(2) Eilmeldung: EU-Ausschüsse stimmen für das Aus von selbstverwalteten Wallets!

Wir bei Shift Crypto sind der Meinung, dass in keiner Art und Weise von einem „Verbot“ von privaten Wallets gesprochen werden kann. Natürlich sind wir keine Rechtsexperten, haben aber schon verschiedene Gespräche geführt und arbeiten das Thema für uns auf.

Die EU-Regulierung hat zwei Aspekte:

Die „Transfer Rule“, welche von der FATF kommt und ein globales Phänomen sein wird. Regulierte Institutionen müssen bei Crypto-Transaktionen den „wirtschaftlich Berechtigten“ des Empfängers feststellen (ggf. mit KYC)

  • Ein Transfer von Exchange → Exchange oder Exchange → Drittperson wird schwieriger, da die sendende Exchange den Empfänger identifizieren müsste. Das ist in einem Peer-to-Peer-Netzwerk so nicht vorgesehen.

  • Ein Transfer Exchange → eigene Wallet dürfte aber kein Problem sein. Die Exchange muss nur sicherstellen, dass es keine Zahlung an eine Drittperson ist. Wie diese Prüfung erfolgt (Bestätigung mit Häkchen durch Kunden, oder durch eine Signatur) ist offen. Das ist auch nichts wirklich neues, da gibt es unterschiedlichste Lösungen.

  • Beim Tranfer „eigene Wallet → Exchange“ dürfte sich auch nicht viel ändern. Bereits heute werden eingezahlte Coins von Exchanges mittels Chainanalysis auf Risiken geprüft und ggf. abgelehnt. Bei grösseren Beträgen muss man heute schon einen Herkunfts-Nachweis erbringen, das ist durch die KYC/AML-Regulierung vorgeschrieben. Alles unschön, aber halt leider heute schon Realität.

Mehr dazu hier:

Was mir mehr Sorgen macht, ist der zweite Aspekt. Künftig sollen regulierten Finanzdienstleister alle Transaktionen > 1000 EUR direkt in neue Datentöpfe auf staatlicher Ebene melden. Das wäre ein enormer Eingriff in die Privatsphäre, da die Finanzinformation nicht nur mit einem richterlichen Beschluss bei einer Exchange eingesehen werden könnte, sondern schon kombiniert über alle Exchanges in staatlicher Hand ist.

Ich habe dazu letzthin mit Frank Schäffler, Mitglied des deutschen Bundestages für die FDP, und „Sprecher für FinTech- und Blockchain-Innovationen“, gesprochen und ihn auch auf den zweiten Aspekt hingewiesen.

Mal schauen, was dann wirklich umgesetzt wird. Panikmache ist aber sicherlich fehl am Platz.

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