Diskussion mit meinem Ökonomie Professor über BTC

Hallo,

ich habe meinen sehr zu Themen offenen und sympathischen Professor gefragt, ob wir eine halbe Stunde oder länger über BTC reden könnten und er stimmte zu.
Er kennt auch die österreichische Schule, sowie die anderen.

Was ist ihre Meinung zu BTC?

  • Eine interessante Idee, ein gelungenes Konzept eines außerstaatlichen Netzwerks.
    Da Menschen vom Finanzsystem etwas enttäuscht sind, vertrauen sie dem dezentralen Netzwerk.
    Die Nachfrage ist größer als das Angebot, als steigt der Preis vor allem jetzt stark um das Halving.

Würden Sie lieber Gold oder BTC kaufen?

  • Gold um meinen Wert zu speichern. Bitcoin ausschließlich nur um zu spekulieren.

Ist BTC ein Wertspeicher?

  • schwierig. BTC ist eine Fiatwährung, da sie nur digital existiert, aber die außerhalb der Kontrolle von Dritten liegt. Ihr Wert solle von der Begrenzung auf 21 Mio Coins kommen, das ist richtig, aber ich denke nicht dass er nur daher kommt. BTC könnte theoretisch wertlos werden, wenn ein Quantencomputer ihn erfolgreich angreifen könnte. Er könnte wertlos werden, wenn jemand eine bessere Kryptowährung erfindet (ja das ist möglich!)
    Bitcoin als Wertspeicher zu sehen ist schwierig. Er hat einen Preis, aber das Problem ist Folgendes:

Der Preis liegt in der Nachfrage. Menschen investieren in BTC weil sie money machen wollen, die wenigstens hodln ihn. Die, die das tun sind eher die Minderheit.

Die Frage ist: was passiert wenn BTC komplett durchreguliert wird und zwar zum Negativen.
Das könnte viele abschrecken und schon sinkt der Preis.

Man kann mit BTC per se nichts machen, außer zu hoffen, dass der Preis, also die Adoption steigt.
Transaktionskosten und Zeit sind starke Mängel und eignet sich somit überhaupt nicht als MoE.

Würde eine Wirtschaft auf BTC funktionieren?

Interessante Frage!
Ja durchaus würde bei BTC die Geldmenge feststehen und somit individuelle Stabilität und Sicherheit entstehen.
Bitcoin hat aber mehrere zukünftige Probleme:

Es hat eine fixe Geldmenge, die sogar verringert wird mit der Zeit. Menschen verlieren ihre Coins, verlieren Passwörter und Menschen sterben. Ein plötzlicher Autounfall eines Bitcoin Besitzer könnte diese für immer verloren machen.
Da ich ohnehin schon der Meinung bin, dass ein fixes limitiertes Geld eine Wirtschaft nicht weiterbringen würde, macht es Bitcoin noch schlimmer. Sagen wir jährlich gehen in etwa 0,5% aller Coins verloren, während die Wirtschaft 2% wachsen sollte.
Aus egoistischer Sicht würde man sagen: Juhu, jetzt spare ich mein Geld und horte es, da es das wertvollste „Gut“ ist, das es gibt.
Klingt super. Man hat seine Coins in eigener Verwahrung, keiner kann sie einem wegnehmen und dazu hat man eine Geldwertsteigerung über die Zeit. Sparen wird mehr als belohnt, super. Oder?

Das ist so uralt wie die Geschichte selbst.
Gesamtwirtschaftlich wird das nicht funktionieren.
Menschen (Verbraucher) würden nicht mehr in Freizeitparks fahren, kaum mehr ins Restaurant gehen, nicht mehr zum Friseur, nicht mehr ins Kino gehen etc.

Unternehmen würden nicht mehr investieren.
Es mache mehr Sinn das Geld einfach zu halten, da es an Wert gewinnt. Warum eine neue Maschine kaufen, wenn es nichtmal garantiert ist, dass die Menschen, die eh weniger ausgeben wollen, es am Ende überhaupt nachfragen.
Das führt zu mehr Arbeitslosigkeit und zu weniger Konsum und Investitionen.

Das was kein Beförworter von BTC hören will, ist, dass es tatsächlich vorteilhaft ist, dass Währungen eine 2%ige Inflation der Geldmenge haben. Das kurbelt Unternehmen an, somit eine Wirtschaft, somit eine Gesellschaft.
Wenn die Gütermenge ebenso 2% wächst, bekommt kein Mensch die 2%ige Geldmengenausweitung mit und es handelt sich dabei auch NICHT um eine Geldentwertung, da sie immer gegenüber der Gütermenge steht. Eine fixe Geldmenge wäre bei 2% Wachstum sogar eine Geldwerterhöhung. Das gab es nichtmal unter einem Goldstandard. Dort wurde Gold auch ca 1,5-2% in der Menge dauerhaft ausgedehnt, gefunden.
Das ist die Essenz der Marktwirtschaft. Wenn Güter und Geldmenge im selben Verhältnis proportional wachsen, wäre es der perfekteste Zustand.
Ja die Banken erzeugen tatsächlich etwas zu viel Geld, 2% wäre erstrebenswert. Aber BTC wäre noch viel schlimmer, das so nur die wenigsten bedenken.

Wenn der Staat beispielsweisen Geld investiert in Bildung, bekommt jeder Bürger mehr zurück. Neue Arbeitskräfte → Wirtschaftskraft. Eventuell mehr Güter, sinkende Preise.
Investitionen des Staates sind so wichtig, wie die Arbeiter für eine Gesellschaft selbst.

Letzter Punkt wäre der Zins.
Entweder ist die Geldmenge fix, oder der Zins.
Eine fixe Geldmenge hätte wahrscheinlich einen extrem hohen Zins zur Folge.
Wer würde denn seine BTC hergeben wollen, wenn sie dauerhaft extrem an Kaufkraft gewinnen? Das wäre absurd. Der Zins wäre sehr hoch. Ein hoher Zins ins ein Risiko für Unternehmer. Und doch, unter einem harten Geld kann es freilich Zinsen geben.

Dazu muss man sich die Frage stellen: BTC an sich würde einen Staat entmachten. Das ist nicht ideal.

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Edit: Ich würde gerne mal wissen, was Roman dieser Argumentation versuchen würde entgegenzuhalten…

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Stimmt, ich sitze mittlerweile seit Jahren nur noch zuhause und höre Bitcoin Podcasts. Essen tue ich ungefähr einmal im Monat, aber nur falls ich dann Hunger habe. Auf Toilette gehe ich übrigens auch nicht mehr, um Wasser zu sparen…

EDIT: Ich finde es irgendwie absurd und weltfremd, wenn man solche Ansichten hat. Natürlich konsumieren die Menschen weiter, aber sie tun es eben bewusster. Sie kaufen sich keinen Schrott mehr, sondern nur noch Dinge und Erlebnisse die Ihnen wirklich einen Mehrwert bringen. Das ist für mich definitiv kein Negativ-Punkt, auch wenn das für die Massenkonsum-Wirtschaft natürlich ein harter Schlag wäre und Konsequenzen hätte…

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Ja, er hat absolut recht. Unsere jetzige Welt würde unter einem Bitcoin Standard nicht funktionieren. Bitcoin ist ein Paradigmenwechsel. Die Welt würde unter einem Bitcoin Standard ganz anders aussehen bzw. funktionieren.

Bitcoin verlangt in viererlei Hinsicht ein Umdenken. Dieses Thema ist eines von vielen davon.

Aber cooler Prof. Dass er sich auf dieses Thema einlässt und durchaus ein Verständnis dafür aufweist. Nur denkt er eben noch in veraltete Strukturen.

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Gigi hat es selbst beschrieben: Bitcoiner werden zu Extremsparern.

Und viel wichtiger sind die Unternehmen.
Wieso sollte es weiterhin jetzt ihre BTC ausgeben für neue Maschinen, wenn ja das Geld selbst mehr wert wird und das Risiko steigt, dass die dadurch erzeugten Güter nicht, oder nicht genug nachgefragt werden und somit der Preis zu senken ist und er eventuell einen Verlust dadurch macht. Sollte er sich für den Kauf der Maschinen auch noch Geld ausleihen müssen, wäre es ohnehin rational gesehen nicht schlau. Für das Ausleihen von Fremdkapital würde er einen derart hohen Zins nehmen müssen, dass es alles in einem nicht rentabel und zu riskant wäre. Das fördert keine nachhaltige Wirtschaft

Bis zum dritten Satz hab ich es dir geglaubt, weil manche Kaninchenlocher genau so drauf sind.

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Ausgesprochen interessantes Gespräch! Es tut gut, die Position eines Fachmanns kennenzulernen, der kein Bitcoin-Maxi ist, aber Bitcoin offenbar verstanden hat und nicht mit dem Klima-Geldwäsche-Wertlos Quatsch loslegt, den man sonst überall zu hören bekommt.

Mir ist Volkswirtschaft schlichtweg zu kompliziert. Als Laie bin ich gezwungen, den Experten zu glauben. Und bei Bitcoin gibt es leider zwei ziemlich konträre Lager: auf der einen Extrem-Seite den gut bekannten Maurice und auf der anderen Seite den nicht minder bekannten Roman. Dieser Professor ist offenbar in der Mitte, und ich finde seine unaufgeregt vorgebrachten Argumente durchaus überzeugend. Eine Debatte von dem mit Roman wäre jedenfalls spannend.

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Ja das stimmt…

Gibt überall die Memes, in dem man quasi in einem leeren Zimmer auf einem Stuhl sitzt und Michael Saylor ansieht :sweat_smile:

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Dein Proffesor hat wahrscheinlich Recht das bitcoin mit der heutigen highspeed-Gesellschaft nicht so richtig kompatibel ist. Das macht den Nocoinern Angst. Keine Geldausweitung, das könnte alles zerstören was die FED im letzten Jahrzehnt aufgebaut hat. :clown_face:
Die Gesellschaft diskutiert über die Recourcenverschwendung in der heutigen Zeit und dass zuviel Wohlstandsmüll anfällt. Wollen aber trotzdem die Inflation nicht aufgeben aus Angst die Wirtschaft könnte sich verlangsamen.
Bitcoin wird diese gesunde Weltordnung so oder so schaffen. Das ist wie ein Naturgesetz. Wie ein schwarzes Loch das alle monitären Werte einsaugt.

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Nachtrag: Ich bin seit Ende 2022 in BTC investiert und habe dieses Investment auf 30 % meines Portfolios begrenzt (ohne Berücksichtigung des gestiegenen Kurses). Die Vernunft sagt mir, dass dieser Anteil eigentlich deutlich höher sein müsste.
Der Hauptgrund für die Begrenzung ist etwas, das auch der Prof. kurz anspricht: Die Sorge vor übermäßiger Regulierung, die off-ramps massiv behindern oder gar unmöglich machen könnte. Dann sitzen meine Kinder irgendwann auf Bitcoin im Wert von zig Millionen und können sich nur am Bildschirm daran erfreuen.

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Wie tief bist du bereits in diesem Glauben?

Und warum sollte es ein Naturgesetz sein?
BTC ist sogar künstlich erstellt, und „Energie“ brauchen nur die Miner um Rätsel zu lösen.

BTC wird nichts aufsaugen wenn die Nachfrage fehlt und diese kann aus vielen Punkten schwinden.

BTC, das sich in seiner Menge sogar verringert, wäre für eine Wirtschaft kein guter Antreiber, im Gegenteil.
Dadurch gibt es auch weniger Jobs. Kaufst du früh BTC kann das egal sein. Kaufst du als letztes BTC brauchst du auch weiterhin einen Job in einer funktionierenden Wirtschaft.

Ja das ist richtig… Staaten können BTC niemals abschalten, aber sie können es absolut unattraktiv herunterregulieren.
Dann sind alle Spekulanten weg… und ich denke in BTC sind ca 80% Spekulanten und nur ca 20% Hodler…

Parallel zu diesem Thread ist ja nachzulesen, dass sich gerade das zunehmend entwickelt: Gesperrte Börsenaccounts, gekündigte Bankkonten, Anzeigen wegen Geldwäsche, Kalamitäten beim Herkunftsnachweis…

Ich kenne mittlerweile bestimmt über 100 Bitcoiner und niemand von denen führt einen extremen Lebenstil, weder in die eine noch in die andere Richtung. Die fliegen ganz normal in den Urlaub, treffen sich regelmäßig in Restaurants und Bars (zb zu Meetups), und das mag jetzt vllt einige schocken, aber viele von ihnen bekommen sogar Kinder (ja diese teuren Dinger die auch noch für sich selbst konsumieren).

Das mag ein Zufall sein, aber das fällt mir in letzter Zeit immer häufiger auf: Leute die ich von früher kenne, die nichts mit Bitcoin am Hut haben, beschweren sich die ganze Zeit wie teuer doch das Leben geworden ist und viele von ihnen „wollen“ keine Kinder. „Weil die Zukunft so düster aussieht und wie soll man sich das leisten können und ich fliege ja lieber in den Urlaub“. Bei immer mehr meiner Bitcoin-Freunde passiert mittlerweile genau das Gegenteil. Dort gibt es immer mehr junge Väter und Mütter, die positiv in die Zukunft schauen.

Das geht jetzt eher wieder in Richtung Prof:
Je nachdem wie man das dann auslegen möchte, könnte man nun behaupten, dass Bitcoin gut für die Wirtschaft ist, weil er positive Aussichten schafft und die Bevölkerungszahl erhöht. Das mag aktuell auch noch mit dem Monetarisierungsprozess und den starken Kaufkraftanstiegen von BTC zusammenhängen und der Effekt könnte in Zukunft wieder nachlassen, dem bin ich mir bewusst. Ich will nur darauf hinaus, dass es auch beim Thema Deflation kein schwarz oder weiß gibt. Es mag negative Effekte haben, aber gleichzeitig entstehen auch positive Effekte. Zu denken, dass man diese vorher schon alle absehen kann, ist für mich anmaßend.

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Ich spare nur in Bitcoin und gehe trotzdem noch feiern. Mir ist bewusst, dass mich der Abend, an dem ich 50€ ausgebe, effektiv umgerechnet 500€ bis 2000€ in der nächsten Zukunft kosten wird. Bitcoin ist immer die Opportunität. Aber genau so könnte man argumentieren, dass auch in Fiat Systemen Gold immer die Opportunität war/ist.

Ich würde sagen, dass man bewusster Geld ausgibt. Das wäre gut für die Menschheit, da diejenigen belohnt werden, die einen wirklichen Mehrwert schaffen.

Wieso sollte Bitcoin denn Jobs überflüssig machen? Es geht darum, dass man Geld sparen kann, wenn man arbeitet, bzw einen Mehrwert für andere generiert.

Wenn dann kein Unternehmen mehr produziert, sinkt das Risiko für jemanden doch wieder diese Güter herzustellen, wenn es Nachfrage nach dem Produkt gibt. Der freie Markt wird immer ein gesundes Gleichgewicht schaffen. Wenn das Risiko zu hoch ist und man beim Scheitern selbst haften muss, wird nicht produziert. Klingt für mich logisch und gut. Wenn die Aussicht auf Gewinn hoch genug ist, wird es immer Menschen geben, die es versuchen.

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Eben genau das!!

Jeder spart in einem Bitcoin-Standart und wartet bis bis er das gleiche Produkt in Zukunft günstiger bekommt? Deshalb geht die Wirtschaft hops und es wird nicht mehr produziert und in Investiert?! Mag eine Momentaufnahme beim Übergang sein JA. Doch man will dennoch die ganze Zeit ein Dach überm Kopf, Essen, Feiern, Luxusgüter konsumieren, Urlaub machen… und dann pendelt sich das Ganze eben in einem gesunden Zustand wieder ein.
Leute, so wie wir jetzt leben, geht garnicht! Die Umwelt macht das nicht mit! Wir müssen da so oder so umdenken!

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Ich verlinke mal meinen Beitrag aus einem anderen Thread dazu:

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Was mir schwer fällt nachzuvollziehen, wie so viel argumentatorische Inkonsistenz aus eigener Feder für einen führenden Akademiker (Prof) ertragbar ist. Da muss man doch selbst merken, das vieles an der Argumentation im besten Falle klemmt, meist sogar im Widerspruch und auch moralisch nicht integer ist.

An dieser Passage klemmen gleich zwei Sachen, wenn man sie eher aus Warte der aktuellen Geldpolitik sieht, also keynesianisch bis MMT geprägt inkl. Ausweitung de Mandats der EZB auf Nachhaltigkeit (ESG).

1. „Wenn die Gütermenge ebenso 2% wächst, bekommt kein Mensch die 2%ige Geldmengenausweitung mit und es handelt sich dabei auch NICHT um eine Geldentwertung“

→ Ausweitung der Gütermenge wird mit einem mehr an Nutzen, Wertschöpfung und Wohlfahrt gleichgesetzt. Viel unnützes Gelumpe mit kurzer Haltedauer mag die Gütermenge ja um 2% steigern, die Lebensqualität sicher nicht (mehr Ersatzkäufe, öfter Einkaufen, mehr Umweltbelastung…)

→ Ist der Diebstahl klein genug, dann ist es kein Diebstahl.
Das klingt in meinen Ohren genauso absurd wie „Herr Richter, ich habe dem Mann nicht verletzt, ich habe ihm nur kleine Schnitte mit dem Taschenmesser über Jahre, jede Woche auch nur einen zugefügt. Er konnte so nie verbluten und immer genug neues Blut bilden. Eigentlich habe ich sogar seiner Gesundheit etwas Gute getan dadurch, dass ich ihn widerstandfähiger und wettbewerbsfähiger gemacht habe gegenüber Leuten die nie angegriffen werden.“

2. Empfinde nur ich die Argumentation unter Einbezug der Gütermengenausweitung im gleichen Zug zur Geldmengenausweitung als schizophren?

→ Ganz abgesehen davon dass die Geldmengenausweitung eben noch dem Cantilloneffekt unterliegt und der Offset eben nicht für jedes Wirtschaftssubjekt in gleichem Ausmaß sondern mit krasser Schieflage erfolgt.

→ Steigerung der Gütermenge wird einmal mit erstrebenswert und als nötig antizipiert. Dies ist ja nur in einem Schuldgeld-FIAT-System in immer steigendem Maße so, damit es nicht kollabiert und die Kredite nicht Ausfallen. Gegenmaßnahmen im Hintergrund zur Kaschierung sind Änderung der Bilanzierungsrichtlinien für Banken, Änderungen des Warenkorbes bei CPI. In einem BTC-Standard. Da wird also die Effekte und Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des bisherigen Systems als Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit eines anderen Systems herangezogen. Das ist ähnlich sinnvoll wie zu sagen: Ein E-Auto kann ja gar nicht funktionieren, denn es hat keinen Benzintank.

→ Die Steigerung der Geld- und Gütermenge führt eine Pseudo-Dynamik bezüglich zwei Messgrößen ein, wo eigentlich eine Statik als ideal direkt danach beschrieben wird. Wieso also überhaupt diesen Umweg gehen, wenn nicht genau dieser so erzeugte Fluss geschaffen wird, um genau davon gezielt nach Weltbild zu begünstigten Akteuren umzuleiten.

→ Argumentation aus 1. wiederholt
Ausweitung der Gütermenge wird mit einem mehr an Nutzen, Wertschöpfung und Wohlfahrt gleichgesetzt. Viel unnützes Gelumpe mit kurzer Haltedauer mag die Gütermenge ja um 2% steigern, die Lebensqualität sicher nicht (mehr Ersatzkäufe, öfter Einkaufen, mehr Umweltbelastung…)

Die Mandatserweiterung der Notenbanken zielen inzwischen ja auch auf Nachhaltigkeit (ESG-Rating stellt einen weiteren Zentralismus neben der Zinspolitik dar.)

Daraus ergibt sich Geldpolitik der Gelschöpfung führt zu Ineffizienz, Verschwendung und mehr Umweltbelastung ohne den Wohlstand (in gleichem) Verhältnis zu steigern. Geldpolitik gibt mehr Stoff. Das ESG-Mandat hingegen drückt moralisch mit erhobenem Zeigefinger, wertend, durch Ratings politisch selektiv und diskriminierend nach Sektor und Technologie auf die Bremse.

Stellt Euch vor: Wir haben eine Firma die 30 Jähriges Bestehen feiert und in Team Blau und Team Gelb geteilt wurde. Die treten täglich ab sofort zum Kräftemessen an, halten sich für die jeweilig tollsten und ziehen mit aller Kraft. Jeder will der Stärkste im Ranking sein und den Wochenpokal gewinnen.

Das Socialmedia-Team überträgt in Detailausschnitten immer im Wechsel die beiden Team live an alle Kunden (Bürger) wie sich die Akteure ins Zeug legen, bis sie blau anlaufen. So sieht echter Einsatz aus. Die Berichterstattung kündet ebenso von den Heldentaten was die Teams jeweils tun um noch stärker zu werden.
So geht das Tag um Tag, Woche um Woche, Monat um Monat, Jahr um Jahr.

Dann steht ein Reporter vom Freelancer-Kollektiv „Team Orange“ eines Tages im Zuge einer Beauftragung auf dem Firmengelände und beobachtet wundersam dieses Spektakel und macht genau einen Snapshot von dem was er sieht:

TEAM BLAU <-<-<-<----------- SEIL --------------->->->-> TEAM GELB

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Ja, hier hat dein Professor zwar ersteinmal recht: Jeder beliebige Mensch kann den quelloffenen Programmcode für das Geld Bitcoin beliebig herunterladen und in jeder Hinsicht verändern. Damit kann sich jeder beliebige Mensch innerhalb von vielleicht ein zwei Stunden sein eigenes neues Geld generieren. Aber ist dieses Geld wertvoll? Wer würde denn meine eigenen Holzmünzen haben wollen, die ich aus irgendwelchen Ästen zusammenschnitze? Warum ist Bitcoin dann wertvoll?

Wegen dem Netzwerk-Effekt. Einfach weil sich viele Menschen auf die Regeln von diesem Geld geeinigt haben und zwar Weltweit. Und warum haben sich viele Menschen auf diese Regeln geeinigt? Weil Bitcoin eben das demokratischste Geld ist, welches wir uns aktuell vorstellen können und somit seine Regeln auch ziemlich festgesetzt sind. Nichteinmal die Regeln der FED oder der EZB sind so fest wie wir bei den gantzen gebrochenen Geldverträgen in der EU sehen. Außerdem gibt es einzelne Entitäten (die Zentralbanken), die bestimmen wo es mit dem Geldsystem lang geht und die auch einzelne Interessen haben die von den Gesellscahftsinteressen abweichen können. Die Dezentralität von Bitcoin macht es resilient für Änderungen und Störungen und daraus resultiert auch seine Stärke bzw. Härte. Ich glaube, dass dein Professor diesen Netzwerkeffekt für Bitcoin deutlich unterschätzt, gerade weil er ja scheinbar verstanden hat, dass jeder beliebig seine eigene Bitcoinabzweigung (Fork) erstellen kann.

Aber durch die endliche Knappheit, die es aktuell nirgendwo anders gibt, besteht diese Nachfrage nuneinmal. Natürlich kann man sagen: Wenn alle Menschen auf einmal das Interesse an Bitcoin verlieren, dann fällt der Preis auf 0, aber dieses Argument stimmt genauso für Aktien, Gold usw. ist das also ein realistisches Szenario? (Ich glaub das hat Roman auch irgendwo mal vor kurzem in einem Stream gesagt) Diese Aussage ist also zwar logisch korrekt, bietet aber keinerlei Beweis für oder gegen den Wert von Bitcoin.

Ich persönlich glaube auch, dass Bitcoin den Wert der Fiatwährungen Stück für Stück aufsaugen wird. Populär gesprochen: Die härtest Währung wird sich langfristig durchsetzen weil das die Währung ist, die den meisten Menschen die besten Vorteile für ihr Leben bringt. Und Bitcoin ist nuneinmal selbst gegen Gold deutlich härter, geschweige denn zu beliebigen Fiat-Währungen. Genauere Begründungen kannst du gerne nachfragen, aber mir wird so schon immer vorgeworfen zu lange Romane zu schreiben.

Ja auch das stimmt. Die Frage für mich ist: Muss denn die Wirtschaft durch das Geldsystem angetrieben werden? Weil Wenn die Menschen eine Sache haben wollen, dann werden sie auch immer bereit sein ihr Hab und Gut dafür aufzugeben. Denn genau dadurch hat sich die Wirtschaft erst gebildet.

Angebot und Nachfrage regeln immer den Preis und wenn es eine Nachfrage gibt, dann kann sich das Angebot aus dieser Nachfrage finanzieren. Was heutzutage aber großflächig passiert ist, dass irgendwelche Leute meinen, dass bestimmte Angebote „künstlich“ erhöht werden müssen weil diese Leute das gerne so hätten. Das bedeutet diese Bereiche werden subventioniert was bedeutet das das Geld von allen umverteilt wird zu den subventionierten Bereichen. Diese laufen dann natürlich auch gut weil die Preise der Subventionierten Bereiche sinken.

Was viele aber nicht sehen ist, dass dadurch allen anderen Bereichen das Geld weggenommen wird und diese somit teurer werden. Das kann man wieder mit Subventionen günstiger machen, aber es entsteht eine Subventionsspirale. Zusätzlich wird durch Bürokratie das Land immer ineffizienter weil jede Subventionsumverteilung natürlich auch gelenkt und überwacht werden muss. Genau in diesem Prozess sind wir aktuell gerade und wegen der steigenden Ineffizienz kommt die Regierung auf die Idee die Gelder einfach aus dem Nichts zu erschaffen. Damit wird die Ineffizienz wieder durch Inflation an die Bürger weitergereicht und die Spirale kann weiter nach oben laufen.

Wenn man all das bedenkt, welchen Vorteil hat es, wenn einzelne Leute die Wirtschaft ankurbeln können sollten? Denn wenn es eine Nachfrage gibt, dann wird sich auch jemand finden, der das Angebot erstellt und davon profitiert. (Ich weiß nicht, warum die Grünen das Prinzip der Subventionen nicht verstehen weil genau dieses Ankurbeln der Wirtschaft dafür sorgt, dass die Menschen immer mehr und mehr konsumieren und damit auch immer mehr und mehr die Umwelt kaputt machen). Nachhaltige Ökologie erfordert nachhaltige Ökonomie.

Auch das stimmt, aber erstens hatte jeder die Möglichkeit früh einzusteigen und zweitens wirst du im Kapitalismus als die Fortführung der Evolution innerhalb der Menschheit nie eine exakte Gleichberechtigung erreichen können. Wir können maximal dafür sorgen, dass jeder nach den gleichen Regeln spielen muss aber wir werden es als Spezies nie schaffen, dass jeder Mensch die gleichen Startbedingungen bekommen. Jeder der das versucht wird ökonomisch scheitern weil es viel zu teuer ist Jeden mitzunehmen weil es immer Menschen gibt, die deutlich mehr kosten (ob freiwillig oder unverschuldet) als sich auf der anderen Seite die bestverdienenden Menschen leisten können. (Und selbst wenn das ökonomisch gelingen würde vermehren sich die Menschen bis das ökonomisch nicht mehr geht).

Die Frage, die sich eine Gesellschaft also stellen muss ist: Wie viel Sozialismus (Sozialausgaben) kann sie sich leisten bevor die Leistungsbringer diese Last nicht mehr stemmen können. Technischer Fortschritt erhöht die Möglichkeiten, andere Menschen mit zu versorgen aber trotzdem wird es immer eine obere Grenze geben, die durch die ökonomische Effektivität der Gesellschaft bestimmt wird.

Und abschließend möchte ich hier sagen, dass dein Professor hier zu kurz denkt. Ja Wenn Bitcoin eine Weltwährung wird, dann steigt sein Wert mit der Wirtschaftskraft immer weiter an. Aber das bedeutet auch, dass die Wirtschaft auch wachsen muss damit der Bitcoinwert steigt. Wenn alle Firmen nichts mehr investieren, dann gibt es wie er richtig schlussfolgert auch kein Wirtschaftswachstum, aber dann steigt auch der Wert von Bitcoin nicht mehr. In diesem Fall ist es also wieder lukrativer zu investieren als Bitcoin zu sparen, was die Wirtschaft wieder ankurbelt. Und somit bildet sich irgendwo ein Gleichgewicht zwischen Sparen und Investieren, von ganz alleine ohne dass es von irgendeinem Staat angeordnet werden muss. Im gegenteilig, was passiert wenn Staaten das anordnen hab ich ja oben erklärt. Was er also befürchtet ist die deflationäre Spirale, die aber immer einen Boden haben muss.

Im direkten vergleich inflationäres System vs deflationäres System würde diese Spirale nur die durch Subventionen künstlich geschaffene Wirtschaft vernichten (und je nach Übergangsdauer Kollateralschäden verursachen). Aber eine Wirtschaft unter einem deflationärem Geldsystem ist ersteinmal persee möglich und verhindert die oben genannten Endlosspirale von Subventionen. Wie gut so ein Geldsystem aber langfristig wirklich auf die Wirtschaft einwirkt kann nur die Realität zeigen, wenn man so ein Geldsystem wirklich einmal ausprobiert. Inflationäre Geldsysteme hingegen haben schon zuhauf gezeigt dass sie absterben und somit katastrophale Auswirkungen auf die Gesellschaften haben.

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Starker Beitrag @DasPie , top!

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