Der Punkt ist, dass das die einzige Definition bzw. Einordnung ist, die zu 100% widerspruchsfrei ist. Das ist keine Annahme, sondern Fakt. ;)
(Wir können gerne alle möglichen Beispiele durchgehen.)
Genau deshalb halte ich doch Anarchokapitalismus unter einem Bitcoin-Standard für möglich: Die Zwangsfinanzierung autoritärer Strukturen entfällt, da niemand durch Inflation oder Steuern enteignet werden kann. Ohne Zugriff auf das Geld der Menschen lässt sich auch keine zentrale Machtstruktur etablieren.
Das wage ich eben zu bezweifeln. Es werden sich unter Bitcoin genau dieselben Strukturen ergeben nur wird sich die Macht eben bei Konzernen konzentrieren. Es ist nämlich nicht das Geld als solches was Macht verleiht sondern der Besitz an Land, Ressourcen, Produktionsmitteln, Medien usw.
Diese Besitzer werden, ähnlich wie es in Zeiten war, als es quasi nur Gold und Silber gab, über die Zeit gesehen mehr Bitcoins besitzen als es normale Menschen tun können die nicht diesen Besitz haben und anders als es im heutigen Fiatsystem ist, extreme Macht über Menschen haben, weil es ja keine Staaten und damit fiatfinanzierte Sozialsysteme gibt.
Und natürlich können sich diese Besitzer auch absprechen, also so etwas wie zentrale Machtstrukturen bilden.
Du ersetzt im Anarchokapitalismus einfach nur Staaten durch Konzerne, die dann das Machtvakuum ausfüllen.
Und selbst wenn es wie du schreibst irgendwelche Eliten gibt die das planen. Juckt doch nicht.
Man muss sich halt fragen wem die Sachen in letzter Konsequenz nutzen. Dazu muss man wissen in welcher Position man selber ist. Die allermeisten Menschen sind in einer ähnlichen Position. Vielleicht 90% der Menschen sind nicht besonders wohlhabend, haben kaum nennenswerten Besitz (Land, Unternehmen, Ressourcen..) und sind abhängig. Entweder von Arbeitgeber oder von Sozialsystemen, darunter dann noch kleinere Selbstständige.
Die müssen sich halt fragen ob das, was dann an Ideen populär wird bzw. populär gemacht wird, meistens eben durch die 10%, ihnen nutzt und ihre Position verbessert oder nicht.
Und dann fängt es meistens an zu jucken. Mich zumindest. ;)
Bitcoin ist Dezentralisierung und Eigenverantwortung das langfristig Zwangshierarchien schwächt oder ganz überflüssig macht. Für mich als Individuum ist das nur positiv.
Siehe oben. Es geht nicht ohne Hierarchien. Das sind Utopien. Linke egalitäre Gesellschaft oder Anarchokapitalismus sind Utopien. Reine Freiwilligkeit kann nicht funktionieren.
Die einzige Frage die man sich stellen muss, in welcher Situation man selbst ist und ob es einem nutzt oder nicht.
Und gerade als Individuum bist du in einem Anarchokapitalismus, also in einem freien Markt, völlig aufgeschmissen. Der produziert ein paar Gewinner aber jede Menge Verlierer.
Einfaches Beispiel: Wie willst du z.B. feststellen, wem was gehört? Jetzt wirst du sagen, über irgendeinen Eintrag in einem Buch (Grundbuch). Was aber, wenn das im Anarchokapitalismus von Konzern x nicht anerkannt wird? Dann wirst du sagen, dann geht es vor Gericht. Was, wenn das Gericht nicht anerkannt wird?
(Ähnlichkeiten mit Erbfolgekriegen usw. wo ständig irgendetwas nicht anerkannt wurd in dunkleren Zeiten sind rein zufällig.) ;)
Dann wird vielleicht Krieg geführt. Mit Privatarmeen. Es gewinnt der, mit den meisten Bitcoin bzw. der, der in seinem Umfeld die meisten armen Schweine kurz vor dem Verhungern in seinem EInzugsbereich hat die er für ein paar Satoschis oder Naturalien, die er wegen seines Besitzes an Land usw. hat und sowieso produzieren kann rekrutieren kann.
(Und du, als Individuum und Besitzloser, wirst immer verlieren.)
Jetzt garantiert der Staat aber zwei Dinge. Dass das Machtmonopol bei ihm liegt, Gerichte also anzuerkennen sind und dass die Menschen nicht verhungern müssen, selbst wenn sie nicht arbeiten (können).
(Im Anarchokapitalismus gibt es keine Garantien. Nur die Gewissheit, dass der Stärkere sich im Zweifel nimmt was er will.)
Und jetzt stell dir die Frage was besser für 90% der Menschen ist die keinen nennenswerten Besitz ihr eigen nennen. Staatlich garantierte nahezu Gewissheit oder Ungewissheit und Macht der Konzerne.