Deutschland: Untergang, Verschnaufpause oder was?

Schon Jahrzehnte bevor ich mich mit Bitcoin beschäftigt habe, beobachtete ich politische und wirtschaftliche Ereignisse, die mich nicht an eine rosige Zukunft für Deutschland oder seiner Unternehmen glauben ließen. Dies begann beim Umlagesystem unserer Rente, das mit Blick auf die deutsche Alterspyramide keinen Sinn für mich ergab und wurde von der politischen Arbeitsweise der Konzerne fortgesetzt, denen die eigenen Kunden im Grunde fremd waren (und bis heute fremd sind).

Der folgende Tweet

erinnerte mich nun an ein kurzes Gespräch, das ich diese Woche hatte. Darin träumte jemand von seiner Rente, die er in ein paar Jahren antreten wird. Auf meinen Kommentar dazu, „wenn es die Rente bis dahin überhaupt noch gibt“, sagte er, dass seine Oma schon das Ende der Rente prophezeit hätte und sich dies bis heute nicht bewahrheitet hätte. Daher glaubt er auch nicht daran.

Bin ich zu negativ, was Deutschlands Wohlstand angeht? Wie seht Ihr das? Wie viel Vertrauen habt Ihr zum Wirtschaftsstandort Deutschland? Sollte ich positiver auf unsere Wirtschaft gucken und ihr mehr zutrauen?

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Ich schaue auf die Zukunft Europa’s auch eher pessimistisch. Trotzdem mache ich mir keine Sorgen über die Rente weil die Rentner eine immer stärkere Wählerschaft werden (zudem gehen die Rentner auch tatsächlich wählen wärend viele junge Leute denken „es bringt eh nix“).

Was deine Wähler wollen, musst du als Politiker auch mindestens ansatzweise bringen, sonst wirst du nicht wiedergewählt. Es ist ganz klar, was hier die Anreize sind und dass die Rente das letzte ist was sterben wird.

Noch bevor man die Rente opfert, opfert man das Fiatsystem an der Inflation indem man neues Geld schafft um Lücken der Rente zu stopfen. Erst nur ein bisschen, jedes Jahr dann mehr.

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Ich sehe das wie Du oder noch pessimistisch er…die Weichen wurden schon lange, aber durch die Ampel nochmals verstärkt, vollkommen falsch gestellt.

Im Glauben, dass alle anderen die Geisterfahrer sind, wird es m.E. in den kommenden Jahrzehnten bergab gehen. Da kann auch ein Politikwechsel erst mittelfristig etwas ändern…wenn überhaupt.

Am meisten Sorgen bereitet neben den wirtschaftlichen Aspekten die Massenmigration in die Sozialsysteme… Ich befürchte englische Verhältnisse…die Deutschen sind halt erstmal Protestfaul…wenn es aber richtig ansnLeder geht wird die lange Lunte aufgebraucht sein…

Tendiere konkret in die Schweiz zu gehen…

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:dart:

Die bekommen wir ganz sicher. Schweden hat auch sehr lange die Augen davor verschlossen und versucht jetzt sich in der Frage an Dänemark zu orientieren - aber jetzt sind die Probleme schon da, die Dänen waren schlauer und können sich nun entspannt zurücklehnen, da sie diese Fehler nicht gemacht haben.

Sehr teuer, nicht wirklich deutschfreundlich (weil schon so viele da sind) und von der Tendenz her hinken sie Deutschland - politisch - einfach nur ein paar Jahre hinterher.

Passend dazu:

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Am Ende hilft das dem Land auch nicht weiter. Schon heute kämpfen viele Unternehmen mit der Insolvenz, Tendenz steigend. Das Fiatgeldsystem wird daran auch seinen Anteil haben. Das schenkt mir also keine Hoffnung.

Danke für Deinen Gedanken.

Das erinnert mich an zwei Interviews von Niko Jilch. Das mit dem Historiker Muamer Bećirović und das mit der Geopolitologin Velina Tchakarova. Interessanterweise sagten beide sinngemäß, „dass Europa in dieser Lage wäre, weil es keine eigenen Ziele verfolge“. Stattdessen lässt es sich für die Ziele der USA instrumentalisieren. Für Deutschland sehe ich ähnliches.

Ja, das befürchte ich auch. Ich sehe niemanden in der Politikwarteschlange, dem ich derartiges zutrauen würde.

Ein wirklich schwieriges Thema. Ich merke das im Freundeskreis, wenn es darauf zu sprechen kommt. Schnell werde ich wegen meiner etwaigen unsozialen Sichtweise an die Wand gestellt. Dabei plädiere ich nur für ein offenes Gespräch darüber, wie Migration menschenwürdiger und zugleich bezahlbar wird.

Danke für den Input.

Das fand ich damals mega mutig.

Danke fürs teilen.

Deutschland ist ein Beutestaat. Wir sind kein souveränes Land. Die Bevölkerung sehr leicht zu manipulieren. Es ist eine gewollte Bergabfahrt.

Wirs noch viel unbequemer für die breite Masse werden, ich finds gut dass das auch mal sichtbar wird.

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Lol, wo genau hinken wir euch nur ein paar Jahre hinterher? Wir haben ein komplett anderes politisches System als ihr und ein komplett anderes Verhältnis zwischen Bürger und Staat.

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Optimismus als Schlüssel besserer Zukunft

Ich habe vor ein paar Tagen einen Artikel geteilt, der genau diesem Thread entgegensteht, bzw. die Probleme versucht zu lösen, ohne gleich mit der

auswanderkeule zu schwingen und tatenlos dieses Land dem Wirtschaftlichen Untergang sich selbst zu überlassen.

Man darf nicht vergessen: es sind die Menschen die in einem Land leben, die es so formen und lenken, wie es nun ist.

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Der Artikel war gut. Dummerweise fehlt noch die kritische Masse für Veränderung. Auch dumm, dass die Masse gerade in AFD Richtung zu gehen scheint, die auch keine Lösung sein wird.

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Ist es nicht so, dass wir unsere Perspektive hier haben und eben nicht die von jemandem der wo ganz anders als Europa wohnt?

Hier das Fiatsystem zu nutzen, welches den USA unermessliche Wirtschaftskraft gibt, um das so auszulegen, dass der deutsche Staat das Problem ist, ist mal wieder diese sehr kurzsichtige libertäre Auslegeung.

Verstehe ich nicht. Wo siehst Du eine libertäre Auslegung? Ich sehe zu hohe Ausgaben für soziales. Verstehe mich nicht falsch, soziales ist wichtig. Doch es muss auch bezahlt werden (ohne die Ersparnisse der Bevölkerung zu inflationieren), also bezahlbar sein. Und ohne Infrastruktur, die in Deutschland baufällig ist, werden wir keinen Wohlstand erzeugen können. Was meinst Du also?

Ich arbeite im Finanzbereich und trotz hohen Gehältern ist die Stimmung mies…Leistung wird bestraft und Nichtleistung wird belohnt… Neue Generationen will man die Leistungsmotivation abtraineren (plattes Beispiel Bundesjugendspiele)…

Ich weiss immer noch nicht was der Masterplan dahinter ist… Wieso wird z.b. Ländern wie Tunesien oder Marokko nicht angedroht Unterstützungen zu streichen wenn Straftäter nicht zurückgenommen werden…

Was ist der Plan dahinter?

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Diese Egonummern kenne ich auch aus verschiedenen Unternehmen. Insbesondere in Konzernen geht es nicht um das Produkt oder die Kunden, sondern um das Ego der leitenden Mitarbeiter. Dabei gilt, je höher sie in der Hierarchie sind, desto eitler sind sie.

Die Schweiz gibt ihre Neutralität doch stückweise auf.
Immer mehr Annäherung an die EU.
Hat man sich früher aus Kriegen rausgehalten, werden heute Sanktionen EU-konform nahezu 1:1 mitgetragen.
Galt die Schweiz früher als sichere Hochburg für Vermögen aus aller Welt, werden heute Vermögenswerte ausländischer Anleger beschlagnahmt.
Und nein: Der Grund/die Begründung dafür interessiert mich jetzt nicht, nur der Fakt an sich.

Wenn die EU nicht vorher zerfällt, wird die Schweiz vermutlich in den nächsten 10 Jahren noch Mitglied.

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Neutralität heisst nicht Gleichgültigkeit und das wir weiterhin Geschäfte mit Ländern machen müssen die gegen das Völkerrecht verstossen.

Niemand hier will in die EU und das kann nur das Volk entscheiden. Das wird nicht in 100 Jahren passieren, das würde komplett unsere direkte Demokratie aushebeln.

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Das der deutsche Staat ja sooo schädlich für die Wirtschaft sei, das sagen die Amis gerne weil sie vergessen das sie die Weltwährung ergattert haben.

Aber ich werf auch manchmal Anarchokapitalisten bis Ökonomen in einen Topf mit so einem Begriff, also dieser ist nicht Teil meiner wissenschaftlichen Analyse, das is nur Soziologie wischi waschi.

Sehe ich kaum, ich sehe falsch regulierte Ausgaben, aber das kommt eben weil gigantische Massen an Menschen diese Meinung die Ärmsten wären schuld verbreiten.

Mit BGE kann jeder selbst entscheiden, die dies fürs überleben brauchen nehmen es dafür und die die evtl. aufstreben wollen können sich verwirklichen.

Wenn du natürlich die Regel aufstellt, dass nur wer faul ist Geld bekommt, dann stimme ich dir zu, dass sowas problematisch wird.
Aber das würde ich nicht „zu viel sozial“ bezeichnen, denn wenn man das nach dieser Argumentation wegnimmt wirds richtig hart für die Ungesehenen.

Absolut und es gibt so gigantische Ansammlungen von Vermögen wegen Fiat, da würde ich stark behaupten, dass mehr als genug für alle da ist.

Warum man den Armen den Essenteller wegziehen will bevor man Fiatprofiteuren die Megayacht wegnimmt wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben.

Eigentlich will ich auch niemand was wegnehmen in dem Sinne, aber niemand wäre geschadet wenn dieser untergangbringende Müll etwas teurer ist…

Hier bin ich wieder mehr auf der libertären Seite, wenn wir das Geld allen geben und keiner was in die Hand nimmt für Infrastruktur wars wohl nicht wichtig genug.

Was ist denn überhaupt der Sinn von diesen gigantischen Betonklötzen überall?
Lieber Holzhaus z.B. das ist gut für alle. Speichert CO2, braucht keinen Sand und keine fossilen Ressourcen verschwenden.

Unser Startup hat ja am eigenen Leib die „staatliche Finanzierung“ kennen gelernt.

Da wird man ein Jahr genötigt im letzten Detail den Businessplan auf 50 Seiten mit fetter Rechung in Excel vorzulegen und alles, dabei immer zugesichert „das ist schon so gut wie sicher nach den bisherigen Zusagen“, nur damit dann der Obertölpel kommt und uns in allerletzter Instanz sagt. „Bitcoin? Glaub ihr wirklich wir unterstützten Fremdwährungen mit Staatsgeldern? Netter Versuch.“

Hätten wir einfach bisschen Geld bekommen per BGE dann könnten wir gut weiter arbeiten und nebenbei Teilzeit oder whatever. Aber so müssen meine Kollegen seitdem mühseelig Vollzeit arbeiten und können hier und da am Abend noch am Projekt arbeiten.

Deswegen bin ich auch für weniger Regulierung, aber gleichzeitig mehr/bessere Unterstützung.

Auch wenn dir das sicher viele Kollegen da erzählen, bei den „“„Finanzlern“„“, kann ich dir versichern es gibt keinen Masterplan hinter deutscher Politik, um die Wirtschaft zu knechten. Eher Masterverplant…

Diese Ökonomen immer, da können sie sich einmal was nicht durch den Markt erklären und gehen direkt in die Verschwörung weil man is ja zu toll für Wissenschaft. :nauseated_face:

Ist im Akademikerelfenbeinturm leider genauso, deswegen finde ich auch, dass die Strukturen welche sowas auf staatlicher Ebene fördern weg gehören.
Der Staat sollte sich um wirklich essentielle Dinge kümmern und eben nicht wie genau das Fiatgeld verteilt werden sollte, dafür wie Geld am besten genutzt wird sollten Millionen bis Milliarden entscheiden und nicht ne Handvoll elitärer Leute.

Wie können sie es nur wagen Gelder von Kriegstreibern nicht einfach auszuhändigen?!

Echt mal, die Schweiz ist jetz auch ein Teil der Weltverschwörung geworden!!!11eins

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Ob moralisch begründbar oder nicht war nicht der Punkt. Früher galt die Schweiz als sicherer Hort für Anlagegelder aus aller Welt, frei von irgendwelchen moralischen oder staatlichen Doktrin. Angelegtes Geld in der Schweiz war safe für jeden, der es dorthin gebracht hat.
Das leistet jetzt nur noch Bitcoin.

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Und Gold ;-). Gold ist übrigens auch nicht schlecht gelaufen dieses Jahr und hatte am Freitag ein neues ATH.

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Die Wirtschaft wird sich immer ändern. Was man heute für selbstverständlich hält kann über die Zeit sich sehr stark verändern. Auch die USA hat viele Probleme und die Zukunft als führende Wirtschaftsnation ist nicht garantiert. Man kann positiv bleiben, aber manches ändert sich trotzdem. Als die Wirtschaft von China und Indien in der Vergangenheit nachließ waren einige vielleicht auch optimistisch dass sie sich wieder fangen. Der asiatische Verfall und die Vorherrschaft der westlichen Zivilisation kam trotzdem. Umgekehrt wenn man über Jahrhunderte denkt erholt sich Asien auch wieder.

Der allgemeine Trend sieht erstmal danach aus als würde es für den Westen generell über kurz lang bergab gehen. Wobei ich denke dass dies nicht unbedingt ein Untergang bis zum Boden ist sondern vielmehr eine Relativierung der historisch außergewöhnlich großen Dominanz des Westens. Das Europa einst praktisch die ganze Welt kolonialisiert und damit erobert hat ist nicht etwas was jeder Zivilisation vergönnt ist. Ich denke Europa und die USA hatten einen extremen Vorsprung was durch Misstände in Asien weiter begünstigt wurde. Jetzt wo Asien sich langsam fängt erleben wir eine Art Normalisierung. Da dies aber ein Weg von oben nach unten ist, fühlt es sich wie ein Untergang an.

Niemand kann genau wissen wie es weiter gehen wird wenn die Normalisierung abgeschlossen ist. Entweder hält sich der Westen auf einem guten Niveau oder in Folge von Kettenreaktionen stürzt es wie einst Asien immer weiter und wird unter Asiens Vormachtstellung immer mehr erdrückt. So lange bis sich die Dinge wieder ändern. :smiley:

Als einzelner Mensch ist es eigentlich purer Zufall wo und zu welcher Zeit man lebt. In Deutschland kann man im weltweiten Vergleich noch recht zufrieden sein aber die Zeichen stehen nicht gut. Ich habe auch das Gefühl dass wir langsam aber sicher unter den westlichen Durchschnitt gleiten könnten und das wäre dann eben nicht nur mit der globalen Entwicklung zu erklären sondern mit Fehlentscheidungen der deutschen Politik.

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Du elendiger libertärer! :stuck_out_tongue_winking_eye:

…weiß am Ende jeder Bürger für sich selbst am Besten!

„…Klimawandel wird uns alle töten! Weiß ich (Bontii) ja am Besten, schließlich hab ich das ja studiert!“

Zum eigentlichen Thema:
Ich halte es mit dieser Zyklustheorie und sehe uns im letzten Abschnitt unten:

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