Hallo liebes Forum,
Ihr kennt es vielleicht alle, ihr wollt jemanden „orange pillen“ und man erklärt ihm das positive an Bitcoin. Jedoch hab ich manchmal das Gefühl, dass für einige dass etwas zu viel Positivität ist und sie sich dann vom Thema distanzieren, da es für sie nach „To good to be true“ klingt.
Und auch wenn mich jemand fragen würde welche berechtigte Kritik, Risiken oder negativen Seiten Bitcoin hat, weiß ich nicht recht was ich antworten soll.
Gibt es bei Bitcoin ein Problem wofür es keine Lösung gibt?
Also gibt es eine Sammlung wo ich berechtigte Kritik, Risiken und negative Auswirkungen von Bitcoin finden kann? Wenn nicht würde ich gerne von euch einige valide Schwachstellen und Kritiken von Bitcoin hören.
Ja, du kannst nicht beweisen wie dezentral es ist, da es dafür keine plausible Metrik gibt.
Edit: Außerdem gibt es keinen Mechanismus, verloren gegangene Coins wieder in das Netzwerk zu bringen. Noch ist das kein Problem da es noch Inflation gibt (Aktuell 6,25 Bitcoin alle 10 Minuten). Viele sind auch glücklich das verloren gegangene Coins den Wert aller anderen steigert (deflation). Aber ich sehe eine unendliche Deflation genauso kritisch wie eine unendliche Inflation. Das ist zwar kein Thema für die nächsten 10 Jahre, aber vielleicht für die nächsten 100 oder 200 Jahre. Unsere Kinder können sich also mit dem Problem herrumschlagen.
ich bin relativ neu hier und frage mich, wie ihr die Situation einschätzt mit POW aufgrund der aktuellen bzw. zukünftigen Strompreise oder auch hinsichtlich zukünftig möglicher Beschränkungen durch Staaten verglichen mit POS von vielen Altcoins?
Inwieweit seht ihr das als Gefahr für Bitcoin vgl. mit Altcoins bzw. anderen Projekten? Macht es Sinn sich gegen so eine Situation durch andere Positionen „absichern“?
Hallo und willkommen!
Das ist nicht unbedingt ein Problem für Bitcoin, sondern eher für einzelne Akteure (Staaten oder Menschen in Strom-teuren Regionen). Ein Problem für Bitcoin wäre das nur, wenn die Verteilung der Energie extrem konzentriert wäre. Ansonsten schnappt sich Bitcoin halt genau soviel Energie wie wirtschaftlich möglich – egal wie teuer der Strom gerade ist.
Die wichtigste und beste Eigenschaft von Bitcoin kann man durchaus kritisieren:
Denn „be your own bank“ hat nicht nur Vorteile. Für die Absicherung des eigenen Geldes selber verantwortlich zu sein, ist ein Risiko. An vielen Punkten kann es zum Totalverlust kommen, weil man entweder einen Fehler begangen hat oder beraubt wurde.
Vergleicht man es mit dem klassischen Fiat-/ Bankensystem, kann man ganz klar die Vor- bzw. Nachteile nennen.
Ein weiterer Nachteil ist die nicht vorhandene Einlagensicherung. Passiert etwas mit deinem Geld auf der Bank, bist du abgesichert. Bei Bitcoin nicht.
Auch das zurückziehen getätigter Transaktionen ist im klassischen System deutlich leichter. Zwar können noch nicht ausgeführte Transaktionen im Bitcoin Netzwerk, mithilfe bestimmter Techniken, abgebrochen werden, aber einmal ausgeführt, bleibt ausgeführt. In der Fiat Welt kann man selbst dann noch sein Geld (unter Umständen) zurückholen.
Ideologisch betrachtet, mögen die genannten Punkte im Bitcoin Netzwerk fairer sein, da niemand höhere Rechte hat als Andere. Dennoch kann man dem klassischen System diese Vorteile nicht absprechen.
Damit sind wir wieder bei Bildung. Es fällt mir schwer zu glauben das man alle dahingehend ausbilden kann das zu verstehen. Schon beim Fiat wissen 99 % der Menschen nicht wie das funktioniert. Nicht einmal Lehrer wissen wie ihr Geld funktioniert.
OT: Nicht nur das, ich kann mich nicht erinnern, in meiner gesamten Schullaufbahn jemals etwas zum Thema Geld/Finanzen/Geldsystem usw. gehört zu haben. Ich befürchte, dass das heutzutage nicht besser ist. Ich will nicht behaupten, dass das gewollt ist, aber es ist eine katastrophale Lücke in unserem Bildungssystem.
Neben BYOB (was die meisten Menschen wahrscheinlich gar nicht wollen) ist DYOR ein weiteres Buzzword, was man von Coinern andauernd reflexartig um die Ohren gehauen bekommt. DYOR ist genauso eine Illusion, denn die allermeisten Menschen sind dazu aus zeitlichen und intellektuellen Gründen gar nicht in der Lage.
Also ich werde nächstes Schuljahr in der Oberstufe einen Seminarkurs mit einer Kollegin anbieten. Thema ist Geld, Wirtschaft und zum Ende Bitcoin. Ich will sozusagen einen möglichst neutralen Vergleich erarbeiten (deshalb ist die Kollegin aus der studierten Wirtschaft dabei). Anschließend sollen die Schüler in der Lage sein selbst zu entscheiden, was sie für sinnvoll, fair etc. halten. Bin selbst schon mega gespannt wie es wird.
Was ich sagen will: Es tut sich langsam etwas. Vor zwei Jahren hatte ich selbst noch keine Ahnung und wäre nie auf die Idee für sowas gekommen.