Wiederherstellung meiner Coins

Guten Morgen zusammen,

ich bin relative Neu im Bereich Bitcoin und hätte eine essentielle
Frage bezüglich der Coinwiederherstellung im Notfall. Mein Szenario, dass ich im
Kriegsfall das Land verlassen muss. Meine Bitbox 24 Worte ist mit einer zusätzlichen Passphrase abgesichert. Meine Wörter habe ich im Kopf und kann diese mitnehmen. Ist die Wiederherstellung nur auf einer Hardwarewallet durchführbar oder kann ich diese auch Softwareseitig wieder herstellen. bspw. über einen Broker wie Relais? Gibt es andere alternativen? Beim Herstellungsprozess brauche ich dann 24 Wörter + Passphrase oder ist diese nur für den Zugang meiner jetzigen Bitbox? Meine Wörter habe ich auf einer SD Karte gespeichert. Reicht diese für die vollständige Wiederherstellung, sprich wenn diese jemand stehlen sollte, kann dieser meine Wallet ohne weitere Passphrase,Passwort oder ähnliches wiederherstellen?(SD Karte Sicherheitsrisiko)?

Vielen Dank euch :slight_smile:

Du kannst in jeder Wallet wiederherstellen, welche sich an den Standard hält. Das sind alle wichtigen, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.

Diese Kombination „ist“ deine Coins. Es ist kein Zugang zu irgendeinem Gerät, sondern alles, was du (oder ein Angreifer) benötigt, um Vollzugriff zu bekommen.

Nein, da dort die Passphrase nicht gespeichert wird.

Grundsätzlich ist der Seed von der Karte auslesbar. Sie ist nicht sicherer als ein Blatt Papier, auf dem die Wörter im Klartext stehen.

Nein, auf der SD Karte sind nur die 24 Wörter, nicht aber die Passphrase

Würde das auch über eine Relaisapp funktionieren? Diese sind ja nur über 12 Wörter abgesichert. Oder werden hier dann die 25 für den Zugriff benötigt? Und wenn das funktioniert, wären meine Coins dann auf dem Broker? Sprich Angreifbar wenn die Plattform mal gehakt wird etc.?

Soweit ich weiß kann man bei Relai nur 12 Wörter Seeds widerherstellen, also würde es in deinem Fall nicht funktionieren, dazu bräuchtest du ein anderes Wallet.

Ok, das reicht mir schon. Im Prinzip brauche ich nur Internetzugang für die Wiederherstellung. Vielen lieben Dank für die Antworten :slight_smile:

aber 2 sachen noch,

  1. Verlass dich bitte nicht darauf, dass du die 24 (bzw 25) Wörter auswendig kannst. Hast du auch nur ein Wort falsch gemerkt oder die Reihenfolge stimmt nicht dann wars das. Vor allem im Falle eines Krieges mit Flucht aus dem Land, Stress, Trauma, Wochenlange Flucht evtl, da ist das Risiko da irgendwas zu vergessen sehr hoch.
  2. Wenn du dann dein Wallet widerherstellen willst dann nichts überstürzen, gehe sicher, dass du dir nicht irgendein Fake Wallet herunterlädst, kontrolliere alles mehrfach und schau dir im voraus schonmal das Wallet deiner Wahl an, wie es aussieht, wie die Internetseite zum Download aussieht etc.
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Da hast du recht, die äußerlichen Faktoren werden meist nicht berücksichtigt.
Danke dir :slight_smile:

Alleine, dass du eine Passphrase benutzt, aber bis eben nicht mal genau wüsstest wie genau sich das mit so einer Passphrase verhält, ist schon ein wenig gefährlich.

Setz dich bitte noch weiter mit der Technik hinter Bitcoin auseinander. Nur dann fühlst du dich auch sicher und vermeidest dann irgendwann auch einen Fehler, der sich deine Coins kostet.

Hi Jerry, danke für dein Feedback. Habe das auf Raten von Roman in seines Videos angelegt. Selbstverständlich setze ich mich weiter intensiv mit dem Thema auseinander, denn es macht mir unglaublich Spaß die Technologie dahinter kennenzulernen. Bitcoin gibt mir Hoffnung für die Zukunft, daher werde ich dran bleiben :slight_smile:

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Das ist tatsächlich so ne Sache… Roman weist da öfter drauf hin, sollte sich aber vllt angewöhnen, die Risiken dabei direkt mit zu erwähnen, die eine Passphrase mitbringen KANN… Vllt sind ja die beiden folgenden Artikel noch hilfreich für dich:

Übrigens muss es im Bezug auf deine Brain Wallet noch nichtmal soweit kommen, dass ein Krieg ausbricht… Es würde ja theoretisch schon genügen, dass du einen Verkehrsunfall hast, und infolgedessen Gedächtnisverlust hast… Wünsche ich natürlich niemandem :pray: aber das kann schneller passieren, als man denkt

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Hey. Danke für die Verlinkungen. Es ist als relativer Neuling sehr schwer die geballte Menge an Informationen richtig zu ordnen. Man bekommt überall Teilstücke zugeworfen und muss Sie dann mehr oder weniger wie bei einem Puzzle zusammenfügen. In chronologischer Reihenfolge, der Sinnigkeit geordnet, findet man leider nicht soviel und wo fängt man an? Deshalb wusste ich, dass die Passphrase durch Falscheingabe trotzdem eine leere Wallet erstellt wie in deinem Beitrag erwähnt. Ich hoffe dass das Stöbern hier im Forum mein lückenhaftes Wissen weiter füllt.

Bezüglich der Brainwallet. Es gibt noch weitere Backups, die Brainwallet wäre aber im Notfall mein letzter Trumpf. Danke :slight_smile:

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Ja, wirkt am Anfang erdrückend.
Genau dieser Prozess des eigenständigen lernens ist aber meiner Meinung nach Notwendig um dinge selbst zu hinterfragen und sich echtes Wissen anzueignen. Es bringt nichts, wenn du dir ein 4 stündiges Video anschaust wo alles im kleinsten Detail vorgekaut wird und du das ganze nur nach machst. Bei der ersten Abweichung (selbst wenn sich nur durch ein Update die Benutzeroberfläche ändern würde) würdest du da stehen und verzweifeln. Deswegen ist das immer propagierte „Do your own research“ so wichtig. Learning by doing ist einfach effektiver als Theoretischer Frontalunterricht.
Ich finde aber auch, dass man beim Thema Bitcoin relativ schnell selber fortschritte merkt und dadurch immer Motiviert ist am Ball zu bleiben, da man so viel über „die echte Welt“ lernt, wie Finanzprodukte funktionieren und wo das System schwächen hat, die man durch Bitcoin zu seinem Vorteil nutzen kann.

Das ist halt auch für jeden unterschiedlich, je nach persönlichen Prioritäten und eigenem Sicherheitsgefühl, Zeithorizont, Investmenthöhe etc, deswegen kann man auf viele dinge keine pauschalen antworten geben.

Letztendlich bist du hier im Forum bei egal welcher Frage gut aufgehoben, egal in welchem Rabbithole du irgendwann mal landest, schau dir einfach mal die Threads zu eigenen Fullnodes an, da versteht man als 0815 Bitcoiner nichtmal die Frage und trotzdem gibt es hier genügend Leute, die alles detailiert erklären können.

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Mir hat folgendes Vorgehen sehr geholfen, dies zu verstehen:

Gehe doch mal auf diese Seite: BIP39 - Mnemonic Code und lasse Dir Keys und Adressen mit beliebigen „Wörtern“ erstellen:
Generate a random mnemonic: „GENERATE“

Dann schaust Du Dir etwas weiter unten (Derived Adresses) die erzeugten Keys und Adressen an und kopierst Dir z.B. die ersten beiden Private-keys und die dazugehörigen Adresse in ein Textfile.

Dann schreibst Du hier: „BIP39 Passphrase (optional)“

eine einfachen „Passphrase“ rein (sagen wir: „abc“) und kopierst wieder die ersten beiden Private-keys und die dazugehörigen Adresse in das obige Textfile.

Du wirst feststellen, dass die Einträge in Deinem Textfile mit und ohne Passphrase völlig unterschiedlich sind. Und Du wirst sehen, dass nach dem Löschen Deiner „Passphrase“ wieder die Schlüssel und Keys erscheinen, die ganz am Anfang ausgegeben wurden. Und wenn Du wieder Deine Passphrase „abc“ einträgst, dann werden wieder die Keys und Adressen gebildet, die eben zu dieser Passphrase ( und Deinen 12, 15 oder 24 Wörtern) gehören.

Und genau das passiert auf Deiner Bitbox. Mit der Eingabe eines „25. Wortes = Passphrase“ werden völlig andere Schlüssel gebildet. Die Bitbox speichert ja nicht deine key’s, sondern nur einen „Seed“, von dem sich die Bitbox jedesmal erneut alle (beliebig viele in streng definierter Reihenfolge) Keys und Adressen „errechnet“.

Lieben Dank. Hilft für das Verständnis weiter.

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