Das Problem ist das beim Euro viele Länder die gleiche Währung haben. Wenn Deutschland als einziges oder einer der wenigen Länder ist die kaum neue Schulen machen hat es dadurch einen wirtschaftlichen Nachteil gegenüber den Länder die höhere Schulen machen.
Der Euro wird für alle Staaten gleich verwässert bzw. geschwächt.
In aktuellen Situation bringt es einfach so gut wie nichts wenn Deutschland keine neuen Schulen macht
Als Kernaussage sehe ich das Argument das Schulden machen kein Problem sei, wenn man es klug anstellt und das Geld in die Wirtschaft investiert statt damit nur Sozialausgaben zu finanzieren. Dann würde die Wirtschaft wachsen und dann könne man problemlos die Schulden abtragen. Und außerdem hätte man ja nachwachsende Steuerzahler.
Klingt nach dem idealen Ablauf eines jeden Kredits. Mann oder Frau nimmt ein Kredit, verliert nicht den Job, die Dinge laufen gut und irgendwann ist der Kredit abbezahlt.
Naja, entweder die Politiker von vielen verschiedenen Ländern sind einfach nicht klug genug um es richtig anzustellen oder aber es läuft wohl doch nicht so reibungslos ab. Sonst würde man ja nicht vor einer Rezession stehen und mit der Inflation kämpfen. Das gilt nicht nur für Deutschland sondern auch für die USA und viele andere Länder. Die es ja angeblich mit den Schulden so viel klüger machen als Deutschland.
Und das mit den nachwachsenden Steuerzahlern habe ich nicht so genau verstanden. Kollidiert die Aussage nicht mit der demografischen Herausforderung vor der Deutschland steht? Eine wachsende Verschuldung trifft auf eine stagnierende oder sogar rückläufige Anzahl an Arbeitnehmern. Vermutlich würden sie auch damit argumentieren das Investitionen durch neue Schulden auch das Problem der Geburtenraten lösen würde. Man brauche also nur eine kluge Politik und dann würde unser Geldsystem problemlos funktionieren. Im Grunde immer das selbe Argument.
Als ob irgendwer sagt dass wir dumme Politiker brauchen. Wird doch gewählt jedes mal und dann hat man Gelegenheit die Politik zu bewerten und es wird wieder gewählt. Wieso funktioniert es also nicht mit der klugen Politik?
Ich möchte damit übrigens die Schuldenbremse in Deutschland nicht zwingend verteidigen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine solche Einschränkung für die Geldmengenausweitung im Fiatsystem zum Problem werden kann. Weil wenn man einmal in dieser Abhängigkeitspirale ist, kann eine solche Einschränkung vielleicht problematisch sein. Bei einem harten Geld wie Bitcoin gerät man erst gar nicht in eine solche Abhängigkeit hinein.
Wer sagt denn, dass nicht vielleicht der Staat größtenteils sinnvolle Kredite aufnimmt und das eigentliche Problem die Privatbanken, deren lockere Kreditevergabe und der damit einhergehende große Geldschöpfungsmultiplikator sind?
Die Wahrheit liegt vielleicht in der Mitte.
Ich małe mal ein fiktives Szenario:
Der Staat nimmt einen Kredit auf, um den Wohnungsbau zu subventionieren. Tatsächlich entstehen mehr Bauvorhaben. Nebenbei nehmen viele Investor:innen (die über viel Vermögen verfügen) Kredite bei Banken auf, kaufen die neu entstandenen Wohnungen und treiben damit die Wohnungspreise in die Höhe. Aufgrund der höheren Wohnungspreise steigen die Mieten. Aufgrund der Preisentwicklung nehmen weitere Personen Kredite bei Banken auf und kaufen für noch höhere Preise die Wohnungen. Und vermieten diese noch teurer weiter.
Max Mustermann sieht sich plötzlich mit steigenden Lebensunterhaltskosten konfrontiert.
Wer ist in diesem Szenario Schuld an der Inflation? Die Zentralbank, der Staat oder die Privatbanken?
Ich will das nun wirklich nicht als die Wahrheit hinstellen. Gleichzeitig möchte ich daraufhinweisen, dass das Zuschieben des schwarzen Peters an den Staat sicherlich keine ausreichend komplexe Betrachtung des Phänomens Inflation ist.
Schulden sind wie im Winter den Weg mit Salz zum Abtauen zu bestreuen. Eine einfache Lösung, welche aber auf Daur bleibende Schäden hinterlässt.
Stattdessen könnte man einfach vernünftig arbeiten und gute, nachhaltige Lösungen entwickeln. Zum Beispiel einfach gleich Schnee schieben, bevor er festfriert.
In dieser Sendung wird so getan, als ob die Regierung gar kein Geld zur Verfügung hat. Natürlich kann ohne Geld nicht gearbeitet werden. Aber sie haben Mittel. Diese wurden nur für Unsinn verschwendet, wie zum Beispiel E-Auto Subventionen etc.
Die Regierung möchte wieder zum Universal Antibiotikum greifen, statt die Probleme direkt zu benennen und anzugehen. Dazu sind sie gar nicht in der Lage.
Wie das vernachlässigte Kind, welches nur Gewalt als Antwort kennt, kennt die Regierung nur die Geld Gießkanne. Jetzt soll der Bürger lernen, dass dies der einzige Weg ist. Echt traurig.
Ich habe mittlerweile die Ansicht, dass gerne Schulen gemacht werden sollen. Die die es nicht verstehen wollen, selbst wenn man es ihnen aufzeigt sind selbst schuld.
Ohne dieses Problem würde es den BTC nicht geben und ich müsste weiterhin Arbeiten. Im aktuellen system muss ich das auf Dauer irgendwann nicht mehr.
Pauschal kann man solch eine Antwort nicht stehen lassen.
Schlechte Schulden, ja. Gute Schulden, nein.
Vielleicht möchte Peter ja Schnee schieben. Allerdings hat er kein Geld für einen Schneeschieber. Nun gewährt X ihm einen Kredit. Er kauft sich einen Schneeschieber und schiebt von nun an Schnee. Nie wieder muss er Salz streuen oder salz streuen lassen. Nebenher kann er sogar für den Nachbarn gegen eine kleine Entlohnung Schnee schieben.
Das es einen Markt für Kredite gibt zeigt ja, dass es offensichtlich sinnvoll sein kann. Ansonsten würden Kredite ja nicht nachgefragt.
Auch gute Schulden sind schlechte Schulden, wenn die niemals zurückgezahlt werden.
Und die Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung kennen wir alle
Dazu würde ich die Kategorie von Staatsschulden und privatwirtschaftliche Schulden trennen. Ein Staat soll nicht selbst versuchen, unternehmerisch tätig zu sein, das geht immer schief.
Und wenn der normale Betrieb nicht ohne neue Schulden aufrecht erhalten werden kann, dann läuft etwas grundlegend schief.
Nicht unbedingt. Nennt sich dann Kreditausfall. Ist für den Gläubiger doof, aber gehört zur Realität von Kreditvergabe.
Kennen wir die? Bei Banken gibt es nicht umsonst riesige Teams, die die Kreditwürdigkeit prüfen. Ich würde mich nicht aus dem Fenster lehnen und behaupten beurteilen zu können, ob ich immer ‚gute‘ von ‚schlechten‘ Krediten unterscheiden könnte. Zumal ‚gut‘ und ‚schlecht‘ normative Begriffe sind.
Konsens. Aber wenn ein Betrieb läuft, dann kann er durch Kredite noch besser laufen.
Zur „Entwicklung Staatsverschuldung Deutschland“. Ist extrem, klar. Andererseits ist es in einer inflationären Welt natürlich auch erwartbar, dass die Staatsverschuldung absolut zunimmt.
Spannend ist übrigens auch der sich analog dazu entwickelnde Vermögenszuwachs bei Unternehmen und Privaten. (Auch eine schöne Grafik.)
Das ist dann nämlich das Geld zu sehen, was von öffentlicher Hand (zum Beispiel im Rahmen von Corona-Hilfen) in private Hand gewandert ist. Bei Unternehmen, die plötzlich ein Jahr später riesige Gewinne schreiben und Aktien zurückkaufen und das Privatvermögen aller (Vermögenden) erhöhen.
Wenn Milliarden neues Geld gedruckt werden, ohne sie zurückzuzahlen, tragen wir alle die Konsequenzen. Insofern sind wir alle irgendwie die Gläubiger von Staatsschulden
Siehe Grafik. Bis auf den klitzekleinen Knick 2014-2018 ging’s nur rauf mit den Schulden.
Und neue Schulden aufzunehmen um damit die alten zurückzuzahlen… Naja.
Insofern bleibe ich dabei, dass die Staatsschulden meiner Meinung nach niemals zurückgezahlt werden.
Was Privatbanken tun dürfen, fällt letztlich auf den Staat zurück. Die Politik hat die Spielregeln doch gemacht oder nicht? Aber mir ging es um das Argument das angeblich eine gute Politik oder gute Schulden die Lösung solcher Probleme sei. Man könnte nach dem selben Prinzip auch sagen, wenn die Privatbanken vernünftiger Kredite vergeben, dann hätte man das Problem vielleicht nicht. Wenn also Politik, Banken und Co. sich nur richtig verhalten würden, dann wäre das Problem gelöst. Dadurch wird impliziert dass die Ursache der Probleme nicht am Geldsystem liegen, sondern bei diversen Akteuren die nicht gut genug wirtschaften.
Ich denke mit fähigen Akteuren wären die Dinge natürlich besser oder weniger problematisch. Aber es ändert ja nicht an den langfristigen Folgen die wir beobachten können. Über die Zeit kommen halt mittelmäßige und auch schlechte Akteure vor und dann kommen die Schwächen des Geldsystem heftiger zum Vorschein.
Ja, aber die Staatsschulden absolut zu betrachten ist meiner Meinung nach unzureichend. Sie sollten in den Kontext der Wirtschaftsleistung eingebettet werden. Denn wenn Kredite tatsächlich wirksam werden, in Form einer wachsenden Wirtschaft, dann muss eine zunehmende Verschuldung nicht zwangsläufig schlecht sein.
Hier sehen wir also, dass die relative Verschuldung sogar rückläufig ist.
Absolute Zahlen sind mir zu einfach.
Ist natürlich auch die Frage, ob das ein Ziel sein muss. Und, ob das innerhalb Europas möglich ist, wenn alle anderen fleißig den Euro inflationieren.
Wohl wahr. Traurig, aber wahr.
Klar. Konsens.
Das bringt mich ja auch zu Bitcoin. Ich muss weniger vertrauen, respektive werden Entscheidungsträger:innen zu einem anderen Verhalten erzogen/gezwungen, da sie mit der „Realität“ konfrontiert werden.
Würden wir aufhören mit Geld drucken wären das auch fatale wirtschaftliche Konsequenzen in einer Welt die verwoben ist mit sehr vielen Akteuren, welche alle Geld drucken.
Daher ist eigentlich gar nicht die Frage „ob“, sondern „für was“ und in einem Rahmen „wie viel“.
Klar. Geld drucken ist wie eine Droge.
Schnell ist man abhängig und ein kalter Entzug hat dramatische Konsequenzen.
Durch den Euro müssten alle Länder mitziehen. Wenn ein Land keine Schulden macht, die andern Euroländer aber weiter fleißig drucken, hat das sparsame Land einen Nachteil.
Gut. Schuldenbremse aussetzen und money printer go brrrrrr!!
Das gilt aber eben auch global betrachtet. Und das macht diese Situation so verzwickt.
Die Aufwertung der eigenen Währung mag zwar kurzfristig ein paar schöne Effekte haben, mittelfristig trägt sie aber zu einer Erhöhung der Importe bei und zugleich sorgt sie dafür, dass die Exporte abnehmen. Sowas kann (muss natürlich nicht) sich dann auch in einer erhöhten Arbeitslosigkeit widerspiegeln.
Ist aber eigentlich wegen des Dollars schon so.
Wertet die eigene Währung zu stark auf kauft bei dir keiner mehr ein und du kaufst alles ein und schwächst damit die Eigenständigkeit deiner Wirtschaft.
@HODLer@Bontii Das ist aber was anderes als das, was @GBC für den Euro beschreibt. Dass die Aufwertung der eigenen Währung schlecht sei, weil die Exporte abnehmen, ist sehr kurzfristig gedacht. Je stabiler die Währung eines Landes umso attraktiver wird das Land als Investitionsstandort, was langfristig den Wohlstand des Landes steigert. Gute Beispiele sind die Schweiz oder auch die BRD zu Zeiten des Bretton-Woods-Systems.
Beim Euro-System ist die Bestrafung der Sparsamkeit dagegen ein Automatismus. Liegt aber auch hier nur dran, dass die EZB die Staatsanleihen aufkauft. Würde sie das unterlassen, würde das Euro-System funktionieren. So war es ja auch ursprünglich gedacht.
Ich finde so im Grundsatz sind Kredite was gutes, weil Vermögen ist ungleich verteilt, das ist Fakt. Das eher ärmere Personen Kredite aufnehmen bei reicheren ist auch Fakt.
Das jemand armes ein Kredit nimmt um damit etwas zu schaffen ist ja der Hauptvorteil von Krediten:
Ein junger Mensch nimmt ein Kredit gründet ein Unternehmen und verdient damit gutes Geld.
Ein armes Land bekommt Kredite um die Infrastruktur auszubauen, was mehr Unternehmen und Steuerzahler anzieht.
Ein Paar nimmt einen Kredit für deren Hochzeit auf und bekommt dadurch neue Bekanntschaften und gute Stimmung.
Ja auch Konsumschulden haben im Grundsatz ein paar gute Aspekte. Immerhin investiere ich dann ja in eigenen Komfort, soziales Umfeld, psychische Stabilität etc.
Aus meiner Sicht sind eher folgende Punkte problematisch:
Inflation
fremdbestimmter Zinssatz
Zinseszins-Effekt
In meiner Auffassung ist die Inflation wie eine Dampfwalze, die den langsamsten und ineffektivsten Menschen überrollt. Nur das die Inflation diese Dampfwalze immer schneller werden lässt.
Ich finde das führt zu einem extremen Leistungsdruck, was extreme soziale und gesellschaftliche Probleme hervorruft.
Aus meiner Sicht ist eine zentrale Instanz die den Referenzzins bestimmen kann nicht effektiv. Ich denke der Markt oder zumindest der Durchschnitt der Markt-Wirtschaft kann den Zinssatz besser regeln als eine zentrale Instanz.
Der Zinseszins Effekt ist nach meinem Wissen wie ein Inkubator, der die Inflation antreibt. Immerhin können theoretisch aus 1€ - 2€ - 4€ - 8€ - 16€ usw. werden. Ein gesundes und stabiles Wirtschaftswachstum ist meines Erachtens nicht exponenziell, sondern eher wie eine steigende und verzerrte Sinuskurve.
Was denkt ihr dazu, oder bin ich mit meiner Auffassung dazu vollkommen falsch?
Das wird uns immer wieder eingeredet.
Es liegt am Land selbst was es aus dem Vorteil einer starken Währung macht. Eine Währung abzuschwächen ist sehr leicht…
Man könnte mit einer starken Währung z.b. einfach Aktien kaufen statt eher weniger nützlichen Konsumgüter oder noch besser Bitcoin.