Wieso ist Felix Leitner (fefe) so gegen Bitcoin

Hallo,

bei allen Kritikerin stößt mir die Einstellung von Fefe sehr übel auf, da ich selber nicht über das Wissen verfüge muß ich mich auf entsprechende Fachleute verlassen.

Wir seht ihr die Einstellung von Fefe der ja aus dem IT - Bereich kommt.

(Bitcoin, größte Ponzi Scheme, Scam…)
Eventuell hat sich jemand mit seiner einseitigen Einstellung auseinander gesetzt.

Ich kann es dir nicht sagen, aber wenn du bei Fefes Blog mal ein bisschen quer liest, dann kann man seine Haltung zumindest erahnen. Für mich macht es den Eindruck, dass er nicht der libertäre Typ ist, sondern eher zum Gegenteil tendiert. Ein bisschen verwundert bin ich bei so einer „Legende“ aber schon.

Ich glaube er vermischt den schlechten Eindruck, den viele andere Kryptoprojekte abgeben, zu sehr mit Bitcoin. Die Kritik zu diesen Projekten ist durchaus berechtigt.
Aber im allgemeinen hat er sich wahrscheinlich einfach bisher zu wenig mit dem Thema beschäftigt. Es kommen die typischen Vorurteile: nur Kriminelle, zu hoher Stromverbrauch, nur Betrüger …

Hier ein paar Auszüge aus den letzten Monaten, dann muss nicht jeder selbst nachlesen.

aus Fefes Blog 2021-04-05:
[…]
Probleme: Furchtbare Energieverschwendung und hat ein Korruptionsproblem, wenn sich ein Kartell findet, die zusammen 51% der Miningleistung zusammenkriegen.
[…]
Proof of Stake macht daher kein Mining im Bitcoin-Sinn, sondern man errechnet einen „Zufallswert“.
[…]
Was heißt das konkret? Das ist eine Oligarchie. Und zwar eine selbstverstärkende Oligarchie, denn du kannst ja Gebühren pro Transaktionen kassieren, wenn du den Block auswählst, was dein Guthaben erhöht und damit deine Wahrscheinlichkeit beim nächsten Mal.

Oh und wer hat das meiste Guthaben? Na die, die von Anfang an dabei waren!

Kommt euch das bekannt vor? Von „Strukturvertrieben“ und Schneeballsystemen zum Beispiel? Ja, das ist auch meine erste Reaktion, wenn ich das sehe. Das sieht aus wie ein riesiges Ponzi Scheme.

aus Fefes Blog 2021-03-13:

Vitalik Butarin ist der „Erfinder“ von Ethereum, meiner Meinung nach einer der größten Blender auf dem Planeten. ETH 2.0 ist „die neue Version von Ethereum“, ihr erinnert euch, sowas gab es ja auch bei Iota. Die haben euch ins Gesicht gelogen, sie hätten eine stabile, zuverlässige, betrugsfreie, flexible Superblockchain, in die ihr euer Erspartes bedenkenlos investieren könnt. Dann gab es eine Sicherheitslücke nach der anderen und deren Reaktion war jeweils, eine „neue Version“ zu machen, und so zu tun, als sei damit das Problem gelöst.

Bei Iota gab es da einmal so ein Event, dass eine Sicherheitslücke gefunden wurde, über die man Geld anderer Leute abheben konnte, und die Iota-Betreiber haben dann einmal einfach so alles Geld von allen Leuten abgehoben und auf einer neuen Chain wieder eingezahlt. Die haben also selbst die Grundanforderung an eine Blockchain verletzt, die sich euch vorher zugesagt hatten, nämlich dass niemand (AUCH SIE NICHT!) euer Geld abheben können.

Stellt sich raus: Ethereum hatte sowas auch mehrfach. Sogar, je nach Perspektive, noch eine Runde krasser.

aus Fefes Blog 2021-03-10:

Blockchain wäre ja schlimm genug. Aber das ist keine Blockchain. Das ist Ethereum und Iota. Das sind keine Chains, das sind DAGs.

Ethereum ist ja schon ganz doll schlecht, aber Iota?! Iota ist selbst unter den ganzen Kryptowährungen nochmal als besonders unseriös aufgefallen — mit Ansage! Und da muss man sich schon echt für anstrengen, um neben Satire-Kryptowährungen als noch viel schlechter aufzufallen.

Die Blockchain von Bitcoin hat ja immerhin noch seriöse Krypto dahinter. Sie eignet sich trotzdem für nichts außer das Abzocken von unterinformierten Anlegern, aber das ist ja eine andere Frage. Iota hingegen hat sich erstmal ne eigene Hashfunktion ausgedacht, die dann natürlich Mist war. Oh und dieser Angriff da in 2020? Das war weder das einzige noch das erste Mal. Das ist alles so unfassbar schlecht, dass ich jeden sofort auslache, der mir irgendwas mit Iota vorschlägt.

aus Fefes Blog 2021-02-25:

Bitcoin ist ein erzlibertäres Projekt, das den Staat als Feind sieht und aus Geld-Transaktionen heraushalten will. Bitcoin will explizit Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Sanction Busting ermöglichen, und ist vor allem deshalb populär, weil Nordkorea Sanktionen umgehen möchte, und weil Chinesen staatliche Währungskontrolle umgehen wollen.

aus Fefes Blog 2021-02-08:

Ach gucke mal: Die Stromausfälle im Iran kommen gar nicht von maroder Infrastruktur sondern von Bitcoin-Mining-Farmen. Warum? Weil Strom im Iran sehr billig ist:
France 24 zeigt ein RHY-Dokument, laut dem eine Kilowattstunde „im Nahen Osten“ gerade einmal 2,2 Cent kostet. Zum Vergleich: Private Haushalte in Deutschland zahlen rund 30 Cent. Teilweise soll es sich für die Betreiber lohnen, eigene Kraftwerke direkt neben den Mining-Farmen zu bauen und zu betreiben.

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@syrmion
ich Danke Dir für deine gute Antwort, eine super Sache wäre wahrscheinlich nicht nur für mich, wenn der Blocktrainer mit Fefe eine Diskussion rund um das Thema Bitcoin abhalten würden…

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Felix Leitner

Bitcoin = scamm
Bitcoiner = Vollidioten

Ein gemeinsames Video wäre so richtig interessant.
@Blocktrainer

Weil ich trotz der Behauptungen von fefe viel von ihm halte.

https://t.co/6LCpO2dFEB?amp=1

Ich befürchte fefe wäre ein sehr, sehr schwieriger Diskussionspartner. Dafür ist er zu überzeugt in seinen Glaubenssätzen, als dass er sich auf Romans Argumente einlassen würde. Würde mich wundern wenn er auf eine Anfrage reagieren würde.
PS: Ich schätze seine fachliche Expertise in (vielen) anderen Themen.

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Ich wärm mal den alten Thread nochmal auf. Hier mal ein Talk von Felix von Leitner zum Thema Krypto Währungen und das Reaktionsvideo dazu vom Crypto-Cafe.

Also dann mache ich mal eine kritische Betrachtung der kritischen Betrachtung der Kritischen Betrachtung.

Der Crypto-Cafe bringt am Anfang gute Argumente.
Aber auch er hat ideologische Punkte die er wehgement verteidigt.

  • wenn er Proof of Authority verteidigt dann hat er wohl nicht verstanden was die Blockchain ist: Eine Datenbank. Der Konsenzmechanismus bestimmt nur, wer dieser Datenbank Daten hinzufügen darf. Und wenn es sowiso einzelne Authoritäten sind die das bestimmen, dann könnte man das gleiche Konzept mit einer gesichterten Datenbank machen die mittels API und Authorisation gelesen und beschrieben werden darf.
  • FlashLoans und deren Fehler zu verteidigen mit den Argument dass das halt noch eine neue Technologie ist und man das nicht perse verteufeln soll, sehr schwaches Argument dafür dass hier lediglich der gleiche Fiat-Müll digital gemacht wird.
  • wenn sie eine Trusted-third-Party brauchen, dann brauchen sie keine Blockchain. Valide Argumentation von Felix. Mann sollte hier halt nicht nur auf die Blockchain schauen sondern auf das Gesamtkonzept: dont trust, verify. Die Blockchain ist nur ein Hilfsmittel und ein kleines Rädchen genau das im Gesamten zu erreichen.

Wenn man sich Kritisch mit Dingen beschäftigt, dann muss man auch mal schauen ob das sinnvoll ist was man macht. Der erste Teil des Videos ist noch recht gut, danach kommen eigentlich nur selber Scheinargumente und idiologische sichtweisen. Man merkt es wenn er selber immer länger braucht um einzelne Themen zu kommentieren, worallem um PoS zu verteidigen. Er relativiert Gegenargumente wie Programierfehler mit das passiert halt mal. Aber dass das dem Sicherheitskonzept wiederspricht und somit eine legitime Kritik der Kryptowelt ist lässt er völlig außer acht.

In der Gesammtheit würde ich dieses Video nicht weiterempfehlen weil zu viel nicht mit Argumenten kommentiert wird. Wenn man in seiner Gegendarstellung schon so viele Argumentationsfehler und Idiologie findet, dann schadet das natürlich auch das Vertrauen in die richtigen Aussagen. Er Argumentiert nicht als Bitcoiner sondern als Kryptofanatiker.

Edit: Ich hab mal versucht die Argumente in Youtube zu Posten und siehe da: Alles weg zensiert :rage:

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Wenn man wie Fefe sehr, sehr viele Meinungen hat, sind auch einige bescheuerte dabei.

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Boah ich hatte gestern aus Zufall genau dieses Video von der ACATIS Konferenz in meinem Feed und hatte mal reingeschaut: nach seiner Begründung, warum Kryptowährungen keine Währungen sein können, hab ich wieder aus gemacht :sweat_smile:

Nur damit es die anderen auch wissen:
Er meinte, dass es keine Währungen sind, weil man die jeweilige Kryptowährung einfach kopieren kann (dank OpenSource) und somit den Supply verdoppelt.
Da hat er eindrucksvoll sein Unwissen über Netzwerke bewiesen.

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Ich glaube da hast du zu früh ausgeschaltet, das war seine Einführung warum digitales Geld nicht funktioniert hat, bevor es Bitcoin gab. Er geht im Nachhinein darauf ein, wie Bitcoin dieses Problem löst.

Ok, kann sein, dass er es danach gerade biegt, aber hat in diesem Kontext nicht von digitalem Geld sondern von Kryptowährungen gesprochen und explizit gesagt, dass man es ja einfach kopieren kann. Da war kein Cliffhänger, dass dies nur bis dato ein ungelöstes Problem war.

Ich finde das Video sehr gut, da ich viele aus der Informatik Branche kenne, welche dieselbe Ansicht teilen. Ich fände ein Reaktionsvideo von @Blocktrainer deshalb äusserst spannend :slight_smile:

Edit: Ich hab mal versucht die Argumente in Youtube zu Posten und siehe da: Alles weg zensiert :rage:

Sorry wenn ich einen Fehler gemacht habe beim löschen. Es kommen leider täglich mehr Spam in den Kommentare und vielleicht habe ich beim wegklicken nicht wirklich genau gelesen. Auf meinem Kanal findet aber keine Zensur statt, das sieht man auch daran dass früher teils wirklich grenzwertige Kommentare immer noch drin sind.

wenn er Proof of Authority verteidigt dann hat er wohl nicht verstanden was die Blockchain ist: Eine Datenbank. Der Konsenzmechanismus bestimmt nur, wer dieser Datenbank Daten hinzufügen darf. Und wenn es sowiso einzelne Authoritäten sind die das bestimmen, dann könnte man das gleiche Konzept mit einer gesichterten Datenbank machen die mittels API und Authorisation gelesen und beschrieben werden darf.

Bei PoA sind die Validatoren „autorisiert“ zu validieren. Man könnte zwar weit ausholen und sagen es ist wie eine Datenbank und die Validatoren sind die Schreiber der Datenbank, weil sie die neuen Blöcke in die Chain hängen, aber die Tatsache ist, dass der Job der Validatoren genauso wie bei PoW und PoS ist, die Validität der Transaktionen die in einen Block hineinkommen zu überprüfen. Die Daten selbst, die validiert werden sollen, kommen sicher nicht zu 100% von den Validatoren selbst, sondern von den Nutzer der Blockchain. So gesehen, ja die Validatoren schreiben, aber was sie schreiben sind von den Nutzer.

FlashLoans und deren Fehler zu verteidigen mit den Argument dass das halt noch eine neue Technologie ist und man das nicht perse verteufeln soll, sehr schwaches Argument dafür dass hier lediglich der gleiche Fiat-Müll digital gemacht wird.

Ich habe nicht Flash Loan verteidigt. Vielleicht war ich nicht klar im Ausdruck. Flash Loan ist eine Möglichkeit durch die Programmierung, was an sich weder gut noch schlecht ist. Es ist ein Werkzeug. Genauso kann Flashloan bsp. eingesetzt werden um gefährdete Loan Position aufzulösen oder Kollateral-swap durchzuführen, nur um zwei Beispiele zu nennen. Nur weil es bisher in den Medien hauptsächlich als schlecht dargestellt wurde, habe ich mir nicht diese zu meiner eigenen Meinung gemacht sondern habe mich in die Materie eingearbeitet. Dazu kommt in den kommenden Tagen noch eine extra Sendung zu Flashloan.

wenn sie eine Trusted-third-Party brauchen, dann brauchen sie keine Blockchain. Valide Argumentation von Felix. Mann sollte hier halt nicht nur auf die Blockchain schauen sondern auf das Gesamtkonzept: dont trust, verify. Die Blockchain ist nur ein Hilfsmittel und ein kleines Rädchen genau das im Gesamten zu erreichen.

Kann ich nicht zustimmen. Bei der Blockchain geht es um eine Infrastruktur, die bis Dato nicht anders gelöst wurde, mit den eigenen Vor und Nachteilen. Bei der Trusted Third party geht es um die Validität der Daten. Einfach ausgedrückt: Blockchain ist die Autobahn, und die Trusted Third Party sind die Mautstellen die an den zu und abfahrten aufgebaut sind. Der Autobahn (Blockchain) interessiert es nicht was dort für Autos (Daten) drauf fahren, ob sie erlaubt sind oder nicht. Es ist stark vereinfachtes Denken zu sagen „nur weil es einen Block gab mit Daten drin die durch falsche Oracle Werte zustande gekommen sind, es unveränderbar ist nachträglich und Leute zu schaden gekommen sind ist die Blockchain unnötig“.

Hallo CryptoCafe, Willkommen hier im Forum. :partying_face:
Vielen Dank für dein Post, und die offene Kommunikation :+1:

Dass Youtube meine Kommentare löscht ist leider nicht ungewöhnlich, manchmal reicht es aus Bitcoin und ein paar andere Buzzwords zu erwähnen und man ist raus. Ich weiß nicht ob du es warst oder nur irgend ein Algortihmus, sowas verrät Youtube ja nicht.

Ich hab grad nicht viel Zeit, aber ich werde meinen Sempf hoffentlich heute Abend nochmal dazu geben: Stichwort Gesamtkonzept eines Projektes und welche Werkzeuge dafür verwendet werden (Blockchain, Proof of xxx, aber auch Fehlerkultur).

Willkommen im Forum!

Bei Blockchain im Allgemeinen relevant. Bei Bitcoin nicht relevant.

Bei Bitcoin existiert die Information, also die Coins, sowieso nur digital. Ausgeben kann diese nur der Eigentümer mithilfe einer Signatur, die niemand anders setzen kann. Trusted Third Parties bzw. Oracles sind nicht notwendig, da keine Realweltdaten digitalisiert werden müssen.

Auch bei neuen Blöcken kann ich mir ohne Oracles, Autorisierung, Identitätsnachweis etc. sicher sein, dass im Mittel eine gewisse Anzahl von Hashes berechnet wurde (Proof of Hashes/Work).

Darüber kann man zumindest streiten. :slight_smile:

Wozu brauche ich eine sichere Datenbank, die nicht von Einzelnen kontrolliert werden soll, wenn ich beim Digitalisieren der Informationen wiederum auf Einzelne angewiesen bin?

Am Ende ist einfach immer die Frage, wie gut die Oracles sein sollen, damit es den Nutzern genügt. Bitcoinern ist an dieser Stelle üblicherweise nichts gut genug.

Ähnliche Diskussionen hier: → Suchergebnisse für „oracle problem“ - Blocktrainer Forum

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Ich will nicht Off Topic lenken, aber das ist mittlerweile echt krass auf YouTube!

Ich sehe das ja auf dem Blocktrainer Community Kanal, es gibt gefühlt mehr Bots (die sich sogar selbst antworten und liken) als eigentliche Kommentare. Obwohl der Account nur ein paar tausend Abonnenten hat gibt es sogar extra angelegte Accounts die das Profilbild übernehmen.

Die müssen da so langsam wirklich was machen…

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Fefe versteht nichts von Ökonomie und daher fehlt ihm das Verständnis für die Probleme, die Bitocin überhaupt löst. Wenn man denkt es löst keine Probleme, sieht man es natürlich als nutzlosen Unsinn.

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Hier zweiter Teil:

@Ji_cryptoCafe

Bei YoutTube habe ich das vielleicht etwas schöner geschrieben, aber der Text ist leider weg.

Was bei Kryptoprojekten wichtig ist, ist das Gesammtkonzept: Welches Problem soll das Projekt lösen oder welchen Nutzen hat das Projekt für andere Menschen. Jeh nach Anforderungen gibt es dann eine reihe von Tools mit denen man sich sein Kryptoprojekt zusammenbauen kann. Einige Bausteine sind zB.:

  • Wie werden die Daten gespeichert, Welche Datenbank nimmt man (SQL, Blockchain, Dateien (Filesystem),…)
  • abhängig von der verwendeten Technologie dann das Datenformat (Welche Tabellen braucht man in SQL, Wie werden Datan in der Blockchain kodiert, Wie sieht eine Datei im Filesystem aus,…)
  • Netzwerk und Kommunikation zwischen den Teilnehmern, was solll ausgetauscht werden, welche übertragungsformen werden verwendet, welche Protokolle (sprachen) werden gesprochen,…
  • wie werden die Daten vor ungewollten Zugriff gesichert? Was ist ungewollter zugriff in Dezentralen Systemen? Welche Angriffsszenarien kann man sich vorstellen?

Und natürlich noch viele weitere Konzepte auf die ich hier erstmal nicht eingehen will.

Fefe baut sehr viele seiner Scheinargumente darauf auf, dass all diese Konzepte in der Kryptowelt verwendet werden, aber nicht in jedem Projekt gleichermaßen. Was für Bitcoin stimmt muss nicht für Etherium stimmen weil es einfach andere Grundbausteine aus dem sammelsorium an möglichen Konzepten aufbaut.

Die Argumentation von Fefe gegen Bitcoin hast du meiner Meinung nach super widerlegen können mit rationalen Argumenten.
Was viele bei Bitcoin nicht verstehen ist, dass es zwar viele Projekte gibt, die einzelne Teildisziplinen zwar besser machen (zB. mal eine schnellere Blockchain oder woanders eine bessere Kryptografie) aber in der Gesammtheit wegen ihrer Wahl an Parametern Abstriche in anderen Disziplinen machen müssen (Schnellere Blockchain->größere Datenmengen, nicht jeder Pizzakauf der Erde muss in der Blockchain gespeichert sein). Das Problem ist hier, dass die Gesammtheit von Bitcoin über den reinen Quellcode hinaus geht. Um Bitcoin wirklich zu verstehen braucht man wenigstens:

  • Informatik um mitlesen zu können was der Quellcode wirklich macht und das tut was er soll, nicht mehr und nicht weniger. Wer sagt nicht, dass das nächste Update alle private Keys zu irgendeiner Adresse funkt bei jeglicher Interaktion mit dem Netzwerk?
  • man braucht Physik um das Wirken vom Konsenz-Mechanismus zu verstehen: Proof of Work mit der Absicherung von Energie und vorallem durch Zeit. Zeit ist Stand Heutiger Physik eine Resource, die im Gegensatz zur Energie nicht skalierbar ist. Relativistisch gäbe es zwar ein zwei möglichkeiten, aber für Erdkommunikation verläuft die Zeit einfahc linear. Abweichungen bis zum Weltall sind zwar messbar aber für die 10 Minuten Relation geht das vollkommen im Rasuchen des Zufalls unter. Andere Konsenzmechanissmen brauchen vielleicht nur Logik (Mathematik) oder andere Diziplinen.
  • Mathematik um die Kryptografischen Konzepte zu verstehen und warum sie so sicher sind. AUch hier spielt Zeit eine entschiedene Rolle und das Gesetz der großen Zahlen.
  • Ökonomie, da es sich bei Bitcoin in seiner Gesamtheit um ein Geld handeln soll und Geld eine entscheidene Größe von Wirtschaft und Gesellschaft spielt. Genauso kann man hier Soziologie auflisten. Aber wie die Gesellschaft auf ein Asset wie Bitcoin reagiert ist noch relativ unerforscht mit seinen nur 10 Jahren. Gerade in dieser Disziplin spielen viele unbeweisbare Annahmen eine Rolle auf denen man dann versucht die Zukunft herzuleiten. Jeh nach Anname oder persönlicher Ideologie kann man hier wahrscheinlich jede Zukunft vorhersagen.

Vielleicht vergesse ich hier einige Disziplinen, aber die meisten Menschen kennen sich wohl meist entweder mit Naturwissenschaften aus oder gesellschaftlichen Wissenschaften. Interdisziplinär wird nochmal deutlich komplexer und somit schwieriger zu verstehen.
Und Bitcoin, zerlegt in die einzelnen Bestandteile wie Blockchain oder PoW machen in ihrer einzeldisziplin nicht immer Sinn. Nur in der Gesammtheit kommt dann ein Projekt zustande wo viele Leute glauben, dass es ein Mehrwert bietet.

Mit dieser Vorrede komme ich zurück auf meine Kritik an dich: Wo ist der Sinn von Proof of Authority?
Welche Vorteile/Nachteile hat es mit einer Blockchain? Warum braucht das Projekt eine Blockchain? Welchen Zweck will das Projekt erfüllen?

Meine Argumentation beginnt mit der Unterstellung, dass andere Kryptowährungen Bitcoin nachmachen/ersetzen/verbessern wollen denn sie kopieren viele der Bitcoin Konzepte und ändern ein paar kleine Details. Bitcoin ist in den Disziplinen aber schon relativ gut austariert/ausbalanciert. Wenn ich jetzt von Bitcoin ausgehe und den Proof of Work durch Proof of Authority ersetze, dann geht der Grundsatz von Bitcoin verloren: Dont trust, verify. Vertraue niemanden, verifiziere seiber das die anderen kein scheiß machen. Der Vorteil davon ist natürlich, dass weniger Energie/Hashrate verwendet werden muss aber es geht Sicherheit verloren weil man vertrauensinstanzen geschaffen hat denen man, wie den heutigen Zentralbanken, einfach vertrauen/glauben muss und man dafür hoffen/beten muss dass sie ihre Autorität nicht missbrauchen. Außerdem, rein auf technischer Ebene gesehen ist die Blochchain eine sehr ineffiziente Datenbank weil sie hochgradig verteilt liegt. Nur der Konsenzmechanismuss entscheidet wer hineinschreiben darf und wer nicht. die Validation machen alle anderen und ist nicht viel Energieaufwendig. Oder anders gesagt: Wozu brauchen wir eine Blockchain wenn es dann trotsdem Authoritäten gibt die die Daten beliebig manipulieren können? Diese Authoritäten könnten sich genauso gut eine herkömmliche, hochperformante Datenbank erstellen, mittels verschlüsselter Technik die Einträge immer abgleichen und synchron und redundant halten und diese Daten mittels API veröffentlichen. In diesem Punkt hat Fefe recht dass der Einsatz der Modularen technologiekomponenten einfach wenig sinn ergibt und mit einfachen überlegungen ein deutlich effizienteres System erstellt werden kann. Deswegen unterstelle ich solchen Projekten, dass es nicht wirklich um die Weiterentwicklung von Bitcoin geht sondern nur um irgendwas zu erzeugen wo andere Geld/Werte investieren wollen das sie dann natürlich nicht wieder zurück bekommen (scam). Das ist nichts anderes als: Hey ich habe hier einen Zettel da steht wertvoll drauf, möchtest du mir nicht dein Haus dafür geben? (Jeh nach vertrauen in das Bitcoinnetzwerk oder in den Euro könnte man natürlich mit dem gleichen Argument diese Währungen schlecht reden) Solange es aber keine Argumente gibt, die wiederlegen dass eine einfache Datenbank nicht effektiver sind bleibe ich dabei dass PoA sinnlos ist.

Das nächste Argument, was ich angekreidet habe ist die Verteidigung von Flashloans, aber gerade hier würde ich sagen dass ich persönlich nicht den Sinn hinter dieser Möglichkeit sehe. Wenn ich bei Bitcoin bleibe ist ja gerade der Vorteil, dass die Währung nicht ausgeweitet werden kann was es uA. vom heutigen Fiat auszeichnet. Generell stehe ich Etherium sehr Kritisch gegenüber weil sie nichts anderes machen als institutionell Zentralbank spielen. Das bedeutet dass wir bei einem Wechsel zur Kryptogestützen Geld immernoch eine Zentralbank hätten und Leute, die nach ihrem Gutdünken in das Geldsystem eingreifen können wie es ihnen passt oder sie haben ein gutes Schneeballsystem erschaffen. Also entweder es geht weiter bergauf, ändert am generellen Finanzsystem aber nichts außer dass die Leute an der Geldspitze ausgetauscht wurden oder es verschwindet wieder in der Versenkung.
Das sind auf jedenfall valide Kritikpunkte von Fefe gegenüber allen zentralverwalteten Kryptoprojekten, die trotsdem die ineffiziente Blockchaintechnologie verwenden um sich einen dezentralen Anstrich zu verpassen. Selbst wenn sie mit der Hoffnung gestartet sind irgendwann mal wirklich dezentral zu werden, die Aufmerksamkeit auf Kryptoprojekte ist momentan zu groß als dass kleine freie Ketten überleben können. Sie können also momentan nur von den Erstellern aufgezwungen werden oder sind nicht dezentral weil der Ersteller sie vor Manipulation schützt und somit bestimmt wo es lang geht.

Mein Fazit: Es gibt sehr viele valide Kritik bezüglich anderen Kryptoprojekten und soweit ich weiß gibt es fast nur zentrale Instanzen die Dezentralität spielen und vortäuschen aber nicht leben.

Danke für die ausführliche Antwort.
PoA ist kritisch zu betrachten, gebe ich zu, kam in meinem Video vielleicht zu sehr als „pro“ PoA rüber.
Vertrauen auf dritte ist immer notwendig, egal ob TradFi oder DeFi. Die Frage ist wen sollte man vertrauen, und warum. In der CeFi hat man keine andere Wahl. Die DeFi bietet eine alternative, die nicht perfekt ist.
Frage: Will ich der obersten Ebene vertrauen (Regierung+Banken), dass sie für mich alles richtig machen, oder vertraue ich lieber mir selbst (Self Custody) und einige Datenlieferanten, deren Job es ist richtige Daten zu liefern.

Für Flashloan habe ich hier ein kurzes Video, was ich schon seit einiger Zeit machen wollte. Use Cases gibt es definitiv.

Bei Ethereum ist es schon viel komplexer. Man kann es sich zwar als eine „zentralisierte Instanz“ anschauen, aber diese würde aus 400k unterschiedliche Teilnehmer bestehen. Dass sie sich darüber einig sind eine Transaktion zu zensieren oder nicht zuzulassen ist eher unwahrscheinlich. Auf gewisser Weise ist Ethereum (nach The Merge, PBS, Sharding und DAS) sogar noch dezentralisierter und resistenter gegenüber Manipulation als Bitcoin. Ich denke es ist ein Missverständnis das viele haben dass Ethereum die Finanzindustrie ersetzen soll. Ethereum ist da um eine Alternative anzubieten und Sachen besser zu machen die die TradFi nicht geschafft haben bzw. nicht schaffen können: Gleichberechtigung, Keine Zensur oder Unterdrückung, kein Ausschluss, freie Wahl, Transparenz der Kosten und Erträge und der unbeschränkter Zugang unabhängig von Geolocation. Mit erweiterte Finanzprodukte will ich erst gar nicht anfangen.
Ideale lassen sich nicht von heute auf morgen umsetzen. Ich wäre für den Pragmatismus welches nicht ideal ist, auf dem Weg zu einer möglicherweise idealen oder mindestens bessere Lösung.