen. Nochmals vielen Dank, ich schätze die Hilfsbereitschaft in diesem Forum sehr.

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Inbound Liquidität über custodial services zu generieren ist eine sehr beliebte Methode.
Man schickt Geld and WoS, Kraken, Bitfinex über Lightning und lässt es sich dann onchain auszahlen.

Aus diesem Grund schicken deutlich mehr Leute ihre sats in Richtung WoS, als andersrum, was dazu führt, dass die meistens nodes sehr hohe Gebühren in Form von ppm (parts per million) in Richtung dieser Services erheben.

Was ich damit sagen will:
Das ist sehr einfach, aber vermutlich auch sehr teuer.
Versuch es mal und guck, wieviel Gebühr dich das kostet und vergleich das dann eventuell mit Alternativen wie „Inbound Liquidität kaufen“ etc.
Oder guck zumindest, dass du einstellst wieviel fee du maximal bereit bist zu zahlen.

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