Alles gut Holger. Meiner Meinung nach ist BTC nur gutes Geld, im Sinne von Wertespeicher mit all den Eigenschaften und es schützt vor expansiver Geldpolitik und all deren Auswirkungen.
Ich teile ja auch nicht die Meinung, dass BTC als einziges Geld alle Probleme löst. Die ganzen Kooperationsgedanken machen ja keinen Sinn. Bitcoin wäre sogar das perverseste überhaupt, weil so unelastisch.
Es wird vergessen:
Nicht Geld sichert einem Besitz über Land und Rohstoffe, sondern alleine Waffen/Militär. Geld ist Fiktion, auch BTC.
Ideologie/Kultur verspeist Strategie zum Frühstück.
Spieler spielen -EV, manche mit Absicht, manche aus Zwang
Böse Akteure werden durch Massenvernichtungswaffen incentiviert. Günstig in der Produktion und effektiv im Einsatz.
Starke Marktteilnehmer können mit Absicht -EV spielen und Bullying betreiben (siehe Poker und ICM)
Und last, but not least … Wohlstand kommt irgendwie auch durch Leistung und Wertschöpfung, das vergessen viele. Es ist zwar schön, dass keine Aktion zur Zeit wohl einer der besten Züge ist, aber für die Menschheit völlig ungeeignet. Und wenn keiner was macht …
nicht ganz: Macht sichert den Wert und Waffen sind eine gute Machtdemonstration. Aber du kannst auch ohne Waffen Macht ausüben, z.B: durch Geld, durch Gerichte, durch Liebe, durch Angst usw.
Brücke XY ist eingestürzt aufgrund eines Erdbebens. Um die schnellstmöglich die Wirtschaftszweige, die da dran hängen, zu stützen - wird die Geldmenge ausgeweitet, um die nötigen Kosten kurzfristig stemmen zu können. Es muss nicht lange argumentiert werden, sondern der Staat kann das Geldmonopol nutzen, um eine Zustand schnell wiederherzustellen.
In einer hyperbitcoinsierten Welt muss das Geld vorab angespart sein. Oder aber es müsste ein Kredit aufgenommen werden bzw. eine Einmalsteuer erhoben werden. Ein Kredit könnte sehr teuer werden. Da könnten nämlich jetzt (wohlhabende) Individuen beschließen, dass sie ihr Geld nicht verleihen, auch wenn es zum Vorteil der gesamten Gesellschaft wäre.
Das Schöne ist doch aber, dass in Bitcoin ein jeder eine Art Versicherung abschließt, dass Staaten verantwortungsvoll mit der Geldmenge umgehen müssen. Bzw. sie unabhängig von dem Verhalten werden, da ihr Geld nicht entwertet.
Wieso nicht eine Steuer die man zeitlich schnell anpassen kann? Das gute wäre dass eine solche Steuer für alle ersichtlich ist und man würde gut sehen wie sehr eine Regierung davon Gebrauch macht. Dadurch könnten die Menschen viel wirksamer beurteilen können wie gut die Regierung wirtschaftet. Während die Geldmengenausweitung unauffällig ist und die Folgen sehr spät bei den Bürgern deutlich werden.
Ich finde das wird oft unterschätzt. Die Geldmengenausweitung ist einfach brutal intransparent und bleibt für alle weitgehend unsichtbar die nicht aktiv die Politik und Wirtschaftsentwicklung verfolgen. Aber eine gestiegene Steuer würde jeder sofort bemerken.
Der Staat kann auch unter Bitcoin trotzdem Anleihen ausgeben mit dem Versprechen, die Bitcoin in Zukunft zurück zu zahlen. Zum Beispiel um die Wirtschafts anzukurbeln oder eine neue Industrie zu fördern. Aber diese würden nur gekauft werden, wenn man von einem guten Investment ausgeht und glaubt, dass das Investment +EV ist. Also wäre die Politik gezwungen gute realistische Vorschläge zu liefern, an die die Bürger glauben.
Bin immer offen Möglichkeiten zu diskutieren und Tools, um einem Staatskonstrukt zu ermöglichen auf unvorhersehbare Ereignisse zu reagieren.
Ich denke auch, dass es transparentere Möglichkeiten gibt als eine Geldmengenausweitung. Mit Steuern macht man sich nur leider zu Wahlen eher unbeliebt. Und vor Steuern kann man auch etwas besser flüchten als vor Inflation. Von Steuervermeidung liest man immer wieder. Wobei letztlich sowohl Inflation als auch Steuervermeidung in der Regel auf Kosten ärmerer Haushalte läuft. Mit Bitcoin gibt es zumindest endlich ein Inflationsvermeidungs-Tool.
Ein nobler Grund also. Wie sieht es aber mit Krieg aus? Land XY tanzt nicht nach unserer Pfeife? Kein Problem, wir regeln das mit einem „gerechten Krieg“… Klar könnte man das erforderliche Geld dafür von den Bürgern über Spenden oder Steuern einsammeln – aber was, wenn die Bürger den Krieg einfach partout nicht wollen? Wenn die Gründe, die die Regierung anführt, die Bürger nicht überzeugen?
Ich denke, wenn die Spielregeln des Geldes nicht mehr durch einige wenige Interessengruppen zu ihrem Vorteil und zum Nachteil aller anderen manipuliert werden können, würden sich tatsächlich sehr viele Probleme lösen (das heißt natürlich nicht, dass wir dann einen ewigen Frieden hätten…).
Hoffentlich werden Kriege dann viel schwieriger zu finanzieren sein. Aber die stärkere Abhängigkeit der Regierung von der Bevölkerung könnte auch einige negative Auswirkungen haben. Das würde ja bedeuten, dass die Propaganda und Hetze viel extremer und umfassender sein muss, damit man die Menschen von einem Krieg überzeugen kann. Drohen da nicht faschistoide Tendenzen? Nur ein Gedanke.
Anleihen sind Kredit/Fiat … also Papermoney. Du glaubst dass dann die BTC auf den Gläubiger übergehen im Falle des Falles? Genau das kann man ja nicht erzwingen
Wir starten nicht auf der grünen Wiese, wo jeder gleich viel BTC hat. Wir leben alle schon in Staaten in einer Weltordnung. D.h. es gibt schon Staaten mit verschieden starkem Militär. Die können doch Kriege führen gegen andere, die erst noch nachrüsten müssten, es aber nicht können und auch niemals können werden…
Mit kalkuliertem Verlust von Menschenleben/Material können starke Staaten den anderen Staaten schaden. Anderes Szenario wären Guerillakriege führen gegen Infrastruktur etc. Die Kleinen Staaten könnten sich ja nie mehr wehren, da zu teuer, ohne sich in Abhängigkeit zu begeben ggü den Großen. Sprich ich gebe Dir Ressourcen und du lässt mich leben.
Hyperbitcoinisierung macht Krieg viel lukrativer, nicht teurer. Man kann mit weniger Einsatz von Material viel größeren Schaden anrichten.
Der Staat MUSS also in der Lage sein, auch wenn das Volk keine Lust dazu hat, deren Vermögen in die Kriegsindustrie umzuleiten. Deshalb ist BTC nicht gut. Alternativ dazu wäre die Pax Americana oder vielleicht später China… Dann gäbe es auch keinen Grund mehr zu bekriegen
Das war nicht der Ausgangspunkt. Ich bezog mich lediglich auf folgende Frage:
Daraufhin habe ich lediglich ein Beispiel genannt, weshalb man sich theoretisch als Gesellschaft eine flexible Geldmenge in konkreten Situation wünschen könnte.
Der Staat gibt Anleihen (Fiat) raus und leiht sich Bitcoin von z.B. einer Privatperson. Diese Person schickt dem Staat Bitcoin und bekommt den Vertrag, auf dem steht, dass am Ende die Bitcoin zurück gezahlt werden und jeden Monat eine Zinszahlung ausgezahlt wird. Der Staat investiert das Geld in zB eine neue Brücke, wodurch mehr Handel stattfinden kann und der Staat mehr Steuern einnimmt. Mit den Gewinnen bezahlt er seine Bitcoin Schuld (den Vertrag) zurück. Der Vertrag hat aber in der Zeit vielleicht schon mehrfach den Besitzer gewechselt und wurde wie Geld behandelt. Aber halt ein Geld mit Risikoprämie. Man wird nicht leichtfertig Bitcoin verleihen.
Nein, der Staat muss garnichts. Der Staat besteht aus seiner Bevölkerung und wenn die kein Kireg will, dann sollte der Staat nicht einfach sagen können: wir machen das trotsdem.
Im Gegenteil: wennd er Staat Kriege gegen seine Bevölkerung durchdrückt, dann kann man zumindest nicht mehr von einer Demokratie sprechen. Alternativen gibt es für die Menschen aber zuhauf: Einige werden vor dem Krieg fliehen, andere werden kämpfen und wieder andere beugen sich der anderen Macht. Das sind völlig individuelle Entscheidungen zu denen der Staat die Menschen meiner Meinung nach niemals zwingen können darf.
Denke einfach mal daran, dass du vielleicht mal Ressourcen findest, die von strategischem Interesse für äußere Nationen sind. Es ist egal, ob DU Krieg möchtest, wenn ein Agressor es möchte. Entweder du kämpfst oder du überlässt dich dem Agressor bis hin zur Ausrottung.
Ist aber eh off topic und mal vielleicht einen Thread wert. Sry an den TE dafür.
Richtig und ich fand dein Beispiel (eines augenscheinlich guten Grundes für eine Geldmengenausweitung) gut. Und indem ich ein zweites Beispiel (eines in meinen Augen schlechten Grundes) brachte, zeigt sich doch die Problematik: Durch Fiat-Währungen hat die Politik ein außerordentlich mächtiges Werkzeug, das sie für ihre Ziele einsetzen kann, egal ob Du willst oder nicht…
Woher weiß die Privatperson, dass der Staat nicht lügt? Mittel zB anderweitig verwenden, als vom Gläubiger beabsichtigt (Der Staat könnte das Vorhaben falsch bepreisen)
Wie kann Privatperson den Staat dazu zwingen, die BTC wieder zurück zu bekommen?
In welcher Währung zahlt der Staat die Bitcoin Schuld zurück?
BTC kann es ja nicht sein, das wäre ja dann die Definition eines Ponzi Schemes …
Skaliere das doch mal alles auf 1000000 Vorhaben, die zeitlich versetzt laufen etc…
Also, für die Privatperson gibt es keinen Grund, seine BTC zu verleihen.
wir können gerne per DM diskutieren, denn ich möchte deiner Argumentation ja folgen können.
Ne, wäre es nicht. Natürlich kann es BTC sein. Das Risiko eines Kredites muss jeder selbst einschätzen.
Bei der Kreditvergabe wird es im freien Markt Verlierer geben.
Viel weniger als heute, wo jeder sein Geld zweimal verdienen muss. Einmal mit Arbeit und einmal mit dem Erhalt der Kaufkraft. Aber es müsste auch heute niemand BTC verleihen, machen trotzdem genug…
Ne, wir brauchen hier nicht weiter diskutieren. Gerne wieder Topic. Aber am Ende landet man auch wieder bei solchen Fragen.