Die 24 Wörter aus der Wortliste benötigt man ausschließlich als Basis für eine Wallet.
Prinzipiell müsste eine Wallet Software zur Wiederherstellung einer Wallet keinerlei Wortlisten unterstützen. Nach Eingabe von (beliebigen) 24 Wörtern könnte die Wallet Software daraus ohne Probleme und konform mit BIP39 und BIP32 alle Accounts, Keys und Adressen dieser Wallet ableiten.
Vielleicht denkt manch eine(r), so wie ich am Anfang, dass die Wallet Software die Ableitungen nicht auf Basis der Wörter, sondern auf Basis der entsprechenden 256 Bits (Entropie) berechnet.
Dafür würde die Software eine Standard Wortliste benötigen, um die eingegebenen Wörter in die entsprechenden Bits übersetzen zu können.
Aber so ist es nicht. Die Ableitungen werden wirklich auf Basis der entsprechenden Unicode-Zeichen (UTF-8) der Wörter berechnet. Es müssten nicht einmal Wörter sein, sondern könnte auch ein langes Passwort mit Sonderzeichen sein.
Auch zur Erzeugung einer neuen Wallet bräuchte man keine Standard Wortliste. Jede Wallet Software könnte ihre eigene Liste verwenden (siehe z.B. Electrum).
Aber:
Du verlierst hierdurch logischerweise alle Vorteile eines Standards!
Beispielsweise werden durch die fehlende Checksumme keine Schreibfehler erkannt, auch nicht bei der Einrichtung! Du hast evtl. keine ausreichende Entropie. Du machst dir evtl. nicht so viele Gedanken über Verwechslungsgefahr von Wörtern. etc.
Siehe dazu z.B.:
Deshalb macht es auf jeden Fall Sinn, die Wortliste zu standardisieren. Alle gängigen Wallets prüfen z.B. bei der Wiederherstellung, ob man die 24 Wörter richtig eingegeben hat. Ob diese also in der Liste stehen und ob die Checksumme passt.
Ob man eine deutsche Liste benötigt weiß ich auch nicht. Aber wenn sie von jeder gängigen Wallet Software unterstützt werden würde, warum nicht.
Sollte das nicht der Fall sein wäre es eher kontraproduktiv, da es dann wieder kein Standard ist.
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