Les nochmal, scheinbar ist es schwer mich zu verstehen.
Eindeutig habe ich geschrieben, dass ich Fakten will und keine halbgaren persönlichen Unterstellungen.
Das ist wie schon mehrmals gesagt nicht so wirklich die Frage, denn wenn du den Status Quo verändern willst, solltest du einen Thread aufmachen indem du deine Lösung vorstellst, wie das freiwillig lösbar ist und wo das bereits gemacht wird.
Aber ja, es ist unvorstellbar: Ich würde tatsächlich z.B. Extraktion von fossilen Energien durch Zwang besteuern. Das trifft einige wenige Konzerne und fertig. Aber du kannst eben auch einfach sagen, wie du Steuern ersetzen willst, denn es ist gar nicht meine Aufgabe dir da Möglichkeiten zu nennen, wenn du dir so eine Welt wünscht müsstest du mich von deinen Ideen überzeugen…
Aber schon klar, so funktioniert die rechte Rhetorik:
Wir nehmen einfach das was der Andere sagt und behaupten es wäre schlecht, haben selbst aber gar keinen Gegenvorschlag der in der Realität verortet ist und eine Durchführbarkeit beinhaltet.
Das liegt aber daran, dass der Status Quo für dich schon Sozialismus ist, aber es ist einfach unfair mir zu sagen ich bin falsch, nur weil ich versuche beim Status Quo anzufangen etwas zu verändern.
Das sollte aber eigentlich zeigen, das mir bewusst ist, dass wir nicht sofort in die Utopie kommen können. Leider müssen wir beim Status Quo anfangen…
Ob deine und meine Utopie in ein paar Jahrhunderten evtl. sogar vereinbar sind (was ich anerkenne) bedeutet leider nicht, dass es eine Relevanz für die nächsten Jahrzehnte hat.
Danke, ich hoffe du erkennst, dass ich nicht dir gegenüber emotional werde, sondern weil ich das Gefühl habe nicht verstanden zu werden, was einen Selbstschutzmechanismus auslöst, der mich von Menschen mit krass anderer Weltanschauung distanziert, um meine geistige Gesundheit zu schützen.
Das ist schön da kann ich mal auf ein paar allgemeine Punkte eingehen, die etwas mehr Inhalt bieten:
(Zitate aus Zusammenfassung von Gemini)
Kernpunkte von Baaders Kritik:
- Faszination für Utopien: Intellektuelle seien oft von der Idee einer perfekten Gesellschaft angetrieben, die sie durch radikale Umwälzungen herbeiführen wollen. Diese Utopien seien jedoch oft unrealistisch und führen in der Praxis zu großen Leidenswegen.
Das Probem ist, dass eine Utopie sehr leicht zu erstellen ist. Das hatte ich als minderjähriger Strategiespieler auch gerne.
Aber wenn man oft genug mit der Realität abgleicht fällt einem auf, dass diese Utopien viel viel einfach sind als die Realität.
Um die Welt wirklich zu verändern reicht es nicht eine Utopie zu planen, sondern diese so lange mit der Realität abzugleichen, bis es einen möglichen Weg gibt, wie der Status Quo in diese Utopie überführt werden kann.
Da es aber ohne das Internet schlicht unmöglich ist so auf aktuellem Stand informiert zu sein und vorauszudenken hat das Buch recht.
Allerdings hebelt die gesteigerte Informationsübertragungsrate der neuen Zeit die Prämisse des Buchs aus, da wir heute Utopien uns nicht nur ausdenken können, sondern auch einen Übergang der jetzigen Welt zu dieser planen können.
Wenn dieser Plan fehlt, ist eine kommunistische Utopie etwa so unrealistisch wie eine Utopie der geschlossenen Grenzen z.B.
Erst wenn der Weg dorthin betrachtet wird stellt sich näher raus wie realistisch diese Idee ist.
Verachtung für den Liberalismus: Baader sieht bei vielen Intellektuellen eine grundlegende Ablehnung des Liberalismus und der Marktwirtschaft. Sie würden diese Systeme als ungerecht und ausbeuterisch betrachten und seien daher bereit, sie zugunsten scheinbar gerechterer, aber oft unpraktikabler Alternativen aufzugeben.
Hier fließt die persönliche Meinung des Autors wie es auch in der Zusammenfassung auf Amazon gelesen werden kann ein.
Er hat einfach neoliberalere Ansichten als viele Marktwirtschaftsvertreter und versucht dies rhetorisch zu unterstreichen.
Mitschuld an totalitären Regimen: Intellektuelle hätten in der Vergangenheit oft eine führende Rolle bei der Entwicklung und Legitimation totalitärer Ideologien gespielt. Sie hätten die Massen mobilisiert und für die Gewaltbereitschaft der neuen Regime geworben.
Das erinnert mich an die Mitschuld der Finanzkonservativen an der Machtergreifung Hitlers.
Aber gerade bei Lysenko fällt auf, dass dies nicht stimmig ist.
Denn dieser war keineswegs intellektuell, im Gegenteil.
Gerade weil dieser kein echter Wissenschaftler war wurde er genutzt, um die Ideologie der bereits bestehenden zentralen Macht zu verbreiten.
Die wahren intellektuellen Wissenschaftler, welche er verhaften und töten lies von Stalin werden wegen mangelndem Wissen über den Ablauf ignoriert, es passt immerhin nicht ins Bild des Intellektuellen, welchen Baader als Sündenbock aufstellen will.
Verantwortung für die Folgen: Baader betont, dass Intellektuelle aufgrund ihres Einflusses eine besondere Verantwortung tragen. Sie sollten sich ihrer Worte bewusst sein und die möglichen Folgen ihres Handelns abwägen.
Absolut, deswegen ist die Wissenschaft ja auch so penibel auf jede Einzelheit bedacht.
Fehlende Selbstkritik: Viele Intellektuelle seien nicht bereit, ihre eigenen Ideen kritisch zu hinterfragen und die Verantwortung für ihre Fehler zu übernehmen.
Stimme ich voll zu, es gibt diese „Intellektuellen“ die sich nur an Karriere und Titeln messen. Diese verursachen wirklich viel Schaden, denn diese nutzen die Mechanismen des Systems, um sich für ihr Ego mehr Macht zu verschaffen.
Aber trifft das auf falsche intellektuelle wie Lysenko eher zu als echte die bescheiden ihre Theorien weiter diskutieren.
Fazit: Das Problem liegt bei zu starker Autorität und zu steiler Hierarchie.
Ein guter Professor arbeitet mit dem Studenten um selbst besser zu werden, ein schlechter nutzt seine Rhetorik um sich als viel schlauer wie die Studenten zu inszenieren.
Daher kann ich auch hier mit der Kritik so mitgehen:
Kritik an Baaders These:
- Verallgemeinerung: Baader wird vorgeworfen, die Intellektuellen zu stark zu verallgemeinern. Nicht alle Intellektuellen sind Utopisten oder Anhänger totalitärer Ideologien.
- Vereinfachung: Die historischen Zusammenhänge, die zu den großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts führten, sind komplex und können nicht allein auf das Wirken von Intellektuellen zurückgeführt werden.
- Ideologische Färbung: Baaders Kritik an den Intellektuellen ist stark von seinen eigenen liberalen Überzeugungen geprägt.
Wieso könnte man also hier nicht zusammenkommen und sagen wir wollen weniger Hierarchie und mehr Dezentralität. Können sich wenigstens darauf alle einigen?