Denkanstoß: Bitcoin Transaktionen verbrauchen keine Energie

Weil ich jetzt schon öfter gelesen habe, dass die Transaktionen selbst sehr viel Energie verbrauchen, wie z.B. hier:

Bitcoins verbrauchen mehr Strom als manche Staaten - Utopia.de.

Das ist im Kern ja falsch. Transaktionen verbrauchen überhaupt keine Energie. Es ist ähnlich wie die Visualisierung bei https://txstreet.com/v/btc
Der Bitcoin Bus (Block) fährt ja sowieso alle 10 Minuten ab. Im Kern garantiert der Block ja nur die 6,25 BTC und sichert das Netzwerk durch Energie und Zeit ab. Ob und wie viele Transaktionen da drin sind, ist völlig irrelevant. Das heißt, nur weil ich eine Transaktion mache, passiert im Kern gar nichts energierelevantes. Der Bus verbraucht die Energie, nicht die Passagiere, wenn man nach der txstreet Visualisierung geht.

Oder seh ich das falsch?

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Je mehr Transaktionen warten, desto attraktiver für die Miner. Je mehr Miner, desto Höher die Hashrate. Desto höher die Hashrate, desto höher die Difficulty. Desto höher die Difficulty, desto höher die benötigte Energie zum Finden eines validen Hashes.

So stelle ich mir das vor. Von daher macht deine Transaktion also schon etwas aus ;).

Korrigiert mich gerne, wenn meine Vorstellung oben falsch ist.

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Nicht vergessen:

Damit ist auch der Ertrag wiederum geringer, da man schließlich mehr Energie investieren muss. Die Hashrate kann nicht „unendlich“ weiter ansteigen, da es zum Zeitpunkt X für Miner Y nicht mehr rentabel ist. (Das ist natürlich auch abhängig vom BTC Kurs)

Außerdem: Du gehst davon aus dass eine größere Anzahl an Transaktionen automatisch bedeutet dass mehr Transaktionen mit höherer Gebühr warten. Das mag stimmen, du musst aber deine „Je mehr desto“ Aussage eher auf die Gebühren beziehen und nicht auf die Anzahl der Transaktionen.

5000 wartende Transaktionen von reichen Walen mit hoher Gebühr sind für die Miner attraktiver als 100000 wartende 1 sat/vB Transaktionen von irgendwelchen Plebs - sie können schließlich nur ~2000 alle 10 Minuten in einen Block schreiben.

Was ich sagen will: Der Energieverbrauch ist nicht linear (schon gar nicht exponentiell) an die Adoption des Netzwerks gebunden, sondern eher logarithmisch.

Ich verstehe diesen Ansatz der Transaktionen in Verbindung mit Energieverbrauch auch nicht. Es macht für mich keinen Sinn.

Wir investieren keine Energie in das Netzwerk um Transaktionen zu erstellen, sondern um das Netzwerk zu sichern. Die Transaktion kostet keine Energie, die Sicherheit schon.

Deswegen ist der Energieverbrauch jedes einzelnen Blocks nach deiner Transaktion relevant für den individuellen Energieverbrauch weil deine Transaktion damit gesichert wird, nicht nur der erste Block der Transaktion selbst.

Das bedeutet aber genauso dass man den Energieverbrauch eines Blockes suxesive runter rechnen kann auf die Anzahl der gesicherten UTXO. Je weiter deine gesicherten UTXO zurück liegen desto „weniger“ Energie verbrauchen diese UTXO, da immer mehr Transaktionen bzw. UTXO dazu kommen die auch jeweils abgesichert werden (und damit vom neuen Block „profitieren“). Auf einen langen Zeitraum gesehen beansprucht ein einzelner Teilnehmer im Netzwerk also nicht wirklich viel Energie.

Beispiel:

  1. Bestätigung, 2000 Transaktionen inkl. deine werden „gesichert“. Dein Energieverbrauch ist der des Blockes geteilt durch 2000.

  2. Bestätigung, jetzt werden zusätzlich zu den Transaktionen in deinem Block nochmal 2000 neue gesichert. Energieverbrauch des Blockes durch 4000.

Eine Transaktion in den allerersten Blöcken „verbraucht“ heute also kaum noch Energie, da jeder neue Block die gesamte Blockchain absichert.

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naja wenn ich den Chart hier richtig verstehe

dann macht die Fee Reward an der Blockreward nur zwischen 2 und 20 Prozent, die meiste Zeit aber eher zwischen 2 und 5% aus. Insofern macht die Transaktions Reward nur einen recht kleinen Teil der Blockreward aus. Das wird sich in Zukunft, insbesondere in 4-20 Jahren, deutlich verändern. Aber im Moment sehe ich da wenig Korrelation.

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