Ich sehe da keinen Widerspruch. Man muss nicht gebildet sein, wenn man Kinder haben will. Man muss nicht die Quantenmechanik verstehen und durchrechnen wenn man einen Fuß vor den Anderen setzt, es reicht wenn man aus den Erfahrungen abschätzen kann, wie man seine Füße zum Laufen setzen muss. Ehr im Gegenteil: Wer jedesmal für die Bewegung diese hochkomplexen Berechnungen durchführen muss wie ein schlecht programmierter Roboter, der verbraucht für das Laufen deutlich mehr Energie als diejenigen, die das Laufen einfach gut abschätzen können.
EDIT: Oder ein anderes Beispiel: Für einen Fußballspieler, ein Fußballfan oder einem Quismaster ist es sehr relevant, wer wann vor 20 Jahren irgend ein Tor in irgend einem wichtigem Spiel geschossen hat. Es ist wichtig für diese Leute weil ihr Umfeld, also ein Teil ihres Weltbildes davon abhängt dass sie das wissen um mit ihren Freunden darüber diskutieren können. Aber einen Mathematikstudenten oder einen Physikstudenten interessiert dieses Wissen meist nicht wirklich. Und das liegt daran dass das Umfeld von diesen Menschen das Wissen nicht erfordert und das Wissen somit schlecht bewertet wird. Aber beide Weltbilder sind nicht einfach falsch weil beide Weltbilder für die jeweiligen Menschen ihre eigenen Vorteile bringen.
Wenn es also nur nach der Reproduktion der Menschen geht, dann haben die Kinderreichen Familien doch alles richtig gemacht, den ansonsten würden sie die Kinder nicht bekommen und ernähren können. Für sich haben diese also das richtige Weltbild. Einer Kinderreichen Familie ist genauso wenig gedient wenn sie jeden Mist mitmachen und dabei sterben. Auch diese Familien streben nach dem Leben und ihr Weltbild ist ausreichend um das Leben zu gewährleisten.
Was ich aber meine ist, dass Andere, die Forschen und tiefere Einblicke erlangen, die haben wegen ihrem Verständnis über die Welt einen Vorteil. Natürlich können diese den Vorteil für sich nutzen oder allen Menschen davon erzählen sodass diese den Vorteil auch bekommen.
Deine Aussage mag also stimmen, dass Bildung mit Kinderreichtum vielleicht antikorrelieren, aber diese Aussage widerspricht in keinster weise die Aussage, dass das beste Modell der Realität auch die besten Vorteile bringt. Das beste Modell ist nicht immer das detaillierteste Modell weil auch der Energieaufwand, dieses Modell zu berechnen und Vorhersagen zu treffen berücksichtigt werden muss. Das Beste Modell ist das, welches möglichst genaue Vorhersagen trifft bei gleichzeitig möglichst niedrigem Energieaufwand. Ein Modell, das immer falsch liegt ist genauso unbrauchbar wie ein Modell, das immer richtig liegt aber Jahre für die Berechnung benötigt oder mehrere Atomkraftwerke an Energie verschlingt.
Ich finde auch, dass KI zu sehr negativ gesehen wird oder überhyped wird. KI macht nichts anderes als Menschliche Entscheidungsprozesse zu simulieren. Also dass ein komplexes System genommen wird, in dem wegen der komplexität nahezu zufällige Prozesse ablaufen und aus diesem Zufall durch Änderung der Gewichte mehr oder weniger sinnvolle Ergebnisse zu erziehen. Der Unterschied zwischen einer KI und einem Menschen ist also nicht allzu groß und KI wird auch in Zukunft nicht übermenschliches vollbringen, nur die möglichen Gedanken beschleunigen.
Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen, dass KI wie Menschen wegen den Zufälligen Prozessen immer Fehler machen werden. Denn der Zufall im Entscheidungsprozess einer KI unterscheidet eine KI von normalen Algorithmen. Algorithmen sind meist deterministisch sofern nicht extra ein Zufallsprozess mit eingebaut wurde. Mit Algorithmen kann man also nahezu 100% nachvollziehbare Ergebnisse erzielen was mit einer KI nicht möglich ist. Eine KI mag vielleicht 99,99% richtig liegen aber sie wird nie 100% erreichen können. Und das macht KI für einige Anwendungen wie z.B. Tabellenkalkulation unbrauchbar, weil man sich dann nie sicher sein kann, dass das Ergebnis wirklich stimmt. Für andere Anwendungen, die Kreativität und Zufall benötigen wie z.B. Bilder mahlen oder Texte schreiben sind Kis also hervorragend geeignet aber für alles was exakt sein muss höchst ungeeignet.