Moin.
Ich wollte mal fragen, wie es euch emotional so geht. In der aktuellen Kampfphase. Die weak-hands scheinen zum Teil rausgespühlt. Das Bitcoin-Schiff hat den FUD-Sturm überstanden und ist natürlich nicht untergegangen. Das Bitcoin-Schiff treibt jetzt am Äquator ohne Segel und Tackelage, weil alles noch verstaut im Schiffsraum liegt.
Ich bin täglich am mitfiebern, wie weit es angesichts der aktuell sinkenden Liquidität durch die Notenbanken (Beginn des Taperings bei (temporär) steigender Inflation und (temporärem) Wirtschaftswachstum) noch nach unten gehen wird. Ich bin blank (trotz frugalistischem Lebensstil) und hab kein Geld um nachzuschießen. Bin aber am überlegen, meinen Lohn, den ich in der Zukunft verdiene, zu verpfänden und bereits heute in Bitcoin abzusichern. Indem ich einen Kredit als Investition (kein Konsumkredit) aufnehme. Hab ich bei BTC=50.000$ bereits einmal gemacht. Fühlt sich nach wie vor rational an. Auch wenn der Zeitpunkt vielleicht nicht der beste war.
Ich bin seit längerem schon im rabbit-hole. Ich sehe aber einen weiteren großen Sturm auf Bitcoin zukommen. Es gibt sehr große Mächte, die Bitcoin ans Bein pinkeln wollen. Ich bin 37 und wollte eigentlich mit 40 vom Ersparten leben. So wie ich den Kampf aktuell aber wahrnehme, kann die Adoption noch sehr lange dauern. Klar, Salvador ist jetzt am Drücker. Aber der IWF hat schon die Damenschrauben bzgl. Hilfsgelder angelegt. Scheitert El Salvador, dann würden wir um Jahre zurückgeworfen werden.
Was mir Mut macht ist, dass der lange Schuldenzyklus dem Ende entgegen geht. Gestern wurde im Blog vom Blocktrainer ein toller Artikel dazu veröffentlicht, bezugnehmend zu Ray Dalios „How the economic maschine works“. Wenn ich aber wiederum auf die Historie von Japan schaue, dann bin ich wiederum skeptisch bzgl. Adoptionsgeschwindigkeit. Die krebsen seit 40 Jahren rum mit ihrer Zentralbank und sind nicht müde, die Maschine am laufen zu halten.
Kurzum: mein Bitcoin-Enthusiasmus geht ein wenig in Resignation über. Vermutlich weil mir die Geduld fehlt. Und ich ein kleiner Schisser bin. Die FUD-People sind wieder in der Überzahl. Und mein Glaube leidet. Wenn Bitcoin eine Religion wäre, dann müsste ich heute unbedingt in die Kirche. Ich hab halt Angst, dass die Zeit des Bitcoin in der Zukunft liegt und ich dann 95 Jahre bin. Ich möchte jetzt bald ein Konsum-Umdenken (und nicht erst in 40 Jahren). Neues Bildungssystem. Bessere Lebensmittel. Weniger CO2. Mehr Nachhaltigkeit. Weniger Hass. Weniger Kriege. Weniger Staatsüberwachung.
Wie ergeht es euch? Seid ihr auch ein wenig ernüchtert? Oder ward ihr euch schon immer bewusst, dass Bitcoin nach der Zeit der Nicht-Beachtung, nach der Zeit des Belächelns in die Zeit des Bekriegens von außen eintritt? Versteht mich nicht falsch; ich bin 125% Bitcoin. Aber ich bin grad ein wenig depressiv bzw. ernüchtert. Dachte, jetzt dreht sich bald alles um Bitcoin. Geht’s euch ähnlich?