Green Mining?!? Bitcoin-Mining-Startup kauft Kohlekraftwerke

Der nächste „Nackenschlag“: Bitcoin-Mining-Startup kauft Kohlekraftwerke
Leider überschatten solche Nachrichten das ansonsten vorhandene Bestreben, den Bitcoin grüner zu bekommen. Und dann werden auch noch Steuergelder „verschwendet“…

Bitcoin Miner eye nuclear power

Strahlend Grün. :roll_eyes:

Die Politik beschränkt sich ja quasi ausschließlich auf die CO2-Emissionen zur Erzielung der Klimaziele. Da sind solche Artikel natürlich ein gefundenes Fressen für die zahlreichen Kritiker.

Allerdings wird auch zu viel Grünwäsche betrieben. Gemäß des Berichts der Bitcoin Mining Council ist der mit Anmerkungen versehene Begriff „nachhaltige Elektrizität“ definiert als Elektrizität, die durch „Wasser-, Wind-, Solar-, Kernkraft- und geothermische Erzeugung sowie kohlenstoffbasierte Erzeugung mit Nettokohlenstoffzertifikaten“ erzeugt wird.

Global Bitcoin Mining Data Review - Q2 2021

Hier könnten die Zahlen etwas beschönigt worden sein…

Atomkraft definiert als nachhaltige Elektrizität? → WTF?

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Die Kernkraft ist die stärkste Kraft, die wir kennen. Entsprechend viel Energie ist deshalb mit hoher Energiedichte auf kleinstem Raum gebunden und auf der Erde verfügbar. In meinen Augen wäre es sehr schade, wenn wir die Kernenergie nicht als Teil der Klimawende und für die Zukunft nutzen würden.

Die Politik beschränkt sich zur Erzielung der Klimaziele quasi ausschließlich auf die Emission von Treibhausgasen wie CO2, da diese nun mal als Hauptgrund für den menschengemachten Klimawandel angesehen werden. Bei der Reduktion kann die Kernenergie einen signifikanten Beitrag leisten.

Die Kernenergie kann dabei nicht nur in Spaltreaktoren der aktuellen Generation III genutzt werden, sondern auch durch Kernfusion oder Kernspaltung in Kraftwerken der nächsten Generation IV. Bei diesen sind schwere Störfälle wie in Tschernobyl oder Fukushima nicht mehr möglich, und Ressourcenknappheit ist spätestens bei der Fusion kein Thema mehr.

Die Endlagerungs-FUD halte ich auch für absolut überzogen. Wer denkt denn ernsthaft, dass wir ein Endlager für mehrere 100.000 Jahre betreiben werden?
Schaut doch mal wie unsere Vorfahren noch vor einigen Hundert Jahren, also vor der Industrialisierung gelebt haben. Und jetzt soll sich die Wissenschaft und Technik die nächsten 1 Mio Jahre nicht mehr weiterentwickeln?

Seit Jahrzehnten forscht man schon an Methoden, wie man langlebige Spaltprodukte der aktuellen Kernkraftwerke unter Energiegewinnung in kurzlebige umwandeln kann (Transmutation). Es gibt erste Konzepte, von denen einige schon praktisch untersucht werden und bei denen erste richtige Anlagen gebaut werden. Schnelle Reaktoren, Accelerator Driven Systems, Dual-Fluid-Reaktoren etc. . In 100 Jahren wird das Thema Endlagerung keines mehr sein.

Die Fusion wird irgendwann die eierlegende Wollmilchsau sein.

Aber in Deutschland brauchen wir das natürlich nicht. Wir sehen den Amis, den Chinesen und unseren europäischen Nachbarn lieber dabei zu, wie sie die technologische Führung auf diesen Gebieten übernehmen und ausbauen.

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Hier stimme ich dir voll und ganz zu! Mein etwas abfälliger Kommentar war bezogen auf den Stand der Technik. Nämlich der konventionellen Kernspaltung und deren Reste. Diesen Prozess sehe ich nicht als nachhaltig an. Bisher gibt es keine sichere Endlösung der Abfälle.

Bzgl. der Kernfusion sehe ich durchaus enorme Potentiale! Auch wenn hier noch einige Herausforderungen gelöst werden müssen, wird diese Technologie einen wesentlichen Beitrag in der Klimadebatte beitragen. Durch die Fusion von Deuterium und Tritium zu Helium entstehen keine besorgniserregenden Abfälle. Außerdem besteht nahezu keine Explosionsgefahr, da im Zweifel das Plasma in sich zusammenfällt, was die Reaktion stoppen würde.

Nimmt Deutschland nicht auch am ITER Projekt teil? Das ist doch ein großtechnisches Forschungsvorhaben mit Akteuren aus EU, NAFTA und AI zur Erforschung der Kernfusion.

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Entsprechend deutet Stronghold die Nutzung der Kohlekraftwerke auch als umweltfreundlich um, denn aus der Flugasche können schädliche Stoffe – etwa radioaktive Metalle – in den Boden und damit ins Grundwasser entweichen. Das ist auch der Grund, warum Betreiber solcher Kraftwerke in Pennsylvania mit Steuererleichterungen belohnt werden. Allerdings verursacht die Verbrennung von Flugasche noch mehr CO2 als jene von Kohle.

Meiner Meinung nach ist es entweder wirklich umweltfreundlich oder der Staat baut hier wieder scheiße indem er sowas subventioniert. Das eigentliche Problem ist der Kohleabbau

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Ich weiß es geht um Kohle, sorry für das Off-Topic! Mein letzter Beitrag dazu:

Dass es bisher kein Endlager gibt liegt hauptsächlich an der Politik, insbesondere den Grünen, die das jahrelang immer wieder boykottiert haben. Entweder durch Moratorien oder unsinnige und bewusst nicht machbare Vorgaben an das Bundesamt für Strahlenschutz.

Aber wie gesagt ist ein Endlager für mich sowieso keine langfristige Lösung, siehe Transmutation.

Die Generation IV Anlagen sind zusätzlich inhärent sicher, d.h. sie können keine schweren Störfälle mehr haben (Kernschmelze).

Das ist richtig. Am schlimmsten ist noch der komplette Austritt des Tritiums, der aber nicht vergleichbar zum Störfall eines Kernspaltungsreaktors der Generationen I-III ist.

Man darf nicht verschweigen, dass man durch die Reaktionsneutronen den Stahl des Fusionsreaktors aktiviert. D.h. auch hier hat man eine Zwischenlagerung in der Größenordnung von 100 Jahren. Allerdings eben nur aktivierter Stahl.

Der nächste Schritt in fernerer Zukunft ist die Fusion von Bor zu Helium, bei der keine Neutronen mehr entstehen. In solch einer Anlage verbleiben also keine strahlenden Komponenten mehr.

Ja, daran nimmt auch Deutschland teil. Allerdings hätte man Know-How aus der bisherigen Kernenergienutzung auch gut für zukünftige Fusionsanlagen brauchen können, vor allem das technische.

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Oha, das ganze ist doch sehr interessant und du hast es geschafft, dass ich mich doch noch mehr damit beschäftigen möchte.

Danke dafür! :+1:

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So kann man sogar den Klimawandel als eine super Möglichkeit darstellen die Wissenschaft und Technik weiter zu entwickeln.

Wie war das noch mit der Profitabilität?
Der meiste Atommüll ist nur leicht verstrahlt, aber in rauen Mengen vorhanden.

Wer genau will jetzt profitabel damit sein, ein bisschen strahlenden Überstand von uralter Schutzbekleidung zu entfernen?

Hier stimme ich allerdings zu, dies ist der eigentliche Feind und wir hätten gut daran getan Kohle statt Kernenergie einzustellen.

Aber man kann nicht in Generation IV Anlagen denken, wenn überall noch Generation III steht.

Außer man hätte es vor 50 Jahren eben statt mit Kohlekraft mit der Kernkraft übertrieben.
Oder natürlich das Zeug einfach verbuddelt, dann wäre es erst in ein paar hundert Jahren wieder eins.

Zum Glück, einfach was verbuddeln was schon bekannterweise dann auf kurz oder lang alles dort verseucht, da nichts die Zeiten aushalten würde, die benötigt werden, um dies abzubauen.
Irgendwann fühlt sich keiner mehr zuständig → Wasser dringt ein und das Geschrei ist wieder groß.

Da haben die Grünen mMn. gute Arbeit geleistet sowas nicht voreilig in ein "End"lager zu stecken, was nur das Ende der Mühen unserer Generation deswegen bedeutet.

Soweit mein Wissensstand ist, muss noch geforscht werden, da einfach kein Standort die benötigten Auflagen erfüllt. Auflagen, die das Wasserszenario verhindern sollen.

Die Schuldsprechung an der Politik, statt der Produktion gefährlicher Abfallstoffe ohne einen leisen Schimmer wohin mit dem Zeug wäre evtl. ein Grund?

Die Grünen sind aber plötzlich daran schuld, dass man kein Auge zudrücken sollte, wenn es darum geht seuchende Abfälle zu verbuddeln die irgend einer zufälligen Generation nach uns das Trinkwasser verseucht?

Gerne lese ich Quellen die was anderes behaupten.
Aber bitte nicht mit Links zur Atomlobby wie der letzte Vogel, der das mit mir im Politikforum diskutiert hat.
Die haben auch gerne einfach das mittel-schwach verstrahlte Material weggelassen, welches noch übrig ist.

Wie war das mit Forschung und Technik?

Also warten, damit man bessere Technik zur Bewahrung gefährlichen Mülls hat ist unsinnig?

Aber gut, am Ende des Tages ist es wohl besser als der Klimawandel, da hat die Generationengerechtigkeit ja auch nich gezählt.

Die neuen Kraftwerksgenerationen sind ja vll ganz schick aber ich warte auch noch auf Fusionsreaktoren :+1:

Was ist hier eigentlich On-Topic?

Das mit den Kohlekraftwerken und der Flugasche klingt für mich aber auch nach so ner richtigen Aktion, die einer von den Klimawandelleugnern in der Bitcoincommunity hätte bringen können…

Die sind grad auch so auf ‚uuuh wir haben kein Bock auf den Staat und seine Klimawandellügen die unsere Profitablität senken‘

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