Wie gibt man Geld "richtig" aus? Wann ist der subjektive Wert für ein (Konsum-)Gut höher als der objektive Wert und wie schätzt ihr diesen richtig ein?

Off Topic
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Guten Abend miteinander,

ich lese seit längerem hier im Forum mit und habe wieder mal eine Frage an die Community: Wie gebt ihr euer Geld “richtig” aus?

Um meine Frage etwas zu veranschaulichen möchte ich zwei Beispiele geben.

Fall 1: Es ist Winter und Konsument K ist manchmal beim rausgehen kalt. K hat keine Mütze, in einem Geschäft sieht er eine Wollmütze und kauft diese für 20 Euro.

Der objektive Wert (Kaufpreis) sind 20 Euro. Der subjektive Wert ist meiner Überlegung nach allerdings deutlich höher, sollte er zB die Mütze nicht kaufen wäre er für zwei Wochen krank, hätte auf der Arbeit mehr Stress Sachen nachzuholen (Auswirkungen auf die Gesundheit), würde sich während der Erkältung mit Freunden nicht treffen können etc… Mitunter könnte diese Mütze also schnell mal 1000 Euro subjektiven Wert für den Konsumenten K haben.

Fall 2: Konsument K ist auf dem Weg zu einer abendlichen Firmenveranstaltung, bei der es ein kostenloses Buffet gibt. Auf der längeren Autofahrt dahin sieht er einen Burgerladen und kauft sich, da er schon jetzt leichten Hunger hat, für 20 Euro ein Menü.

Der objektive Wert wäre hier ebenfalls 20 Euro. Der subjektive Wert wäre aber, abgesehen von der minimalen Verkürzung des Hungergefühls, praktisch null (da er sowieso bald kostenlos essen könnte).

Unstrittig ist es also immer sinnvoll Waren/Dienstleistungen/… zu kaufen, die einen höheren subjektiven als objektiven Wert haben.

Wenn ich an meine Käufe denke, stelle ich leider sehr häufig fest, dass es sich meist um “Fall 2” handelt, dementsprechend unzufrieden bin ich. Wie handhabt ihr das? Wie bewusst “konsumiert” ihr und wie unterscheidet ihr den Wert im Einzelfall?

Vielen Dank schon im Voraus!

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Schwierige Frage, jede einzelne (Kauf-) Entscheidung in deinem Leben ist einzigartig, es gibt daher keinen Plan dazu.

Zu deinem Fall 2 könnte man auch argumentieren, dass der Burger eventuell viel besser schmeckt als das Buffet. Oder vielleicht ist das Buffet schon seit Gestern dort und man bekommt eine Lebensmittelvergiftung davon. Vielleicht sind in dem Burger mehr von den Nährstoffen, die K gerade in diesem Moment braucht… es gibt also selten ein absolutes Richtig oder Falsch :sweat_smile:

Hast du einen Notgroschen (mindestens mehrere Monatsausgaben in Fiat, täglich verfügbar) und hast für später, zB. die Rente, Hausrenovierungen, Hauskauf… vorgesorgt, zB. durch ein großes Investment oder einen gut durchdachten, laufenden Sparplan?

Dann kannst du alles übrige theoretisch zum Fenster rauswerfen ohne einen großen Schaden davon zu haben.

Ich würde mir einfach bei jedem Kauf genau überlegen, ob es mir das wirklich wert ist und bei Unsicherheit nochmal eine Nacht darüber schlafen. 1-2 Tage später, denkt man oft schon wieder ganz anders darüber und will schon wieder was ganz anderes.

Aber wie gesagt, wenn du das Geld “übrig” hast und es dir eine Freude macht für 20€ einen unnötigen Burger zu essen oder für 2.000€ den Luxussportwagen für einen Tag zu leihen, dann mach das doch. Wenn du mit 70 Jahren und Demenz dastehst und diesen komischen USB-Stick wegwirfst, wo deine 5 Bitcoin drauf waren, oder von Betrügern gescammt wirst, dann hast du auch nix davon gehabt und dir alle kleine Freuden und Erinnerungen umsonst verwährt.

Früher war ich auch sehr geizig und ich bereue die wenigstens Käufe, aber was ich bereue sind die Urlaube, die ich nicht gemacht habe usw. weil ich zu sparsam war.

Wenn es dir schwer fällt in Einzelfällen zu entscheiden, ob der Kauf das Geld für dich wert ist, dann spare doch einen festen Teil, zB. 50% von deinem übrigen Geld und der Rest kann nach belieben ausgegeben werden.

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könnte, je nach realer Umgebung und Umständen ebenfalls eine sinnvolle Investition sein.

Aus Erfahrung, das kalte Buffet für 20k€ ist nach 5 Minuten so versaut, dass man keinen Bock mehr drauf hat.

Alternativ wählen die Damen Zusammenstellungen aus, die weder zu ihrem eigenen Geldbeutel passen würde lediglich die Gelegenheit günstig scheint, aber auch geschmacklich nicht zu den Teilnehmern passt.

Die andere Varianten sind, knappe Bemessung, so dass du sicherlich hungrig bleiben wirst
oder je nach Umgebeng du mit zu grossen „Hunger“ nicht anecken willst.

Insgesamt kann die Frage nur so beantwortet werden : denke drüber nach, ists lediglich eine spontane Lust, macht es morgen noch Lust?

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Fall 1 → sinnvoll
Fall 2 → schon ziemlich bescheuert

Wenn ernsthaft bei dir häufiger Fälle auftreten die auf dem Level von Fall 2 sind, dann erinnere dich doch einfach selbst an genau deine zwei Fallbeispiele. Du hast ja sogar selbst eingesehen wie dumm eigentlich das Handeln in Fall 2 ist (kann dem Versuch von Zeitregen Fall 2 auch irgendwie noch gut zu reden 0 abgewinnen, die Argumentation ist realitätsfern). Und offenbar hast du schon erkannt, dass bei dir leider auch solche Verhaltensmuster zu erkennen sind. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung, oder wie sagt man?

Führst du Buch über deine Ausgaben? Oder ist dein Eindruck so grob über den Daumen gepeilt? Kann manchmal ganz hilfreich sein sich für 2-3 Monate aufzuschreiben was man gekauft hat und wie viel Geld man dementsprechend ausgegeben hat. Dann sieht man den ganzen Umfang seines „Fall 2 Konsums“. Und entweder ist es dann am Ende dann doch gar nicht sooo wild und man hat es als zu extrem eingestuft, oder man sieht halt was man eigentlich so zum Fenster raus wirft und besseres mit dem Geld hätte anfangen können.

Ich selbst sehe mich als sparsamen Konsumenten, gönne mir aber durchaus Dinge die ich zwangsläufig brauche (Kleidung etc.) oder einfach nur gerne hätte. Dabei wäge ich allerdings ab, welche Ausgabe mir jetzt langfristig nützt oder Freude bereitet (Mütze?) oder welche Ausgaben eher unsinnig sind, weil nur von kurzer Dauer (Burger - nicht spricht gegen Essen gehen, im Kontext von Fall 2 aber halt einfach dumm).

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Wenn du nach dem Motto Leben würdest, dass du nur noch Dinge Konsumierst, die dir gut tun, dann bist du wohl schon ziemlich gut Beraten und am Ende des Monats dürfte einiges übrig bleiben.

Das würde bedeuten:

  • Keine Zigaretten
  • Kein Alkohol
  • Kein FastFood

Wenn man sich dann noch überlegt ob man wirklich die Wohnung im Stadtkern braucht oder lieber außerhalb oder ob ich wirklich ein Haus für zwei Personen Miete und ein großes Auto für den Status brauche, dann gehörst du schon zu den Top Sparern.

Bewusstes Konsumieren bedeutet nicht, dass man auf Dinge verzichtet, die Mann zum überleben braucht. Bewusstes Konsumieren bedeutet, kaufe ich die Mütze für €20,- oder für €150,-. Wenn du zum zweiten Tendierst, solltest du dir mal Gedanken machen wieso das so ist. Die Antwort wird oft sein, dass die Qualität besser ist aber lügt man sich da vielleicht etwas vor?

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Wow, das passt gerade Prima:

Meine Frau und ich sitzen gerade am Tablet. Wir suchen eine Akupressurmatte (fürn Rücken).
Bei Amazon gibt es billige Matten und Teure.
Bei den Meisten steht „Made in China“! Also ein NoGo für uns! Dann gibt es etwas Teure vom Zwischenhändler auch aus China. Wir werden uns jetzt für eine Teure aus Deutschland, handgefertigt und Bio, entscheiden. (wird jedenfalls so beworben).

Für uns ist in diesem Fall „richtig“ unseren Prinzipien treu zu bleiben!

[Noch besser wäre es natürlich die Matte nicht bei Amazon zu bestellen. Das liegt aber an unserem Prinzip, nicht überall einen Account anzulegen…und weil noch nie Probleme mit Amazon]

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Mit Qualität spart man langfristig am meisten :flexed_biceps:

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Spannende Frage.

Ehrlich gesagt bin ich viel zu knauserich, dein Käufer 2 zu sein. Niemals wäre es mir passiert, wegen ein bisschen Hunger vor einem gratis essen, was zu essen zu kaufen.

Mein rat: versuche deine Emotionen aus dem Spiel zu lassen, denke 3 mal drüber nach, ob es in dem Moment wirklich brauchst und nutze ausschließlich Bargeld.

Führe zudem ein Haushaltsbuch, wo du immer nach sehen kannst, wo dein Geld versickert…

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Sparen kann man wirklich in allen Bereichen (würde ich einfach mal so behaupten).

Allerdings hat auch das wieder einen Haken. Denn das kostet auch Zeit sich zu informieren usw. und letztlich tauscht man dann Lebenszeit gegen die dann gesparten Euros und kann sich am Ende immer noch nicht sicher sein, ob man nun wirklich Geld gespart hat. Stichwort Qualität.

Denn nicht immer, aber oft, ist es ja auch so, wer günstig kauft kauft zwei mal. Vor allem bei Textilien gilt das eigentlich recht zuverlässig, wobei auch da seit Jahren die Markenhersteller qualitativ spürbar abbauen bei immer noch saftigen Preisen.

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Die Besispiele zeigen schön, dass es objektiven Wert nicht gibt. Daran scheitert auch die Arbeitswertlehre nach Marx.

Wie Du schön zeigst, macht der Burger, je nach Perspektive, absolut Sinn.

Wenn man eines Deiner Szenarien befürchten muss wie:

  • nach kurzer Zeit wenig appetitliches Bild des Buffets
  • als sozial unangemessen beurteilt werden, wenn man sich hungrig drauf stürzt (mit Sanktionen, die einem evtl. nicht egal sind)
  • …

Dann ist der Burger die bessere Alternative. Das ist aber völlig subjektiv. Sanktionen KÖNNTEN einem evtl. einfach egal sein. Oder man will ohnehin Kalorien sparen. Oder das Buffet ist doch sehr nett, und man will nicht gar zu viel essen……

Prima Beispiel! Wert ist IMMER subjektiv.

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:grin:

Ich hab mal einen Bankberater stehen lassen, weil der wegen einer simplen Anlage mit 30 Seiten Kleingedrucktem kam.

Alleine das zu lesen hätte mich als Arbeitlohn gerechnet, den Ertrag der ersten 4 Jahre gekostet….

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Das finde ich auch immer recht schwer abzuwägen, ich bin vergleichsweise recht jung (hier im Forum) und muss mich bei solchen Sachen (z.B. Reisen) manchmal auch sehr überwinden. Im Nachhinein haben Sie sich aber immer gelohnt! Gibt es neben Reisen auch etwas, in was du trotz Sparsamkeit noch investiert hast / gerne hättest?

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Spannendes Beispiel, gut in diesem Fall wäre es auch für mich eindeutig und würde mich ebenso dafür entscheiden.

Beim Thema Gesundheit kann man wohl vom besten Investment sprechen!

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Deswegen fällt es mir doch manchmal so schwer zu entscheiden, ob es für mich einen hohen subjektiven Wert hat. Gibt es etwas, was praktisch immer einen höheren subjektiven als objektiveren Wert hat?

Oben wurde bereits Reisen genannt. Bildung allgemein könnte man bestimmt auch darunter zählen, ebenso wie Gesundheit(-serhaltung). Fällt dir noch was ein?

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Mit objektivem Wert meinst Du was? Den Preis, mit dem etwas ausgezeichnet ist?

Dann ist es die Phantasie eines anderen Menchen. Die folgt genaus wenig klaren Regeln.

Es bleibt schwierig. Bildung finde ich wichtig, aber was vor 40 Jahren teuer und schwer zu erlangen war, kann man heute teilweise zu fast keinen Kosten, mal abgesehen von einem Internet-Zugang und evtl. geringen Gebühren erlangen.

Selbiges gilt für Gesundheit. Ich bin seit Jahrzehnten privat versichert, und da ich bis zu drei monatliche Zahlungen erstattet bekomme, wenn ich keine Arzt-Rechnungen einreiche, zahle ich de-facto seit 20 Jahren fast durchgehend alle Gesundheitskosten selbst (1 Jahr fiel raus, wegen ein paar Zahnimplantaten).

Und im Prinzip ist das auch, was eine Krankenversicherung tun sollte: Dich vor untragbaren Kosten schützen, und bei allem anderen überlegen, ob Dir das tatsächlich was bringt.

Das funktioniert nur dann besser, wenn Du auch ökonomisch involviert bist.

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Das ist der Punkt, es gibt keinen objektiven Wert. Wert ist IMMER subjektiv. Ein Preis ist objektiv (und kann nicht subjektiv sein).

Es kann daher keine sinnvolle Empfehlung geben wie Geld “richtig” ausgeben wird.

Kunst ist ein sehr gutes Beispiel. Subjektiv. Jemand kauft etwas für 100.000 eur wofür ein anderer keine 10 Eur ausgeben würde. Passt der Preis eines Kunstwerks zu der Wertvorstellung eines Käufers wird das Geschäft gemacht. Oder eben nicht.

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Stimmt, aber auch Kunst ist getrieben von der Hoffnung der Wertsteigerung/Absicherung eines Inflationiert den Systems.

Verstehe aber was du meinst

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Das kann ein Grund sein. Es gibt aber auch viele die Kunst einfach kaufen weil sie ihnen gefällt.

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musst dich einfach nicht als Wadlbeisser betätigen, dann bleiben die Beisserchen drin :rofl:

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