BTC aus Coldstorage verkaufen

Hallo Community,

ich plane 2025 eine kleinere Menge BTC zu verkaufen.
Da mein „Stack“ über die Jahre aus unterschiedlichen Quellen gewachsen ist (Exchanges, DCA Anbieter) und ich brav UTXOs konsolidiert habe (auch mit Coinjoin gespielt), habe ich keine Zuordnung mehr welche Beträge ich wo gekauft habe.
Zwei Exchanges (Bison, eToro) haben bereits abgelehnt, BTC die nicht dort gekauft wurden, in EUR zu tauschen.

Frage: außer BISQ, gibt es einen regulierten Anbieter der gemixte/„fremde“ Coins annimmt?

Danke und viele Grüße
Martin

Na sauber, das kann ja was werden, wenn man mal auscashen will. Ich habe schon länger die Befürchtung, dass man über viele Jahre, über verschiedene Börsen angesammelte Bestände nicht mehr wird auscashen können, weil sich kein Broker die Mühe des Herkunftsnachweises machen wird.

Am Ende könnte man auf Bitcoin-Beständen hocken, die nicht mehr liquidierbar sind.

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Ich kann es leider bestätigen. Bei mir wird auch schon nachgefragt woher meine kleinen Bitcoin-Bestände kommen. Zum Glück hatte ich alte Belege aufbewahrt. Trotzdem stimmt dann die erste Einzahlungsadresse mit der jetzigen Wallet-Adresse nicht überein da manchmal auch was über andere Börsen ging. Ich versuche jetzt nach und nach zu verkaufen und dann sauber nachzukaufen mit Beleg den ich ordentlich abhefte.

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Bei Kraken hatte ich bisher keine Probleme.

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eToro habe ich nie auch nur in Betracht gezogen, aber für Bison wäre das enttäuschend.

@BISONApp stimmt das? Ihr akzeptiert keine Sats, wenn sie nicht bei euch gekauft wurden?

Vielleicht ist es dann eine Lösung, mit einer Cryptokreditkarte auszucashen, z. B. von Bybit? Zumindest mit „normalen“ Beträgen sollte das ja eigentlich gehen. Aber klar, wenn jemand eine größere Summe auscashen will, dann ist dieser Weg nicht so geeignet.

Die Frage muss erlaubt sein: Was nutzt ein Wertspeicher, den man nicht mehr in Fiatgeld tauschen kann?

Ich sehe dieses Problem schon lange. Niemand kann die Börsen dazu zwingen, Herkunftsnachweise umfangreich zu prüfen. Dafür haben die weder Zeit noch Personal, für die paar Euro Gebühren, die sie dafür einkassieren können. Also lehnen sie Bitcoin, die jahrelang in Cold Wallets schlummern, einfach ab. Und viele Börsen wie Bitwala/Nuri, wo man bspw. seine ersten Sats gekauft hat, existieren z.T. gar nicht mehr.

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Könnte mir gut vorstellen, dass es in naher Zukunft Services gibt, die sich auf solche Fälle spezialisieren. So eine Art Gutachter, die die Historie durchgehen, schauen ob die gebrachten Nachweise Sinn ergeben und dann am Ende einen Stempel drauf machen und sie für Börsen „freigeben“, sodass diese die BTC ohne Probleme annehmen, weil sie eben den Qualitätsstempel sehen. Wird natürlich ein bisschen was kosten.

Könnte mir aber beispielsweise auch vorstellen, dass es vllt in Zukunft in herkömmlichen Banken eine Abteilung oder einen Mitarbeiter gibt, der diese Aufgabe übernimmt, sodass man dann direkt bei seiner Hausbank seine BTC loswerden kann. Die werden irgendwann auch auf den Trichter kommen, dass man mit Kryptohandel richtig Kohle machen kann und sich diesen Service einige Prozent Gebühren kosten lassen.

Bisher sind mir solche Anbieter allerdings noch nicht bekannt. Bis es soweit ist, könnte man Workarounds nutzen wie Bitrefill (die wollen demnächst scheinbar auch ne Karte rausbringen), Bringin.xyz funktioniert ganz gut, weiß aber nicht wie seriös die auf Dauer sind (hätte da einen Empfehlungscode falls jemand interesse hat) und ein Kumpel hat mir von Luxon Pay erzählt. Die Karte nutzen wohl viele Leute die beim Poker, vor allem in Asien, ihre Gewinne in BTC und USDT ausgezahlt bekommen. Da bin ich mir allerdings auch nicht sicher, ob da alles so rechtens läuft :sweat_smile: habe da erstmal die Finger von gelassen, aber soll wohl sehr gut finktionieren.

Bei den drei von mir genannten Anbietern, braucht man (noch?) keine Mittelherkunftsnachweise und alle sind mit KYC. Bei Bringin.xyz hat man den Betrag der verkauften Satoshis in 1min auf dem Bankkonto, ist echt interessant

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Dazu musst du die Sats, die sich auf der ColdWallet befinden, ja erstmal zur Börse hin - und akzeptiert / freigeschaltet bekommen.

Schlimmer noch: Börsen könnten sogar staatlicherseits so stark reguliert werden, dass sie kaum noch legale Wege finden würden, eingehende Sats zu akzeptieren, ohne einen nicht profitablen Aufwand zu betreiben.

…am meisten natürlich, wenn man den „Endverbraucher“ erfolgreich im Fiat-System festnagelt und die spannende Bitcoin-Welt für sich und die großen Player im Finanzsystem behält. Genau diesen Trend beobachte ich aktuell ja bereits.

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Irgendwann kommt der Punkt, ab dem die Regulierung wieder in die andere Richtung geht.

Ich glaube, McDonald’s in El Salvador ist es egal, woher deine Coins kommen.

In der Zwischenzeit gibt es Bisq oder Bitrefill :smiley:

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„As of September 7, 2021, McDonald’s El Salvador began accepting Bitcoin payments at all 19 of its restaurants, as well as online and through the delivery app OpenNode“…

…meinste, die liefern auch bis ins Ruhrgebiet? :thinking: :nerd_face:

…wobei der allgemeine Trend „im Westen“ zur de-Legalisierung dieser Wege geht…

Ich dachte eigentlich, diese Probleme hat man nur bei in Europa regulierten Börsen. Bybit z. B. sitzt auf den Britischen Jungferninseln, da glaube ich nicht, dass die dann Probleme mit Herkunftsnachweisen haben. Aber klar, ich würde dann immer nur kleine Beträge nach und nach hinschicken und diese über den Monat verteilt mit einer Cryptocard auscashen.

OK, ich hab das jetzt auf meine „Bitpanda“-VISA Card bezogen. Da wird das sicher nicht so einfach.

Übrigens ist mir in diesem Zusammenhang aufgefallen, wie nachteilig „UTXO-Konsolidierung“ sein kann: Hast du die einzelnen UTXOs der Auszahlung bei der jeweiligen Börse noch, sollte ein Herkunftsnachweis sich erübrigen, wenn du diese zurück zur Börse schickst.

Hast du, wie ich, regelmäßig deine UTXOs von Bitpanda, 21Bitcoin, BSDEX, Strike, Pocket, Bitvavo zusammen gefasst - und zudem noch Experimente mit (Lightning-)Wallets gemacht, so sieht die Sache (vermutlich) schon etwas anders aus, auch wenn du keinen echten „Mixer“ benutzt hast.

Ich glaube, da sollte man hier bei der „Bitcoin-Bildung“ Neulingen aktuell nicht raten, die UTXOs zu „konsolidieren“, was ein schnelles Auscashen u.U. verhindern kann.

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Schau dir mal Lieferando an, die liefern sicher ins Ruhrgebiet und da kann man auch mir Sats bezahlen - ohne Herkunftsnachweis

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Ich bin auch Neuling, seit gut 15 Monaten am stacken.
Habe bisher hauptsächlich (den absoluten Großteil meiner Sats) bei Relai und 21BITCOIN gekauft und immer nur „größere“ UTXOs an meine BitBox gesendet - die sollte ich noch zugeordnet kriegen.

Gut zu wissen, ich denke man muss wirklich auf alles vorbereitet sein. Einfacher wirds sicher nicht

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Ich denke nicht dass ihre Forensik soweit gehen wird. Sie werden eher sehen dass du einen Betrag x an Bitcoin bei ihnen gekauft hast und werden erst Nachweise verlangen wenn dieser überschritten wird.

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Interessanter Gedanke, das könnte tatsächlich so sein und würde die Sache etwas abmildern. Vielleicht denken wir hier alle etwas zu kompliziert ;-).

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Vermutlich werden auch etwaige Restriktionen irgendwann zwangsläufig gemildert werden müssen. Schließlich ist es ganz normal dass Handelsplattformen auch irgendwann dicht machen. Es wäre vom Staat nur schwer begründbar den Handel zu unterbinden, weil man irgendwann alle seine Bitcoin auf nicht mehr existenten Börsen gekauft hat.

Und bis dahin könnte man auch einfach akzeptieren dass man seine Bitcoin im Moment nicht oder nur schwierig los wird. Es gibt schließlich schlimmeres, als ein Asset behalten zu müssen, das immer wertvoller wird :sweat_smile:

Hilft Dir bspw. gar nichts, wenn Du bei 21Bitcoin gekauft hast und diese Bestände dann an die Hardwarewallet geschickt hast.

Denn den Weg zurück zu 21Bitcoin gibt es nicht, d.h. man muss in diesem Fall schon eine andere Börse suchen, in der Hoffnung, dass man die bei 21Bitcoin gekauften Coins dort los wird.

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Ich denke, das ist zu einfach gedacht.

Die Risikobewertung wird schon an Hand der Historie der aktuellen UTXO inkl. vorausgehender UTXOs und Adressen gemacht. Mir wurde definitiv eine UTXO bei BSDEX arrestiert deren Einzahlungshöhe unter der bei BSDEX gekauften BTC-Menge war. Unterschätzt Data-Analytics nicht, Wahrscheinlichkeitscores als gewichtete Risikokennziffer sind jetzt nicht so rechenintensiv und auch nichts was jede Börse/broker individuell neu erfinden muss. Der Check einer eingezahlten UTXO lässt sich standardmäßig jederzeit von Dienstleistern von Börse/Broker über APIs in ihre Plattform einbinden.