Ja das ist ein Konsumproblem. Ich schließe mich von dieser Denkweise auch gar nicht aus, aber man kann an solchen Dingen halt sein Leben lang arbeiten. Das soll jetzt nicht heißen, dass man radikal seinen Konsum stoppen sollte. Lieber über die Jahre nach und nach bewusstes Geld ausgeben lernen. Und das klingt jetzt wieder so nach diesen typischen Weisheiten, die zwar logisch sein sollten, aber nur schwer umzusetzen sind. Wenn du noch jünger sein solltest, dann könntest du an dieses Auto Vorhaben ja auch so rangehen wenn das dein absoluter Traum ist und schon immer war und zB sagen:
Ich hol mir das verdammte Auto jetzt, aber dafür bringe ich mir zeitgleich für die Zukunft eine bewusstere Sparweise bei, indem ich: …und dann machst du eine Liste
- Ich brüh mir meinen Kaffee morgens selber auf, statt zu Starbucks zu gehen
- Ich achte darauf nicht zu lang zu duschen
- Ich verzichte auf teure Hobbys
- Ich kauf ab jetzt nur noch Secondhand auf Kleinanzeigen
…etc
Die richtige Denkweise zu entwickeln ist am Ende immer mehr wert als jeder Bitcoin auf der Welt. Das klingt auch so abgedroschen, aber das ist so eine Sache, die dich diese Leichtigkeit fürs Leben lehrt.
Ich wollte früher den ersten Audi TT unbedingt haben, weil ich dachte, dass ich damit glücklich werden würde. Dann habe ich mir neben der Schule einen Job gesucht und war für eine Zeit gewillt mein Sparkonto zu plündern und noch einen Kredit aufzunehmen, wenn ich die ersten 10.000DM selbst zusammen kriegen würde. Gott sei Dank hab ich gemerkt, dass das echt viel Zeit in Anspruch genommen hätte und ich irgendwann kein Bock mehr drauf hatte. Ich hab dann lieber den Sommer genossen, statt Zeitungen auszutragen. An meine Gedanken kann ich mich trotzdem noch gut erinnern. „Wenn ich dieses Auto hätte, dann wäre ich wirklich glücklich!“ …Weil es eben Sportlichkeit und Wohlstand in meinen Augen damals ausgedrückt hat.
Wenn ich heute einen Lambo auf der Strasse sehe, dann schaue ich mir den zwar auch schon noch an, wenn ich Lust drauf habe, aber ich habe mir abgewöhnt, solche teuren Dinge, die ja letztlich zu den schlechtesten, teuren Wertanlagen gehören, selber besitzen zu wollen.
Unabhängig davon wieviel Geld ich auf dem Konto habe, fühlt es sich heute viel, viel besser an als in einem alten (aber natürlich dennoch sicherem) Auto zu fahren, als in irgendeinem Auto, wo du dir beim Kilometerstand runterticken unterbewusst überlegst, wie gleichzeitig der Wert im Gegenzug fällt. Ganz ehrlich würde ich ein teures Auto heute nicht einmal geschenkt haben wollen, sofern ich es nicht verkaufen dürfte.
Aber wie gesagt ist das ein Prozess der über Erfahrungen stattfindet.