Die FIAT onramp/offramp Wege werden immer enger. Was gedenkt ihr zu tun?

Für mich sieht es derzeit immer deutlicher danach aus, als würden die FIAT onramp/offramp Wege mit irgendwann nicht mehr erfüllbaren bürokratischen Anforderungen zugeschüttet werden. Sowohl hier als auch bei Bitcointalk lese ich immer wieder von eingefrorenen Accounts bei Börsen und gesperrten/gekündigten Konten bei Banken, wenn Leute Bitcoin kaufen aber vor allem wenn sie Bitcoin verkaufen wollen. Größere Anschaffungen direkt mit Bitcoin zu bezahlen ist auch nicht möglich weil es in Deutschland schlicht illegal ist eine Immobilie mit Bitcoin zu bezahlen (und es zudem natürlich auch extrem wenige Verkäufer gibt die BTC überhaupt akzeptieren würden). Was macht ihr also wenn ihr (irgendwann) ein stattliches Vermögen in eurer Wallet habt aber damit praktisch nichts mehr außer vielleicht kleinere Einkäufe machen könnt, während die Boomer fröhlich ihren Bitcoin-ETF hodlen, diesen als Sicherheit für einen Kredit verwenden können mit dem sie widerum Immobilien (oder sonstwas) kaufen können und generell jederzeit kaufen/verkaufen können, ohne irgendwelche Probleme. Mir ist schon klar, dass sie nicht wirklich Bitcoin besitzen und ihnen jederzeit ihr Brokeraccount gesperrt oder vom Staat enteignet werden kann. Praktisch geht es aber seit längerem und immer rasanter in die Richtung dass die, die Bitcoin self-custody hodlen praktisch enteignet werden.

Was denkt ihr darüber? Was gedenkt ihr zu tun? Irgendwelche Links die die aktuelle Entwicklung in einem anderen Licht erscheinen lassen?

Das interessiert mich auch. Zum 30.12.2024 müssen, wenn ich richtig informiert bin, alle privaten wallets offengelegt werden?

Habe ich das richtig verstanden?
Sobald ein Kontakt von einer coldwallet zu einem Fiat-Gateway besteht MUSS das in diesem Vorgang erfolgen / geklärt werden, richtig?
Auch wenn keiner weiss wie das sinnvollerweise aussehen soll.

Macht es Sinn nochmal ein paar sats umzutauschen um damit gut übers Jahr zu kommen oder bis das ggf. eines Tages wieder gekippt wird?

Privat an privat ist ja nicht betroffen - birgt dann aber andere Probleme. Das Erklären der Mittelherkunft wird nicht wegfallen, wenn ich aufs Konto cash einzahle… Es ist so absurd wie man in die Kriminalität gezwungen wird nur um ein Stückchen Privatsphäre zu erhalten.

Europa ist oder wird China 2.0

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Ich mache es in einem ersten Schritt so, dass ich zukünftige Bitcoin-Käufe nicht mehr auf die Cold Wallet schiebe, sondern bei 6-7 Börsen/Brokern einfach auf deren Hot Wallet lasse.

Ist das ideal? Sicher nicht. Allerdings habe ich dann schon mal einen kleinen Betrag, wenn ich schnell an Geld will, an den ich sofort ran kann. Bei dem keine Verzögerungen, Nachweise oder sonstige Probleme auftauchen können.

Das Risiko ist mir bewusst, ich würde den Anteil auch nicht höher als 20 % werden lassen. Und wie gesagt, schön verteilen auf große und regulierte Börsen/Broker.

Ich habe auch kürzlich XRP von meinem Ledger auf Bitpanda auszahlen lassen. Es gab da keine Nachfrage, ich habe einfach vor ein paar Tagen verkauft und das Geld auszahlen lassen. Auch da keine Nachfrage, weder von Bitpanda noch von meiner Hausbank wg. dem Geldeingang (der schon etwas größer war).

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Ich mache es exakt so! Sind auch derzeit ziemlich genau 18% meines Portfolios, derzeit auf BSDEX und Bitvavo verteilt. Als nächstes werd ich noch was auf 21Bitcoin schieben.

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Ich ebenfalls. Hab bei Bitpanda, Strike und Bitvavo jeweils einiges geparkt. Bei 21Bitcoin geht das auch? Wusste ich gar nicht! BSDEX habe ich wieder geräumt, bei denen habe ich ein ganz, ganz ungutes Gefühl.

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Es gibt natürlich Leute & Institutionen welche kein Gefallen an Bitcoin haben weil es ihre Machtposition und Privilegien bedroht. Diese Leute bekämpfen Bitcoin, das tun sie schon lange.

Erst haben sie die Idee von Bitcoin bekämpft. Sie haben uns Bitcoiner ignoriert und über uns gelacht. Da mittlerweile auch jede Oma von Bitcoin gehört hat, ist klar, dass Bitcoin inzwischen im Mainstream angekommen / Salonfähig geworden ist. Diesen Kampf haben sie also verloren.

Danach haben sie den Kauf von Bitcoin bekämpft. Immer mehr Regeln, KYC, etc. etc. Inzwischen gibt es aber ETFs von den grössten Finanzdienstleistern der Welt welche den „Regulation-creep“ ein für allemal gestoppt hat (die EU hat’s natürlich noch nicht gecheckt und denkt immer noch, dass sie relevant ist und was daran ändern kann). Auch wenn’s einige in der EU noch nicht begriffen haben: Diesen Regulationskampf haben sie auch verloren.

Jetzt versuchen sie die Eigenverwahrung zu bekämpfen. Auch hier ist die EU mal wieder ganz Vorne mit dabei. Vielleicht gewinnen sie ja auch mal. Ich hoffe nicht. Was kann man dagegen tun? Sich wehren, Mitmenschen aufklären und Politik lobbieren / die wählen welche für Eigenverwahrung sind. Sollte alles nichts bringen, gibt es ja noch die Option vom Auswandern. Ich habe gehört es soll ein Land geben welches bald einen Präsidenten erhält der die Eigenverwahrung respektieren will. Für die EU ist es auch schlauer diesen Krieg zu verlieren als dass all ihre schlauen und reichen Einwohner in die USA auswandern.

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Im aktuellen Gespräch von Roman mit Daniel Winklhammer von 21Bitcoin geht es genau darum (ab hier):

https://youtu.be/m550_OgNUYI?t=2239

Ich schreibe das mal frei Schnauze. Zuerst einmal sollte man sich nicht in die Hose scheissen. Wenn man seine Coins legal mit sauberem Geld gekauft hat, kann einem niemand an den Karren pissen. Die Exchanges wollen schließlich auch Geld verdienen und wollen daher auch nicht jeden Coin ablehnen. Hier ist mein Playbook vielleicht hilft es dem ein oder anderen.

  1. Eine saubere Dokumentation ist das A und O und schafft Abhilfe. Fiat Einzahlungen auf Exchange vom Girokonto, Kaufbelege der Exchanges. Bei vielen Exchanges zieht man ganz einfach einen Report als PDF und markiert die relevanten Stellen farblich. Am besten so idiotensicher, falls nötig auch mit Kommentaren, so dass ein Exchange oder Bankmitarbeiter das PDF ganz einfach übernehmen kann und den Vorgang abschließen kann.
  2. Keine Neobanken nutzen, um darüber ausschließlich Krypto Deals abzuwickeln, mögen die nicht. Unruhige Kontobewegungen mit hohen Beträgen kommen nicht gut
  3. Große Zahlungen bei der Bank vorher per Mail ankündigen. Es gibt keinen Freifahrtsschein, aber wenn eine hohe Überweisung automatisch in die Prüfung geht, hat die Bank schon einmal plausible Dokumente vorliegen, gegen die sie prüfen kann. Das spart euch Zeit.

Hintergrund:

Banken haben für Betrugsbekämpfung entweder ihr eigenes Tool gestrickt oder nutzen eine Fremdsoftware. Bei Geldwäsche ist Smaragd der Marktführer https://www.gft.com/de/de/solutions/smaragd-compliance-suite

Es gibt immer ein Regelwerk, durch das der gesamte Zahlungsverkehr der Bank läuft, bevor alle Zahlungen zentral über die Deutsche Bundesbank nach draußen geschickt werden. Wenn eine Zahlung im Regel Netz stecken bleibt wird manuell geprüft und freigegeben.

Exchanges sind immer kritisch, da Gelder von Bankkunden, die auf Phishing hereingefallen sind, dort gegen Crypto eingetauscht werden.

Ist euch mal aufgefallen, dass ihr beim Video Ident immer am Anfang bestätigen müsst, wofür ihr das gerade macht. Ratet mal warum? Viele Ahnungslose Leute machten früher bei einem vermeintlichen Job Interview oder Produkttest mit und legitimierten sich für den Betrüger bei einer Börse oder Bank ohne zu wissen, dass die Accounts/Konten dann später für Betrug/ Geldwäsche genutzt werden.

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Sollte alles nichts bringen, gibt es ja noch die Option vom Auswandern.

Das (oder „Zweitpass kaufen“) habe ich jetzt schon öfters gelesen aber auf Nachfrage nie eine Antwort bekommen. In welchem Land denkt ihr denn, ist es einfacher Bitcoin in FIAT umzutauschen als in Deutschland (bzw. EU)?

Eine saubere Dokumentation ist das A und O und schafft Abhilfe. Fiat Einzahlungen auf Exchange vom Girokonto, Kaufbelege der Exchanges. Bei vielen Exchanges zieht man ganz einfach einen Report als PDF und markiert die relevanten Stellen farblich. Am besten so idiotensicher, falls nötig auch mit Kommentaren, so dass ein Exchange oder Bankmitarbeiter das PDF ganz einfach übernehmen kann und den Vorgang abschließen kann.

Wie soll man das machen wenn man schon etwas länger dabei ist und es die Börse auf der man die Coins gekauft hat gar nicht mehr gibt? Und reicht eine PDF-Datei (die man sich ja auch einfach selbst erstellen kann) als Nachweis tatsächlich aus?

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Ich meinte einen Report von der Börse.

Schwierig. Ich denke zwar auch, dass saubere Buchführung und glaubhaft vorgetragene Nachvollziehbarkeit eventuelle Bedenken bei der Börse ausräumen, die ja hier teilweise gegen ihre eigenen Interessen handelt, gleichzeitig bedeutet das aber auch zusätzlichen Ärger und Nerven.
Tatsächlich habe ich inzwischen auch mehr auf der Börse meiner Wahl angesammelt als sonst, statt auf die eigene Wallet auszuzahlen. Das könnte ich also ziemlich problemlos auch wieder verkaufen, wenn ich denn wollte. Eigentlich habe ich nicht vor, in den nächsten Jahren irgendwas zu verkaufen. Werde mich also in den nächsten zwei Wochen noch entscheiden müssen, ob ich die Bestände abziehe oder nicht.

Alternativ kann man natürlich auf andere Anlageprodukte setzen und das habe ich auch gemacht. ETFs oder Aktien lassen sich problemlos handeln und führen eher nicht zu so unerfreulichen Nebenwirkungen wie Kontosperrungen oder gar -kündigungen. Dafür hat man dann all die Risiken, die man mit selbst gehaltenen Bitcoin gerade vermeiden wollte.
Steuerlich auch ein klarer Nachteil für in Deutschland abgabenpflichtige. Jedenfalls habe ich mir kürzlich MSTR ins Depot gelegt, mit dem Erfolg, dass der Kurs für mich erst mal um 20% eingebrochen ist, während Bitcoin ein ATH erreicht hat.

Vermutlich werde ich alles von der Börse abziehen und einfach ein paar Jahre abwarten. Microstrategy halte ich parallel zum spekulieren aber das ist im Vergleich kein ernsthafter Betrag.

Das erinnert schon irgendwie an die (…ich formuliere mal bewusst allgemein…) Verfolgten in totalitären Staaten, die glaubten, sie müssten sich nur mehr als alle anderen anpassen, um nicht mehr verfolgt zu werden. Dabei sahen sie nicht, dass die Vorschriften gar nicht gemacht waren, um eine Anpassung zu erzeugen, sondern um sie zu verfolgen.

Da ich mich selbst gerade in einem Prozess der Überanpassung in Sachen Bitcoin befinde, zeige ich hier nicht mit dem Finger auf andere, sondern adressiere meine eigenen Zweifel: Es kann ja sein, dass diese neuen Regulatorien in Sachen Bitcoin gar nicht gemacht sind, damit ich mich sauber daran halte - sondern, damit Bitcoin(er) ausgegrenzt und kriminalisiert werden - und das Gelddrucksystem Fiat der Staaten geschützt.

Das würde nämlich bedeuten: Ich kann mich noch so viel anpassen, indem ich alles verbuche und protokolliere, die Börsen können noch so viel vorauseilend prüfen und erfassen - sobald der Dämpfungseffekt dieser Maßnahmen auf die Verbreitung des BTC nachlässt, wird man die nächste Stufe der Regeln konstruieren - bis hin zu einem Verbot, wenn gar nichts hilft.

Jetzt kommt Roman natürlich mit „Bitcoin lässt sich nicht verbieten und wird gewinnen“ und so - nur, was nutzt mir das, wenn das weit nach meiner Lebenszeit ist?

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„Vom organisierten Geld regiert zu werden, ist genauso schlimm, wie vom organisierten Verbrechen regiert zu werden.“
Franklin D. Roosevelt

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Zu Bitvavo:
Deutsche Neukunden können sich da ja noch immer nicht registrieren, bzw. werden aufgenommen, right ? :face_with_monocle:

Doch, ich habe mich da vor 2 Monaten (oder so) neu registriert und nutze das - bislang ohne Probleme und ganz zufrieden.

Zu diesem Thema hier passt vielleicht auch, dass ich mir einen Bitrefill-Account erstellt habe, die Physische Kreditkarte beantragen werde und einen Teil meiner Sats auch dorthin packen werde. Mein Ziel ist, die Coins auch jetzt schon möglichst als alltägliches Zahlungsmittel tauglich zu machen, um auch ohne das (eventuell problematische) Auscashen großer Beträge an meine Assets zu kommen.

Dazu zählt auch, dass ich meine Bitpanda-VISA als Standard-Zahlungsquelle bei Paypal eingerichtet habe und so auch alle anderen Einkäufe aus dem BTC-Bestand bei Bitpanda zu bezahlen.

Wäre ich 20, würde ich einfach 20 Jahre abwarten, bis das Feld sich lichtet - und wäre dann vermutlich unermesslich reich. Da ich über Ü60 bin, werde ich in 20 Jahren vermutlich unermesslich tot oder krank sein. Deshalb muss ich die Situation anders bewerten, als die jungen Hüpfer hier…

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Ich wollte jetzt nicht die mögliche Intention hinter der Regulierung bewerten. Darauf kann ich konkret wenig Einfluss nehmen. Zumindest solange ich das traditionelle Finanzsystem nutzen will, um Bitcoin für Zahlungszwecke o.ä. zu verwenden, werde ich nicht umhin kommen, mich an die Regeln zu halten.

Man kann selbstverständlich auswandern aber das ist jetzt irgendwie keine befriedigende Antwort auf die Frage, wie man Bitcoin nutzen kann.
Mit Bisq & Co habe ich persönlich keine Erfahrungen, das könnte aber eine Option sein. Handel unter Privatleuten läßt sich nicht regulieren und der Versuch, diesen zu kriminalisieren, wäre zum Scheitern verurteilt. Es werden immer neue Modelle entstehen, um ein begehrenswertes Asset zu handeln, wenn man es aus dem offiziellen Finanzsektor verdrängt, wird man die Kontrolle darüber völlig verlieren.

Ja aber was exakt meinst du mit Report?

Man kann selbstverständlich auswandern aber das ist jetzt irgendwie keine befriedigende Antwort auf die Frage, wie man Bitcoin nutzen kann.

Ich werde nicht müde zu betonen, dass das nichts nützt!

bis hin zu einem Verbot, wenn gar nichts hilft.

Das wird wohl nicht nötig sein. Man hat doch gesehen, dass keine Corona-Impfpflicht nötig war um viele Leute durch zermürbende Drangsalierung aller Art doch zur Impfung zu drängen. Bei Bitcoin wird es denke ich ähnlich laufen. Egal wie viele Dokumente du einreichst um deine „Unschuld“ zu beweisen, das Narrativ, dass es per se eigentlich schon kriminell ist Bitcoin in einer „nicht regulierten“ Wallet, d.h. praktisch seine eigenen Keys zu halten, wird unaufhörlich weiter gesponnen werden. Es wird den Leuten eingetrichtert werden, dass „Bitcoiner“ „unsere Demokratie“ untergraben und letzlich Staatsfeinde, Reichsbürger, Terroristen oder sonstwas sind. Der Neid auf den Reichtum der Bitcoiner, die dann wie bei Corona „nicht nur sich selbst, sondern auch andere, bzw. deren Geld gefährden“ wird sein übriges dazutun. Der Prozess…

Also rational stehen die Chancen nach meiner Auffassung schlecht, dass sich dieser Trend wieder umkehrt. Aber wer weiß. Nur nicht unterkriegen lassen, wie bei Corona. Inzwischen zeigt niemand mehr mit dem Finger auf die Ungeimpften.

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