Diskussion über den (anthropogenen) Klimawandel

Doch, man darf über das Thema diskutieren. Allerdings sollte man sich vor voreiligen Schlüssen schützen, die unter Umständen menschenverachtend sein können.

Das was Du für Dich als Hauptproblem identifizierst, ist bei genauerer Betrachtung womöglich gar nicht das eigentliche Problem.

Spreche ich von Liquidierung? Nein.

Ich zeige nur auf, dass Menschen die über die Bevölkerungsanzahl argumentieren vor der Frage stehen, wer sich wann wie wo und in welcher Zahl vermehren darf. Es geht also mit der Beschränkung von (ungeborenem) Leben einher.

Was bleibt denn Deiner Meinung nach an Möglichkeiten? 1-Kind-Politik? Strafen für jedes weitere Kind? Zwangssterilisationen, wie sie bis 2012 in Indien üblich waren?

Danke für Deine differenzierte Antwort. Aber lass mich meine Aussage weiter ausführen, sodass Du verstehst was ich meine.

Der Gedanke hinter Deinem Argument lautet:
Es gibt zu viele Menschen.

Und Du hast Recht. Noch nie gab es so viele Menschen auf der Erde wie heute.

Doch daraus das Eindämmen des Bevölkerungswachstums als einzig wirkliche Lösung zu schlussfolgern ist problematisch und faktisch falsch.

Die Vereinten Nationen schätzen, dass sich die Bevölkerung im Jahr 2100 bei rund 11 Milliarden Menschen einpendeln (Prognose der UN zur Bevölkerungsentwicklung, 2019).

Durch Bildung und Wohlstand gehen die Geburtenraten beispielsweise schon jetzt stark zurück.

Besonders schwierig an Deiner Sicht finde ich jedoch folgendes:
Deine Argumentation hinkt insofern, als dass sie annimmt, dass »mehr Menschen = mehr CO2-Emissionen« bedeuten. Denn sie suggeriert, dass jeder Mensch und jedes Land weltweit gleich viel zur Klimakrise beiträgt. Das ist aber nicht der Fall!

Nein, Deine Aussage ist an dieser Stelle falsch. Es mag korrelieren, aber es hängt nicht unmittelbar miteinander zusammen. Der Konsum ist ausschlaggebend.

Aber lass mich erneut ausführen…

Sowohl historisch gesehen als auch gegenwärtig ist der globale Norden für die meisten CO2-Emissionen verantwortlich ist. In Zahlen ausgedrückt: Die reichsten 10% der Weltbevölkerung, dazu zählen auch wir hier in Deutschland, sind für mehr als die Hälfte der globalen CO2-Emissionen verantwortlich.

Insofern verschärft nicht die Überbevölkerung die Klimakrise, sondern zu viel Konsum.

Hier erklären die Vereinten Nationen wie 10 Milliarden Menschen ernährt werden können. Das scheint also zu funktionieren.

Aber wie sollte denn nun unsere eigentliche Frage lauten?

Ich werfe Dir vor, dass ich Deine Ansicht gefährlich finde und, dass sie meinem Empfinden nach ein paar Fallstricke beinhaltet.

Lass mich Dir also eine Frage auf den Weg geben, die ich im Kontext der aktuellen klimatischen Herausforderungen sinnvoller finde als eine „Überbevölkerung“ zu propagieren.

Frage Dich vielleicht zukünftig nicht mehr, ob es zu viele Menschen auf der Welt gibt, sondern frage Dich lieber: Wie entkoppeln wir Wohlstand von steigendem Ressourcenverbrauch?

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