Das wird ohne Sicherungsfond zur abfederung von Bankruns und einer nicht immer passenden fristenkongruenz nicht funktionieren. Die Frage von RayEsko wo diese Geld herkommen soll hast du ja nicht beantworten können.
Die Frage war woher Banken das Geld für Kredite hernehmen sollten, wenn sie kein Geld mehr schöpfen können.
Ich gab’ die Frage zurück, weil die Antwort offensichtlich ist: Offensichtlich nicht durch Geldschöpfung.
Welche Optionen bleiben also?
Richtig, Geld von Kreditgebern. D.h. Banken können nicht eigenständig Kredite geben. Sie können nur noch als Vermittler auftreten.
Das Geld für Kreditnehmer kommt also von Kreditgebern. Die Bank ist der Vermittler, der die beiden Parteien zusammenbringt.
Die HODler rücken aber nix raus was dann? Das Geld wird ja dann durch galopiernde deflation immer mehr Wert. Durch fehlenden Gelder für Investitionen wird die Arbeitslosigkeit immer weiter steigen und wir verwarmen alle der Lebensstandart sinkt rapiede. Ausser vielleicht für die wenigen superreichen HODler.
Falsch.
Nehmen wir mal an, dass HODLer nichts rausrücken.
Unter der Annahme, dass niemand Geld für Waren und Dienstleistungen ausgibt schrumpft die Wirtschaft. In der Folge werden also weniger Waren und Dienstleistungen angeboten. Bei einer festen Geldmenge führt dies zu einer Preisinflation. Eine Preisinflation wiederum schafft einen Anreiz sein Geld auszugeben.
Das ist ja das Wundervolle. Es gibt ein dynamisches Gleichgewicht.
Wenn niemand arbeitet und alle vom Ersparten leben wollen, dann schrumpft die Wirtschaft und alles wird teurer. Es gibt nicht die auf magische Weise galoppierende Preisdeflation. Eine Preisdeflation entsteht nur in Folge eines Wirtschaftswachstums.
Es wird immer Leute geben, die Dinge konsumieren und Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Und damit zirkuliert Geld. Das Deflationsspiralen-Argument halte ich für nicht haltbar unter einem Bitcoin-Standard.
Die Waren und Dienstleistungen sind da die Leute bekommen keine Arbeit und müssen sich bei Gehaltsvorderungen durch schrumpfende Wirtschaft immer weitere abstriche machen . Um 1930 hatten wir deflation in Deutschland welche uns in das dritte reich geführt hat. An der stelle will ich das sich die Geschichte nicht wiederholt.
Und welche Anreize gibt es dafür?
Eine vermögende Person profitiert absolut viel stärker von einer florierenden Wirtschaft.
Sollten Leute tatsächlich keine Arbeit bekommen und die Wirtschaft schrumpfen, dann werden Menschen bereitwilliger ihr Geld für Investitionen zur Verfügung stellen, da es nun gilt sein Vermögen vor der Preisinflation zu schützen.
Wir haben eine Dynamik, die genau solch eine Preisdeflation verhindert. Denn extreme Wirtschaftsveränderungen wird es ohnehin nicht mehr in dem Maße geben. Die auf Kredit basierende Wirtschaft mit ihren Boom-and-Bust Zyklen wird es unter einem harten Geld nicht geben. Viel früher werden gegenläufige Effekte beobachtet werden. Zins wird dabei eine große Rolle spielen und als Maßstab für Angebot und Nachfrage nach Krediten fungieren.
Sobald sich eine Preisinflation durch einen Anstieg an Arbeitslosen abzeichnet und die Wirtschaft schrumpft, haben Vermögende einen sehr großen Anreiz (eigene) Investitionen zu tätigen oder Geld zu verleihen. Kredite werden vermutlich günstiger. Sobald die Wirtschaft wieder floriert, wird das Angebot an Krediten zurückgehen und Kredite wieder entsprechend teurer.
Wo dieses Gleichgewicht liegen wird, dass weiß niemand. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich ein dynamisches Gleichgewicht unter einem harten Geld einstellt, ja, einstellen muss.
Das Glaube ich nicht weil die vergangenheit das gegenteil gezeigt hat. In Phasen wirtschaftlichen abschwungs halten die Leute ihre Taler zusammen und denken nicht die Bohne an investitionen. Warum sollten sie auch in diesen Phasen werden die Güter und Dienstleisungen ja günstiger. So wie z.b. jetzt in China.
In der Vergangenheit haben Reiche aber nicht wirklich darunter gelitten. Womöglich sogar profitiert. Unter einem harten Geld ist das imho nicht der Fall.
Ich stimme Dir zu, dass der Otto-Normalverbraucher seine Taler zusammenhält. Er muss sich in dieser Phase der Unsicherheit absichern.
Der Reiche muss sich im Prinzip um nichts sorgen, dass seine Existenz bedroht. Es droht ihm allerdings ein gewaltiger Kaufkraftverlust durch die schrumpfende Wirtschaft. Er hat also einen großen Anreiz ein Teil seines Vermögens rechtzeitig zu investieren, um ein solches Szenario gar nicht erst Wirklichkeit werden zu lassen oder rechtzeitig abzufedern.
Die Güter und Dienstleistungen müssen in einem solchen Fall nicht günstiger werden. Zunächst trifft nämlich einfach mehr Geld auf weniger Angebote, womit es zu einem Preisanstieg kommt. Ggfs. regelt nun ein Rückgang der Nachfrage wiederum den Preis nach unten, sodass sich die Auswirkungen unter dem Strich in Grenzen halten.
Auch ein schöner Spin: Bitcoin führt uns direkt ohne Umwege zurück ins Dritte Reich.
Guter Riecher. Ich wette das Argument wird uns in Zukunft wieder begegnen.
Deine Theorie fußt auf der Annahme das die Geldmenge die Preise bestimmt. Welche ich für falsch halte. Die Preise werden meiner Meinung nach hauptsächlich durch Angebot und Nachfrage gebildet.
Das wird mit Sicherheit so sein. Nennt sich Godwin’s law
Ich denke, dass Angebot und Nachfrage durch die Geldmenge bestimmt sind.
Ich verspreche Dir, wenn Du mir übernacht einfach so 100 Millionen Euro auf mein Konto hinzufügst, dass meine Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen steigt.
Ich verspreche Dir auch, dass wenn Du dies mit allen anderen Bürger:innen dieser Welt machst, dass alle in Relation zur gestiegenen Geldmenge ihre Preise anpassen werden. (Denn die Nachfrage nach den Angeboten würde steigen und Menschen würden entsprechend mit einer Preisanpassung reagieren.)
Ich sehe es eher wie eine Überlagerung der Effekte. Im Kern steht die Geldmenge, die ganz besonders relevant ist für die Preisgestaltung. Zusätzlich werden einzelne Güter oder Dienstleistungen besonders stark nachgefragt, weshalb ihre Preise stärker abweichen. Allerdings sorgt die meist dafür, dass andere Player ebenfalls diese Gewinne einfahren wollen. Es entsteht Wettbewerb und die Preise pendeln sich ein.
Unterm Strich lässt sich an der Nachfrage der Menschen nichts ändern, und sie ist eine veränderbare Größe. Über die Geldmenge können wir als Gesellschaft allerdings entscheiden, sofern wir uns für Bitcoin entscheiden. Dann liegt die Kontrolle der Geldmenge in der Hand des Volkes/der Menschen.
So funktioniert aber Geldschöpfung stand heute nicht. Du müsstets einen Kredit über 100Millionen aufnehmen. Das wird dir ja eben nicht gescheckt. Die Bank die dir das gibt musst du ja erst mal überzeugen das sie dir das Geld gibt. Viele haben ja einen Dispo krediet und wollen den gar nicht benutzen weil sie wissen das sie das zurückzahlen müssen. Die Geldmenge an sich hat da erst mal nichts mit den Preisen zu tun.
Gut, dann weißt Du scheinbar mehr als die Deutsche Bundesbank, denn diese schreibt, dass insgesamt viele empirische Studien zeigen, dass
„die Geldmengenentwicklung wertvolle
Informationen über die Preisentwicklung im Euro-Raum enthält. Langfristig
besteht ein enger Zusammenhang zwischen den beiden Größen.“
Sie ergänzen, dass in kürzeren betrachteten Zeiträumen die Beziehung zwischen Geld und Preisen jedoch sehr komplex sei.
Also ziemlich genau das, was ich oben schrieb. Kurzfristig können Angebot und Nachfrage die Preise stark beeinflussen. Übergeordnet tut es aber die Geldmenge.
„die Geldmengenentwicklung wertvolle Informationen über die Preisentwicklung im Euro-Raum enthält. Langfristig "
Mann kann aber genausogut behaupten das die Preise (Summe von Waren und Dienstleistungen) die Geldmenge steuern.
Behaupten kann man Vieles.
Deine Behauptung lässt sich leicht widerlegen.
Angenommen ich habe eine (feste) Geldmenge X. Und ich habe die Preise P1, P2, P3. Erhöhe ich nun P1, P2, P3 um Y, so hat dies genau keinen Einfluss auf X.
Die Geldmenge ist ja nicht fix! Die muss sich ja schon allein durch das Produktivitätswachstum dem Markt anpassen. Sonst musst du ja den Leuten erzählen ihr wart zwar fleissiger ihr bekommt deswegen jetzt weniger Lohn.
Genau das!
Mit einer fixen Geldmenge dreht sich das Spiel. Endlich müssen nicht mehr Arbeitnehmer:innen um Gehaltserhöhungen betteln. Sondern der Arbeitnehmer muss um Gehaltsminderungen verhandeln. Der Spieß dreht sich unter einem festen Geld um.
Dir mag das merkwürdig vorkommen, weil Du solch ein System nicht kennst. Aber es würde sich ‚natürlich‘ anfühlen, hätten wir immer schon mit einer festen Geldmenge zu tun gehabt.
Hört sich eher wie „betriebsbedingte“ Kündigung und steigende Arbeitslosigkeit an. Weil wachstum ist ja gehemmt.
Was denn nun? Waren die Leute fleißiger („Wirtschaftswachstum“) oder ist das Wachstum gehemmt?
Wirtschaftswachstum → sinkende Preise → sinkende Löhne — gleiche Kaufkraft
Negativwachstum → steigende Preise → steigende Löhne — gleiche Kaufkraft