Den Bitcoin Standard muss ich auch noch lesen. Hab mir vorgenommen das Buch im Bull Run mit Lightning bei einem Händler einzukaufen.
Was ich aber gelesen habe und wirklich empfehlen kann ist Das Trojanische Pferd der Freiheit - Bitcoin als Chance im Kampf um Selbstbestimmung und Menschenrechte von Alex Galdstein (Chief Strategy Officer von der Human Rights Foundation).
Im Buch sieht man ganz klar, das vor allem die arme / unterdrückte Bevölkerung Bitcoin braucht und nutzt wo möglich. In Krisengebieten und unterdrückten Länder wie Kuba, Senegal, Afghanistan, den Gazastreifen / Jordanien und viele mehr mit Interview von Menschen die dort leben.
Ich habe das Buch „Der Bitcoin-Standard“ inzwischen durch. Ich fand es interessant, aber perspektivisch zu einseitig und unreflektiert. Viel zu missionarisch, um mich zu entflammen.
…Aber:
Ich habe danach ein Buch ‚gelesen‘, welches mir grandios gefallen hat - weil die Perspektive des Erzählers kongruent mit meiner (als leicht spießiger Best-Ager ;-)) ist. Ein Buch, dass mich tatsächlich weiter gebracht, bzw. neu motiviert hat. Es ist „Die orange Pille“ von Ijoma Mangold. Das ist das Buch, was der Nerd seinen Eltern schenken kann…
Schon interessant, wie sehr einen großen Zweifler dieses Bitcoin-Ding dann doch irgendwie nicht loslässt. Geht ja vielen so - absolut faszinierend aber trotzdem nicht wirklich zu fassen.
Das war einer dieser Erweckungsmomente meiner jüngsten Lektüre: Im geschichtlichen Abriss des Geldes im Buch „Bitcoin-Standard“ ist ja 2018 eigentlich schon sehr detailliert die Zeit heute voraus gesagt worden. Ich muss nur die Tagesmeldungen lesen, um zu wissen, dass die derzeitigen, (finanz-)politischen Aktionen unserer Regierung nicht nur vorhersehbar waren (für einen Bitcoiner), sondern dass irgendwie auch ziemlich klar ist, wie es weiter gehen wird.
Jemand wie ich, der sich schon seit der Schule sehr für Wirtschaftswissenschaften interessiert hat (und selbst Betriebswirt ist), war die Zentralbank gedanklich immer Teil einer Lösung. Ich erkenne inzwischen, dass sie Teil des Problems ist. Ich dachte immer, Finanzpolitik sei dazu da, dass es dem Volk besser geht. Ich erkenne jetzt, dass das Gegenteil richtig ist: Sie ist dazu da, das Volk aus zu nehmen (am besten ohne, dass es etwas davon merkt).
Was mich mit dem Buch von Ijoma Mangold intensiv verbindet, ist seine Ausgangshaltung und seine anhaltenden Selbstzweifel - und dass man dennoch das Thema nicht mehr los wird. Zuviel meines eigenen Unwohlseins der letzten Jahre ist plötzlich erklärbar. Ich durchdenke viele wirtschaftliche Fragen, machmal sogar nachts, wenn ich wach liege, und frage mich: Warum ist dir das nicht schon längst aufgefallen?
Ich sehe plötzlich, dass es nicht allein mein Fehler war, nach (inzwischen) über 40 Vollzeit-Berufsjahren mit gutem Einkommen jetzt Angst um die Kaufkraft der lächerlichen Rente haben zu müssen.
Gleichzeitig ist da die Hoffnung, dass Bitcoin etwas verbessern kann - und vor allem, dass die Generationen nach mir nicht so angepasst und blöde sein werden, wie ich (oder Generationen davor) es war(en).