Huhu @Berioldir
Generell wird Geld von ganz normalen Banken geschaffen indem sie Kredite ausgeben. Sobald der Kredit zurückgezahlt wird verwandelt sich dieses Geld wieder in nichts.
Also wenn du oder eine Firma wie VW Geld benötigen, dann gehen sie zur Bank und nehmen einen Kredit auf. (Firmen könnten auch Geld über Aktien und Besitzanteile Geld einnehmen, aber bleiben wir erstmal bei den Banken.) Sagen wir mal sie bekommen 1000€ und müssen in einem Jahr 1005€ wieder zurückzahlen, also 0,5% Zinsen. Das bedeutet die Bank schreibt einfach in ihre Bilanzbücher dass du ein normales Girokonto mit 1000€ Guthaben und ein Kreditkonto mit -1000€ Belastung hast. Das Girokonto kannst du jetzt wie jedes normale Konto benutzen und das Geld ausgeben und das Zinskonto musst du irgendwann tilgen, also das Geld zurück zahlen. Sobald du es zurückzahlst ist das Geld auch wieder weg, die Zinsen behällt die Bank um ihre eigenen Ausgaben zu tätigen wie Personal, Strom usw. Damit kann die Geldmenge theoretisch je nach Wirtschaftslage wachsen oder auch schrumpfen.
Für Staaten ist dieser Prozess etwas komplizierter gestaltet, läuft aber generell auf das gleiche Prinzip hinaus: Der Staat gibt Staatsanleihen aus, welche du dir wie einen Kredit vorstellen kannst, den beliebige Menschen oder Firmen an den Staat ausstellen. Du bezahlst z.B. 1000€ an den Staat der dir verspricht in einem Jahr 1005€ zurückzugeben. Damit ist ersteinmal persee nicht neues Geld erschaffen aber beliebige Menschen oder Firmen können sich ja z.B. von Der Bank Geld leihen und damit die Staatsanleihen kaufen. Dadurch wird die Geldmenge dann erhöht.
Und wenn kein Private Instanz mehr bereit ist die Staatsanleihen zu kaufen, dann kann die Zentralbank (über Umwegen) die Staatsanleihen kaufen und somit fast direkt Staaten finanzieren. Diese Erschafft dann dieses Geld genauso aus dem nichts und der Staat kann das Geld einfach ausgeben.
Das System ist so wie es ist eigentlich relativ gut um Wirtschaftliche Schwankungen abzubilden. Allerdings war die 0-Zinz-Politik ein Killer dieses Systems weil ohne Zins der Anreitz weggeht das Geld auch zurückzuzahlen. Wenn du schulden hast und darauf Zinsen bezahlen musst, dann steigt diese Belastung über die Zeit durch die Zinsen. Denn irgendwann steigt eben auch das Risiko, dass du/die Firma/der Staat das geliehene Geld nicht mehr zurückzahlen kannst und dann leiht dir auch keiner mehr Geld (weil sonst die Bank auf deinen Schulden sitzen bleibt). Wenn die Zinsen aber 0% sind, dann können sich alle Menschen beliebig ohne große Konsequenzen Geld leihen, ein Grund warum die Geldmenge gestiegen ist.
Denn was wenigstens die letzten 10 Jahre passiert ist ist, dass sich die Finanzindustrie dieses “billige“ Geld geliehen hat und in Aktienmärkte, Immobilien usw. gesteckt hat. Wenigstens durch diese Geldflut sind diese Produkte im Wert gestiegen und wenn man genug und breit investiert war konnte man so problemlos mehrere Prozent Gewinn jährlich machen und damit die Kredite auch problemlos wieder zurück zahlen. Sagen wir mal du leihst dir für 1% Zinsen 1.000.000€ , dann musst du nach einem Jahr 1.010.000€ zurückzahlen, also 10.000€ aber weil das viele Menschen machen ist der Aktienmarkt um 5 bis 10% gestiegen. Durch diese Aktionen hast du also wenigstens 4% Gewinn durchschnittlich gemacht.
Die Finanzindustrie weiß das natürlich ganz genau und hat das auch lange durchgezogen und sehr viel Gewinn gemacht aber rate mal wer am Ende dafür bezahlt… Zusätzlich haben natürlich auch viele Staaten die billige Geldphase ausgenutzt und investiert. All das führt zu einer größeren Geldmenge weil immer mehr Kredite ausgegeben werden. Schau dir einmal die größten Deutschen Firmen an, die Autobauer VW, BMW und Daimler aber auch der Staat sind alle Horrend verschuldet, die Schulden des Einen sind der Gewinn des Anderen in diesem System.
Was wir also geschaffen haben ist ein System, wo das Geld grundlegend aus dem Nichts erstellt wird und mittels Firmenanteile, Immobilien oder Staatsanleihen besichert wird. Diese Kredite werden wieder in diese Anlageklassen gesteckt was deren Wert steigert und sich die Finanzindustrie dadurch wieder mehr Kredite ausstellen lassen kann weil ja ein größerer Sicherheitswert dem Kredit gegenüber steht. Diese neuen Kredite werden dann wieder in Aktien und Staatsanleihen gesteckt usw…
Aber ich möchte auch betonen, dass nicht die Geldmenge alleine entscheidend für die Inflation ist. Wenn der Geldmenge eine wirklich größere Wirtschaft durch den Kredit gegenüber steht, dann ist das nicht inflationär. Einfaches Beispiel: du bist mit 10 Leuten auf einer einsamen Insel und jeder hat 1000€, also insgesamt 10.000€. Wenn jetzt 5 Leute dazu kommen würden und jeder auch genau 1000€ mitbringen würde, dann hat jeder danach immernoch im Durchschnitt 1000€ und es gibt keine Inflation. Kommen die Anderen aber alle mit 100.000€, dann sind deine 1000€ auf einmal nicht mehr so viel Wert im Gegensatz zu dem neuen Geld von außen. Wenn es also mehr Firmen oder Menschen gibt, auf die sich die Geldmenge weiter aufteilen kann, dann wirkt das deflationär bzw. der Inflation entgegen.
Aber jeder Kredit, der sich nur gehebelt im Kreis dreht wirkt sich Inflationär aus. Man könnte auch sagen dass dies unproduktive Kredite sind weil sie für die Menschen keinerlei Mehrwert (Wirtschaftsleistung) schaffen aber im Gegenzug dazu sogar Werte zu anderen Menschen Umverteilen. Jeder, der durch solche Finanztricksereien leben kann entzieht der Wirtschaft reale Werte die dieser Wirtschaft dann ja auch wieder fehlen und diese Umverteilung nennen wir Inflation.
Ich hoffe das beantwortet einige Fragen.