Bedingungsloses Grundeinkommen

Schöne, tiefgehende Diskussion, die aber irgendwie nicht vorankommt. Wie immer beim BGE…

Wie willst du es ausnutzen, wenn es eh jeder bekommt? Zuwanderung muss man regeln, klar.

Kurz vorab - war vor einigen Jahren selbst glühender Verfechter des BGE und hab in etlichen Diskussionen immer wieder genau diese oder ähnliche Argumente gehört. Man findet fast kaum jemanden, der sich dafür erwärmen kann. „Dann geht keiner mehr arbeiten, alles Faulenzer außer ich, blablabla…“ Nur, jeder der so argumentiert, würde sich selbst natürlich nicht so verhalten, nur die anderen. Nunja.

Wenn man die Sache mal genau betrachtet, haben wir doch aber genau jetzt schon ein System dieser Art. Wieviele Leute werden bei uns (meistens gut) bezahlt, die absolut keinen sinnvollen Nutzen für die Gesellschaft haben. Tausende Bürokraten, Sesselfurzer, Vorschriftenheinis und sonstige Irrsinnsvorantreibenden ersticken die Wirtschaft und kosten Unsummen an Geld und Ressourcen. Jeder kennt Beispiele. Die lustig klingende Geschichte vom

ist leider gar nicht so lustig.

Und trotzdem machen alle schulterzuckend weiter, gehen fleißig arbeiten, schaffen Mehrwert und Nutzen für die Gesellschaft - warum sollte sich das mit einem BGE ändern? Warum sollen die Leute dann mit viel weniger zufrieden sein, gerade wenn jeder zusätzlich verdiente Euro auch im Portemonnaie landet? Verstehe die Logik einfach nicht.

Ich sehe eher das grundsätzliche Problem in der Umsetzung. Für das BGE sollten ja radikal alle Sozialleistungen gestrichen werden. AUCH DIE RENTE! Und das kriegst du einfach nicht hin, da hab ich inzwischen alle Hoffnung verloren. Es würden so viele Leute (zu Recht) arbeitslos, das bekommst du nicht vermittelt. Ich wüsste zumindest nicht wie.

Und weil es grad so schön passt - wir bekommen jetzt in Dresden „ein neues Bundesamt zur Bekämpfung von Finanzkriminalität (BBF)“. Dort werden 290 Leute eingestellt, die dann genau was machen? Was Produktives ganz sicher nicht. :face_with_spiral_eyes:

Lange Rede kurz, ich selbst wäre durchaus bereit, Nettozahler zu sein, wenn ich im Gegensatz wüsste, dass dieser ganze, gutbezahlte Bürokratiewahn dezimiert wird. Dann sitzen die Leute nämlich für 800€ nutzlos rum, statt für 4000€.

Und noch kurz zur Rente, auch hier wäre ich mit jetzt 50 Jahren durchaus bereit, auf meinen bisherigen Rentenanspruch zu verzichten, wenn ich im Gegenzug ab sofort das Geld was ich jeden Monat ins Rentensystem buttern muss, selbst anlegen kann. Aber sowas wird ja nirgends diskutiert. Zumindest bekomm ich es nicht mit…

Gibt es eigentlich aktuelle, realistische Modelle zur Finanzierung eines BGE in Deutschland, @Bontii?
Hab mich schon eine Weile nicht mehr damit beschäftigt…

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