Absicherung von Kursgewinnen Bitcoin

Wie schützt Ihr euch gegen Kursverluste? Bei der einjährigen Haltepflicht bis zur Steuerfreiheit von Bitcoin-Kursgewinnen kann es ja manchmal Sinn machen, die Kursgewinne mit Zertifikaten, Futures, Derivate oder was auch immer abzusichern. Wie macht Ihr das? Wer hat einen Tipp für mich?

Hodl bis die Kurse wieder nach oben gehen wenn man am Top gekauft hat! ; P

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Ich fragte eigentlich nach der Absicherung von KursGEWINNEN.

Was denn nun genau?

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wirklich deine Frage…
Passt folgendes Szenario?
Du kaufst am 01.01.20 für 1000€ einen Coin.
Nach 2 Monaten steht dieser nun bei 3000€. Den Gewinn willst du jetzt gerne realisieren, aber halt Steuerfrei. Deswegen müsstest du den Coin jetzt noch 10 Monate halten und hast aber Angst, dass die Kurse in der zwischenzeit wieder fallen und willst den Gewinn sozusagen mit anderen Finanzprodukten absichern?

Danke für Deine Antwort. Ja, so meine ich es. Anscheinend ist meine Frage wirklich schlecht formuliert.

Natürlich kannst du dich theoretisch absichern (hedgen), indem du Futures verkaufst.

Langfristig, um z.B. Kursgewinne für weitere 9 Monate abzusichern, ist das für Privatleute aber wohl wenig praktikabel.

Erstens hast du für den Futures Handel nochmal Gebühren.

Zweitens nimmst du dir selbst die Möglichkeit auf weitere Kursgewinne. Wenn du Futures im gleichen Wert wie deine BTC Position verkaufst, werden sowohl Gewinne als auch Verluste ausgeglichen.

Drittens handelst du die Futures mit Margin. Entweder du kannst die Margin in USD hinterlegen (z.B. CME). Dann hast du bei kräftig steigenden Kursen ein Problem und müsstest ständig USD nachschießen.
Oder du kannst deine BTC hinterlegen (z.B. Kraken). Dann hättest du zwar kein Nachschussproblem, aber die BTC lägen für den gesamten Zeitraum auf der Börse, gehörten also nicht dir.

Kurzfristig mag so was als Arbitrage interessant sein. Langfristig kann ich mir nicht vorstellen, dass Privatanleger so was machen.

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Soweit ich weiß gibt es keine Möglichkeit Gewinne aus Derivaten steuerfrei zu realisieren.
Dürfte daher schwer sein Andere Gewinne damit abzusichern um Steuern zu sparen, oder habe ich da falsche Informationen?

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Da hast du vollkommen recht, das hatte ich in der Liste vergessen, obwohl es fast das wichtigste Argument ist, also:

Viertens, falls der BTC Preis fällt und die Gewinne durch den Futures-Verkauf das ausgleichen, müsstest du auf die Futures-Gewinne immer noch Kapitalertragssteuer zahlen (25% + Soli + Kirchenst.).

Bei institutionellen Investoren ist das natürlich nicht so. Deshalb kann sich das Hedging für diese lohnen.

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Danke für Deine ausführliche Antwort. Aber ich merke, dass ich die heutige Tradersprache nicht mehr richtig verstehe. Ich habe schon vor 20 Jahren Optionsscheine und ETFs gehandelt, weil ich damals (so wie viele Trader heute) dachte, ich könne damit reich werden. Das habe ich die letzten Jahre aber nicht mehr gemacht, da es Schwachsinn ist.

Das heißt, ich weiß schon wie es funktioniert. Ich habe aber an traditionellen Börsen gehandelt und nicht an Kryptobörsen. Über die richtige Formulierung könnten wir jetzt stundenlang diskutieren, aber das ist nicht mein Ziel ( z.B. kann ein Privatanleger keinen Future verkaufen, er kauft immer einen Future - entweder um long oder short zu gehen. So kenne ich es).

Ich hätte eigentlich nur gerne eine Wertpapierkennnummer von jemanden, der sich damit beschäftigt hat, Gewinne für die nächsten 3 Monate abzusichern. Das wäre schön.
Dann kann ich mich mit dem Produkt beschäftigen und entscheiden, ob es das richtige für mich ist.#

Zu den Antworten, die während meines Schreibens gegeben wurden: die Steuern auf Kapitalerträge aus Futuregewinnen werde ich dann gerne zahlen.

Eigentlich habe ich keine Begriffe aus dem Kryptobereich verwendet?

Das habe ich tatsächlich auch schon mal vor 20 Jahren als Schüler/Student gemacht, habe dabei innerhalb von ein paar Tagen ein paar hundert Euro verloren, und deshalb gleich wieder aufgehört. :slightly_smiling_face:

Futures sind keine Optionen. Bei Futures gibt es keine Calls und Puts.

Wenn du alles sauber reguliert haben möchtest, kommen eigentlich nur die CME Futures oder die CME Futures Optionen in Frage.

Aber dort hast du das Margin-Problem. Wenn der BTC Preis unerwartet um einige 10 k$ steigen sollte, musst du ordentlich Margin nachschiessen.

Ich denke das mit den Futures war schon genau so gemeint wie du es schreibst.
Aber was Wertpapierkennummern angeht dürfte es schwer werden, da Bitcoin nahezu komplett unreguliert ist und daher an den offiziellen „Börsen“ (soweit ich weiß) nicht gehandelt wird. Infolge dessen wird es aus dem klassischen Werpapierhandel auch keine Futures mit Wertpapierrennummern geben.

Aber die Steuern, die aktuell beim Verkauf von BTC zu zahlen wären, dürften doch denen von Derivaten entsprechen in gleichem Gegenwert entsprechen, oder?
Wenn du dann bereit wärst bei Verlusten diese Steuer zu zahlen würde es dann nicht Sinn machen die BTC jetzt mit Gewinn zu verkaufen und sich ersteinmal in Ruhe zu Informieren?

Ich bin mir zumindest sicher, dass es einem ziemlich schlaflose Nächte bereiten kann die Kusbewegungen von Bitcoin mitzuerleben, wenn man davon nicht wirklich überzeugt ist.

EDIT: Und ich denke der Kerngedanke hinter Bitcoin könnte kaum weiter von Derivaten in irgendeiner Form enfernt sein :wink:

Für mich kommen auch Knock-Out-Zertifikate und Kapitalerhalt-Zertifikate in Betracht.
Wenn ich einen bestimmten Gewinn beim BTC-Kurs von 36000$ absichern will, mit dem Gedanken der Bitcoin könnte nochmal fallen, aber nicht unter 20.000$ kommen diese auch in Betracht.
Wenn ich weiterhin davon ausgehe, dass über 43.000$ der Bullenmarkt weiter geht, dann lässt sich da bestimmt irgendein passendes Zertifikat finden.

Ich habe heute schon kurz gesucht, aber nichts passendes gefunden.

Ich bin sehr vom Bitcoin überzeugt. Aber manchmal kann es halt persönliche Situationen geben, die eine gewisse Absicherung erfordern.

Vielleicht bin ich auch echt auf dem Holzweg und da gibt es wirklich nichts. Würde mich aber wundern.

Wir haben dir ja schon vier Gründe genannt, warum das keinen wirklichen Sinn macht. Wobei das natürlich auch davon abhängt, wie lange du noch bis zur Steuerfreiheit hast.

Wenn du über Monate KO-Zertifikate oder CFDs hältst, zahlst du sehr hohe Finanzierungskosten. Bei open end KOs bzw. CFDs wird hierzu täglich die Schwelle verändert bzw. die Kosten täglich abgezogen.

Wenn überhaupt, dann wie gesagt mit Futures. Und selbst dort hast du bei steigendem BTC die Futuresgebühren verloren, und bei fallendem BTC die Gebühr plus die Steuer auf die Futuresgewinne.

Okay. Ich versuche mal etwas passendes zu finden und werde es dann hier zur Diskussion stellen.
Ich denke, eine Absicherung kann durchaus sinnvoll sein. Aber ich lasse mich auch gerne eines Besseren belehren.

Das sollte aber bei so einer höchstspekulativer Anlage wie Bitcoin unter keinen Umständen der Fall sein. Niemals in irgendetwas spekulieren wenn man nicht bereit ist auch einen 100% Verlust zu tragen!
Wenn man Sicherheiten will ist Bitcoin der völlig falsche Weg.
Und selbst wenn man davon ausgeht dass BTC sich langfristig durchsetzt, ist es kurzfristig nichts was man als Notgroschen noch brauchen sollte.

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Danke für Deine Lebensweisheiten. Da ich ein sehr unerfahrener Anleger bin, helfen diese Weisheiten mir gerade sehr weiter.

Aber genau damit wollte ich ja helfen!
Wenn du unerfahren bist, werden dir Zertifikate vermulich ohnehin nicht helfen, da man Marktiming wenn überhaupt nur mit sehr viel Erfahrung umsetzten kann. Ich kenne die offizielle Zahl nicht meine aber es waren mehr als 90% der Trader, die Geld verlieren.
Das einzige was einigenmaßen sicher vor großen Verlusten schützt sind kleine Beträge, die einem Risiko ausgesetzt sind.
Also sofern du nicht doch von der Aktienwelt einiges an Erfahrung mitbringst, würde ich eher das Risiko reduzieren als zu versuchen dagegen anzuhedgen.
Gibt nicht umsonst die Börsenweisheit: „Hin und her, macht Taschen leer“…

Alles klar. Du hast meinen Sarkasmus nicht verstanden.
Um es mal deutlich zu sagen, was bestimmte Lebenssituationen betrifft:
Du bist Mitte 50 und hast Deinen Job verloren.
Was sind dann Deine langfristigen Ratschläge?