Wie stark könnten EU Subventionen für Open Source Projekte die Europäische Unabhängigkeit fördern?

Angenommen die EU würde beschließen Open Source Projekte wie z.B Linux zu sponsoren um sich unabhängiger von den US Oligopolen zu machen.
Wie schnell denkt ihr könnte man damit die Entwicklung voran treiben um irgendwann die Mehrheit der Leute zum wechsel auf Freie Software zu bewegen?

Und wenn ihr die Aufgabe hättet einen Vorschlag zu erstellen um 10 Milliarden Euro unter Open Source Projekten aufzuteilen, wie würdet ihr das Geld verteilen und warum?

Gar nicht!

Schon jetzt wäre Open-Source (Linux) für viele private Anwender die bessere Lösung. Doch setzt sie sich nicht durch, weil im schulischen und beruflichen Umfeld nur Windows statt findet. Mal abgesehen davon, dass PCs längst nicht mehr so verbreitet sind wie noch vor 20 Jahren. Viele nutzen ausschließlich nur noch Handy oder Tablet und zum spielen Konsolen.

Die Umstellung im öffentlichen und wirtschaftlichen Bereich ist äußerst schwierig. Welcher IT-Fachmann, mit unzähligen Windows-Zertifikaten, würde schon Linux empfehlen, wodurch seine Zertifikate nutzlos wären und sein Wert für den Betrieb fällt?

Auch ist das vorhandene Software-Angebot immer wieder ein Grund, nicht auf open Source zu setzen. Deutschland (besser München) hatte mal ein Projekt die Verwaltung auf Linux (genauer LIMUX) umzustellen. Natürlich gab es ähnliche Probleme wie unter Windows, nur wurden diese von den Anwendern aufs Linux geschoben. Als dann MicroSoft Deutschland sein Zentrale nach München verlegte, wurde das Projekt endgültig beerdigt.

Dies ist nur ein Beispiel, es gibt sicher noch viele weitere. Solange eben Staat und Industrie lieber Lizenzgebühren zahlen als innovativ zu investieren, werden auch Privatleute keine Notwendigkeit von Open-Source sehen. Warum sich mit etwas Neuem beschäftigen, wenn man das was ohne hin überall angeboten wird, schon von Schule und Arbeit kennt?
Dabei bekommen sie nicht mit, dass ihre Geräte faktisch unter der Kontrolle der Hersteller stehen. Soll heißen, wenn Apple, Windows und Google (Android) dein Gerät für veraltet erklären, bekommst du keinen Support mehr und kannst faktisch viele Sache damit nicht mehr durchführen.

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In Innovation investieren ist doch genau dass, was dieser Thread fordert.

Das ist aber halt leider Wunschdenken, dass so etwas in dem Ausmaß passieren würde.

Das größte Problem ist in meinen Augen nicht einmal, dass irgendwelche IT-Heinis dann mit ihren Windoof Zertifikaten nichts mehr anfangen können. Wer in der IT nicht eh stets am Ball bleibt, hat schon verloren. Dann werden halt Linux-Sysadmin Zertifikate interessanter.

Das größte Problem wird sein, dass schlichtweg das derzeit vorhandene Softwareangebot nicht ausreicht um die derzeitige Wirtschaft und Behörden auf Linux zu migrieren, inkl. Benutzer. Das geht los bei Hardware-Treibern. Es muss sichergestellt werden, dass ausnahmslos sämtliche Hardware die unter Windows funktioniert auch unter Linux läuft. Dann geht’s weiter mit so Platzhirschen wie die MS Office Produkte oder Adobe. Du bekommst kein MS Word oder Excel ersetzt, wenn die Software nicht exakt gleich arbeitet oder bedient werden kann. Sobald auch nur der Anschein besteht, dass die Anwender eine Schulung für die neue Software brauchen, wird sich eher dagegen entschieden und Lizenzkosten in Kauf genommen. Außerdem ist mir bis heute keine MS Word Alternative bekannt die zu 100% gleich arbeitet wie MS Word. LibreOffice ist es nicht. Fairerweise ist der letzte Vergleich ein paar Jahre schon her, aber da war es immer so, dass in MS Word erstellte Dokumente in LibreOffice dezent anders ausgesehen haben und formatiert waren und umgekehrt. Und das ist jetzt nur kurz die Spitze des Eisbergs angeschnitten. Such mal nach OpenSource Lösungen im Bereich der Grafik- oder Konstruktionsprogramme. Gimp macht da seinem Namen alle Ehre, Konstruktionsprogramme hingegen wirst du keine finden, die auch nur im entferntesten dem Industriestandard entsprechen.

… also zusammenfassend gesprochen: Netter Gedanke, aber wird nicht funktionieren.

All die von dir genannten Probleme sind Probleme die sich lösen lassen in dem man in Software Entwicklung investiert.
Und Schulungen die aus kosten gründen nicht gemacht werden, sind ja eben auch Sachen die durch Subventionen gelöst werden können.

Bisschen naive und zu kurz gedachte Denkweise. Besonders wenn dann noch erwartet wird, das all diese Software OpenSource sein soll.

Was hält Open Source den auf, abgesehen von Mangel an Geld?

Warum sagt dir das deine Regierung nicht, dass andere mit deinen Daten spielen und Verkaufen.

Der Cantillion-Effekt war vermutlich mal der Hauptgrund.

@Glorious_Crypto
Es ist eben ein Unterschied, ob „nur“ Geld investiert wird, oder Open-Source-Software auch in der Praxis genutzt wird.
Was spricht denn heute schon gegen die Nutzung von Linux und Libre-Office an Schulen, statt dort weiterhin Windows und MS-Office zu nutzen?
Sicherlich nicht das Geld oder die Rechner. Neben dem fehlenden Verständnis bei den Lehrkräften, wird einfach nicht der Nutzen gesehen, weil später überall MS-Produkte laufen. Dabei wäre es theoretisch egal, auf welchen System man die Grundlagen lernt.

@Beobachter_90
Vermutlich profitiert der Staat (die Regierung) davon, dass die Konzerne so agieren. Oder glaubst du das Open-Source-Software ähnlich hohe Steuereinnahmen erzeugt?
Abgesehen davon, ist es traurig, dass der Staat erst den Menschen erklären soll, was gut für sie ist und diese nicht von allein darauf kommen.

@425443
Das Treiber-Argument zieht bestimmt seit Jahren nicht mehr. Es mag ja sein, dass es für spezielle Hardware (Plotter, 3-D Drucker und weiteres) keine Treiber gibt, jedoch nur, weil diese nicht nachgefragt werden. Für alles andere (PC-Komponenten, Standard-Drucker, etc.) finden sich die Treiber schon. Auch lassen sich oftmals die Windows-Treiber (ohne Anwendungssoftware) alternativ unter Linux installieren.

Was die Anwendungssoftware betrifft, so gibt es sicherlich viele Bereiche in den der PC nur als Schreibgerät und zur Datenverwaltung genutzt wird. Beides lässt sich schon heute prima mit Open-Source darstellen.
Auch gibt es viele Betriebe, welche sich ihre eigene Anwendungssoftware erstellen lassen. Dieses könnte ebenfalls unter Linux erfolgen und müsste auch nicht als Open-Source durchgeführt werden.

Auch ist das mit dem gleich arbeiten von Word, Excel usw. zu Writer, Calc etc. kein Argument. Die erzeugten Dokumente, Tabellen und so, sind heute schon weitestgehend kompatibel und können mit dem jeweils anderen Produkt geöffnet werden. Außerdem behaupte ich einfach mal, dass vermutlich 80% der Anwender nur 10% der Möglichkeiten dieser Programme nutzen. Welcher Anwender kennt sich schon mit Visual-Basic-Programmierung aus und nutzt diese regelmäßig in MS-Office? Und damit meine ich nicht die durch IT-Fachleute erstellten Vorlagen. Diese könnten nämlich genau so gut unter Open-Source erstellt werden.
Des Weiteren sind mir so gut wie keine Fälle bekannt, in denen Word-Dokumente, außerhalb von Firmen, verschickt werden. Meistens werden doch wohl PDF-Dokumente verschickt, weil diese für die Masse nicht veränderbar sind und sich universell öffnen lassen.

Für Audio und Grafik (Foto, Video, etc.) gab es schon seit langem Apple als Lösung, diese waren schon seit den 90er Jahren viel weiter als Windows. Hier hat Windows erst mit dem XP die Aufholjagd begonnen.

Zusammenfassend
Es finden sich immer Argumente gegen Open-Source, welche zum Teil auch noch gültig sind. Oftmals jedoch nur, weil eine tiefer gehende Analyse auf Grund der vorhandenen angebotenen Lösung entfällt!
Oder um es im Sinne dieser Community zu sagen: „Warum sich mit Bitcoin beschäftigen, wenn Fiat-Geld doch schon vorhanden ist!“.

Das fällt ja auch unter finanzielles.

@Hobbycoiner
Hier mal ein paar Links warum Gekd bei Open Source immer ein Thema ist:

Den Leuten muss klar werden das auch Open Source Entwickler Essen auf den Tisch bringen und ihre Rechnungen bezahlen müssen.

Ich glaube es ist unbestritten, dass auch Open-Source-Entwickler Geld zum leben brauchen und sicherlich mehr als verdient haben. Trotzdem wird nur Geld nicht zu einer weiteren Verbreitung von Open-Source-Software führen. :wink:

Zitat: " Selbst das Betriebssystem Windows steht zur Debatte. Stattdessen will die Landesregierung und ihre Behörden künftig auf Open-Source-Lösungen setzen."