Tja, es könnte sein, dass ich mir das nur ausgedacht habe um dich zu „verarschen“. Es könnte aber auch sein, dass gewisse Dinge eben nicht vorhersagbar sind und deshalb verschiedene Szenarien durchgerechnet werden. Aber darum ging es mir gar nicht, deshalb schlug ich vor, davon abzusehen.
Ich habe auch nicht vor, sämtliche Klimaforschung zu verteidigen, denn ich gehe davon aus, dass auch in diesem Feld der „publish or perish“-Druck einigen Junk hervorbringt.
Woran ich aber keinen Zweifel habe, ist, dass der Klimawandel menschengemacht ist, denn das ergibt sich eindeutig aus der physikalischen Analyse der Energiebielanz der Erde, wie ich in 2 logischen Schritten darlege:
Schritt 1: Der Strahlungsaustausch zwischen Erde und Weltall bestimmt das globale Klima.
Grob gilt für alle Planeten:
Ein Planet, der mehr Strahlungsenergie aufnimmt, als er abstrahlt, wird wärmer.
Ein Planet, der mehr Strahlungsenergie abstrahlt, als er aufnimmt, wird kälter.
Außerdem gilt: Je wärmer die Oberfläche eines Planeten ist, desto mehr Energie strahlt er ins Weltall ab.
Das führt dazu, dass die Oberflächentemperatur eines Planeten bei konstanten Bedingungen (eingestrahlte Leistung, atmosphärische Zusammensetzung, Reflexionsvermögen,…) automatisch auf eine sogenannte Gleichgewichtstemperatur, bei der sich Einstrahlung und Abstrahlung die Waage halten, zusteuert.
Denn oberhalb dieser Gleichgewichtstemperatur strahlt der Planet mehr ab, als er aufnimmt, und kühlt ab, während er unterhalb der Gleichgewichtstemperatur weniger abstrahlt, als er aufnimmt, und sich erwärmt. Allerdings wird die Geschwindigkeit, mit der die Gleichgewichtstemperatur angesteuert wird, mit der Zeit immer geringer, da der Unterschied zwischen Einstrahlung und Abstrahlung immer kleiner wird.
Außer durch Strahlungsaustausch mit dem Weltall kann das Klimasystem der Erde noch Energie durch interne Effekte, wie Wärmetransport aus dem Erdinneren oder Radioaktivität erhalten. Das sind auf die Erdoberfläche gemittelt etwa +0.1 Watt/m². Genau genommen wäre die Gleichgewichtstemperatur der Erdoberfläche also diejenige, bei der die Erde 0.1W/m² mehr ins All abstrahlt, als sie von dort aufnimmt. Aber da diese Leistung relativ gering ist und sich kaum ändert konzentriere ich mich zur Vereinfachung auf den Strahlungsaustausch mit dem Weltall.
Das Klimasystem ist komplex, so dass ständig große Energiemengen umverteilt und umgewandelt werden: Der Golfstrom transportiert Wärme nach Nordeuropa; bei el Nino gelangt Wärme aus tiefem Wasser an die Oberfläche, bei Niederschlägen wird Wärme frei; bei Verdunstung wird Wärme benötigt. Aber Umverteilungen und Umwandlungen innerhalb des Klimasystems ändern dessen Energiegehalt nicht (höchstens indirekt durch Einfluss auf den Strahlungshaushalt), das tut nur der Strahlungsaustausch mit dem Weltall.
Es gibt natürlich keine einheitliche Oberflächentemperatur, sondern man wird an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten verschiedene Temperaturen messen. Über mehrere Jahrzehnte und die ganze Erdoberfläche gemittelt ist die Oberflächentemperatur aber ein guter Repräsentant der Energie im Klimasystem.
Schritt 2: Von den verschiedenen Einflussfaktoren auf die Strahlungsbilanz der Erde, ist die Konzentration der sogenannten Treibhausgase derjenige mit der bedeutsamsten Änderung.
In der Erdgeschichte hat sich das Klima schon oft gewandelt. Aber eins hatten alle diese Klimawandel gemeinsam: Die Ursache war immer ein Ungleichgewicht im Strahlungshaushalt der Erde. Der Strahlungshaushalt kann durch verschiedene Parameter verändert werden: Die Einstrahlung von der Sonne, die Erdbahn, die Beschaffenheit der Erdoberfläche, die Zusammensetzung der Atmosphäre.
Was sich in den letzten 250 Jahren stark geändert hat, sind die Konzentrationen der von Menschen produzierten sogenannten Treibhausgase. Das bedeutendste davon ist CO2, dessen Konzentration gegenüber der vorindustriellen Zeit um 50% stieg. Dank der Quantenmechanik und moderner Spektroskopie sind die Strahlungseigenschaften von CO2 und anderer Treibhausgase hervorragend bekannt, so dass man einigermaßen berechnen kann, wieviel von der Erdoberfläche abgestrahlten Energie es in die Atmosphäre absorbiert, statt in den Weltraum zu lassen. Außerdem kann man durch Spektrometer in Satelliten bestätigen, dass die Abstrahlung der Erde genau bei den Wellenlängen verringert ist, bei denen die Treibhausgase aktiv sind.
Die Konzentrationsänderungen der wichtigsten anthropogenen Treibhausgase haben den Strahlungshaushalt der Erde von 1750 bis 2019 laut AR6 wie folgt verschoben:
CO2: 2,16 Watt/m²
Methan: 0,54 Watt/m²
FCKW: 0,41 Watt/m²
Lachgas: 0,21Watt/m²
Die Summe aller anthropogenen Antriebe ( es gibt auch negative ) ist 2.72W/m² (±0.76W/m²), während die natürlichen Antriebe zusammen nur ca. 0.12W/m² ausmachen.
Somit ist offensichtlich, dass die Vermehrung der genannten Treibhausgase durch den Menschen der Hauptgrund für die derzeitige globale Erwärmung ist.
Wer das nicht akzeptieren will, sollte zumindest mal sagen, wo in diesen 2 Schritten der Fehler liegen soll.