Hallo Community,
Ich will euch in diesem Beitrag meine Gedanken zu CBDC und dessen Bedeutung für die zukünftige Wirtschaftsordnung vorstellen. Ich bin sehr gespannt auf eure Meinungen und hoffe auf eine lebhafte Diskussion. Zuerst einmal müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass Geld nicht gleich Geld ist. Es gibt heute im Wesentlichen Bargeld, Giralgeld, Zentralbankgeld und Kreditgeld, welches direkt von den Geschäfts- und Privatbanken erzeugt wird. Die Unterschiede zwischen diesen Geldarten sind von großer Bedeutung. Der digitale Euro CBDC, wird Zentralbankgeld sein. Und er wird in Konkurrenz gestellt werden mit den übrigen Geldarten. Uns ist, glaube ich, allen klar, dass unser bisheriges Geldsystem vor dem totalen Kollaps steht und nur noch künstlich, durch Gelddrucken, am Leben gehalten wird. Aus meiner Sicht wird man im Laufe der nun einsetzenden Wirtschaftskrise viele Geschäfts- und Privatbanken pleite gehen lassen. So verliert unsere Gesellschaft das Vertrauen in die alte Währung. Irgendwann wollen dann alle nur noch das neue digitale Zentralbankgeld benutzen. Die Zentralbank kann ja schließlich nicht pleite gehen. Die Zentralbank übernimmt mit diesem Schritt die komplette Macht über die Geldflüsse unseres Finanzsystems. Ernst Wolff, dessen Videos über unser Geldsystem ich sehr schätze, bezeichnet diesen Vorgang als „totalitären Finanz Faschismus“. Die meißten Menschen kritisieren hierbei die totale Überwachung des Konsumverhaltens unserer Gesellschaft und auch die Möglichkeit der Zentralbank, negative Zinsen zu erheben.
Ein ganz zentraler Aspekt wird bei der Kritik an CBDC jedoch völlig außer Acht gelassen. Die Zentralbank wird zur alles lenkenden Machtzentrale über unsere Wirtschaft, weil sie alleine entscheidet welche Unternehmen Kredite bekommen und welche nicht. Das ist sozialistische Planwirtschaft at it’s best. Der Albtraum jeden libertär denkenden Menschens. Im Anschluss wird wahrscheinlich auch noch eine europäische Schulden- und Fiskalunion beschlossen werden. Die völlige Entmachtung der Nationalstaaten ist das Ergebnis. Man fragt sich: Wie kann die Zentralbank so mächtig sein, einen Plan von solcher Tragweite umsetzen zu können. Die Antwort ist einfach. Die Zentralbank hat durch ihre Anleihenkäufe die Nationalstaaten in eine große Abhängigkeit gebracht. Ohne das quasi zinsfreihe Zentralbankgeld wäre der Großteil der Nationalstaaten pleite. Sie sind der Zentralbank komplett ausgeliefert. Die gute alte Masche des IWF. Erst Kredite verteilen, dann ausbeuten. Unzählige Male mit Ländern der 3. Welt praktiziert.
So, nun kommen wir zur Kernthese meiner Theorie. Was ist, wenn uns als Gesellschaft gar keine andere Möglichkeit bleibt, in Anbetracht der gewaltigen Herausforderungen unserer zukünftigen Wirtschaftswelt. Wir stehen in Kürze vor einer alles umwälzenden digitalen Revolution, die wahrscheinlich die Hälfte unserer heutigen Arbeitsplätze obsolet machen wird. Wir haben in Deutschland ca. 20 Millionen vollbeschäftigte Menschen, die den Laden am laufen halten. Halbiert sich diese Zahl, fehlen auch die Hälfte der aktuellen Renten und die Hälfte der Einkommenssteuer, unsere Sozialsysteme würden kollabieren. Unser gesellschaftlicher Zusammenhalt würde aufbrechen. Armut, Aufstände, Gewalt, politische Radikalisierung und vielleicht sogar Krieg wären die Folge.
Und genau das ist es, was unsere „superreichen Lenker der Welt“ scheinbar begriffen haben. Wenn der Wohlstand der Mittelschicht wegbricht, gibt es niemanden mehr, der ihre Produkte kauft. Mit dem Fall der Mittelschicht würden auch die Gewinne ihrer Unternehmen wegfallen. An diesem Szenario kann niemand Interesse haben. Das „World Economic Forum“ von Davos, wo sich unsere Eliten alljährig treffen, um die aktuellen Entwicklungen der Weltwirtschaft zu besprechen, hat ein neues Leitthema erkoren. „The Great Reset“. Die Kernaussage ist die Etablierung eines neuen Wirtschaftssystems. Der „Steakholder Kapitalismus“. Der kurzfristige Erfolg soll wieder dem langfristigen Erfolg untergeordnet werden. Im Prinzip geht es darum, nicht mehr ausschließlich den Gewinn zum Ziel des Unternehmens zu machen, sondern auch die gesellschaftliche Umgebung des Unternehmens finanziell mehr zu beteiligen. Mitarbeiter, Lieferanten, Infrastruktur am Standort, Umwelt, Nachhaltigkeit und vor Allem faire Steuern bezahlen. Steuerflucht verhindern. Die Gesellschaft soll mehr profitieren. Die Unternehmen werden durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz mittelfristig höhere Gewinne erwirtschaften. Der „Steakholder Kapitalismus“ ist eine Umverteilung von oben nach unten, ohne die es in der Zukunft wahrscheinlich nicht funktionieren wird. Die Zentralbank wird ein Grundeinkommen an die Menschen auszahlen, das von den Unternehmen finanziert wird.
Ich weiß, das ist nicht die Zukunft, die wir uns gerne wünschen, mit einem freien dezentralen Geldsystem. Es ist jedoch eine Utopie zu glauben, in freien Kapitalmärkten könnten die Unternehmen freiwillig zum „Steakholder Kapitalismus“ bewegt werden. Das würde niemals passieren. Dafür sind die heutigen Konzerne viel zu mächtig. Es braucht jemanden der diesen Umbruch dirigiert und umsetzt. Die Blockchain Technologie und Kryptowerte werden trotzdem in dezentralen Netzwerken unsere Wirtschaft neu konstruieren. Da führt kein Weg dran vorbei. Und der Bitcoin wird seinen Siegeszug weiter fortsetzen, indem er Unternehmen und Menschen ein maximal sicheres Wertaufbewahrungsmittel bereitstellt.
Die größte Überraschung in diesem hypothetischen Konstrukt war für mich die Erkenntnis, dass die „superreichen Lenker unserer Welt“ vielleicht doch etwas Gutes im Sinn haben könnten. Die vorherrschende Meinung der Abteilung „Aluhüte“ spricht da eher von skrupellosen, bösartigen, ausbeuterischen Kapitalisten. Inhaltlich mögen da einige Theorien richtig sein, sie ziehen jedoch die falschen Schlüsse daraus. Sie begehen den Fehler, immer nur das Schlechte in den Menschen zu sehen. Vielleicht haben unsere Machtzirkel doch ein Gewissen und es liegt ihnen etwas am Wohlergehen und Fortbestand unserer Zivilisation. Es könnten die selben Menschen sein, die unsere Welt zu einem riesigen „Finanzkasino“ gemacht haben und die jetzt unsere Welt wieder zu einem besseren Ort machen werden. Weil Sie begriffen haben, dass es so nicht funktioniert. Welch Ironie des Schicksals. Vielleicht wird die zukünftige Welt doch nicht so negativ wie viele glauben. Wenn wir die Arbeit gleichmäßig verteilt bekommen, müssen wir alle nur noch einen halben Tag arbeiten und haben den restlichen Tag Freizeit. Das ist doch ein schöner Gedanke. Denkt positiv. Die Welt da draußen ist besser als wir glauben.
Was denkt ihr darüber? Ist dieser Weg alternativlos, weil er realistisch umsetzbar ist?