Ich würde gerne wissen wie man es Inhabern von Kleingeld Geschäften (<50€) schmackhaft machen könnte Ihren Kunden Bitcoinzahlungen zu ermöglichen. Im besten Falle natürlich ohne zwischengeschalteten Drittanbieter der noch ne Provision abstaubt. Gibt es jemanden der da Erfahrungen mit hat? Mir fallen mehrere Varianten ein, aber irgendwie fühlt sich alles noch nicht ganz durchdacht an, insbesondere wenn man bedenkt das der alltägliche Zahlungsverkehr zügig laufen soll. Auch wenn es sicherlich interessant ist mit Kunden erstmal 10 Minuten über Bitcoin zu reden und sich gegenseitig die Bildschirme zu zeigen etc. - In einem Biergarten oder einem Restaurant düst der Kellner im besten Falle mit seinem mobilen POS Gerät durch die Reihen und die Kunden scannen einfach den QR Code darauf, zahlen und sobald die Zahlung auf der Blockchain registriert (0 Bestätigungen) ist gibt es die Quittung gedruckt.
Welche Variante würdet Ihr empfehlen?
Einfach eine Softwarewallet, und eine public Adresse als QR-Code ausdrucken und aufhängen?
Eine Software Wallet, und bei jeder Zahlung eine neue Adresse generieren und dem Kunden mühsam über die Theke zeigen?
Einen eigenen Node aufsetzen, zb mit Raspiblitz, btcpayserver, Umbrel und das ganze mit nem kleinen Screen als Terminal vor die Kundennase?
Eine fertige Point-of-Sale Lösung, welche gibt es da?
Also ich akzeptiere ja nun schon seit 6 Jahren Bitcoins als Zahlung für Ferienwohnung und Ferienhaus an, aber bisher hatte ich erst 2 Kunden die tatsächlich danach gefragt haben. Bzw. muss ich sagen das diese 2 Kunden sich im Grunde wegen dieser Zahlungsmöglichkeit überhaupt meine Unterkunft ausgewählt hatten. Letztendlich denke ich sind gerade die kleineren Zahlungen unter 100€ nur über Lightning als realistische Zahlungsmöglichkeit interessant. Es will eben niemand einer 30€ Zahlung noch 5€ Gebühren draufpacken, damit die in der nächsten Stunde irgendwie validiert wird. Bei Lightning funktioniert das alles super easy, sofern das Netz die Zahlungsmenge verarbeitet bekommt. Da sehe ich die Zukunft im Bezahlen mit Bitcoin. Möglicherweise auch in Anbietern die auf Lightning aufsetzen wie Strike. Wenn das Zahlen so einfach wird wie das senden einer WhatsApp, dann nutzen das die Leute auch und ich glaube das wird so kommen.
@osito
Vielen Dank, das ist mein Fundstück der Woche ^^
@Makowski
Umbrel scheint echt geil zu sein, ich kenne es nur vom Hören-Sagen. Definitiv ein Test wert.
@kieselbert
Ich denke das es gerade bei kleineren Summen das klassische Henne-Ei Problem ist was es zu überwinden gilt. Das hier Lightning zum Einsatz kommen muss, sollte demnächst jedem klar sein. Aber gut das du es der Vollständigkeit halber nochmal erwähnst.
Um die Akzeptanz zu steigern, halte ich es für einfacher wenn man kleine Geschäfte davon überzeugen kann sich ein kleines Non-Custodial Lightning-PoS Terminal neben die Kasse zu stellen. Denn wenn das Angebot erstmal da ist, ist die Wahrscheinlichkeit auch höher das es genutzt wird.
Die optimalste Lösung die ich mir aktuell vorstellen kann, wäre eine herkömmliche Karte die über die bereits vorhandene Kassen-Infrastruktur in den Läden genutzt werden kann. Dabei ist die Karte mit meinem Wallet verbunden das mir die Freiheit gibt Zahlungslimits festzulegen, dh. Zahlungen bis 10 EUR nach temporärer Aktivierung im Wallet via NFC ohne Bestätigung, zb. max. 3/Tag. Zahlungen bis 50 EUR benötigen dann eine Kartenpin am Kassenterminal, und alles was darüber hinausgeht benötigt eine 2. Authentifizierung im eigentlichen Wallet oder so.
Und das du dich da mit deinen Ferienwohnung schon so früh positioniert hast finde ich übrigens prima.
wie läuft das genau? also ein Bekannter möchte nun Bitcoin anbieten für seinen onlineshop (über lightning) braucht der eine eigene node?
also der hat seine website über wordpress gemacht, da gibt es einige plugins um das bezahlen mit bitcoin zu ermöglichen. aber der braucht noch ne eigene wallet nehm ich an? hat da jemand erfahrung?
Es gibt mehrere Varianten: u.a. Klick-und-fertig Custodial und Lösungen mit eigener Node. Ich habe gestern einen woocommerce/WordPress Shop per BTCPay-Server angebunden.
ist vielleicht etwas Offtopic, aber ich muss mal los werden wie geflasht ich gerade von Lightning bin.
Habe seit 2 Woche meine eigene BTC / LN Node und ein paar Channel (ca. 3) aufgebaut. Nun wollte ich auch mal testweise etwas über Lightning kaufen und habe mich für einen 10€ Gutschein bei Bitrefill entschieden. Da die Mindestmenge, um ein Channel zu Bitrefill zu eröffnen mir etwas zu viel war hatte ich nicht wirklich damit gerechnet, dass meine LN Zahlung Erfolg haben wird, aber siehe da … über 3 Hops war es mir möglich über einen meiner Channel zu zahlen.
Sorry Leute, aber das ist ja wohl genial !!!
Wenn doch nur die breite Masse erkennen würde wie genial BTC und sein Potential über second Layer Lösungen als Zahlungssystem zu fungieren ist… vermutlich nur noch eine Frage der Zeit
Es ist wirklich ein geniales und vor allem günstiges Bezahlsystem. Die meisten haben es einfach noch nicht kapiert – und ich glaube es wird auch noch etwas länger dauern. Aber wir werden immer mehr!
Viele kleine Unternehmer haben ein Problem mit der Volatilität.
Kann man natürlich auch verstehen (die können nicht z.B. 6 Monate warten um ihre Rechnungen zu bezahlen)
Kann mir aber gut vorstellen dass diese Volatilität irgendwann in der Zukunft sehr stark zurückgehen würde, je mehr Akzeptanz und Volumen im Markt ist.
Dann wäre es praxistauglicher das als Ersatz oder Alternative anzubieten.
Im Grunde könnten kleine Unternehmen ja auch jetzt Zahlungen akzeptieren und regelmäßig in Euro/ Dollar usw. wechseln. Ich denke mal je mehr Zahlungsmöglichkeiten man anbietet desto attraktiver für die Kunden. Zusätzlich gibt es bei Lightning ja auch kaum Kosten verglichen mit Visa oder PayPal für Händler, die ne schöne Provision kassieren.
Also ich finde das mit der Volatilität wirklich ein etwas übertriebenes Argument. Erstens ist es ja nicht so, dass man von heute auf morgen 100% seiner Verkäufe über Bitcoin tätigen würde. Derzeit ist es wohl eher das Problem, dass die Mitarbeiter Wochen oder gar Monate warten müssen, bis der erste Kunde tatsächlich kommt, der mit Bitcoin zahlen will. Und dann haben die Mitarbeiter längst vergessen wie das geht!
Wer keine Volatilität will, kann schon jetzt die Bitcoin-Einnahmen direkt beim Kauf in Fiat wechseln, Opennode bietet das beispielsweise an. Und von den Gebühren ist man da auch nur bei 1%. Ist nicht gratis aber doch deutlich günstiger als Bargeld oder Kreditkartenzahlungen.
Ja, Debitkarte gibt es schon günstiger, Kreditkarte ist fast immer deutlich teurer. Bei Online-Zahlungen sind es aber auch 2,5%. Aber Sumup ist schon ziemlich günstig von den Gebühren. Natürlich sollte man auch noch den Auszahlungszeitraum beachten, also wann mann das Geld auf dem Konto hat. Nur Bitcoin hat Instant-Settlement!
ich habe mir vor ein paar Tagen die LN Wallet of Satoshi auf mein iPhone geladen, dann mit Bison ein paar Sats onchain hingeschickt, das hat ca. 24h gedauert. Um das bezahlen zu testen habe ich ein Spende-QR gescannt und und bezahlt, das ganze war so einfach und schnell, dass ich in Zukunft lieber mit LN als mit Kreditkarte zahlen würde.
hast du eine Idee, wie eine gewerblich Zahlung in BTC steuerlich behandelt wird?
Beispielsweise erhalte ich von einen Kunden nach Rechnungsstellung in BTC einen BTC-Betrag in € 1000,- Gegenwert zum z.B. 01.06.2021. Die BTC halte ich auf einer Wallet und konvertiere sie nicht in €. Zum Ende des Steuerjahres beträgt der Gegenwert in € 1500,-. Muss ich dann € 1500,- oder € 1000,- als Einnahme (Erhalt der Zahlung) angeben?
Da du ja bereits Einahmen in BTC durch Vermietung hattest, kannst du mir ggf. meine Frage beantworten. Natürlich völlig unverbindlich und auch als nicht steuerlich beratend.
Also meine unverbindliche Antwort dazu:
Steuerlich relevant ist der Gegenwert zu Zeitpunkt der Einnahme (in €), also in deinem Beispiel die 1000€. Danach hängt es etwas davon ab was für ein Gewerbe du betreibst. Normalerweise sind die Bitcoins dann ein Wirtschaftsgut im Firmenvermögen das du durch eine Privatentnahme in dein Privatvermögen überführen kannst. Spätestens zu diesem Zeitpunkt haben deine Bitcoins seit der Einnahme eine Kursentwicklung hinter sich die zu weiteren Gewinnen (oder Verlusten) geführt hat. Diese Spekulationsgewinne/Verluste sind dann steuerlich ebenfalls relevant. Bei mir z.B. sind es Einnahmen aus Vermietung, da hängen die Coins ja nicht in einer Firma. Das heißt es ist nur der Wert zum Zeitpunkt der Einnahme in € wichtig. Der kommt wie jede andere € Einnahme in die Steuererklärung rein und fertig.
Ich mach es so, dass ich BTC-Einnahmen an meine Firma (juristische Person) gleich als Privatentnahme ins Privatvermögen buche. Ich stelle also über die Firma eine Rechnung von 1.000 EUR. Die wird in Bitcoin bezahlt und an diesem Tag buche ich 1.000 EUR als Privatentnahme und behalte die Bitcoin privat. Das hat den Vorteil, dass es den administrativen Aufwand für mich reduziert. Natürlich muss ich dann als Privatperson aufschreiben, dass ich zu diesem Zeitpunkt Bitcoin im Wert von 1.000 EUR „gekauft“ habe, um sie später, wenn nötig, korrekt versteuern zu können.
Ob das so korrekt ist, und auf dich auch anwendbar ist, kann dir der Steuerberater deines Vertrauens sagen. Ich bin keiner und das ist keine Steuerberatung!
