Erzeugt Bewusstsein dein Denken oder das denken Bewusstsein

Ein Gedanke über den ich mir heute den Kopf zerbrochen habe:

Erklärung:
Der Strudel steht für Wirbel/Strudel in einem fließenden Gewässer und soll in der Metapher für eine Materialisierung von Bewusstsein stehen.

Gedanken dazu:
Wenn wir das Bewusstsein als das fließendes Wasser in einem Fluss bezeichnen und die Materielle Realität eines Menschen als Strudel bezeichnen, zeigt uns das, dass alle Strudel/Menschen eins sind und das gleiche Ziel verfolgen. Das Ziel ist wieder zu fließendem Wasser zu werden, welches im Meer zur Ruhe kommt (Tod). Um durch Energie, durch die Sonne und durch Regen wieder in Materielle Form zu kommen um als Kollektives Bewusstsein etwas neues zu lernen und besser zu werden.

Edit:
Was haltet Ihr davon?

Das sind mir zu viele Metaphern/Gleichnisse.

Die evolutionäre Entwicklung schaut meines Wissens nach so aus:

Unbelebte Materie > Leben > Intelligenz > Bewusstsein

Intelligenz ist also Voraussetzung für Bewusstsein. Was Bewusstsein genau ist, darüber streiten sich die Gelehrten noch.

Für (ich glaube Funke) ist Bewusstsein ein Nebeneffekt unserer Informationsverarbeitung, so wie das Brummen eines Kühlschranks.

(Ich glaube) Hofstetter betrachtet das Bewusstsein als Spiegelkabinett unserer Fähigkeit zur Selbstreflexion. Indem wir uns also selbst von unserer Umgebung oder anderen Menschen unterscheiden können (= Reflexion), können wir sogar diese Reflexion weiter reflektieren.

Was ist den der Fluss in der Analogie?

Ich kann es nachvollziehen wenn man eine Erkenntnis die man bereits hat mittels Analogien zu erklären versucht weil die Analogie das gleiche Prinzip anschaulicher macht. Wobei es dann aber auch jedem klar ist dass dies nur eine Analogie ist zur Kommunikation.

Was ich nicht nachvollziehen kann ist wie du hoffst mittels einer so willkürlichen Analogie Erkenntnisse zu gewinnen.

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Wer, außer ein paar leider Suizidale Menschen verfolgt den eigenen Tod als Ziel?

Materie ist bereits etwas, was wahrgenommen wird und ist quasi eher ein Konzept. Atome gibt es nicht in der Form wie wir sie beschreiben, denn sie sind ein Konzept. Das Bild, was wir uns von der Welt machen entsteht erst im Geiste und die Welt hat ohne einen wahrnehmenden kein Aussehen und nichts. Daher denke ich, ist Bewusstsein die Ur-Substanz.

Bewusstsein ist ewig und Zeitlos immer JETZT. Zeit ist etwas erdachtes. Du kannst immer im jetzigen Moment an etwas in der Vergangenheit oder Zukunft denken. Also bestimmte Areale in deinem Gehirn in jetzigen Moment aufflackern lassen.

Ich Stelle mir das eher so vor, dass es nur Information gibt, aber das Medium der Information ist einfach Bewusstsein (Das Eine) .. Quasi wie ein unendlicher Programmcodes, der überall miteinander wirkt, dabei entsteht sie Illusion von Raum und Zeit. Quasi so wie bei GTA. Die Spieler in GTA nehmen es so wahr, als gibt es den Raum wirklich. Aber im Hintergrund ist alles miteinander verbunden. Generiert wird die Welt erst, wenn du hin schaust.

Aber ich denke man muss sich schon ein bisschen mit dem Thema Idealismus auseinander setzen, sonst wird es gleich als Humbug abgetan wenn man materialistisch aufgewachsen ist. So wie damals als man dachte die Erde wäre flach, man wehrt sich dagegen ein anderes Weltbild in Betracht zu ziehen.

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Mir sind die Thesen, dass das Universum ein Bewusstsein hätte durchaus bekannt. Ich glaube allerdings erst daran, wann es Experimente gibt, die das auch nahe legen.

Der Verstand ist ja ein Werkzeug, welches wir benutzen. Das Ding ist, dass das was du bist, sich mit diesem Werkzeug identifiziert. Das was wahrnimmt, das kann sich selbst nicht erkennen. Stell dir vor, es gibt nur das eine, welches Grenzenlos ist. Es kann sich nur Wahrnehmen im Bereich der Formen die miteinander wirken. So zu sagen nimmt sich das Universum an unendlich vielen Stellen selbst wahr. Ein Spiel mit sich selbst. Vielleicht sagt dir auch „Non-Dualität“ etwas. Im Grunde gibt es keine Trennung. Trennung erzeugt der Verstand, aber ohne den Verstand gibt es keine Trennung.

Berg und Tal sind das eine und nur der Verstand trennt es in Berg und Tal.

Auch dein Arm, deine Hand, deine Finger gehören zusammen. Aber der Verstand legt Begriffe darauf und trennt Dinge. Der Verstand zerlegt die Welt in immer kleinere selbst erdachte Fragmente.

Stell dir mal irgendein Tier vor, welches es nicht gibt, irgendwie ein schleimiges Ding, mit komischen Tentakeln oder so. Dann würde unser Verstand da gleich seine eigenen schon bekannten Konzepte drauf legen und es mental unterteilen. Das ist halt die Aufgabe vom Verstand.

Das Problem ist nur, wenn man glaubt, dass es diese Trennung auch tatsächlich gibt und nicht erkennt, dass diese nur durch das Werkzeug entsteht.

Genau so ist es mit dem eigenen „Ich“. Im Grunde ist das Ich eine Funktion um sich in der Welt zurecht zu finden. Aber du bist niemals unabhängig von der Welt und nicht mal dein Wille ist frei von dir (dem Ich) .. Sondern während du das liest, kommen dir Gedanken. Aber du hast dich nicht entschieden, dass die Gedanken erscheinen. Sie sind einfach da. Und auch wenn jetzt der Gedanke kommt (Klar, ich bin doch der, der das denkt) .. Der Gedanke kam einfach und wird von dem was du bist wahrgenommen.

Die Analogie mit dem Ozean passt eigentlich ganz gut. Das Universum ist der Ozean und es hat unendlich viele Wellen und bringt immer wieder neue Wellen hervor. Jede Welle hält sich für getrennt und denkt sie entscheidet selbst wo es lang geht. Mit etwas Glück erkennt eine Welle, dass sie niemals vom Ozean getrennt ist. Das ist der Moment wo auch der Tod als Illusion erkannt wird.

Du kommst auf die Welt und hast noch kein Ich, sondern bist das Bewusstsein, welches die 5 Sinne nutzt. Dann machst du Erfahrungen, hast Erinnerungen und baust dir eine Geschichte und irgendwann hältst du dich für die Geschichte und vergisst, dass du das bist was wahrnimmt und steuert. Zudem hast du auch ein Ego entwickelt (ein Schutz für das Ich) .. Das ist die Stimme in deinem Kopf für die du dich hältst. Wenn du diese Stimme bist, mache mal folgendes. Entscheide dich mal eine ganze Minute einfach still zu sitzen und nicht zu denken.

Komisch, es kommen Gedanken und du denkst vielleicht zu Anfang wieder dass du das bist (weil die Gedanken das ja sagen) .. Aber du bist das, was die Gedanken wahrnimmt und bis zu einem Gewissen Grad an Bewusstheit auch denkt, dass du der Denker bist. Im Grunde ist denken eine Funktion die du wahrnehmen kannst. Wie ein alter Mann der neben dir steht und immer auf Gefahren Hinweist, der wertet und urteilt und mehr will.

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Also für mich ist es ziemlich klar: das Denken erzeugt Bewusstsein und nicht anders herum. Um diese Frage aber tiefer zu verstehen sollte man sich überhaupt ersteinmal klar werden, was all die genannten Begriffe wirklich bedeuten. Denn erst dann kann man verstehen, was für eine Macht sie haben (also mit welchen Fähigkeiten sie auf andere Objekte einwirken können).

Was ist Bewusstsein? Für mich ist Bewusstsein die Fähigkeit sich selber zu identifizieren. Aber dabei kommen eigentlich nur noch mehr Fragen auf: Was ist das Selbst? Ist es „nur“ der eigene physische Körper? Oder ist das mehr wie die eigene Speisekammer, die eigene Wohnung oder das eigene Grundstück? Gehören nicht physische Dinge zum Selbst wie die eigenen Gedanken, oder Gruppenzugehörigkeiten?

Man sieht also, dass man mit der Definition des Selbst sofort auf die Frage des Besitzes übergeht. Gehört die dein Körper? Gehört dir deine Familie? Gehört dir deine Haut? Gehört dir eine Firma? Gehören dir deine Hautzellen? Gehören dir die Moleküle deiner Zellen? Warum kann ein Spaten oder ein Hammer dir gehören? Und die einzige Antwort, die ich auf all diese Fragen gefunden habe ist: Besitz ist das, worüber das Selbst die Macht hat. Bedeutet: Alles worüber du durch einsetzen deiner Macht beherrschst gehört dir. Also immer wenn du eine beliebige Aktion ausführst, dann zettelst du einen Machtkampf gegen das andere Objekt (oder Besitzer anderer Objekte) an und wenn du diesen Machtkampf gewinnst, dann erhöhst du deine Macht dadurch, dass das andere Objekt entweder Macht verliert, die du bekommst, oder das andere Objekt jetzt zu dir gehört und somit zu einem Teil deiner Macht wird.

Die Reihenfolge dieser Machtkämpfe ist für mich zeitlich logisch vorgegeben. Die Evolution geht vom aller kleinsten aus. Die kleinsten Machtpunkte/Objekte, die wir uns heutzutage physikalisch vorstellen sind die Quarks und deren Wechselwirkungsteilchen wie z.B. die Gluonen oder Photonen. Alle diese Teilchen haben eine bestimmte Macht (also Aktionsmöglichkeiten gemäß ihrer physikalischen Energie). Aber es gibt Teilchen mit mehr Macht und Teilchen mit weniger Macht. Die Teilchen mit mehr Energie/Macht können auch einflussreicher mit ihrer Umwelt interagieren als Teilchen mit weniger Macht. Aber vorallem können die Teilchen sich zusammenschließen und dann z.B. Atome bilden. Durch den Zusammenschluss haben Atome in Summe mehr Macht als es die Bestandsteile einzeln haben. Wenn es also ein Atom, warum auch immer, schafft über eine Zeit stabil zu bleiben, dann hat es wegen dieser überlegenen Macht Vorteile gegenüber Atomen, die schnell zerfallen. Das ist das Selektionsprinzip der Evolution: Der Stärkere (= Mächtigere) setzt sich durch.

Aber dieses Prinzip der Selektion gilt auf der Ebene der Atome genauso: Wenn sich die Atome zusammenschließen, dann entsteht ein Objekt, dass die einzelnen Mächte der Atome zusammenfasst und damit wieder mächtiger ist als es einzelne Atome sein können. Wenn sich also stabile Moleküle bilden können, dann haben sie Vorteile in ihrem „Leben“ gegenüber Molekülen, die schnell zerfallen… Und das gleiche Argument kann man nach oben immer weiter treiben:

Quarks → Atome → Molekühle → biologische Zellen → Idividuen → Gruppen von Individuen → Staaten → ???

Auch wenn die verschiedenen Objekte immer nach unten und nach oben interagieren (ein Mensch interagiert mit den Zellen seines Körpers genauso wie mit anderen Menschen seiner vielen Gruppenzugehörigkeiten, ein Atom interagiert mit den Quarks genauso wie mit Molekülen…), so können die oberen mächtigeren Objekte doch nur funktionieren, wenn seine Bestandsteile ausreichend stabil funktionieren. Auch ein Staat kann nicht funktionieren, wenn alle (oder viele) seiner Menschen nicht mehr funktionieren (z.B. zu doll ausgebeutet werden).

Damit ist für mich die evolutionäre Reihenfolge zumindest zeitlich festgelegt. (Wobei es natürlich noch mehr dieser Evolutionsreihenfolgen gibt wie z.B. die Kosmologie: Staubwolken → Sonnen → Galaxien → Galaxiehaufen, …)

Aber aus der Reihenfolge schließe ich auch die oben genannte Eingangsfrage: Erzeugt Bewusstsein dein Denken oder das Denken Bewustsein? Mit der Evolution ist es eigentlich ganz klar, dass es erstmal überhaupt eine Informationsverarbeitung benötigt um die Machtkomponenten von beliebigen Objekten überhaupt ersteinmal abschätzen zu können. Denn auf kleiner physikalischer Ebene ist es eigentlich logisch: Die Atome „denken nicht darüber nach“ ob sie sich zu Molekülen zusammenschließen, sie tun es einfach und wenn sie danach einen Vorteil haben (im Sinne dass sie länger leben), dann war diese Aktion gut für die Atome. Andernfalls war es schlecht und dieses „gescheiterte Experiment“ wird von so gut wie keinem anderen wahrgenommen.

Stabile Objekte müssen also einen Mechanismus haben, der dafür sorgt, dass diese Objekte nicht einfach wieder zerfallen. Auf dieser kleinsten Ebene können wir aber ziemlich gut beobachten, dass es nur statistische Effekte sind, die für die Stabilität sorgen. Es ist also quasi Zufall, welche Atome stabil bleiben und welche nicht. Für uns als weit entfernter Beobachter ist es auch völlig irrelevant, ob jetzt genau Atom 28469209758234093678945 oder Atom 28469209758234093678946 Nachweisbar und stabil ist. Was haben aber alle stabilen Objekte gemeinsam? Sie haben eine Fähigkeit, die sie Stabil werden lässt und somit mächtiger als andere Objekte um sie herum. Und egal ob diese Fähigkeit jetzt durch Zufall entsteht oder ob es einen Willen oder einen physikalischen Effekt dafür gibt: diese Objekte werden durch diese Fähigkeit ausgezeichnet und sind somit mächtiger (Selektionsprinzip).

Man kann den Willen also auch statistisch physikalisch erklären. Ein Planet, der von der Sonne durch die Gravitation angezogen wird kann man völlig jeglichen Willen absprechen und rein physikalisch sagen: es ist doch ganz klar: Die Kraft der Sonne lenkt die Bahn des Planeten weil die physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Gravitation gelten. Wenn man dieses physikalische Wissen aber nicht hat, dann ist es eine völlig gleichberechtigte Sichtweise, dass der Planet einen Willen hat, der ihn um die Sonne lenkt. Beide Theorien, also beide Modelle, das physikalische als auch das „phsychologische“ Modell des Planeten sind exakt gleichwertig, wenn beide Modelle die gleichen Vorhersagen treffen können, hier einfach dass der Planet um die Sonne kreist.

Dieses Prinzip kann man jetzt aber verallgemeinern: Jede beliebige physikalische Kraft kann man als den Willen von den beteiligten Objekten bezeichnen und ihnen damit menschliche Eigenschaften zusprechen. Der Roboter bewegt sich, Der Computer denkt, die Pflanzen fühlen… Und solange die Aussagen aus diesen Modellen physikalisch korrekt bleiben, solange bleiben dabei auch die psychologischen Aussagen korrekt egal ob es wirklich der Wille der Objekte war oder ob es nur einen einfachen physikalischen Grund gab (einen Grund, der den Zufall für die Objekte in gute Bahnen gebracht hat). Deswegen spreche ich auch gerne mal von Akteuren, die gleichbedeutend zu Objekten sind.

Und damit will ich über die Evolution und der Intelligenz meine Aussage begründen. Auf jedes beliebige Objekt prasseln jederzeit sehr viele Ereignisse ein. Einige sind für das Objekt gut weil es die Macht des Objektes stärkt, andere sind normal und haben kaum richtige Auswirkungen auf das Objekt aber andere Ereignisse sind schlecht weil es die Macht des Objektes mindert indem z.B. Bestandsteile des Objektes zerstört werden. Jedes dieser Ereignisse ist also ein Machtkampf mit dem betrachtetem Objekt, dass die Macht des Objektes erhöhen oder senken kann.

Die Intelligenz ist eine Fähigkeit die vielen guten und schlechten Ereignisse, die auf das Objekt einwirken in für das Objekt positive Bahnen lenkt. Bedeutet: Egal ob das Objekt einfach nur Glück hatte um auf ein schlechtes Ereignis relativ gut heraus zu kommen oder ob das Objekt intelligent war um angemessen auf den einkommenden Machtkampf zu reagieren, das Endergebnis für dass Objekt ist das Gleiche. Aber gegenüber Objekten, die nicht über dieses „Glück“ verfügen hat das intelligentere Objekt, das den Zufall gut lenken kann eben einen großen Vorteil. Das ist das Selektionsprinzip und aus diesem Grund sind wir Menschen überhaupt erst mächtig geworden: Wir können durch guten Zufall (Evolution aber genauso auch technologischer Fortschritt) unsere Körper sicherer am Leben erhalten als es das z.B. ein Löwe tun kann.

Unsere Intelligenz ist also evolutionär entstanden und sorgt erstmal „nur“ dafür, das wir die zufälligen Ereignisse, die auf uns einwirken in für uns positive Bahnen lenken können. Um das aber bewerkstelligen zu können müssen bestimmte Gegebenheiten vorhanden sein (die natürlich auch evolutionär, also durch Zufall entstanden sind. weil sie vorteilhaft waren.) Eine Voraussetzung zur Intelligenz ist, dass die Objekte Sensoren haben mit denen sie ihre Umwelt wahrnehmen können. Denn wenn man nichts von seiner Umwelt mitbekommt dann kann man auf die einprasselnden Ereignisse auch nur reagieren. Wenn man aber schon vor dem Ereignis eine „Vorahnung“ von dem Ereignis bekommt, dann kann man sich auf das Ereignis auch entsprechend besser vorbereiten. Diese Vorahnung kann man aber nur haben, wenn man schon vor dem Ereignis das Ereignis auf einem zukommen „sieht“, also durch seine Sensoren wie Augen, Haare, Schmerz, Muskelstellung usw. rechtzeitig ein Signal bekommt.

Das Denken ist bei diesem Prozess der Intelligenz also dafür da, die Vorrausahnungen so gut wie möglich unter möglichst geringem Energieaufwand zu machen. Wer gut denken kann hat eben Vorteile im Leben und ist auf mögliche Szenarien eben gut vorbereitet oder lässt sich weniger Schwachsinn andrehen. In jedem Fall erhöht die Intelligenz die Chance auf ein besseres Leben.

Aber auch das Bewustsein ist eine Voraussetzung für Intelligenz. Denn wie schon geschrieben ist das Selbst eine Sammlung von einer Vielzahl an Objekten, die sogar über den eigenen physikalischen Körper hinaus gehen. Wenn du auf eintreffende Ereignisse also möglichst gut für dich reagieren willst, dann musst du überhaupt erstmal wissen, was gut für dich ist und somit auch was „dich“ oder „du“, also das Selbst überhaupt ist. Denn es werden immer Ereignisse kommen, da musst du dich entscheiden: Stärke ich mich selber oder stärke ich lieber meine Familie um irgendwann aus der Familie diese Unterstützung zu erhalten, wenn man diese mal braucht? Das gleiche gilt für deinen Körper: Stärkst du deinen Körper durch Sport oder sparst du diese Energie einfach ein? Bei all diesen Fragen musst du abwägen, was insgesamt das Beste für dich ist: ist es sinnvoll Sozial zu handeln oder egoistisch? Wie viel Macht kannst du abgeben ohne dein Körper selber zu gefährden usw. All diese Abwägungen beinhalten das Selbst: Deine Familie, Dein Körper, deine Gedanken usw. welche dieser Objekte genau priorisiert werden hängt eben davon ab, wie deine Intelligenz allgemein diese Objekte bewertet: Wie bewertest du deine Familie? Wie bewertest du dein Sportverein? Wie bewertest du deinen Körper? Wie bewertest du deine Gedanken? …

Für mich ist also ganz klar, dass die Intelligenz evolutionär entstanden ist mit dem Prinzip der Selektion, also die Machtmaximierung von allen beliebigen Objekten (dem das Prinzip der Machtdissipation entgegen steht). Das Bewusstsein ist ein kleinerer Teil der Intelligenz, genauso wie das Denken. Wenn du eine Reihenfolge zwischen Denken und Bewusstsein erstellen willst, dann würde ich das Denken immer über das Bewusstsein stellen weil du über das Nachdenken und Bewerten überhaupt erst das eigene Selbst definieren kannst, also was alles zu dir gehört. Und mit diesem Wissen kannst du dann auch weiterarbeiten.

Aber das ist nur meine Definition von Bewusstsein, vielleicht gibt es ja auch andere Definitionen, was Bewusstsein überhaupt ist?


Und um deine Analogien zu bewerten solltest du schauen, was für Machtformen diese Objekte sind, also wie diese Objekte mit anderen Objekten deines Modells wechselwirken?

Du sagst also, dass der Strudel gleichbedeutend für die Materialisierung von Bewusstsein steht. Aber was meinst du damit genau? Wie kann sich Bewusstsein materialisieren? Denn so wie ich Bewusstsein definiert habe ist es eine Bewertung von Objekten. Ja die Objekte können Materie sein aber genauso rein ausgedachte oder abstrakte Gebilde sein. Auch ein abstrakt definierter Geist interagiert ja irgendwie mit Menschen. Wenn er es nicht täte, dann würden wir ja nie was von Geistern mitbekommen, nichteinmal Geräusche oder Poltern. Auch der menschliche Geist als Metapher für das übersinnliche Ich, also .B. die Gedanken, ist vielleicht nicht physikalisch greifbar, muss aber irgendwie ja mit den Menschen interagieren können und das passiert z.B. über die Gedanken, die physikalisch an den Kopf gebunden sind.

:slight_smile: , die Logik verschließt sich mir vollständig.

Bleiben wir mal in der Metapher: Wir haben einen Fluss mit fließendem Wasser der ab und zu einen Strudel hat. Wie schließt du daraus, dass alle Strudel gleich sind? Für mich ist glasklar, dass alle Strudel verschiedene individuelle Objekte, die vielleicht einige Eigenschaften teilen, andere Eigenschaften aber definitiv nicht. Schon physikalisch ist jeder Strudel an einem anderen Ort.

Übertragen auf die Menschen als Strudel = Materialisierung des Bewusstseins: Auch jeder Mensch ist individuell einzigartig auch wenn die Menschen viele generelle Eigenschaften haben, die man als Gruppe zusammenfassen kann.

Genau deswegen meine Frage: Welche Macht hat der Strudel, also wie interagiert er mit seiner Umwelt? Und die Machtfrage gilt natürlich für jedes beliebige andere Objekt. Wenn du also alle Strudel zusammenfasst und als ein einziges Objekt betrachtest, dann vernachlässigst du damit, dass dieses Objekt immer auch aus kleineren Unterobjekten besteht, die auch jeweils ihre Macht und Interaktionen ausführen und im Zusammenspiel erst das große Objekt bilden.

Das Große Objekt als Zusammenfassung aller Strudel des Flusses hat also die Eigenschaft, dass es den Wasserfluss aufhält bzw. verlangsamt. Das vereint alle kleinen Strudel. Aber wie interagieren die kleinen Strudel wirklich miteinander? Die, die in der Nähe sind könnte man wirklich zu einem größerem Strudel zusammenfassen, aber ein Fluss ist lang und ein Strudel an der Meeresmündung hat nun meistens nicht viel mit einem Strudel an der Quelle zu tun, soll heißen: Diese Strudel interagieren nicht miteinander und tauschen ihre Macht nicht untereinander aus. Diese Objekte sind also so gut wie unabhängig voneinander und eine Zusammenfassung macht nur auf einer sehr hohen Abstraktionsebene Sinn. Also mit einer Betrachtung aus einem Abstand, wo der Fluss quasi zu einem Punkt zusammengeschrumpft ist.

Übertragen auf dein Menschenbild wäre das aber wieder: Ja die Menschheit ist eine Menschheit, wenn man die Erde z.B. aus dem Weltall betrachtet. Aber ich aus meiner Perspektive hier nahe an der Erde unterscheide mich doch schon sehr von einem Afrikaner oder Asiate. Ich bin eben Europäer oder speziell Deutscher. Gleichzeitig bin ich auch ein Mensch weil ich mich so bewerte.

Und das mit dem Ziel ist auch so eine Sache. Ich habe sicher andere Ziele als ein Inuit im Eismeer. Zoomen wir aber weit aus der Individualität heraus, dann können wir feststellen, dass alle Menschen das Ziel haben sollten zu leben. Genauso wie jeder einzelne Strudel das Ziel haben kann das Wasser aufzuhalten. Aber wie gesagt: mit dieser Betrachtungsweise vernachlässigst du das Individuum und das ist nur dann möglich, wenn die einzelnen Zielsetzungen klein gegenüber der großen Zielsetzung sind, also mit viel Abstand zum betrachteten (Modell)System.

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Gibt es denn konkrete Argumente / Beweise dafür oder ist es geschwurbel wie 90% der Philosophie?

Wissenschaft selbst basiert auf philosophischen Annahmen. Zum Beispiel auf dem Glauben, dass es eine objektive Realität gibt, dass Naturgesetze konstant sind, dass logisches Denken gültig ist. Ohne Philosophie gäbe es keine Wissenschaft.
Wissenschaft ist eine Methode, die uns zeigt, wie Dinge unter bestimmten Bedingungen funktionieren, aber sie kann uns keine letzte Antwort auf das Sein oder die tiefste Natur der Realität geben. Wenn Wissenschaftler das behaupten, verwechseln sie ihre Methode mit einer Weltanschauung.

Idealismus ist das was ich glaube. Geist, Bewusstsein oder Information ist grundlegender als Materie.

Wenn du wirklich konsequent zurückgehst, bevor Raum und Zeit existierten, dann kannst du gar nicht mehr von etwas Materiellem sprechen. Raum und Materie sind ja schon Teil der „erschaffenen“ Welt.
Also muss das, woraus alles entsteht, formlos und nicht-physisch sein. Da hört man oft Begriffe wie „Potential“, „Geist“, „reines Bewusstsein“ oder „reine Möglichkeit“ oder wird damit beschrieben.

Aber dieses Thema ist sehr komplex, und wenn man das ganze Leben mit Materialismus aufgewachsen ist, dann ist es schwierig sich vorzustellen, dass es anders sein könnte. Aber auch mit Logik kommt man ziemlich weit, wenn man sich mal bewusst macht, dass erst unser Verstand beispielsweise „Trennungen“ in der Welt erschafft

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Ich frage ich mich sofort nach Ursache und Wirkung. Erschafft unser Verstand Trennung?

Oder ist er nur in der Lage dazu, weil ihn die Evolution dazu gezwungen hat? Ich gehe davon aus, dass unser Verstand nicht zur Trennung in der Lage wäre, wenn die Welt selbst keine Differenzierung fordern würde.

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Naja, ich selbst sehe es so, dass es als Grundsubstanz (die aber Substanzlos ist) nur das eine gibt. Man könnte es Bewusstsein oder Sein nennen.

Ich vergleiche das mit Programmcode, der aber nicht in einem Raum ist, sondern einfach nur Programmcode oder Information. Und überall wo eine Wechselbeziehung entsteht, da nimmt es das Sein wahr. Aber es gibt quase keine Trennung.

Naja und wenn man dann auch mal darüber nachdenkt was man selbst ist und woher eine Entscheidung kommt. Ist diese Entscheidung frei von dir gekommen oder ist alles nur Ursache und Wirkung? Ich denke das kann man je nach Blickrichtung so oder so interpretieren. Alleine dadurch, dass du diese Nachricht liest, werden in dir automatisch Gedanken auftauchen und vielleicht Ideen kommen was du darauf antworten könntest. Aber diese Dinge erscheinen einfach in deinem Bewusstsein. Du hast das Gefühl, du kannst ganz frei entscheiden wie du reagierst, aber im Grunde hat jeder Mensch einfach bestimmte „Programmierungen“ die ineinander greifen.

Da stelle ich mir immer folgende Analogie vor.

Du kommst als Kind auf die Welt und das Leben (Bewusstsein) hat an deiner Stelle ein Erleben. Durch die Eltern hast du schon bestimmte Grundprogramme mit bekommen. Wenn ein Geräusch kommt, schaust du irgendwo hin um es einzuordnen und so lernst du mit der Zeit. Im Grunde bist du die ganze Zeit das Bewusstsein, das Substanzlose und das was sich selbst nicht wahrnehmen kann. Aber irgendwann entstehen Erinnerungen und ein innerer Sprecher entsteht auch. Also die Stimme im Kopf. Irgendwannhält sich das Bewusstsein für den Teil im Kopf der spricht, bewertet, vergleicht etc. Aber wenn vergleiche kommen, dann erscheinen diese einfach in dir. Du bist das, was sie wahrnimmt. Du bist auch das, was den Körper wahrnimmt und die Gefühle und Gedanken.

Und wir sind hier in einer Welt von Polaritäten. Temperatur kann nur wahrgenommen werden, weil es in zwei Richtungen geht. Helligkeit genau so. Also alles kann nur durch Polarität wahrgenommen werden, aber das alles gibt es nur in uns.

Das ist eine sehr ungenaue Beschreibung unserer Sensoren. Warum können wir dann den „Raum“ wahrnehmen? Dieser hat mehr als nur zwei Richtungen.

Wir können Temperatur wahrnehmen, weil unsere Haut Sensoren dafür hat. Wir können das Erdmagnetfeld nicht wahrnehmen, weil ein Mensch dafür keine Sensoren hat. Klar können wir durch andere externe Sensoren unser „Wissen“ um Magnetfelder erweitern, sonst wüssten wir gar nicht, dass es Magnetfelder gibt. Aber wir haben (noch) nicht eine direkte Sensorik dafür und es hat einen Grund, warum Elektromagnetismus für die Menschen sehr lange sehr mystisch war. Es resultieren Kräfte, die wir nur indirekt beobachten können, aber nicht direkt mit unseren Sinnen erfassen können.

Es ist eine Vereinfachung alles auf einer linearen Skala zu sehen, die deine angesprochenen zwei Richtungen kennt. Aber es ist auch nur ein Konzept und damit gibt es auch immer Abweichungen davon zur Realität. Denn zoomt man in die „Temperatur“ mal hinein, dann stellt man fest, dass es keine Wärme oder Temperatur gibt sondern dass sie lediglich das Zusammenspiel von vielen Atomen ist. Umso größer die Energie der Bewegung dieser Atome ist, desto größer ist unsere „gefühlt gemessene“ Temperatur. Dieses Gefühl hängt aber von der Art der Atome ab. Wasser kann z.B. deutlich mehr Energie speichern bevor es wärmer wird als Eisen. Bedeutet: Du benötigst mehr Energie um Wasser um 10 Grad zu erwärmen als du für die gleiche Menge an Eisen benötigen würdest. Aber was ist eine vergleichbare Menge? Auch hier sieht man schon, dass Temperatur, Druck, Volumen oder Dichte eigentlich immer zusammen genannt werden müssen um vergleichbare Aussagen treffen zu können.

Du kannst jetzt natürlich vereinfachen und sagen: die Temperaturskala ist einfach eine Skala wo man 0 Grad oder 100 Grad ablesen kann. Und für unsere Körpersensoren ist die Körpertemperatur entscheidend. Aber umso genauer man hinschaut, umso weniger erweist sich diese einfache Skala als hilfreich für ein umfassendes Weltbild. Aber wenn du nicht zu genau hinschauen musst und die Körpertemperatur irgendwo zwischen 30 und 40 Grad liegt, desto hilfreicher wird die Skala um dich durch deine Umwelt zu geleiten. Denn für deine Aktionen in der Umwelt ist es in 99,99999% der Fälle völlig egal ob die Temperatur durch Atomstöße zustande kommt sondern für deine Umwelt ist es entscheidend, ob die Umgebungstemperatur angenehm ist, also in der Nähe der Körpertemperatur liegt und lieber etwas zu kalt als zu warm ist (weil der menschliche Körper besser heizen kann als kühlen). Wichtig ist aber, dass die Körper keine extremen Temperaturen bekommt, sich also nicht verbrennt oder abfriert. Und für diese Abschätzung ist die einfache Temperaturskala völlig ausreichend.

Auch die Angesprochene Helligkeit ist nicht so trivial wie du es hier schreibst. Klar kann man eine Skala mit der Lichtintensität aufstellen. Aber unsere „Helligkeitssensoren“, die Augen messen eben nicht nur die Helligkeit sondern einen Bildausschnitt mit vielen unterschiedlichen Lichtfrequenzen und Lichtintensitäten. Das ist nicht nur ein einfaches Spektrum sondern ein Spektrum mit Intensität. Und weil das noch nicht genug ist gilt diese Messung nicht nur für ein Punkt sondern sogar für eine 2 dimensionale Ebene, wo für jeden Ort der Ebene Frequenz und Intensität gemessen wird. Dazu kommen noch zwei Augen, die versetzt sind und somit unterschiedliche Bilder liefern. Und all dass variiert noch über die Zeit. Das ist weit mehr als eine einfache Skala aber natürlich kann man diese vielen Eigenschaften versuchen möglichst wieder zu isolieren und auf eine einfache Skala herunter zu brechen.

Ich würde dir also absolut widersprechen, dass die Wahrnehmung nur Polarität kennt. Aber diese Polarität ist ein Konzept um die Welt hinreichen einfach zu erklären um nicht zu viel Energie in komplexere Berechnungen (oder Abwägungen) stecken zu müssen sondern einfach und intuitiv die möglichst richtigen Entscheidungen in der Welt treffen zu können.

Aber auch wenn du nicht diese genaue Analyse machst, also wenn du nicht die Information zerlegst in Temperatur, Helligkeit, Frequenz usw, kann das menschliche Gehirn aus all diesen Informationen trotzdem seine Schlüsse ziehen. Das Gehirn kann Muster aus diesen Informationen erkennen und zuordnen. Diese Mustererkennung, die Objektinfizierung, das ist die eigentlich interessante Fähigkeit der Menschen (und anderen Tieren): Die Welt in unterschiedliche oder gleiche Objekte einzuteilen, ihre Fähigkeiten oder Interaktionen zu lernen/wissen und damit die Objekte bewerten zu können. Das ist die Grundlage für Wissenschaft aber genauso für das Überleben: ist das Objekt dort gefährlich oder nicht? Und dafür benötigt man eben die Mustererkennung um zu verstehen, ob ein Baum zu einem Löwen gehört oder ob der Schwanz zum Löwen gehört. Oder in welchem Zustand eine Herdplatte gefährlich ist und wann man sie gefahrlos anfassen kann.

Richtig. Aber existiert der Löwe getrennt von der Umwelt? Existiert deine Hand getrennt vom Körper? Existiert dein Blutkörperchen getrennt von den anderen oder ist alles ein Zusammenspiel?

Das was dich steuert, das ist das selbe was auch alle anderen Menschen steuert. Nenn es meinetwegen die Naturgesetze. An deiner Stelle werden deine Gedanken wahrgenommen, die aus deiner Vergangenheit resultieren. An anderen Stellen kommen andere Geschichten, die wahrgenommen werden.

Und man darf auch nicht vergessen, dass auch Atome nur wieder Objekte sind, sie es nicht in dieser Form gibt ohne jemanden der es wahrnimmt und ein Konzept daraus macht.

Berg und Tal sind auch nicht getrennt voneinander. Es ist eins. Aber in dieser Welt ist es für uns wichtig unterscheiden zu können. Aber dennoch ist alles aus der selben „Nicht-Substanz“

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Vielleicht kann es beim Thema Bewusstsein weiterhelfen, wenn man das Problem der Identität genauer betrachtet. Denn das, was man für das eigene Ich hält, muss erstmal genau definiert werden. Wer oder was ist „Ich“? Was zeichnet meine Identität aus? Eine bestimmte materielle Struktur? Also Information? Oder die Materie selbst, aus der die Struktur besteht? Und dabei muss man beachten, dass der biologische Körper sich im Laufe der Zeit durch Stoffwechsel erneuert. Man besteht nach einigen Jahren nicht mehr aus derselben Materie wie vorher. Wäre die Identität an die Materie gebunden, dann wäre man eigentlich jemand anderes. Also doch die Struktur bzw. die Information? Aber was bedeutet das? Auch die Strukturen, die die Informationen im Gehirn abbilden, verändern sich fortlaufend. Das Gesamtsystem ändert sich quasi sekündlich. Ist man dann jede Sekunde jemand anderes? Oder soll man eine Art Schwellenwert definieren, wo kleine Änderungen nicht ins Gewicht fallen? Das heißt, man ist dann erst jemand anderes, wenn z.B. 20 % vom Gehirn sich verändert haben? Oder definiert sich die Identität über einige fundamentale Erinnerungen und Prägungen, während alles drum herum variabel sein kann und man trotzdem dieselbe Person ist?

Dabei muss man Gedankenspiele betrachten, dass es irgendwann möglich sein kann, Menschen 1:1 zu kopieren oder die Informationen des Gehirns auf einem anderen Medium zu speichern. Was passiert dann mit der Identität? Sind das dann zwei Identitäten und wenn ja, warum? Oder bleibt man immer man selbst, egal wie oft man kopiert wird? Manche sagen, der Klon wird jemand anderes, weil die Erfahrungen der Klone sich ja sofort anfangen zu unterscheiden. Heißt das aber, dass wir eben auch jede Sekunde jemand anderes sind, weil wir ständig neue Erfahrungen machen und der mentale Zustand sich ständig wandelt?

Das kann für die Frage nach dem Bewusstsein wichtig sein, weil das Bewusstsein sich auf die Fähigkeit einer Identität (einer Person) bezieht. Aber solange nicht geklärt ist, wie sich diese Identität genau definiert und bildet, kann man auch nicht genau sagen, inwiefern dieses Konstrukt mit einer bestimmten Definition von Bewusstsein in Einklang zu bringen ist.

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Die Identität ist eine spannende Frage. Ich mache es mir leicht und sage: Ich bin alles was mich ausmacht.

Das ist also nicht nur mein Körper sondern auch meine Gedanken, meine Wohnung, meine Familie,…

Das zu definieren ist eigentlich nicht schwer, aber das Problem kommt durch die anderen Objekte, die ich alles zu meinem Ich dazu zähle. Was ist, wenn meine Wohnung nicht zu mir gehören will? Was ist wenn meine Wohnung unerlaubt von einem Anderen bewohnt wird, einem Einbrecher oder einer Fliege? Gehört die Wohnung dann auf einmal nicht mehr zu mir? Was ist also das „Ich“ der Wohnung?

Eindeutiger wird es wohl bei der eigenen Familie: auch wenn ich zur Familie gehöre bin ich sicher nicht meine Mutter oder mein Vater. Diese Haben ja wiederum definitiv ein eigenes Ich, das sich von Meinem unterscheidet.

Im Endeffekt bleibt es immer der Kontext, der entscheidet, was also zu mir gehört oder was irgendwelche anderen Zusammenhänge hat. Und es ist immer ein Machtkampf zwischen all den Ichs, die es gibt, was ich alles zu mir zählen darf und was die andere Ichs für sich beanspruchen. Gerade Lebewesen können mächtiger diese Machtkämpfe führen als es tote Materie kann, was nicht heißt, dass tote Materie wie große Steine, Planeten oder Sonnen nicht auch große Macht in einem Machtkampf hätten. Und das Ergebnis der Machtkämpfe entscheidet dann, was alles zu mir gehört und was nicht. Abstrakte Dinge wie ein Bewusstsein, Flächen geister oder Zahlen können sich dann nicht dagegen wehren, wenn ich sie zu mir dazu zähle aber sie geben mir auch keine eigene Machtkomponente. Es ist also egal, ob ich sage: Diese Zahl gehört mir weil ich absolut nichts davon habe aber es ist nicht egal wenn ich sage: Diese Wohnung oder das Essen gehört mir. Diese Zugehörigkeit der Objekte zu meinem Ich erhöhen die Chance, andere Machtkämpfe leichter zu gewinnen, aber genau deswegen muss ich die Objekte auch verteidigen bzw. klar machen können, dass diese Objekte zu mir gehören weil andere in den Objekten genauso ein Machtvorteil sehen können.


Der Fall von Klonen ist auch sehr Interessant. Es ist ja vergleichbar mit einem Blockchainfork: beide Enden teilen sich eine gemeinsame Historie, leben sich aber ab einem gewissen Punkt auseinander. Die Frage ist also: Kann sich das Bewustsein teilen und in beiden Klonen weiterleben oder nicht?

Ich würde definitiv Ja sagen, bei Kindern ist es ja eigentlich nicht viel anders. Kinder wachsen im Bauch der Mutter und sind ein Teil von ihr bis zur Geburt, wo sich ihre Leben physisch trennen. Schaut man sich das System Mutter/Kind im Bauch aber genauer an, dann kann man schon vor der Geburt eine deutliche Trennung feststellen.

Übertragen auf das Klonen: Es ist ja ein relativ langsamer Prozess. Es gibt also einen fließenden bzw. kontinuierlichen Übergang von einem Objekt mit Bewusstsein zu zwei Objekten mit Bewusstsein. Man kann also keinen genauen Zeitpunkt festlegen, wann die Teilung genau stattgefunden hat. Es ist also eigentlich individuelle Ansichtssache, wann die Trennung stattfindet. Der Prozess der Teilung des Bewusstseins beginnt mit einem Bewustsein, dass sich als ganzes fühlt aber mit der Zeit gibt es immer mehr Kontrolle, Energie und Bewertungen an das andere Objekt ab. Sprich: Am Anfang fühlt man sich noch zusammengehörig und definiert den sich abspaltenden Teil als zum ich zugehörig, aber umso mehr die Abspaltung voranschreitet, umso individueller der abspaltende Teil wird, desto mehr lösen sich auch die Zusammengehörigen Gedanken, so wie die Gedanken sich von: „das ist mein Körper“ zu „da ist ein Baby in meinem Bauch“ sich ändern.

Und am Ende hat man dann zwei Bewusstseine, die sich geteilt haben.


viel spannender finde ich aber nicht die Frage, was das Bewusstsein oder das Ich überhaupt ist sondern warum ich all das bin, was ich bin.

Also nicht im Sinne von warum hat die Umwelt mich so geformt, denn das ist relativ logisch nachvollziehbar und mit nur etwas naturwissenschaftlichem Studium relativ gut erklärbar, sondern warum steckt mein Bewusstsein in genau meinem Körper und nicht in dem Körper von jemand Anderem. Warum ist mein Bewusstsein nicht meine Schwester geworden oder der Reichste Mensch der Welt? Warum muss ich mein Leben leben und kann nicht das leben eines Anderen durchleben? Welche Wahl hatte mein Bewusstsein, dass es sich genau meinen völlig durchschnittlichen Körper ausgesucht hat, aus dessen Perspektive ich die Welt kennenlerne? Weil all die Bioroboter wie Menschen, Fliegen oder Löwen funktionieren ja offensichtlich, wenn mein Bewusstsein in mir steckt und nicht in den jeweils anderen Lebewesen. All die Phänomene wie Leben oder Lebewesen sind auch als äußerer Beobachter erklärbar und wären auch ohne mich 100% funktionstüchtig, warum stecke ich also speziell in meinem Körper und nicht in einem Anderen?

Noch verrückter wird es, wenn man aktuellen Forschungstrends glauben schenkt. Ihnen zu folge, besteht ein Mensch nicht aus einem Ich, sondern aus vielen situativen Ich. Je nach Autopilot, Rolle, etc.

Warum diese „Schitzophrenie“ wenn doch alles eins wäre?