also so ganz befriedigt mich die Antwort oder die theoretische Ausarbeitung noch nicht. ich versuch dass mal aufzubrösseln um mich dem Problem
- versuchen zu nähern
- schauen ob ich’s richtig gecheckt habe.
Also erstmal anhand des Beispiels der Privatstadt. (später würde ich gerne noch andere konzeptuelle Annahmen des Libertarismus problematisieren.)
Also wir haben nun eine Privatstadt in der sich eine Krise ausbreitet, (in unserem Fall ein Virus welches die Gesellschaft zu zersetzen bedroht).
dein libertäres Eingeständnis ging nun soweit, einen frei ausgehandeltetn Vertrag zu unterzeichnen, welcher Handlungsoptionen in konkreten Ereignissen regelt: beispielsweise „Im Falle einer Pandemie sind die Einwohner_inner dazu angehalten, sich einer Impfung zu unterziehen. (ich nehme natürlich an, in eine solche Stadt würdest du natürlich nicht ziehen "
vielleicht steht da auch nur sowas drin wie: " im Falle einer Pandemie sind die Einwohner_innen dazu angehalten, ihre Arbeiten wenn möglich von zuhause zu erledigen“ (damit wärst du vielleicht noch einverstanden und würdest du Vertrag unterschreiben, da der Betreibende dich nicht zu einer Impfung zwingen kann, wenn es mal zu kommen könnte).
Hab ich dich bis dahin soweit richtig verstanden? Du beziehst die libertäre Legitimation aus dem zuvor ausgehandeltem Vertrag.
Also ich befürchte, dass mehrere Dinge eintreten werden, welche das Leben in Privatstädten unter
diesen Prämissen als nicht lebenswert charakterisiseren
Nummer 1: Der Vertrag müsste doch logischerweise zuvor bis ins kleinste Detail ausgearbeitet werden, um auf die Gefahren und Problemtiken welche eine Gesellschaft heimsuchen kann, bis ins kleinste klären müsste, sonst bestünde doch die Gefahr, dass man jährlich einen neuen Vertrag aushandeln müsste um auf die reellen Lebenswelten einzugehen, also quasi ein jährliches Update des Vertrages um gewisserweise auch auf die Forschung und Wissenschaftlichen Entwickungen einzugehen.
Beispiel: Ab wann ist eine Impfung eine Impfung? Wie müsste der Vertrag gereglt sein, um auf die zukünftigen Entwicklungen effizient reagieren zu können. Wie lauten schlicht die Paragrafen in diesem Vertrag?
Also in unserem Strafgesetzbuch beispielsweise steht bei §223 dass das Einbringen einer Injektion mittels einer Kanüle eine Körperverletzung darstellen könnte, da ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit.
Jetzt könnte sich spitzfindiger Betreiber aus Privatstadt denken, Supi, den mach ich einfach copy & paste.
Blicken wir in die Viren/oder Sporenforschung der letzten Jahre.
Fangen wir bei den HI-viralen PrEP-Medikamenten an, die via Tabletteneinnahme zur Verhinderung einer Ansteckung bei HIV beitragen. Also durch Einnahme einer Tablette. Darf der Betreiber, dich dafür belangen, wenn du diesem nicht zustimmst, sofern der Betreiber HIV als Epidemie für sein Gebiet feststellen würde ?
Jetzt kann man sagen, Moment, Tablette ist via Definition ein Medimanent.Wir weitern den § einfach durch: " Der Betreiber darf mich nicht zur Einnahme eines Medikamentes zwingen"
Jetzt wirds aber tricky wenn man sich die Forschung zu Plectasin einschaut (Ein Antibiotikum welches aus einem Pilz gewonnen wird)
Hmm, Pilze… Medikament, Lebensmitttel,Beides?
Wie regeln wir das? Vielleicht sagt der Betreiber in einer solchen Situation: "ich erlaube nur noch Lebensmittel, welches durch Plectasin angereichert wurde ( Also das ist alles noch sci-fi, da braucht die Forschung noch Zeit, aber Pilze wie da er Gießkannenschimmelpilz könnten als Immunstimulanzien als eine Bekämpfung zu bakteriellen Epidemien/Pandemien doch durchaus angewandt werden ) ein einfaches subsumieren unter dem § der körperlichen Unversehrheit, zieht bei diesem Aspekt nicht, da auch der Verbot /Ausgangssperre ein Eingriff in die körperliche Unversehrheit darstellt. Siehst du den Punkt? Der Vertrag wäre viel zu unflexibel meiner Ansicht nach um angmessen auf Probleme reagieren zu können und einigermaßen entspannt leben zu können. zuviele eventuelle Unsicherheiten die einem das Leben nicht gerade angenehm gestalten
also ich merk gerade, dass es vielleicht erstmal reicht.
Also die anderen Aspekte versuch ich n anderes mal zu erläutern.
Lange Rede, wo ist der Sinn?
Ich glaube dir dadurch gezeigt zu haben, dass Privatstädte nicht als Garant einer libertären Lebensweise führen. SChließlich würden die Betreiber alles versuchen zu, um die imaginäre Pandemie zu bekämpfen. Ein ständig neues Abarbeiten an Verträgen wäre der Lebensrealitäten fern denke ich.
danke fürs lesen
edit:
genau, der Betreiber muss im falle einer Pandemie auf die wohlwollenden Handlungen seiner Einwohner_innen hoffen, wenn der abgeschlossene Vertrag keine Impfpflicht vorsieht, müsste sich der Betreiber auf die Impfwilligkeit seiner Einwohner_innen verlasssen, sofern dies als Maßnahme zur Bekäpfung stünde.