@Ji_cryptoCafe
Bei YoutTube habe ich das vielleicht etwas schöner geschrieben, aber der Text ist leider weg.
Was bei Kryptoprojekten wichtig ist, ist das Gesammtkonzept: Welches Problem soll das Projekt lösen oder welchen Nutzen hat das Projekt für andere Menschen. Jeh nach Anforderungen gibt es dann eine reihe von Tools mit denen man sich sein Kryptoprojekt zusammenbauen kann. Einige Bausteine sind zB.:
- Wie werden die Daten gespeichert, Welche Datenbank nimmt man (SQL, Blockchain, Dateien (Filesystem),…)
- abhängig von der verwendeten Technologie dann das Datenformat (Welche Tabellen braucht man in SQL, Wie werden Datan in der Blockchain kodiert, Wie sieht eine Datei im Filesystem aus,…)
- Netzwerk und Kommunikation zwischen den Teilnehmern, was solll ausgetauscht werden, welche übertragungsformen werden verwendet, welche Protokolle (sprachen) werden gesprochen,…
- wie werden die Daten vor ungewollten Zugriff gesichert? Was ist ungewollter zugriff in Dezentralen Systemen? Welche Angriffsszenarien kann man sich vorstellen?
Und natürlich noch viele weitere Konzepte auf die ich hier erstmal nicht eingehen will.
Fefe baut sehr viele seiner Scheinargumente darauf auf, dass all diese Konzepte in der Kryptowelt verwendet werden, aber nicht in jedem Projekt gleichermaßen. Was für Bitcoin stimmt muss nicht für Etherium stimmen weil es einfach andere Grundbausteine aus dem sammelsorium an möglichen Konzepten aufbaut.
Die Argumentation von Fefe gegen Bitcoin hast du meiner Meinung nach super widerlegen können mit rationalen Argumenten.
Was viele bei Bitcoin nicht verstehen ist, dass es zwar viele Projekte gibt, die einzelne Teildisziplinen zwar besser machen (zB. mal eine schnellere Blockchain oder woanders eine bessere Kryptografie) aber in der Gesammtheit wegen ihrer Wahl an Parametern Abstriche in anderen Disziplinen machen müssen (Schnellere Blockchain->größere Datenmengen, nicht jeder Pizzakauf der Erde muss in der Blockchain gespeichert sein). Das Problem ist hier, dass die Gesammtheit von Bitcoin über den reinen Quellcode hinaus geht. Um Bitcoin wirklich zu verstehen braucht man wenigstens:
- Informatik um mitlesen zu können was der Quellcode wirklich macht und das tut was er soll, nicht mehr und nicht weniger. Wer sagt nicht, dass das nächste Update alle private Keys zu irgendeiner Adresse funkt bei jeglicher Interaktion mit dem Netzwerk?
- man braucht Physik um das Wirken vom Konsenz-Mechanismus zu verstehen: Proof of Work mit der Absicherung von Energie und vorallem durch Zeit. Zeit ist Stand Heutiger Physik eine Resource, die im Gegensatz zur Energie nicht skalierbar ist. Relativistisch gäbe es zwar ein zwei möglichkeiten, aber für Erdkommunikation verläuft die Zeit einfahc linear. Abweichungen bis zum Weltall sind zwar messbar aber für die 10 Minuten Relation geht das vollkommen im Rasuchen des Zufalls unter. Andere Konsenzmechanissmen brauchen vielleicht nur Logik (Mathematik) oder andere Diziplinen.
- Mathematik um die Kryptografischen Konzepte zu verstehen und warum sie so sicher sind. AUch hier spielt Zeit eine entschiedene Rolle und das Gesetz der großen Zahlen.
- Ökonomie, da es sich bei Bitcoin in seiner Gesamtheit um ein Geld handeln soll und Geld eine entscheidene Größe von Wirtschaft und Gesellschaft spielt. Genauso kann man hier Soziologie auflisten. Aber wie die Gesellschaft auf ein Asset wie Bitcoin reagiert ist noch relativ unerforscht mit seinen nur 10 Jahren. Gerade in dieser Disziplin spielen viele unbeweisbare Annahmen eine Rolle auf denen man dann versucht die Zukunft herzuleiten. Jeh nach Anname oder persönlicher Ideologie kann man hier wahrscheinlich jede Zukunft vorhersagen.
Vielleicht vergesse ich hier einige Disziplinen, aber die meisten Menschen kennen sich wohl meist entweder mit Naturwissenschaften aus oder gesellschaftlichen Wissenschaften. Interdisziplinär wird nochmal deutlich komplexer und somit schwieriger zu verstehen.
Und Bitcoin, zerlegt in die einzelnen Bestandteile wie Blockchain oder PoW machen in ihrer einzeldisziplin nicht immer Sinn. Nur in der Gesammtheit kommt dann ein Projekt zustande wo viele Leute glauben, dass es ein Mehrwert bietet.
Mit dieser Vorrede komme ich zurück auf meine Kritik an dich: Wo ist der Sinn von Proof of Authority?
Welche Vorteile/Nachteile hat es mit einer Blockchain? Warum braucht das Projekt eine Blockchain? Welchen Zweck will das Projekt erfüllen?
Meine Argumentation beginnt mit der Unterstellung, dass andere Kryptowährungen Bitcoin nachmachen/ersetzen/verbessern wollen denn sie kopieren viele der Bitcoin Konzepte und ändern ein paar kleine Details. Bitcoin ist in den Disziplinen aber schon relativ gut austariert/ausbalanciert. Wenn ich jetzt von Bitcoin ausgehe und den Proof of Work durch Proof of Authority ersetze, dann geht der Grundsatz von Bitcoin verloren: Dont trust, verify. Vertraue niemanden, verifiziere seiber das die anderen kein scheiß machen. Der Vorteil davon ist natürlich, dass weniger Energie/Hashrate verwendet werden muss aber es geht Sicherheit verloren weil man vertrauensinstanzen geschaffen hat denen man, wie den heutigen Zentralbanken, einfach vertrauen/glauben muss und man dafür hoffen/beten muss dass sie ihre Autorität nicht missbrauchen. Außerdem, rein auf technischer Ebene gesehen ist die Blochchain eine sehr ineffiziente Datenbank weil sie hochgradig verteilt liegt. Nur der Konsenzmechanismuss entscheidet wer hineinschreiben darf und wer nicht. die Validation machen alle anderen und ist nicht viel Energieaufwendig. Oder anders gesagt: Wozu brauchen wir eine Blockchain wenn es dann trotsdem Authoritäten gibt die die Daten beliebig manipulieren können? Diese Authoritäten könnten sich genauso gut eine herkömmliche, hochperformante Datenbank erstellen, mittels verschlüsselter Technik die Einträge immer abgleichen und synchron und redundant halten und diese Daten mittels API veröffentlichen. In diesem Punkt hat Fefe recht dass der Einsatz der Modularen technologiekomponenten einfach wenig sinn ergibt und mit einfachen überlegungen ein deutlich effizienteres System erstellt werden kann. Deswegen unterstelle ich solchen Projekten, dass es nicht wirklich um die Weiterentwicklung von Bitcoin geht sondern nur um irgendwas zu erzeugen wo andere Geld/Werte investieren wollen das sie dann natürlich nicht wieder zurück bekommen (scam). Das ist nichts anderes als: Hey ich habe hier einen Zettel da steht wertvoll drauf, möchtest du mir nicht dein Haus dafür geben? (Jeh nach vertrauen in das Bitcoinnetzwerk oder in den Euro könnte man natürlich mit dem gleichen Argument diese Währungen schlecht reden) Solange es aber keine Argumente gibt, die wiederlegen dass eine einfache Datenbank nicht effektiver sind bleibe ich dabei dass PoA sinnlos ist.
Das nächste Argument, was ich angekreidet habe ist die Verteidigung von Flashloans, aber gerade hier würde ich sagen dass ich persönlich nicht den Sinn hinter dieser Möglichkeit sehe. Wenn ich bei Bitcoin bleibe ist ja gerade der Vorteil, dass die Währung nicht ausgeweitet werden kann was es uA. vom heutigen Fiat auszeichnet. Generell stehe ich Etherium sehr Kritisch gegenüber weil sie nichts anderes machen als institutionell Zentralbank spielen. Das bedeutet dass wir bei einem Wechsel zur Kryptogestützen Geld immernoch eine Zentralbank hätten und Leute, die nach ihrem Gutdünken in das Geldsystem eingreifen können wie es ihnen passt oder sie haben ein gutes Schneeballsystem erschaffen. Also entweder es geht weiter bergauf, ändert am generellen Finanzsystem aber nichts außer dass die Leute an der Geldspitze ausgetauscht wurden oder es verschwindet wieder in der Versenkung.
Das sind auf jedenfall valide Kritikpunkte von Fefe gegenüber allen zentralverwalteten Kryptoprojekten, die trotsdem die ineffiziente Blockchaintechnologie verwenden um sich einen dezentralen Anstrich zu verpassen. Selbst wenn sie mit der Hoffnung gestartet sind irgendwann mal wirklich dezentral zu werden, die Aufmerksamkeit auf Kryptoprojekte ist momentan zu groß als dass kleine freie Ketten überleben können. Sie können also momentan nur von den Erstellern aufgezwungen werden oder sind nicht dezentral weil der Ersteller sie vor Manipulation schützt und somit bestimmt wo es lang geht.
Mein Fazit: Es gibt sehr viele valide Kritik bezüglich anderen Kryptoprojekten und soweit ich weiß gibt es fast nur zentrale Instanzen die Dezentralität spielen und vortäuschen aber nicht leben.