Gedankenspiel: Was müsste passieren, damit Bitcoin seine Daseinsberechtigung verliert?

Hallo kobi, ich finde es gut, dass du kritische Fragen stellst. Nur indem wir Szenarien entwerfen und denen ein Risiko oder eine Wahrscheinlichkeit geben, können wir verstehen wie sicher ein Investment langfristig ist.

Was leider oft gemacht wird in der Community ist eine Sache zu wenig von allen Seiten zu betrachten. So oft lese und höre ich Deflation wäre gut, dann geht erstmal alles kaputt, wir konsumieren weniger, machen nur die wichtigsten Sachen usw. Ich hab im Thread „Plan der Zentralbanken“
geschrieben warum es wichtig ist eine Deflation zu verhindern. Ich denke viele leben in ihrer bubble, sagen BTC muss steigen, mir ist alles egal, lass halt für alle die kein btc haben die Welt kaputt gehen. Aber nun die Szenarien.

Best Case: BTC als eine Art Weltwährung die mit anderen inflationären Währungen co-existiert und Druck auf die Staaten ausübt, dass diese nicht ohne Ende Geld drucken können. Die eine Währung (deine Staatswährung) inflationär und Bitcoin deflationär und dezentral. Du hast dann zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit hin und her zu wechseln. Bsp. Bitcoin steigt nach dem halving, du hodlst und lässt der Deflation freien Lauf. Dann bildet sich eine Blase und du treibst mit einem Teil deines Geldes die Wirtschaft an und sorgst für ein bisschen gesunde Inflation in deiner Staatswährung. Insgesamt betrachtet sind Inflation und Deflation dann ausgeglichen und du erhältst mehr Freiheit über dein Geld und allgemein. Wahrscheinlichkeit gar nicht mal so schlecht Stand jetzt. Die Kurssteigerungen könnten eventuell aber auch ein ganz großes Momentum zwecks Angst vor Hyperinflation sein und BTC mehr als Diversifikation oder PUT gegen die Staaten.

Worst Case: Bitcoin verliert seine Sicherheit oder Dezentralität. Sicherheit ist undenkbar, verstehe Stand heute, nicht wie das gehen soll. Die Sicherheit skaliert mit und Miner wird es vermutlich immer irgendwo auf der Welt geben. Bitcoin ist vermutlich wirklich das sicherste Asset.

Dezentralität ist ein anderer Punkt. Da sehe ich einige potenzielle Probleme. Zum Beispiel könnte etwas noch dezentraleres entstehen was einen so hohen Anreiz hat, dass Miner aufhören zu Minen, weil sie das neue Netzwerk nutzen wollen. Bitcoin würde dann ein bisschen zentraler werden und von weniger Menschen überprüft/kontrolliert werden.

Wahrscheinlicher erachte ich zwecks einer steigenden Wichtigkeit von Umweltthemen die Gefahr von Miningverboten in einzelnen großen Ländern (USA unter Demokraten, oder EU zwecks Klimaziele) Andere Nationen hätten dann einen größeren Kuchen an den Mining Rewards (z.B. China, die auf Klimaschutz derzeit eher scheißen). Bitcoin kann dafür sorgen, dass nachhaltige Energie ausgebaut wird. Die Politiker werden tendenziell aber eher den Stromverbrauch pro Transaktion ohne Lightning sehen und gar nicht so weit denken wie wir. Und mal ehrlich da draußen gibts Leute die seifen sich mit selbst gemachter Seife die Haare ein, achten auf jeden kleinen Plastikbeutel, kaufen Bio ein um wenigstens einen minimalen Unterschied zu machen und andere wiederum träumen von einer deflationären Welt und verballern mit einer BTC-Transaktion den Stromverbrauch von einem Vierteljahr ihres eigenen Haushalts. Beschämend ist das!

Würden solche Restriktionen/Regularien kommen, würde die Dezentralität sinken und ein großes Argument für Bitcoin wegfallen. Wahrscheinlichkeit, wenn Umweltthemen immer wichtiger werden, mit jedem Jahr steigend.

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