Hallo zusammen,
anbei mein Bericht. Vorab, wie ihr wahrscheinlich schon entnommen habt war ich im FUD-Modus, selbstverschuldet. Ich hätte mich ja schon schon früher darum kümmern können, unabhängig von Ausgängen etwaiger Gerichtsurteilen in der Sache.
Gleich am Morgen des vergangenen Montags habe ich bei „JUHN Partner GmbH Steuerberatungsgesellschaft“ angerufen. Dort war ich mit der Rezeption oder einem Assistenten / juristischen Hilfskraft verbunden und habe den Fall geschildert. Er hat mich gleich unterbrochen und mir mitgeteilt, dass sie auf Steuerberatung spezialisiert sind und mein Fall bei einem Anwalt besser aufgehoben wäre.
Das habe ich bereits erwartet. Man konnte mich aber an eine Kanzlei weiterempfehlen, die auch in Köln ansässig ist. Dort habe ich gleich angerufen.
Ich war wieder mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter verbunden und habe meinen Fall geschildert. Er war sehr verständnisvoll und hat sich alles notiert. Habe ihm mitgeteilt, dass, falls wir aktiv werden, nur bis morgen Zeit hätten eine Forderung beim Insolvenzverwalter Stretto einzureichen.
Er teilte mir mit, dass er sich in die Thematik einlesen müsse und würde sich dann bei mir melden.
Wir haben aber noch E-Mail Adressen ausgetauscht, damit ich ihm schonmal meine Unterlagen zukommen lasse. Das habe ich auch direkt nach dem Gespräch getan.
Natürlich war es auch blauäugig von mir zu hoffen, dass ich innerhalb eines Tages eine Antwort darüber erhalten würde. Aber es geht ja in erster Linie erstmal darum, ob ich eine Forderung stellen soll oder nicht bevor die Abgabefrist (am nächsten Tag) verstreicht und ich mir evtl. etwas verbaue, falls bei Celsius doch noch etwas zu holen sei. Wie dem auch sei, er hatte mir zu verstehen gegeben, dass er sich am nächsten Tag melden würde.
Am nächsten Tag habe ich selbst noch etwas bezüglich Clawbacks recherchiert und habe eine sehr interessante Erkenntnis gewonnen, zu meinen Gunsten.
Der Mitarbeiter hatte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht bei mir gemeldet und habe ihm meine Erkenntnisse also per E-Mail mitgeteilt:
"…
Bezüglich dem Clawback-Zeitraum bin ich bezüglich des Datums vom 13. Juni ausgegangen. Das war der Tag, an dem Celsius die Auszahlungen stoppte.
Für die Berechnung des Clawback-Zeitraums, hätte ich wohl aber den Tag der Anmeldung der Insolvenz und Chapter 11 als Ausgangsdatum wählen müssen. Und das war der 13. Juli. (siehe Major crypto lender Celsius files for bankruptcy | Reuters)
Da meine einzigen beiden Auszahlungen am dritten und vierten April waren, und somit mehr als 90 Tage vor Anmeldung der Insolvenz liegen, sollte ich somit nicht von Clawbacks betroffen sein, wenn ich das richtig verstanden habe.
Diese allgemeinen Infos findet man auf zahlreichen Webseiten.
Und bezüglich dem Fall Celsius hat mir diese Seite sehr geholfen: PROHASHING
Dort steht unter anderem:
„Clawbacks occur in bankruptcy cases when the trustee recovers funds from creditors who were improperly paid in the time preceding the bankruptcy case. The period under consideration is 90 days prior to the filing, or withdrawals made after April 13, 2022.“
Meine einzigen Auszahlungen bei Celsius sind:
Internal id Date and time Transaction type Coin type Coin amount USD Value Original Reward Coin Reward Amount In Original Coin Confirmed
xxx, April 4, 2022, xxx, …
xxx, April 3, 2022, xxx, …
13.06. Celsius Auszahlungsstopp.
13.07. Celsius meldete beim US-Konkursgericht Insolvenz, nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzgesetzes, an."
Am Nachmittag hatte ich immer noch nichts von dem Mitarbeiter gehört. Ich habe dann nochmal zum Hörer gegriffen und angerufen: Hr. XXX sei in einer Besprechung, man werde ihm ausrichten, dass ich angerufen habe.
Bis heute nichts mehr von der Kanzlei gehört.
Und am 10.01. lief ja die Frist zur Abgabe einer Forderung aus. Der Gerichtstermin ist allerdings ausgefallen und das heißt auch, dass die Abgabefrist nun verlängert wurde.
Ich hätte also Zeit bis Ende Januar noch Forderungen zu stellen.
Allerdings weiß ich nicht wie ich mich verhalten soll, wenn sich nun doch nochmal jem. von der Kanzlei bei mir melden sollte. Ich finde man hätte sich ruhig bei mir melden können, auch wenn sie den Fall nicht annehmen.
Zumindest eine Mitteilung wäre angemessen gewesen. Ich bin drauf und dran ihnen eine E-Mail zu schreiben mit der bitte um Löschung aller Unterlagen und E-Mails gemäß DSGVO.
Ein Vertrag ist ja auch nicht zu Stande gekommen. Lediglich das Telefonat am Anfang lief wohl unter „Erstgespräch“.
Ach ja, da es wohl nicht uninteressant ist; bei einem möglichen Clawback geht es bei mir um 0,6 BTC. Ich gehe aber nicht davon aus, dass ich noch in diese Kategorie falle.
Ist viel mehr Text geworde als gedacht 
Das ist der Stand bis jetzt. Danke