Eine Empfehlung um bei aller Überzeugung/Wunschdenken/Informiertheit sich nicht um Kopf und Kragen zu investieren ist das Buch „Psychologie des Geldes“ von Morgan Housel. Es besteht aus 20 zeitlosen Erkenntnissen rund um Geld, Investieren, Gier, Vorsicht, psychologische Fallen, die Relevanz von Reserven/Liquidität um im langfristig im Spiel zu bleiben und sich nicht einseitig an Ereignissen mit geringster Eintrittswahrscheinlichkeit die Finger lebenslang zu verbrennen.
Finde das Buch gerade für die versuchte All-In-BTC-Fraktion ein Must-read, nicht weil deren Überzeugung Plan nicht aufgehen könnte, sondern für den Fall „Was ist wenn es doch alles anders kommt“.
Gibt es überhaupt irgendwas von Wert das ohne das Interesse von anderen funktioniert? Ich meine sei es Immobilien, Gold oder Fiatgeld. Funktioniert alles ja nur solange wie andere daran ein Interesse haben. Insofern ist das bei Bitcoin nicht anders. Oder meinst du das irgendwie anders?
Stimmt natürlich. Aber auch da kann ich wieder fragen, gibt es etwas von Wert was nicht durch ein unwahrscheinliches Erreigniss kollabieren könnte? Eine Regierung kann eine Hyperinflation der Währung auslösen. Man könnte unerwartet extrem viel Geld finden oder extrem energieeffizient Gold künstlich im Reaktor herstellen.
Ich sehe dass viel entspannter. Vielleicht ist es auch gut dass diese Fehlannahmen viele von Bitcoin erstmal ferngehalten hat. Ohne das hätten wohl viel mehr Leute irrational in Bitcoin investiert und die Blasenbildung wäre noch schlimmer ausgefallen. Und generell denke ich, irgendwo gibt es eine Grenze bei der Anpassung an die Fiatgeld. Die Leute müssen teilweise lernen das Bitcoin anders ist. Wir müssen nicht alles dem Fiatsystem angleichen. Das erinnert mich an die Bemühungen Linux Betriebssysteme möglichst Windows artig zu gestalten, damit der unflexible Windows Nutzer möglichst geringe Hemmungen hat Linux zu benutzen.
Bin gar kein Freund von so was. Bin mehr dafür die Leute zum umdenken zu ermuntern.
Guter Vergleich, denn inzwischen hat sich (von der Masse unbemerkt) Linux qualitativ weit über den Windows-Kram erhoben und eine ganz andere Ebene des Computings erreicht. Wer sich bisher noch nicht mit Linux befasst hat, läuft Gefahr, ein Knecht von Microsoft zu bleiben, mit allen Nachteilen.
(Ich verwende privat seit 15 Jahren nur noch Linux aber bin beruflich gezwungen, einen PC mit Windows zu nutzen, deshalb weiß ich, wovon ich spreche…)
Diese Tabelle gibt mir zu denken. Sie zeigt, dass das jährliche Wachstum des Bitcoin-Preises durchschnittlich 150% beträgt. Selbst wenn man die Extremfälle mit 1473%, 5507% und 1331% um eine Stelle kürzt landet man immer noch bei ca. 100% Durchschnittswachstum.
Nun hört man aber überall, dass dies so natürlich nicht weiter gehen könne und man mit erheblich weniger Wachstum rechnen muss, weil ja bereits so viel Marktkapitalisierung aufgebaut wurde. Also wird etwas prognostiziert was gegen die Erfahrung der letzten 13 Jahre spricht. Das ist wie wenn 13 mal ein Auto um die Ecke kommt und in 10 Fällen ist es ein grünes Auto. Und dann sagt man sich, ok ab jetzt werden aber nur noch sehr wenige grüne Autos kommen. Auf welcher Grundlage aber? Warum nach 13 Jahren und nicht nach 20 oder warum nicht schon vor 5 Jahren?
Welche These ist gewagter? Das nun nach 13 Jahren der Trend mehr oder weniger plötzlich einbrechen wird und man bald im Durchschnitt deutlich unter 100% liegen wird? Oder dass es erstmal für viele Jahre weiterhin bei 100 oder 150 Prozent bleibt?
Reine Statistik. Du stellst hier verschiedene Szenarien gegenüber. Wäre Kapitel grenzenlos, würde BTC einfach so weiterwachsen.
Erweitere dein Autoszenario mit der Annahme, dass ursprünglich um der Ecke 100 Autos standen, von denen 70 grün sind. Es werden weitere Autos bereitgestellt, aber keines ist mehr grün. Das heißt es bleibt bei 100 Autos, aber die grünen werden immer weniger bis gar keines mehr kommt.
Fällt mir bisschen schwer zu glauben dass der Wachstum bald um ein vielfaches fallen wird. Bei einer so geringen Bitcoin Adoption könnte es für Bitcoin sogar gefährlich werden, wenn der Wachstum sehr stark rückläufig ist. Der Preis ist für die Massenadoption wichtiger als die reinen Fakten.
Wenn man annimmt dass der Bitcoin Preis in 30 Jahren bei 1 Mio. Dollar liegen könnte, dann wäre das im Durchschnitt ein Preisanstieg von ca. 10% jährlich. Das kann doch nicht sein?
Ich denke auch das es die nächsten Jahre noch nicht drastisch weniger wird, wie du sagst in erster Linie aufgrund der geringen Adoption.
Wenn wir uns jetzt nur mal die ETFs anschauen, wie viel Geld jetzt schon dort reingeflossen ist, nur innerhalb ca. eines Monats. Wie sieht das erst in ein paar Jahren aus wenn alle an der Wallstreet es mitbekommen haben, big money von der Industrie + größere Adoption in der Bevölkerung + Staaten die mitmischen. Der große Knall kommt erst noch.
Ich würde sagen das die Marktkapitalisierung keine große Rolle spielt, außer wenn BTC neue Allzeithochs erreicht und dadurch mehr Aufmerksamkeit in den Medien bekommt, außer vielleicht etwas psychologisches wenn Leute sehen das die Marketcap 10x höher als Gold ist und deshalb alle denken, jetzt muss es wieder runter gehen.
Stellen wir uns vor, nach diesen scheinbar 13 magischen Jahren kommt nun alles anders und wir sehen in den nächsten 10 Jahren Wachstumsraten, die niemanden mehr groß aufhorchen lassen werden. Bitcoin wird von der Preisentwicklung langweilig. Es ist nur noch gut zum sparen und für die Rente. Wir haben also wahrscheinlich noch nicht mal eine Adoption von 1% und wir müssen schon davon sprechen, dass sich der Preis nun allmählich stabilisiert? Ok, und wer glaubt das?
Ich will einfach nicht zu optimistisch sein und hoffe, dass ich vlt in 15 Jahren in Rente kann. Das ist mein Zeithorizont.
Werde lieber überrascht als enttäuscht und nutze das um mich hin und wieder mental zu bremsen, um auch auf den Wurstkäse vorbereitet zu sein, rein mental.
Mit 0.1 Bitcoin könntest du in 15 Jahren möglicherweise Bitcoin im Wert von rund 2 Mio. Euro besitzen. Ausgehend von einem jährlichen Preisanstieg von 50%. Ich denke aber auch dass der aktuelle Trend irgendwann stark nachlassen muss. Weil sonst ein Bitcoin anfängt 50 Mrd. Dollar zu kosten. Und bei der Vorstellung lässt mein Optimismus auch stark nach.
Das ist übrigens keine persönliche Prognose von mir. Das sind nur wenn dann Überlegungen mit verschiedenen möglichen Szenarien. Vielleicht ist 0.1 Bitcoin in 15 Jahren auch „nur“ 100.000€ Wert. Ich finde es nur interessant wie sehr dann der bisherige Preisanstieg nachlassen müsste um dann im Vergleich zu früher eher moderate Preisanstiege zu erzeugen.