Das ist aber nur eine Gegenleistung, wenn man die Menschen kennt, denen man das Geld gibt wie z.B. in der Fammilie die Kinder durch die Eltern ernährt werden. Wenn man aber Geld in einen Topf namens BGE steckt, dann weiß keiner, wer wie warum dieses Geld bekommt. Damit wird diese Abgabe zu einer höchst intransparenten Steuer und liefert eben sehr einfach nicht den Gegenwert, der bezahlt wurde: Nämlich anderen Menschen in Not zu helfen und nicht Menschen ein gemütliches Leben ohne Arbeit zu verschaffen. Es kann nicht die Aufgabe von reichen Menschen sein, anderen Menschen ein bequemes Leben zu ermöglichen aber es kann die Aufgabe von reichen Menschen zu sein, anderen Menschen in Not zu helfen. Das ist ein gewalltiger Unterschied.
Ja ich stimme dir zu, aber ein Sozialsystem muss fair sein weil die Gesellschaft sonst an einer überwältigenden Umverteilung erkrankt. Wie soll die Gesellschaft dann Wohlstand aufbauen, wenn sie ihren Wohlstand dafür benutzt, dass alle Menschen gemütlich und ohne Arbeit leben können? Ein Sozialsystem muss immer das Leistungsprinzip einhalten oder die Gesellschaft geht an diesem Sozialismus zu Grunde.
Das heißt nicht (und das betone ich für dich immer wieder), dass es kein Sozialsystem geben sollte, aber das Sozialsystem und die Umverteilung darf nicht überlastig sein weil es dann das Leistungsprinzip untergräbt und somit die Gesellschaft in ein Zustand bringt, wo sich Arbeiten nicht mehr lohnt. Daran kann eine Gesellschaft erkranken und im extremen auch aussterben bzw. zum Untergang der Gesellschaft führen, das ich in beliebige Krisen äußert: Hyperinflation, Bürgerkrieg, Krieg,…
Nein, du willst meine Argumente falsch verstehen. Ich sage, dass ein Sozialsystem gerecht ist für Menschen, die in Not sind. Und da wird dir so gut wie keiner (auch kein Libertärer) wiedersprehcen, dass es sinnvoll ist ein Sozialsystem zu haben, der diese individuellen Notstände auffängt. Aber einfach nur sein Leben zu genießen mit dem Geld der Anderen ist kein Notstand. Das rechtfertigt nicht, dass andere ihre harte Arbeit abgeben müssen nur damit genügsame Menschen in ihren Hängematten liegen können und sich mit Fehrnsehr oder Computer die Zeit verteiben. Wer arbeiten gehen kann, für den sollte es also mit der Zeit immer weniger dieser Hilfen geben um auch einen Anreiz zu schaffen, dass er Arbeiten geht. Aber das muss eben im Einzelfall geprüft werden, genau wie unser Sozialsystem auch einmal funktioniert hat. Das Geld mit der Gießkanne zu verteilen funktioniert gesellschaftlich einfach nicht, zumindest nicht ohne die Gesellschaft zu zerstören. Aber auch das habe ich oben schon oft und detaillierter beschrieben.
Ja, aber hast du dir schonmal Gedanken gemacht, wer das bezahlen soll? Speziell wenn Bitcoin das Geld der Wahl wäre, wem willst du diese Transferleistung wegnehmen?
Das Bekommen ist natürlich schön, aber wenn irgendwer das Geld bedingungslos bekommen soll, dann muss das Geld auch irgendwem bedingungslos abgenommen werden. Diese Realität gehört nuneinmal zu einem BGE. Und dieses Geld kann dann nicht mehr für andere Sachen ausgegeben werden wie Infrastruktur oder Bildung. Die Höhe so einer Umverteilung muss deswegen wirklich genau justiert werden: Ist die Umverteilung zu groß, dann gibt es kein Leistungsprinzip mehr weil es einfacher ist von den Zahlungen zu leben als zu Arbeiten und diese Zahlungen zu machen. Ist die Umverteilung aber zu niedrig, dann bringt sie keinem was. Das gute Mittelmaß aber zu finden ist extrem schwierig und kann sich mit der Zeit sogar ändern. Mit all diesen Argumenten halte ich ein gut durchdachtes Sozialsystem, wo jeder weiß was er bekommen kann wenn er in Not ist (Arbeitslosenversicherung, Gesundheitsversicherung, Sozialversicherung usw. ) für einen deutlich sinnvolleren gesellschaftlichen Ansatz weil sich der Bedarf an die Sozialleistungen am Markt bildet und nicht von einem Staat vorgegeben werden muss. Wenn ein Minimalstaat dann dafür sorgt, dass dieser Markt funktioniert und es keine Monopolstellungen gibt (also keine Angebotsmonopole aber auch keine Nachfragemonopole), dann wären meiner Meinung nach deutlich mehr Menschen geholfen.
Die Quellen von Achse zeigen, dass in einer Leistungsgesellschaft die Leute, denen ein Bedingungsloses Grundeinkommen gewährt wird, auch deutlich entspannter und einfacher leben können. Aber das ist auch kein Wunder, weil sie im Gegensatz zum normalen Mensch mit dem Bedingungslosem Einkommen auch bevorteilt werden und somit nicht nur gefühlt besser in der Gesellschaft dastehen.
Eine größerflächigere Studie gab es dazu aber noch nicht, also dass z.B. eine ganze Großstadt so ein Einkommen bekommen würde wurde einfach noch nicht getestet. Und auch das wäre ja dann eine utopische Oase in einem Land, welches sich ihr Geld verdienen müssen.
Aber ich finde, dass Deutschland sich mitten in so einem Experiment befindet: Menschen aus dem Ausland herholen und so ein Grundeinkommen zu bezahlen. Ich bin einmal gespannt, ob das irgendwann einmal wissenschaftlich ausgewertet wird. Die Arbeitsquote von Ukrainern in Deutschland gegenüber anderen Ländern wie Dänemark spricht aber bände.
Klar soll man gewisse Fehler machen können. Aber wenn alle Menschen nurnoch ihre Fehler machen ohne dafür bestraft zu werden geht eben die Gesellschaft den Bach runter. Ich habe kein Problem damit, wenn das Leistungsprinzip leicht abgeschwächt wird und das kann sich eine Gesellschaft auch immer leisten. Aber die Tendenz der Sozialisten zeigt, dass es für die Abschwächung des Leistungsprinzips nur eine Richtung gibt und eine sinnvolle Umkehrung zum Leistungsprinzip gleich als sozialfeindlich dargestellt wird. Damit muss irgendwann der Punkt erreicht sein, an dem die Gesellschaft sich diese Fehler oder Ineffizienz nicht mehr leisten kann. Dieser Punkt fällt aber nicht sofort auf, weil die Gesellschaft dann von ihren Reserven lebt. Aber sobald auch diese Reserven aufgebraucht sind, dann gibt es eben die angesprochenen Kriesen.
Deswegen mein Apell: die Sozialausgaben müssen im für die Gesellschaft erträglichem Maß bleiben. Und ein BGE wird diese Bedingung ziemlich sicher nicht langfristig erfüllen, gerade weil es politisch mit der Zeit angepasst werden muss und sich nicht vom Markt regeln lässt. Der Markt würde nur freiwillige Abgaben regeln, aber keine Zwangsabgaben.
Genau das meine ich: Leiseste Kritik wird gleich als Menschenfeindlich und unsozial dargestellt. Damit kennen Sozialabgaben nur eine Richtung: Immer weiter nach oben. Aber damit entfernt sich diese Umverteilung mit der Zeit vom Gesunden Mittelmaß zu einer überwältigenden Umverteilung.