Gravierende Nachteile der Deflation

Ich kenne mittlerweile die Nachteile der Inflation, aber es gibt auch Nachteile der Deflation, die man keinesfalls vergessen sollte…

Bei einer Deflation sind Schuldner im Nachteil . Da der Geldwert kontinuierlich zunimmt, steigen damit auch die Schulden. Auch der Staat als Schuldner ist bei der Deflation im Nachteil , da seine Verschuldung ebenfalls mit der zunehmenden Deflation ansteigt.

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War auch einer meiner Kritikpunkte. Es gibt noch viele andere wie zum Beispiel das sehr viel weniger Menschen Investieren würden da ihr „Geld“ ja auch ohne Investition mehr wird.

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Ist das wirklich ein Nachteil?
Das würde doch endlich wieder einmal das Bewusstsein schaffen, dass Schulden etwas schlechtes sind. Aktuell leben wir in einer Welt, in der es cool ist einen Kredit aufzunehmen. Ein Haus mit 30er Hebel zu bauen. Als Arbeitsloser den nächsten Fernseher mit Niedrigzinsen zu finanzieren. Noch mehr Schulden um noch mehr zu investieren, noch mehr zu konsumieren und noch mehr Geld in den Umlauf zu bringen.

Ich bin der Meinung, dass es

  1. ein Risiko sein soll sein Geld zu verleihen. Das trifft vorallem auf Banken zu - auf Kreditausfälle wird geschissen. Deshalb wird aktuell Geld an jedem verschenkt. Dieses Risiko soll auch dementsprechend mit hohen Zinsen entlohnt werden.
  2. ein Risiko sein soll sich Geld zu leihen. Wenn man eine Investition plant sollte man sich sehr gut überlegen ob sich diese auch wirklich lohnt und ob ich die Zinsraten überhaupt stemmen kann. Im Moment hagelt es viel zu teure Übernahmen und z.B. viel zu teure Immobilienkäufe. Das Ergebnis sind Monopolstellungen und steigende Immobilienpreise.

Es ist einfach nur krank, dass es Werbespots gibt in denen mit der linken Hand Spaghetti gekocht werden und in der rechten Hand wird mit dem Smartphone ein Konsumkredit aufgenommen.

Und im gleichen Atemzug wird wegen einer Klimakrise geheult.

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Aber von unserer schnellen und tollen Produktivität können wir uns dann wohl verabschieden oder?

Inflation & Deflation haben nichts mit Produktivität zu tun. Produktivität steigt durch Innovationen bzw. neue Technologien wie z.B. optimierte Produktionsprozesse.

Produktivitätsentwicklung ist etwas komplexer.

Viel mehr können wir uns dann von Plastikenten aus China verabschieden. Weniger Müll & weniger Konsum.

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Aber es ist halt aus meiner Sicht sehr strittig ob wir unseren Reichtum dann noch aufrecht halten können. Für mich schaut das dann ein wenig aus wie die stagnierende Wirtschaft im Mittelalter in dem eine ganze Reihe von Leuten zumindest offiziell keine Kinder bekommen dürfen (Knechte und Mägde) weil für diese Kinder wirtschaftlich einfach kein Platz wäre. Selbst die zweit- und drittgeborenen Kindern von Bauern hatten keinen wirtschaftlcihen Platz und rutschten in die Knechtschaft ab weil eben nur einer den Hof erben konnte.

Wirtschaftlicher Aufschwung kam ja erst als sich das Bankwesen etablierte mit Schuldscheinen und Wechsel.

Das ist ein Narrativ das so unter uns weilt, ja. Dazu tragt auch natürlich die „2% Inflation sind gesund“ Erzählung aus der Schule bei.

Es gab in der Geschichte schon viele und längere Perioden mit „besserem“ Geld und ebenso Wohlstand und wenig Armut. Einfach mal ein paar Bücher lesen und recherchieren. :slight_smile:

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Die Entwicklung die man sich durch dieses Video ausmalen kann, scheint verherrend. Aber einfach wieder zu einem deflationären System zurückkehren und die enorme Entwicklung bei Inflation vergessen?

Vielleicht ist die Entwicklung natürlich auch durch Aufgeklärtheit und ganz vielen anderen Faktoren entstanden, aber man muss schon beachten wie rasant sich die Welt momentan entwickelt :thinking:

Wer ist denn nicht mehr reich?
Geld ist eine Verteilung unter Menschen, nur weil eine Währung wegfällt hat sich nichts an unseren Möglichkeiten zu produzieren verändert, solange es eine funktionierende Währung wie Bitcoin gibt auf die man jederzeit ausweichen kann.

Der große Faktor hier ist, dass der Wirtschaftsboost damals wichtig war, um die Arbeit voranzutreiben.
Dieser ist aber heute hauptsächlich für Überkonsum, Schrott und Klimawandel verantwortlich.

Wir brauchen nun einen wissenschaftlichen Aufschwung, deswegen fand ich auch Gridcoin damals eine nette Idee. Man könnte ja noch weiter gehen und irgendwie einen Coin des Staats nur mit Wissenschaft minen lassen, wenn man mal wieder Inflation brauchen würde. (Nur so ne Idee am Rande)

Wenn ich diese Welt heute jedoch betrachte ist das schon seit einigen Jahren nicht mehr der Fall.
Wenn wir auf einem deflationären System wären, warum sollte ein Bauer aufhören zu produzieren?

Wenn die durch den Klimawandel verursachten Hungernöte schlimmer und schlimmer werden, müssen sowieso alle Felder bestellt werden die es noch gibt und das wird dann gut entlohnt.

Dieser Punkt des Umschwungs jedoch der Moment wenn die Menschen sich mehr aufklären weils unangenehm wird, um dann zu realisieren was sie die ganze Zeit verursachen, wenn sie Arbeitskraft durch ihr Geld in Schrott und übertriebenen Luxus versenken…

Deswegen bin ich schon ganz auf der Seite des Staats, wenns um ne Kapital- und Erbschaftssteuer geht, denn ich lerne in meinem Studium des Umweltingenieurs 1:1 die Ausmaße unserer Fehlentscheidungen weil alle nur egoistisch handeln konnten in diesem System.

Eines Tages wird es sich deswegen viel mehr lohnen in das langfristigere Richtige zu investieren.
Denn wenn dies niemand tut wird auch der Bitcoin Kurs fallen und das Sparen lohnt sich nicht.
(Bzgl. der These Menschen sparen dann alle Innovation weg)

Aber wenn man in neue Arten der Lebensmittelproduktion erfolgreich investiert oder eben erneuerbare Energien, kann man dort seine Bitcoins gut vermehren und dabei mit einer großen Idee auch den Bitcoin Kurs steigen lassen.

Optimale Aussichten auf der Seite des Bitcoins!

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Ich habe auch heute den Gedanken unterdrückt, vielleicht in einen Goldmining ETF zu investieren, weil das ein rein egoistischer Gedanke wäre. Die Zukunft des Investierens sollte sozial und nachhaltig sein.

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Deflation senkt das Innovationspotenzial, da Schulden ein größeres Risiko darstellen als bei der Inflation

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Evtl. ist das Innovationspotential erstmal ausgeschöpft und muss regeneriert werden?
(längerfristige Fundierung der Forschung und abspecken des momentanen Konsumsystems?)

Hast du das Gefühl, dass es momentan keine Innovation mehr gibt? Also ich sehe unglaublich viel Innovation überall und die Fundierung entsteht ja auch dadurch, dass sie Unternehmen trauen etwas auszuprobieren.
Wenn sie scheitern, kommt jemand anderes und macht es besser.

Ja ich denke es gibt immer weniger Innovation. Die Rate ist zwar gleich, aber die meisten „Innovationen“ sind mülliger und mülliger.
Fundierung entsteht für mich dadurch, dass Wissenschaftler die Grundlagen genau erforschen!

Also hier kommt auf Planet Amazon immer jemand anders und macht es besser:

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Da hast du Recht, sobald man Geld hat, vermindert sich das Risiko natürlich noch weiter und man kann Geld einfach nur noch zum Fenster rausschmeißen und weiter investieren. So kann man ja eigentlich nichts mehr falsch machen.

Allerdings handelt es sich hier ja um ein Konsumgut und nicht um ein Produktionsgut, welches Güter produziert.

Die gleichen Gesetze gelten ja letztendlich auch für die Herstellung von Maschinen, Computern etc.
Also die Güter, die nicht nur existieren, um Freude daran zu haben, sondern die Güter, die existieren, um Produktivität weiter voranzutreiben.

@Bontii
Du verwechselst Innovationen mit Produktkopien. Was bitte haben Produkte auf Amazon mit Innovationen zu tun?
Amazon (und andere!!) ist in aller erster Linie ein Handelsplatz, auf dem man Chinaschrott mit (bestenfalls) kleinen Abwandlungen zum Verkauf bereit stellen kann. Angebote wie Amazon FBA haben das ganze noch verschlimmert, da hier jeder Hansel „sein“ Produkt platzieren kann.
Nein wirkliche Innovationen entstehen definitiv woanders!

Und sei es im Frauenhofer Institut, wo sie jetzt Paste entwickelt haben, mit der man Wasserstoff speichern kann und eine 10mal so hohe Energiedichte wie Lithium hat.
Blockchain ist auch eine Innovation.
Wir entwickeln vielleicht nicht nochmal das Auto oder Flugzeug, dafür aber steuern wir per Remote Roboter auf dem Mars!
Haben Sie bestimmt bei Amazon gekauft :rofl:

Edit:
Und allen Verteufelungen zum Trotz: die Gier des Menschen ist unbegrenzt! Der Mensch möchte trotz Wertsteigerung mehr Bitcoins haben und dafür sucht er sich seinen Weg. Je besser dieser Weg ist (z.B. gutes Produkt) desto mehr Bitcoins kann er erhalten

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Rede eher vom Diebstahl der sowieso schon wenigen Innovationen, welcher das Argument schwächt Inflation würde Innovationen bringen.

Das nächste Argument wäre, dass durch diese Oligopole sowieso Konkurrenz vernichtet wird,
Das ist wesentlich schädlicher für sämtliche Innovationen als Inflation durch Deflation zu ersetzen.

Scheinbar warst du dir nicht ganz meines Standpunktes bewusst?

Habs mit Absicht mit Anführungszeichen geschrieben hab, also hatte es nicht verwechselt sondern eben keine Innovationen damit gemeint.

Wusste garnicht, dass es das Frauenhofer Institut wegen Deflation nicht mehr gäbe… woher kommt der Gedanke?

Ohne Gewinnziel, also spielt die Deflation hier auch keine hindernde Rolle.

Deswegen verstehe ich nicht warum du jetzt angefangen hast Inflation zu verteidigen…?

Das war evtl. etwas lax ausgedrückt, meinte hier es gibt weniger wirklich gute Innovationen, die wenigen wirklich guten Innovationen könnten wir genauso mit Deflation haben

Es ist auch schwierig solche Aussagen völlig kontextlos zu treffen. Ein schnelles Abgleiten in Deflation über wenige Jahre könnte einen deflationären Schock auslösen, so wie das zwischen 1929 und 1932 passiert ist. Dies scheuen die Notenbanken wie die Teufel das Weihwasser - mit Recht. Daher drucken sie so viel Geld, um bloß nicht mehr in die Situation wie Deutschland 1931 zu kommen. (Hierzu: Tobias Straumann: 1931. Die Finanzkrise und Hitlers Aufstieg, Darmstadt 2020.)

Und Bern Bernanke hat das 2007 ff. auch vorbildlich getan. Das haben gerade die europäischen Notenbanken und Staatschefs erst nicht erkannt und sich über die angeblich so laxe Notenbankpolitik der Fed lustig gemacht, ohne dabei zu bedenken, dass sie das erstens selbst mitverschuldet hatten und im selben Boot saßen (große europ. Banken mit Subprime-Krediten) und zweitens zu merken, dass sie mit ihrer Austeritätspolitik die Eurokrise 2010 ff. überhaupt erst aulösten (mit einem 30 Mrd.-Kredit hätte man Griechenland 2010 vmtl. noch retten können - heute Peanuts, und auch damals schon). (Hierzu Adam Tooze: Crashed. Wie die Finanzkrise die Welt verändert hat, München 2019).

Was bei Bitcoin gemeint ist, ist wohl eine Deflation, die sich über einen sehr langen Zeitraum einpendelt. Aber auch da ist nicht gesagt, dass das nicht auch negative Folgen haben kann. Wer heute behauptet, dass er die Folgen von Deflation / Inflation in 20 Jahren vorhersagen kann, schaut meiner Ansicht nach in die Glaskugel.

Nur meine Meinung,
Cheers

Das wird sicher auch negative Folgen haben. Die Frage ist, ob diese überwiegen und dafür gibt es mMn keine schlüssige Argumentation.

Wenn etwas so rational, leicht verständlich sowie umsetzbar ist und kurzfristige Nachteile nicht vorhanden sind, kann man schon ziemlich gut prognostizieren, denke ich. Es wird für jeden leicht zu verstehen sein warum es dumm ist nicht Bitcoin zu nutzen. Es gibt dafür je nach Mensch die passende Erklärung. Bei den meisten genügt wahrscheinlich „number go up“ und „Experten halten es für technisch sehr sicher“ bis hin zu den sehr detaillierten Begründungen warum das so ist.