Es geht mir schon länger durch den Kopf und es wird für mich Zeit, es rauszulassen.
Mir fällt auf, dass Veranstaltungen rund um Bitcoin preislich sehr hoch angesetzt werden. Das sieht für mich so aus, als möchte man absahnen oder bewusst nur die Protzenliga ansprechen, die bereits bei einem oder mehreren Bull-Runs fett abgesahnt haben.
Vor allem stößt mir die BTC0815 auf. Da werden sogenannte BTC-Stars auf der Bühne gefeiert, sitzend auf protzigen Luxus-Ledersesseln. So wird kein Mick Jagger verwöhnt, obwohl ich es ihm gönnen würde. Er wird sein Koks selber zahlen.
Die Preise für den Zutritt zum Blocktrainer Beach sind mir auch zu hoch.
Für mich steht die gebotene Leistung zu keinem Verhältnis zu den Kosten und ich habe den Eindruck, dass heute jeder Geld für seine Hobbies in den Hals geschoben bekommt.
Da les ich lieber ein Buch und engagiere mich mit einer Kiste Bier beim Dorfverein.
Dazu wird man so nicht die Masse erreichen. Zusammengefasst, ist das scheiße und nicht das was Bitcoin eigentlich ist.
Deine Kritik ist für mich schwer nachzuvollziehen.
Alle BTC Events, die ich kenne, sind am Rande der Profitabilität. Vielleicht jetzt mal abgesehen von Miami Beach.
Ist für dich kein Ticket erschwinglich, werden manchmal „Sozialtickets“ angeboten.
Die Redebeiträge werden meistens veröffentlicht, so dass man nicht unbedingt dabei gewesen sein muss.
Für den sozialen Aspekt kannst du Einundzwanzig Meeting in deiner Nähe besuchen. Oder weiter weg, wenn du in deiner Umgebung schon jeden kennst.
Alternativ steht dir natürlich auch frei, ein Event/Meeting zu organisieren, wenn „alles andere scheiße ist“.
Ohne zu wissen wie viel die Veranstalter ausgeben und einnehmen finde ich es etwas unfair von Abzocke zu sprechen. Beim Blocktrainer Event wurde doch im Vorfeld versucht die Getränke günstiger zu machen oder für Wasser einen Pauschalpreis zu bezahlen. Aber wollten die nicht machen. Da frage ich mich wer wirklich wen abzockt.
Was soll ich denn mit einem Sozialticket, wenn ich mir ein richtiges leisten könnte? Damit Andere dann meinen Anteil mitbezahlen, weil ich dafür zu geizig bin?
Mir geht es ähnlich. Finde viele Dinge im Space überteuert. Veranstaltungen, Steelwallets, Stundensätze für Beratungen (z.B. von bcyber) etc.
Bin aber nicht die Zielgruppe, investiere das gesparte Geld in BTC und Leute zahlen ebenfalls unverschämt viel für meine Leistung. Daher alles in Ordnung und jeder kann für sich entscheiden.
Muss man auch nicht! Am besten i.d.R. an einem vorbeiziehen lassen.
Ein dickes Dankeschön geht übrigens raus an Peter, der die erste BTC22 mit ordentlich Schulden beendet hat. Ich hoffe das wird auf den nächsten Konferenzen irgendwie wieder ausgeglichen!
Letztendlich reguliert sich der Preis durch die Nachfrage. Wenn es eine Bereitschaft gibt wirklich überteuerte Preise zu bezahlen dann kann das verschiedene Gründe haben. Der eine oder andere hat im Space sicher finanziell ausgesorgt. Generell zieht Bitcoin auch (nicht nur) Menschen an die das nötige Geld haben um zu investieren. Es kann aber auch an der Begeisterung der Leute liegen. Wenn das Thema Bitcoin und alles was damit zu tun hat einem sehr wichtig sind dann ist man auch bereit mehr zu zahlen.
Was auch immer die Gründe sind. Wenn jemand mit seinen Preisen erfolgreich ist, dann kann man dagegen nicht viel sagen. Sie nehmen anderen ja nicht die Möglichkeit günstigere Preise anzubieten. Sie bieten regelrecht einer potenziellen Konkurrenz mit niedrigeren Preisen Kunden abzugreifen.
Auf jeden Fall wird kein Händler seine Preise senken, nur weil es Leute gibt, die sagen, es sei zu teuer. Die wirksamste Kritik ist den Preis nicht zu bezahlen.
Ich glaube was BTC-Punk versucht hat zum Ausdruck zu bringen ist, dass die Preise in diesem Space undurchsichtig hoch sind.
Bei Bitcoin und in der Community wird immer damit geworben sich eine niedrige Zeitpräferenz anzueignen, keinen unnötigen Konsum zu generieren, Sparsam zu sein, anderen zu helfen, Rücksicht auf sich auf andere und auf die Umwelt zu nehmen usw. usw.
Dann gibt jetzt seit 2 Jahren die Konferenzen die an jeder Ecke entstehen und es werden Preise aufgerufen die man teilweise noch nicht einmal für einen VIP-Seat bei einem Konzert oder einer Sportveranstaltung zahlt.
Bei einem Konzert oder der Sportveranstaltungen kann man sich vielleicht die Brücke zu den Ticketpreisen etwas besser Bauen weil man weiss was die Jungs und Mädels so verdienen und wer und was im Hintergrund aktiv ist und was da so passiert.
Bei unseren Bitcoin Events ist das glaube ich noch nicht so klar. Hier geht man wahrscheinlich davon aus dass alle Teilnehmer für Luft und Liebe auftretten, die ganzen Merch, Hardware, Software und sonstigen Stände vorbei kommen und das alles für ein nettes Dankeschön machen und somit der Veranstalter ja quasi nur die Location als Fixen Kostenfaktor hat.
Ich denke BTC-Punk hat einerseits recht dass die Preise unverhältnismäßig wirken aber andererseits die Preise in den letzten 2 Jahren einfach deutlich angezogen haben in Dollar und Euro. Ich denke es liegt an der Inflation und den damit verhältnismäßigen Preisen, die die Menschen gewohnt sind.
Vergleicht man die Bitcoin-Konferenz-Preise mal mit Musikveranstaltungen, dann merkt man, dass diese auch in ähnlichen Preis-Kategorien liegen.
(In dem Artikel werden z.B. die aufwendigen Pyroshows als Preistreiber genannt, aber wenn man dass z.B. mit Pyrotechnik in Sportveranstaltungen vergleicht, dann geht auch Pyro sehr viel billiger als der Preis rechtfertigt)
Wenn man dann noch die Infos dazu nimmt dass z.B. die letzte Bitcoin-Only-Messe mit 60.000€ trotz der teuren Tickets noch insgesamt Verlust gemacht hat…
Ja einerseits kann man den Veranstaltern immer vorwerfen nicht gut genug mit dem eingenommenem Geld zu haushalten, andererseits sind solche Veranstaltungen wirklich auch sehr teuer, vor allem im Vergleich dazu was wir als teuer kennen, Inflation sei dank.
Ein weiteres Beispiel ist, dass ein anderer Youtuber in Coronazeiten ein Blueprint von Flugzeugen als Wandbild zum Verkauf angeboten hat und das mit über 100€ als maßlos überteuert angeprangert wurde. Der Youtuber hat dann vorgerechnet wie sich der Preis zusammen setzt und er aus dem Verkauf weniger als 10€ selber verdient, dafür aber den Aufwand vom Versenden, Rückabwickelungen usw. hat. Und ich kann bestätigen, dass alleine ein billiger A1 Druck auf Papier 2019 schon 80 € und mehr kosten konnte.
Mal übersetzt in Blocktrainer-Beach-Preise: von einem verkauftem Ticket hätte man sich nichtmal 2 A1 Ausdrücke leisten können, 2019. Nach der Pandemie ist das bestimmt nicht billiger geworden.
Also einerseits gebe ich BTC_Punk recht, dass die Preise teilweise unverhältnismäßig auf Veranstaltungen sind. Das kann man sehr gut an den Getränkepreisen sehen die auf Veranstaltungen bis zu 10 mal höher sind als im Einzelhandel vor der jeweiligen Location. Daran kann man erkennen dass die Besucher gemolken werden und das Lebensnotwendige Bedürfnis nach Wasser ausgenutzt wird.
Auf der anderen Seite gibt es Kosten, die wirklich hoch sind für Location, Personal usw. Ich meine möchtest du für 10€ Mindestlohn auf so einem Event einmalig 10 Stunden am Stück arbeiten und dafür gerade mal 100€ bekommen? Das macht man vielleicht als begeisterter Bitcoiner der sich das leisten kann aber sein Leben kann man so mit Sicherheit nicht finanzieren. Und für Konzerte wäre die Stundenanzahl ja nochmal wesentlich kürzer sodass vielleicht nur 50€ für 5 Stunden raus kommen. Natürlich muss der Veranstalter da einen höheren Lohn zahlen. Die frage ist eben: Welcher Lohn wäre gerechtfertigt? Aber alle solche Ausgaben müssen eben über das Ticket gegenfinanziert werden.
Das einzige Mittel dagenen wäre, wenn jeder Veranstallter seine Einnahmen und Ausgaben transparent offenlegen würde sodass jeder nachschauen könnte und für sich sagen kann: ja diese Ausgaben waren gerechtfertigt oder nein: Das könnte ich deutlich günstiger zu einer besseren Qualität anbieten.
Grundsätzlich hast Du Recht. Jeder soll für eine erbrachte Leistung einen Preis aufrufen können, wie er mag.
Aber, dadurch entsteht auch eine gewisse Homogenität.
These: Wäre das Blocktrainer Event günstiger, so wäre der Altersdurchschnitt womöglich etwas geringer.
Ja, jeder kann günstigere Events organisieren. Aber nein, nicht jeder heißt Blocktrainer. Es ist eben nicht nur BTC Event, sondern auch Community Event. Die Reichweite lässt sich nicht kopieren. Und die darf man sich bezahlen lassen. Aber dann ist es auch gutes Recht, dass hier manche Personen Kritik an den Preisen äußern.
Die Person allein schafft eben einen gewissen Burggraben. Habe auf jeden Fall ziemlich viele Menschen ein Bild mit Roman machen sehen.
Klar, kann man den Preis einfach nicht zahlen. Aber bei 100.000 Followern ist das Risiko eine Location für 1000 voll zu machen eventuell gar nicht so hoch.
Ich will nicht von künstlicher Verknappung sprechen, aber das ist auch eine Preisschraube. Preise entstehen eben auch durchs Angebot.
Ich habe eben auch, das Gefühl, dass die Preise schon relativ hoch sind. Ich vergleiche ebenfalls mit einem Konzert. Ich habe genauso Tontechnik. Ladenmiete. Band mit Gage. Sicherheitsteam und co. Kleinere Künstler, die ich mag, wo ~1000 Leute kommen - ja, was zahlt man da, 30€?!
Und ich glaube zum Teil ist es eben tatsächlich so. Am Ende auch nicht immer unfair. Reichweite gegen Aufmerksamkeit. Für StartUps ein guter Tausch. Und gleichzeitig sind manche Vorträge eben auch in einer Qualität, wo ich eher geringere Gagen erwarte. Oder wenn der Vortrag für die Buchwerbung genutzt wird, dann finanzieren die Mehrverkäufe vielleicht den Auftritt.
Lange Rede kurzer Sinn.
Ich glaube man unterschätzt die tatsächlichen Kosten als Laie enorm. Wie viel Zeit in die Orga fließt. Alles Arbeitsstunden, die bezahlt werden wollen. Location, Technik, Sicherheit, Einlass, Anfahrten, Verpflegung… Und am Ende müssen Roman und sein Team auch ihre Miete zahlen.
Gleichzeitig sollte man die Kritik anhören und überlegen, wie man mehr Menschen Teilhabe ermöglichen kann. Zeltplätze für Übernachtungen, um Nebenkosten geringer zu halten. Das Event grundsätzlich skalieren. Also größere Teilnehmerzahlen, bei geringeren Preisen. Deals mit der Location, wie Umsatzbeteiligung an den Getränken etc. Mehr Sponsoren ins Boot holen. VIP Tickets (mit mehr Leistung) um die anderen Tickets querzufinanzieren.
Ich glaube, man muss sich einfach von der romantischen Idee von Bitcoin lösen. Am Ende geht es (auch) um Geld und diese „Branche“ ist nicht besser oder schlechter als andere. Bitcoiner sind kein Stück rationaler und geben ebenfalls verhältnismäßig viel Geld für Dinge aus, die sie eigentlich nicht brauchen. Das ist menschlich und Bitcoin ändert daran nichts. Zumindest bildet sich in der Szene immer mehr der gesellschaftliche Schnitt ab und der besteht eben nicht aus Cypherpunks oder „BTC-OGs“.
Verträumte Vorstellungen von bewusstem Konsum, Eigenverantwortung und Rationalität haben im Menschen Grenzen.
Da ich kein Stück besser bin, ist das für mich in Ordnung.
Naja, es gibt doch den Unterschiede dass man als Bitcoiner überlegt wofür es sich lohnt Geld auszugeben. Und bei einem Bitcoin-Event ist doch nochmal ein größerere Faktor Bildung als bei ein Musikkonzert (sofern man das auswendiglernen von Musiktiteln nicht auch als Bildung bezeichnet). Das Netzwerken wird es wohl bei beiden Events geben wobei ich behaupten würde dass das Netzwerken auf einem Bitcoin Event momentan noch wichtiger ist als bei einem Musikkonzert.
Rational ist eben nicht, dass man alles immer spart und überall so wenig wie möglich ausgeben zu müssen sondern rational ist genauso zu Leben und zu schauen wofür man sein Geld effektiv ausgibt und dass sich das Ausgeben lohnt weil man durch andere Dinge belohnt wird die man eben nicht einfach überall an jeder Ecke hinterhergeschmissen bekommt.
Es lohnt eben nicht immer nur das billigste klapprige Auto zu nehmen wenn man bei jeder Kurve angst haben muss dass man das Auto wegen einem Achsenbruch in die Leitplanke rommelt. Aber um von A nach B zu kommen muss es auch nicht das teurerste Auto sein.
Das würde ich nicht sagen. Aber das kann ich erstmal nur auf mich und mein Bitcoiner Umfeld sagen. Keine teuren Uhren oder jedes neue Handy, anders als viele meiner Non-Bitcoin Freunde. Natürlich kann das auch falsch sein.
Vor allem erfordert es Zeit sich anzupassen. Aber ich gebe dir Recht, dass viele Bitcoiner, die groß von Eigenverantwortung und dem freien Markt reden, am Ende doch nach der Hilfe des Staates rufen, wenn es um ihre Bedürfnisse geht. Ist noch ein weiter Weg, da wir als Gesellschaft (gefühlt!) so abhängig vom Wohlwollen des Staates sind.
Stimme dir zu aber genau darum geht es ja. Reden wir hier von einem Dacia zum Preis eines Audis oder darüber ob es überhaupt ein Audi sein muss?
Aber das muss eben jeder individuell beurteilen. Preis-Leistung stimmt für mich in vielen Fällen nicht.
Das hat aber nichts primär mit Bitcoin zu tun. Auch im Fiatstandard hat man diese Denkweise oder nicht. Zum Schwur kommt es ohnehin erst, wenn relevantes Vermögen da ist und man verzichtet, obwohl es vermögenstechnisch keinen Unterschied macht.
Ich will nur nochmal hervorheben, dass es mir persönlich nicht um rationales Verhalten geht, und ob der Preis gerechtfertigt ist oder nicht.
Ich finde es spannend über die Konsequenzen zu sprechen. Wie man die bewertet ist natürlich subjektiv.
Höhere Preise verschließen einem Teil der Gesellschaft den Zugang zu solchen Events. Es ergibt sich ein weniger diverses Publikum.
Jetzt wird es Menschen geben die sagen: „Ja, das ist eben so.“
Und andere, die sagen: „Schade. Vielleicht gibt es ja Möglichkeiten irgendwie die Preise geringer zu halten, um mehr Menschen den Zugang zu ermöglichen.“
Analog:
Man stelle sich eine rappelvolle Craftbeerbar vor. Jung bis alt treffen sich. Das Bier ist günstig. Nun hebt der Betreiber solange die Preise an bis die Bar nur noch moderat gefüllt ist. Die Studierenden verschwinden. Der Laden läuft nach wie vor. Die Publikumszusammensetzung ist eine völlig andere. Damit ist die Erfahrung der Bar eine völlig andere. Kein Begegnungsort der Generationen mehr.
Alle wollten gutes Bier. Nicht alle können die aufgerufenen Preise mehr bezahlen. Voll ist der Laden trotzdem.
Die einen werden sagen: „Na und. Ich bekomm’ mein leckeres Bier.“
Andere werden sagen: „Schade. Das Publikum war irgendwie mal netter.“
Am Ende geht es auch um die Gewinnerzielungsabsichtdes Unternehmers. Diese muss noch mal aus eigenem Antrieb kommen sondern ist systemisch bedingt. Wenn man sich als Unternehmen davon versuchen möchte ab zu heben wäre es wohl am besten seine Zahlen offen zu legen.