Bitcoin: Der Spiegel des Menschen Mehr Gerechtigkeit oder nur ein neues System der Ungleichheit?

Vielleicht ist Bitcoin gar nicht die Lösung sondern einfach nur ein Spiegel. Ein Spiegel dafür wie der Mensch wirklich tickt. Wer früh dabei war gewinnt. Wer keinen Zugang hatte keine Bildung oder kein Startkapital schaut in die Röhre. Ist das nicht genau das was wir am Fiat System kritisieren

Wenn sich im Bitcoin Netzwerk dieselben Muster zeigen wie Machtanhäufung Gier und Ungleichheit dann stellt sich doch die Frage ob das eigentliche Problem nicht viel tiefer liegt. Vielleicht nicht im Geldsystem sondern im Menschen selbst

Bitcoin wirkt auf viele wie eine mathematisch gerechte Alternative. Aber am Ende braucht es trotzdem Menschen die rational denken langfristig planen und nicht bestechlich sind. Gibt es diesen Menschen wirklich oder ist das eine Wunschvorstellung.

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Richtig. Eine reine Bitcoinwelt ist meines Erachtens höchst unwahrscheinlich, aber gäbe es sie, wäre sie wohl der feuchte Traum eines jeden autoritären/absoluten Herrschers. Das wäre keine gerechtere Welt, sondern es herrschten massive Abhängigkeiten der Besitzlosen von den Besitzenden an Land, Produktinsmitteln, Ressourcen usw. Es herrschte ständiger Kampf und Krieg um eben diese.

Das wäre ein zivilisatorischer Rückschritt vergleichbar mit der Epoche des Feudalismus aber mit den technologischen Errungenschaften von heute. Grauenhafte Vorstellung.

Interessanterweise wird einem das aber als Paradies verkauft, was aus der Logik heraus und der Betrachtung der Geschichte überhaupt keinen Sinn ergibt. Da reichen einfache konkrete Beispiele an denen man das sofort aufzeigen kann, trotzdem wird stur daran festgehalten, dass das eine tolle Welt wäre.

Wahrscheinlich weil die alle glauben, dass sie zu den krassen Gewinnern in einer solchen Welt gehören würden, oder, weil sie wissen, dass es diese Welt nicht nochmal geben wird. ;)

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Also bis jetzt schafft es die Fiatgeld-Welt, mit der genauen Bestimmung, wer auf die unlimitierte Ressource „Geld“ zugreifen darf und wer nicht, mit deutlichem Abstand am Besten autoritäre und absolutistische Systeme zu etablieren.

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Ist das so? Verhungerst du hier wenn du nicht arbeiten gehst für jemanden der Land oder Produktionsmittel besitzt?

Nee. Tust du nich.

Im Feudalismus oder im Anarchokapitalismus bzw. in einer reinen Bitcoinwelt würde es kein Sozialstaat geben. Du müsstest zu allen Bedingungen arbeiten oder verhungern wenn du selbst nichts besitzt.

Hatten wir schon. Haben viele andere Gesellschaften heute auch noch. Brauchen wir nicht.

..was ist denn das für eine Bitcoinwelt. Also in meiner erdachten Bitcoinwelt wird es weiterhin Konstrukte wie Staaten geben und auch Programme für Bedürftige..

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Gute Frage von @cubaisback.
Lässt sich nicht so einfach beantworten. Aber wie auch immer sich das entwickelt, es wird so lange dauern, dass viele von uns nicht mehr miterleben. Meine Prognose für die nächsten 25 Jahre: Bitcoin bleibt hauptsächlich digitales Gold.

Moderne Staaten finanzieren sich nur über Fiat.

Reine Bitcoinwelt wäre wie im Prinzip wie als die Menschen nur Gold und Silber hatten.

Also keine Kredite letztlich. Zumindest in der Form, dass man damit in grossem Stil finanzieren könnte.

Wenn ein Staat was bauen will, müsste er ja erst warten bis er die Bitcoins auch hat. Oder man hätte eine ewig lange Vertrauenskette in die Zukunft. Das macht ja keiner. Alle wollen ja bezahlt werden sofort.

Und für soziale Ausgaben wär ja auch kein Geld da. Heute „druckt“ man das eben wenn es fehlt. Ist ein Nachteil in vielerlei Hinsicht, aber auch ursächlich für unseren Wohlstand auf der anderen Seite

Du überinterpretierst hier ganz stark.

Bitcoin ist nicht die Lösung für alle Ungerechtigkeiten der Welt, die Dir nicht gefallen.

Bitcoin bietet Dir und jedem anderen auf der Welt die Möglichkeit, deine Lebenszeit in etwas überprüfbar Begrenztem zu speichern. Du wirst nicht dazu gezwungen, Du darfst Dich frei dagegen oder dafür entscheiden. Dazu kommt noch die komplette Kontrolle über diese gespeicherte Lebenszeit, was ein unglaublicher Fortschritt ggü. bspw. Bankkonten ist.

Mehr ist Bitcoin erst mal nicht. Wenn Du Bitcoin ablehnst, weil Du dann bemerkst, dass es kein „Wir haben uns alle lieb und allen geht es gut“ - Paradies automatisch erschafft, dann ist das eben so.

Nein, ich sage ganz konkret wohin eine reine Bitcoinwelt ohne Fiat führen würde. Nämlich zurück in den Feudalismus.

Mag dir ja gefallen. Keine Ahnung. Mir jedenfalls nicht.

Na ja, von wegen komplette Kontrolle. Die Staatmächte grätschen uns doch jetzt schon dazwischen. Gut, du hast die volle Kontrolle, wenn du BTC anonym kaufst und hinnimmst, nichts damit anfangen zu können.

Deine Thesen sind einfach auch auf der ökonomischen Seite viel zu kurz gedacht: Warum sollte es keine Kredite geben, im privatem Leben kann ich auch Kredit geben und der Schuldner muss mir das Ausfallrisiko und das ich das Geld jetzt nicht nutzen kann entsprechend vergüten - also einen Zins zahlen. Der Staat könnte sich auf diesem Weg auch Geld von den BTC Besitzern leihen, aber der Gläubiger kann nicht einfach irgendwelche BTC „erfinden“ wie das (Noten-)Banken bei Fiat können. Der Zins und die Tilgung muss dann letztlich über Steuern vom Steuerzahler aufgebracht werden. Das ist einfach nur ehrlich über die Steuern sichtbar und nicht versteckt über die Inflation.

Es würde sich letztlich ein „natürlicher Zins“ bilden, der u.a. auch das Ausfallrisiko einer Investition abbildet. Viele Luftschlösser wären damit wahrscheinlich nicht mehr finanzbar und evtl. würde die Innovationsgeschwindigkeit abnehmen, da der Verlust bei Trial und Error auch am Ende beim Gläubiger realisiert würde und nicht via Bail-Outs mit neu gedrucktem Geld abgefedert wird. Das würde sicher zu mehr Vorsicht beim Geldverleihen führen.

Wieso das Fiat System jetzt ursächlich für unseren Wohlstand ist, erschliesst sich mir nicht. Es produziert einen Scheinwohlstand über riesige Schulden die durch nichts als die zukünftigen Steuereinnahmen gedeckt, irgendwann ist da aber das Ende der Fahnenstange erreicht.

„druckt man eben, wenn es fehlt“ - ja das ist das Grundprinzip von MMT auf den Punkt gebracht …

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Dazu fällt mir das Milei Zitat ein:
“If printing money would end poverty, printing diplomas would end stupidity.”
:wink:

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Warum genau bist Du eigentlich der Meinung einen Anspruch an Andere zu haben für Deinen Lebensunterhalt aufzukommen?

Warum sollte es keine Fürsorgeeinrichtung für die wirklich bedürftigen Menschen, ohne Familie / Freunde etc., geben, die durch freiwillige Abgaben finanziert werden?

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Erstens das, und zweitens dürfen wir nicht vergessen, dass staatliche Akteure zu allererst sich selbst bereichern. So versickert unglaublich viel Geld, dass den Bedürftigen gar nicht zu gute kommt.

Wenn Politiker altruistische Idealisten wären, die sich mit dem Median-Einkommen als entschädigt betrachteten, sähe das anders aus… ist aber so natürlich nicht.

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hier gibst du dir doch selbst die Antwort … erdacht

Wo siehst du das denn in den USA z.B.? Die Realität heute, die Historie und die Logik widerlegt doch den ganzen Unsinn den ihr von euch gebt. Klar gibt es hilfsbereite Menschen. Aber die USA, als wohl eine der reichsten Industrienationen der Welt, duldet es, dass Millionen Menschen in dieser Gesellschaft auf der Straße in Armut leben und dort verrecken.

Wo ist denn die freiwillige Abgabe die das verhindert?

Das kapitalistische System züchtet Egomanen und Narzisten, Ichmenschen, wie du einer bist. Hast du ja auch schon zugegeben.

Dann steh doch dazu, dass du das geil findest und glaubst, zu den Gewinnern zu gehören. Aber erzähl dich hier nicht ständig was vom Pferd. Sei halt ehrlich.

diesen Anspruch formuliert nicht mal das GG.
Gut, es gibt bei uns politische Gruppierungen, die glauben, das aus dem GG lesen zu können.

Desweiteren finanziert sich der Staat in seiner modernen Form über Fiat. Willst du das bestreiten?

Gibt es kein Fiat, gibt es keinen modernen Staat.

Was gehört zum modernen Staat? Na eben alles, was normale Menschen normalerweise gerne in Anspruch nehmen. Infrastruktur, Bildung, Gesundheit, Sicherheit…und natürlich auch der ganze öffentliche Dienst.

Wenn du also kein Fiat hast, landest du eben in Vorformen des modernen Staates. Die Monarchen hatten nur Gold und Silber und konnten sich eben nur etwas leisten, wenn sie das Gold und Silber auch tatsächlich hatten. Denn die Handwerker mussten ja auf dem Markt auch direkt bezahlen…

Verstehste?

Deswegen gab es Sklaverei, Unfreiheit und alle Nase lange irgendwelche Raubkriege wenn das Gold ausging.

Gibt ja objektiv gesehen auch keinen Anspruch.

Es ist schlicht zunächst einmal die Frage in welcher Gesellschaft man leben will.

Soll man halt so ehrlich sein wenn man das geil findet wenn man selber genug hat, zu sehen, wie die Armen dann vor der Tür auf der Straße sitzen.

Ich find das nicht geil. Auch wenn mich die Armut selbst nicht betrifft.

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Genau! In einer fleißigen :slight_smile: