Wrapped coins und defi börsen - Grundsatzfrage

Hi zusammen,

Nach dem die letzten Tage ja massive Aufmerksamkeit auf die Preise gelenkt haben, komm ich mal mit einem ganz anderen Thema.

Habe mich im letzten Jahr ein ganz klein wenig mit defi-dexes beschäftigt, aber nach dem ersten Überblick dann die Finger davon gelassen, da ich kein Interesse daran hatte mich tiefer in das Thema rund um die Wrapped-Coins einzuarbeiten. Ich sah auch keine echte Dezentralität - daher hab ich mich abgewendet, und wollte mir das Thema mit zeitlichem Abstand noch mal ansehen. Jetzt ist es so weit.

Mittlerweile gibt es verschiedenste DEFI-Dexes - viele auf ETH aufbauend, aber auch andere hab ich schon gesehen … glaube durchaus, das diese DEFI Explosion sich noch geraume Zeit fortsetzen wird, und wir künftig auf allen großen Plattformen bzw. deren scaling-solutions (BTC-Lightning, ETH-Polygon, Binance-DEX, Cardano-DEX, IOTA-xyz?,…) gewrappte Assets handeln und verwenden werden.

bitte verzeiht mir das xyz? - bin mir sicher, dass auch IOTA seine eigene DAG-Dex bauen wird, um alle möglichen Assets zu wrappen und zur IOT-Verwendung integrieren zu können

JETZT ZU MEINER GRUNDSATZFRAGE:
Wenn ich es richtig verstehe, dann ist ein gewrapptes Asset immer von einem Herausgeber erstellt, dem ich Vertrauen muss, wenn ich das Asset selbst auszahlen will, dass er/sie das Asset auch tatsächlich in Verwahrung hat, und auszahlen kann. Sprich, dass der ETH-Token WBTC tatsächlich in BTC hinterlegt ist und ausgezahlt werden kann.
So weit so gut, doch was ist mit den ganzen Gebühren für die Transaktionen die für diesen Vorgang erforderlich sind.

Wenn ich heute einen BTC in wBTC auf ETH umwandle, dieser dann auf einer DEX 100.000mal getradet wird, fallen die Gebühren der DEX in ETH an - so weit so gut.
Wenn dann aber 10.000 neue Eigentümer von Anteilen dieses wBTC eine Auszahlung zu unterschiedlichen Zeitpunkten wünschen, dann muss ich nicht nur den wBTC „auswickeln und aufteilen“ sondern zusätzlich, die verbleibenden BTC wieder „einwickeln“ … wodurch der verbleibende hinterlegte Bestand an BTC nicht mehr dem verfügbaren Nennwert von wBTC entspricht.

Da baut sich mit der Zeit ein zunehmend größer werdendes Loch in der Hinterlegung auf … was wahrscheinlich über Jahre niemandem auffallen wird, da ja nicht alle wBTC ausgezahlt werden wollen, aber bauen wir hier nicht indirekt ein „Reservesystem“ auf, in welchem die Summe von im Umlauf befindlichen BTC gemeinsam mit den wBTC auf allen anderen chains höher ist, als die tatsächlich verfügbare Menge an BTC die jemals gemint wurden?

Hab ich hier einen Denkfehler? Oder verstehe ich irgendwas grundsätzlich verkehrt?

cu
Petzi

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Das trust model von WBTC basiert auf proof of reserve, siehe audit.

Ich glaube, du übersiehst dabei, dass zwischen user und custodian ja noch der merchant sitzt, siehe whitepaper. Dieses „auswickeln und den Rest wieder einwickeln“ gibt es eigentlich nicht, der merchant lässt vom custodian eine größere Menge minten und kann die auch wieder (gesamt) burnen, aber die 10.000 user in deinem Beispiel sind an diesem Prozess ja nicht beteiligt, die machen nur atomic swaps mit dem merchant, der sich die fees dafür wohl vom user bezahlen lassen wird.

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