Diskussion über den (anthropogenen) Klimawandel

Der Klimawandel passiert nicht plötzlich. Das hat niemand behauptet. Bezogen auf die Existenz des Universums sind 300 Jahre allerdings nicht viel. Relativ gesehen ist es also eine recht schnelle Veränderung der klimatischen Bedingungen.

Und gekippt bezieht sich auf irreversible Folgen. Das Eisschild baut sich - einmal geschmolzen - nicht durch Zauberhand wieder auf, nur weil wir dann eventuell beginnen der Atmosphäre Treibhausgase zu entziehen.

Beispiele wären etwa ein Abreißen des Golfstroms, der Zusammenbruch des Monsunsystems, das Südasien mit Niederschlägen versorgt, oder auch das Verschwinden der tropischen Regenwälder. Jeweils ein Kipppunkt für sich wäre auch das Abschmelzen großer Eisschilde – ob in Grönland oder in der Westantarktis.

Es geht also nicht um Meteroiteneinschläge, sondern explizit um Folgen, die sich aus Treibhausgasemissionen und dem damit einhergehenden Anstieg der durchschnittlichen globalen Temperatur ergeben.

Zu den Belegen/Simulationen finden sich Abschnitte in dem von mir verlinkten Paper. Also gerne hereinschauen. :slight_smile:

Übersetzt: „Auch wenn dies [regionale Kippunkte der letzten Eiszeit] nicht direkt auf die gegenwärtige Zwischeneiszeit zutrifft, so zeigt es doch, dass das Erdsystem schon früher über mehrere Zeitskalen hinweg instabil war, und zwar unter relativ schwachen Einflüssen, die durch Veränderungen in der Erdumlaufbahn verursacht wurden. Jetzt setzen wir das System stark unter Druck, wobei die atmosphärische CO2-Konzentration und die globale Temperatur mit Raten ansteigen, die um eine Größenordnung höher sind als während der letzten Eiszeit.“

Auszüge sind immer schwierig. Wie gesagt, ich würde Dir empfehlen das Paper einfach mal querzulesen. Ich denke, dass Du interessante Punkte für Dich finden wirst.

Das Paper legt nahe, dass genau solche Kipppunkte in der Vergangenheit zu (größeren) klimatischen Veränderungen geführt haben.

Wir steuern auf eine CO2 Konzentration zu, die wir zuletzt vor 50 Mio Jahren hatten mit einer deutlich höheren durchschnittlichen globalen Temperatur.

Die Wissenschaftler:innen weisen dennoch selbstverständlich darauf hin, dass „einige Wissenschaftler die Möglichkeit eines globalen Kippens für höchst spekulativ halten“ und, dass „es für Klimamodelle eine Herausforderung darstellt, solche vergangenen Treibhauszustände der Erde zu simulieren“.

Aber ähnlich wie ich, sagen sie auch:
In Anbetracht der enormen Auswirkungen und des irreversiblen Charakters von globalen Kipppunkten muss jede ernsthafte Risikobewertung die Beweise/Hinweise/Anhaltspunkte berücksichtigen, auch wenn unsere Kenntnisse noch begrenzt sind. Die Gefahren in Kauf zu nehmen, ist keine verantwortungsvolle Option.“

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