Naja, die Milliardenverdienste der Manager sind doch vielleicht gerade aufgrund der Effizienz möglich. Absolut muss man natürlich mehr ausgeben, relativ würde ich das schon bezweifeln, weil man Produkte wiederverwenden kann (auch wenn man das natürlich nicht immer tut). Die Beispiele, die du genannt hast, treten in kleinen Unternehmen doch genauso auf?
Keine Rendite ohne Risiko! Es gibt keinen Automatismus von Investition zu Rendite. Investition ist immer ein Wagnis mit einem Ausfallrisiko.
Wenn eine Investition 5% Rendite verspricht, dann verwirklicht sich halt bei einer von 20 dieser Investitionen ihr totales Ausfallrisiko. In Folge wird das Investitionskapital umverteilt. 19 von 20 Investoren bekommen ihre 5% und einer verliert sein ganzes Investment.
Generell würde ich sagen, es ist eine notwendige Folge der Deflation. Aber der hauptgrund ein neues Geld haben zu wollen ist doch, dass es:
- keine Zentralbank mehr gibt, die entscheidet wann eine Firma pleite ist oder ob ihr noch Geld geliehen wird (übertragend gesehen durch die Geldpolitik)
- keiner die Möglichkeit hat sich durch das erstellen von neuem geld sich zu bereichern, ob illegal durch Falschgeld oder legal durch Gelddrucken
- es keine geplante Inflation mehr gibt, also kein hinterlistiges enteignen der allgemeinheit um irgendwelche Projekte, ob Firmen oder Staaten zu finanzieren.
Außerdem denke ich, dass es zwar dessen Cap von 21 Millionen gibt, aber du dieses Cap nie erreichen wird weil sich der Wert des geldes bei annähren dieser Marke ändert (wie in der relativitätstheorie)
Mir geht es schon um den Erwartungswert der Rendite. Wenn der 0 ist, wird man wohl auch nicht unbedingt investieren (klar, man weiß das nicht vorher).
EDIT: Ich bin jetzt erstmal für 23h geblockt, weitere Antworten zu schreiben. Danke für eure Erklärungen (auch wenn ich noch nicht überzeugt bin)!
Vielleicht, aber in kleinen unternemen fällte es halt auf, wenn jeden Monat 100.000€ umsonst ausgegeben werden. Ich kenne da eine Firma von innen, der ist das nichteinmal aufgefallen dass das mehrere Jahre soviel zuviel gezahlt wurde…
Der wird sich wie auch jetzt am Markt finden. Nur wird die nominale Rendite nicht so hoch sein – und mal im Ernst: hättest du jetzt lieber 5% nominale Rendite oder einen sicheren Inflationsschutz?
Mal ganz ehrlich, wie sollen wir den Erwartungswert von Renditen, die heute schon zwischen -100% und 1000+% schwanken abzuschätzen
Edit:
5% Rendite bei X% inflation wohlgemerkt
Ich hoffe wir haben dich nicht zu sehr überrannt, es ist immer gut wenn solche Fragen gestellt werden und darüber nachgedacht wird
Ich bin für heute raus, gute Nacht euch allen.
Jetzt verstehe ich schon eher was du meinst. Ich gebe dir recht, dass die Vorstellung an eine solche Zukunft noch sehr unklar ist, aber ich stelle es mir wie folgt vor:
Du investierst in ein Unternehmen. Das Unternehmen macht Gewinne und wächst, zahlt dementsprechend auch höhere Gehälter aus und natürlich bekommen auch die Investoren ihren Anteil. Je größer das Unternehmen wird desto mehr BTC könnte es im Prinzip durch Gewinne akkumulieren. Gleichzeitig akkumulieren ja auch die Investoren immer mehr Geld. Das ist wahrscheinlich der Punkt, wo wir jetzt ansetzen müssten.
Erstmal gehe ich davon aus, dass deutlich weniger Menschen generell investieren würden. Der aktuelle Zustand, dass selbst der Bäcker, der Altenpfleger oder die Mechatronikerin privat noch Finanzexperten sein müssen um die Inflation ausgleichen zu können, ist ja schon ziemlich krank und in der Zukunft hoffentlich nicht mehr nötig. Das heißt die Leute konzentrieren sich wieder auf ihr Handwerk und das Investieren bleibt den „Profis“ überlassen. Diese werden in der Zukunft deutlich vorsichtiger mit ihrem Geld umgehen müssen, da es ohne Inflation deutlich schwieriger ist an neues Geld heranzukommen und man gleichzeitig Opportunitätskosten hat, da man anstatt schlechte Investments zu tätigen seine Kaufkraft auch einfach gesteigert hätte, wenn man nicht investiert hätte (deshalb denke ich auch, dass der „Normalo“ in so einem Szenario nicht mehr unbedingt investieren würde). Trotzdem werden diese Experten investieren und es wird auch immer noch gute und vergleichsweise schlechte Investitionen geben. Das heißt ein Gewinn ist nicht garantiert und wahrscheinlicher sind die dicken Gewinne auch schwieriger zu finden als heutzutage, weshalb es eben die Expertise benötigt. Sollte sich allerdings ein Investor als sehr geschickt herausstellen und oft hohe Gewinne machen, dann hast du recht, wird er evtl viel BTC akkumulieren können. Mit dem Risiko das er dann eingegangen ist, hat er sich das ja aber auch iwo verdient und damit ist er ja auch nicht automatisch davor bewahrt, dass die nächsten inveatitionen wieder schlechter laufen. Also theoretisch würde ich dir zustimmen, dass jemand kontinuierlich BTC akkumulieren könnte, allerdings würde es der Person oder Gruppe ja nicht mehr BTC bringen, wenn sie ihre urspünglichen BTC nicht wieder in den Umlauf bringt. Um kontinuierlich Renditen zu erzielen muss man auch kontinuierlich seine Bitcoin in GUTE Investitionen stecken und hat permanent das Risiko eines Verlustes. Das gleiche gilt für große Unternehmen. Selbst heutzutage spart man ja Geld an weil man irgendeinen Plan verfolgt. Unternehmen wollen Rücklagen haben für schlechte Zeiten oder für Aquisationen anderer Unternehmen. Wenn dann iwann mal genug Geld vorhanden ist, wird es eben auch ausgegeben. Es bringt ja nichts Geld zu haben um Geld zu haben.
Ich weiß nicht, ob es mein Beispiel ein bisschen klarer macht, aber ich glaube ich habe jetzt zumindest deine Frage richtig verstanden. Lass mich noch ne Nacht drüber schlafen, vllt kommt mir noch ein besserers Beispiel
Ein weiterer Faktor der mir grad noch einfällt: wir haben bisher komplett die mögliche Deflation außer Acht gelassen. Aktuell kommt es durch die Inflation zum permanenten Kaufkraftverlust und Produkte werden nominal immer teurer wodurch die nominalen Gewinne der Unternehmen steigen und eben hohe Renditen an Investoren ausgezahlt werden können.
In einem möglichen deflationären Umfeld könnte sich das umdrehen. Auch wenn es aktuell noch utopisch klingt, könnten Produkte gemessen in Satoshis immer weniger kosten, womit auch die Gewinne der Unternehmen nicht automatisch immer steigen, sondern auch sinken können und dementsprechend weniger Renditen gezahlt werden können. Demnach müssten Unternehmen immer wieder einen Mehrwert bieten um höhere Preise rechtfertigen zu können und Investoren müssten permanent auf neue Pferde setzen, weil es schwer wird mit dem gleichen Pferd über eine lange Zeit die gleichen Renditen einzufahren.
Kann aber auch gut sein, dass ich da grad iwo einen Denkfehler eingebaut habe, es ist schon spät… Gute Nacht
Es wird aber immer schwieriger dieses Kapital zu akkumulieren(bezogen auf den absoluten Wert) Keine Firma wird dir auf Dauer für einen absoluten BTC Betrag einen festen Zins garantieren (Ich glaube dass ist was du meinst). Das geht nur in einem Fiat System wo jeder weiß dass die Schulden an Wert abnehmen im Laufe der Zeit. Das heißt je mehr Leute BTC nutzen, desto kleiner wird der Anteil den jeder Teilnehmer jedes Jahr akkumulieren kann (=> immer bessere Verteilung). Selbst wenn die Menge an Nutzern stabil bleibt, wird es schwieriger, wenn jeder mehr akkumulieren will.
Es wird dann eher so dass die nächste jährliche Zinszahlung gemindert sein wird um den erwarteten Wertzuwachs von BTC.
Das heißt wenn Bitcoin um 10% an Wert zugenommen hat kriegst du nicht 5 sondern 4,5%.
Du kannst dir bestimmt vorstellen, dass wenn du einem Unternehmen vor 10 Jahren 10000 Coins (100K €) geliehen hättest mit 5% Rendite, dann müsste dir das Unternehmen heute 500 (10 Mio €) Coins jährlich auszahlen und es würde dir zusätzlich Coins im Wert von 200 Mio € (vor einem halben Jahr wären es sogar 600 Mio €) schulden. Das hätte vielleicht Apple oder Amazon geschafft, alle anderen wären schon pleite.
Das heißt es wäre an erster Stelle dumm gewesen so einen Vertrag einzugehen, auch wenn das Unternehmen sagt es ist in 10 Jahren in der Lage zu zahlen, weil du dann alle deine Coins verloren hättest.
Das wäre auch mein Ansatz gewesen. Die Lösung ist ähnlich wie bei dem Angebot-und-Nachfrage-Prinzip. Wenn das Geld nicht mehr in der Menge variieren kann, sprich eine Konstante darstellt, muss zwangsläufig etwas anderes variieren. Und das ist der materielle Wert. Sprich ein Bitcoin wird immer mehr Wert werden und somit sinken die absoluten Zahlen (Preise, Renditen, etc.) in Bitcoin.
Zusammengefasst: Der Preis, gerechnet in Bitcoin, sinkt aber der materielle Wert bleibt der selbe.